
Das Grauen auf der Netzhaut - eine Ansammlung an fürchterlichen CD-Covern
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Von den Urania-Covern ist das übrigens noch eines der dezenteren.
Mir ist die Covergestaltung dieser Firma bisher entgangen. Aber in der Tat: Die Zurschaustellung des nackten weiblichen Körpers scheint für dieses Label kein Problem zu sein, wenn es um die Vermarktung freien Materials aus dem Back-Katalog geht:
Also, ich kann music lover gut verstehen! Einfach unmöglich, dieses Cover ...
Das Cover zur Milstein-CD ist einfach blöd und sexistisch.
Ich danke Euch sehr für Eure Beiträge, liebe Newbie und lieber Algabal!
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Mir ist die Covergestaltung dieser Firma bisher entgangen. Aber in der Tat: Die Zurschaustellung des nackten weiblichen Körpers scheint für dieses Label kein Problem zu sein, wenn es um die Vermarktung freien Materials aus dem Back-Katalog geht:
Das ist schlichtweg purer Sexismus. Früher hätte man die 'Praline' oder ähnliche Zeitungen damit beworben. Allerdings wäre deren Inhalt dem Cover eher angemessen gewesen.
Wolfram
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Das ist schlichtweg purer Sexismus.
Sicher ist es das. Zudem ist das Cover aber völlig beliebig und losgelöst vom Kontext. Eigentlich "müssten" diese CDs im Supermarkt an der Kasse (oder im Sexshop) angeboten werden, dann hätte das Cover wenigstens noch eine (wenn auch ethisch fragwürdige) Funktion.
maticus
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Eigentlich "müssten" diese CDs im Supermarkt an der Kasse (oder im Sexshop) angeboten werden, dann hätte das Cover wenigstens noch eine (wenn auch ethisch fragwürdige) Funktion.
Grins, ich stelle mir gerade einen typischen 'Aldi-Schlangesteher' vor, der das aus aufgestautem Frust kauft und plötzlich Mozart hören muss. Der Arme. Der kauft mit Sicherheit danach nur noch bei Lidl.
Wolfram
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Bzgl. des Labels las ich zuerst, nach kurzer Ansicht, Urin und musste, meinem inneren Teenager gehorchend, an Trump und seine russischen Gespielinnen denken.
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Was verkaufen die denn?
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Gutscheine für den Barbier umme Ecke.
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Nee, Bartbinden!
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Ich dachte erst, das sei Graham Chapman, der die Filmmusik zu "Ritter der Kokosnuss" korrigiert.
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Da brennt sich mir nichts ein. Allerdings scheint die Botschaft klar zu sein: Ich versenke Schubert.
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Kurz noch zum "Horizons"-Cover:
Dass sich die Musiker mit einem "Fauré"-Schnauzbart ablichten lassen, finde ich eigentlich ziemlich originell.Gefällt mir.
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Eine japanische Version des Covers. Es war schon schlimm genug, warum reden eigentlich alle nur über Yuja Wangs Kleidungsstil und nicht über diesen Pseudogucchi
André Rieu ist wenigstens authentisch. -
Ohne Lang Lang fände ich das Cover gar nicht schlecht.
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Falls auch LP-Covers hier rein dürfen - hier bitte, Daniel Barenboim spielt Beethoven.
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Das Quadrat des Covers ist durch ein Kreuz, dessen Balken jeweils parallel zu Randlinien des Quadrats sind, in vier rechteckige Felder geteilt. Das obere rechte und das untere linke Feld sind quadratisch mit Seitenlängen, die zueinander im Verhältnis von ca. 1 : 2,62 stehen. Das größte Feld ist das obere rechte, es zeigt Andris Nelsons in einer liniengerasterten Zweifarbendarstellung aus hellblautürkis und violett. Die beiden nichtquadratischen Felder oben links und unten rechts sind in einem knalligen Rot gehalten.
Vordergründig mag die Farbwahl schrill und unästhetisch wirken. Bei genauen Hinsehen sind die damit transportierten Botschaften jedoch leicht zu dechiffrieren: Das untere linke Quadrat ist violett; offenbar als additive Farbmischung von Rot und Hellblautürkis. Dieses Violett ist obendrein die Komplementärfarbe zum Gelb der Deutschen Grammophon. Aus der gedachten Diagonale des violetten Quadrates links unten und der gelben Kartusche rechts oben mit ihrer Komplementarität erwächst die ungeheure Diagonalspannung des Covers, die geschickt durch die rechte Schulterlinie und den leicht geneigten Kopf des Dirigenten unterstrichen wird.
Die Zweifarbendarstellung ist maximal weit von der Ikonografie der Coverbilder älterer Zeiten entfernt, wo bspw. das Haußmannsche Ölbild von Joh. Seb. Bach zu sehen ist. Die Darstellung von Nelsons wirkt digital, und das soll sie wohl auch. Der Anspruch auf Modernität drückt sich darin ebenso aus wie der Anspruch auf hohe Detailgenauigkeit.
Die Spannung der Farbkomposition gibt aber auch weitere Ansprüche dieser Aufnahme wieder: So wie die größtmöglichen Gegensätze der Farben auf dem Cover harmonisch vereint sind, so vereinen auch die Einspielungen weit Entferntes: Wiener Philharmoniker und modernes Beethoven-Bild, Österreich und Lettland, Deutsche Grammophon und beste Klangtechnik. (Man beachte aber die Ähnlichkeit der lettischen Flagge mit der österreichischen - Rot und Weiß sind die Farben von Text und Hintergrund.)
Das eigentlich Spannende ist aber die Darstellung eines Kreuzes, dessen Balkenlängen sich wie 1: 2,62 verhalten. Im Koran finden wir in Sure 2, 62:
„Siehe, diejenigen, die glauben, die sich zum Judentum bekennen, die Christen und die Sabier – wer an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und rechtschaffen handelt, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie brauchen keine Furcht zu haben und sollen auch nicht traurig sein!“
Das ist die wahre Botschaft des Covers - hier werden die größten Gegensätze vereint: Kreuz und Koran, gemeinsamer Lohn für Juden, Christen und Moslems am Jüngsten Tag.
Barenboims West-Eastern Divan Orchestra wurde eschatologisch übertrumpft.
Gruß
MB
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