Brahms, Johannes: Klavierkonzerte Nr.1 und 2

  • Ha!

    Das 1. gefällt fast immer!
    Selbst mit Thielemann und Pollini.
    Wozu der in der Lage war, als er jünger und einen straighten Dirigenten hatte, davon zeugt ne Aufnahme mit William Steinberg vom März 1978 mit dem Cleveland Orchestra.
    Dagegen ist das Dresdener Unterfangen kalter Kaffee!
    Gruß aus Kiel und überleg Dir das mit den Unterschieden zum 2. noch Mal!

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • überlegt Dir das mit den Unterschieden zum 2. noch Mal!


    Hoffe ja, dass ich beide Werke in nächster Zeit noch etwas öfter höre und dann besser durchdringe. Um wirklich etwas einigermaßen Essentielles zu sagen, dazu habe ich beide wirklich nicht oft genug gehört (gerade natürlich das 1.)

    "Allwissende! Urweltweise!
    Erda! Erda! Ewiges Weib!"

  • Meines Wissens wurde hier noch nicht die folgende Aufnahme erwähnt, die ich, neben Arrau/Haitink und Ashkenazy/Haitink, sehr schätze:

    Mich würde sehr interessieren, von jemandem von Euch eine Einordnung dieser Interpration in den Kanon der Aufnahmen ab der Stereozeit zu hören. Das Erlernen der Fähigkeit, Gewinn aus Aufnahmen aus der Mono- oder gar Schellackära zu ziehen, habe ich noch vor mir ;+)

    Liebe Grüße

    Andreas

  • Meines Wissens wurde hier noch nicht die folgende Aufnahme erwähnt, die ich, neben Arrau/Haitink und Ashkenazy/Haitink, sehr schätze:


    Mich würde sehr interessieren, von jemandem von Euch eine Einordnung dieser Interpration in den Kanon der Aufnahmen ab der Stereozeit zu hören. Das Erlernen der Fähigkeit, Gewinn aus Aufnahmen aus der Mono- oder gar Schellackära zu ziehen, habe ich noch vor mir


    Im Message Nr 55 habe ich ein paar Wörter über diese Aufnahme des 1sten KK verloren. Gefällt mir außerordentlich. Ich muß noch das zweite folgen lassen.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Meines Wissens wurde hier noch nicht die folgende Aufnahme erwähnt, die ich, neben Arrau/Haitink und Ashkenazy/Haitink, sehr schätze:

    Mich würde sehr interessieren, von jemandem von Euch eine Einordnung dieser Interpration in den Kanon der Aufnahmen ab der Stereozeit zu hören. Das Erlernen der Fähigkeit, Gewinn aus Aufnahmen aus der Mono- oder gar Schellackära zu ziehen, habe ich noch vor mir ;+)

    Liebe Grüße

    Andreas


    Gehört m. E. durchaus in die erste Reihe (geht mir konkret nur um das KK #2). Habe den Terminus Eleganz in Erinnerung, während Richter durch seinen kraftvollen Zugriff besticht, Arrau durch seinen analytischen
    Gestus. Müsste ich in den nächsten Tagen vergleichend hören, um mehr darüber sagen zu können...

    Viele Grüße
    J.

    "You speak treason" - "Fluently"
    "You've come to Nottingham once too often!" - "When this is over my friend, there'll be no need for me to come again!"

  • Lieber Philbert,

    Im Message Nr 55 habe ich ein paar Wörter über diese Aufnahme des 1sten KK verloren. Gefällt mir außerordentlich. Ich muß noch das zweite folgen lassen.

    Sorry für mein Versehen. Das abweichende Cover hatte mich wohl Deine Anmerkung übersehen lassen. Freut mich, daß Du und Jean die Interpretation von Moravec ebenfalls schätzen.

    LG
    Andreas

  • Konzert B-dur op. 83

    Dieses Werk war eines der ersten, dass ich als Schüler live in einem Konzert hören durfte. Damals spielte immerhin Elisabeth Leonskaja bei uns in der rheinischen Provinz.

    Nach sehr ausgiebigem Vergleichshören zahlreicher Aufnahmen des B-dur Konzerts, das ich zuletzt mit Pollini und Brendel verfügbar hatte, muss ich konstatieren, dass ich Fleisher, Serkin (mit Szell), Gilels/Reiner und Richter/Leinsdorf zwar recht gut, aber doch nicht mitreissend finde.

    Besser gefielen mir Horowitz/Toscanini, Rubinstein/Krips, Backhaus/Böhm (die ältere Einspielung), Gilels/Concertgebouworkest/Jochum (also nicht mit den Berlinern, sondern ein Jahr später in Amsterdam eingespielt!) und vor allem Freire/Chailly.

    Bestellt habe ich dann aber Buchbinder/Harnoncourt, weil diese mal einen ganz anderen, spannenden Ansatz wählen, Buchbinder ein großartiger Pianist ist und Harnoncourt hier weit weniger manieristische Mätzchen macht als in den Brahms-Sinfonien. Hier glaubt man, das altbekannte Werk beinahe neu zu hören.

    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Danke Lavine für Deinen Hinweis mit Buchbinder/harnoncourt, kenne ich noch nicht. Ich habe das 2 Klavierkonzert mit Szell und bin immer noch auf der Suche nach einer neueren Aufnahme. Mich wunderts immer wieder, dass man bei diesen beiden Klavierkonzerten immer wieder auf ältere Aufnahmen zurückgreifen muss... mich eingeschlossen. gruß t.f

  • Telefrau! Nimm doch diese hier!

    Von mir oben anscheinend vergessen, obwohl ich sie aufgrund einer Empfehlung gekauft habe und seit dem im festen Bestand halte.
    Von 2006! Seinerzeit abgefeiert. Ich feierte übrigens mit:

    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Nelson Freire ist ein Gigant, seine Einspielung der Brahms-Konzerte atemberaubend.

    Und ich kannte die bis vor kurzem nicht, habe sie im Radio gehört ohne die Ansage und war völlig perplex:
    WER verdammt noch mal spielt da?

    Es war einfach unglaublich gut, und dann kam die Absage.
    Ich gebe zu, daß ich Nelson Freire, was die Brahms-Konzerte angeht, bis dahin nicht auf dem Schirm hatte.

    Das hat sich mittlerweile geändert.

  • alte Aufnahmen

    Ich habe eine besondere Beziehung zu beiden Klavierkonzerten von Brahms.
    Nr.1 kennen- ud lieben gelernt mit einer DG LP mit Wilhelm Kempf , Orchester und Dirigent weiss ich nicht mehr, das war 1957 etwa, ist also lange her, aber vielleicht kennt jemand von euch die Aufnahme ja, da ist in der Mitte des ersten Satzes nämlich ein krasser Intonationsfehler in der ersten Flöte, beim Diminduendo sackt die Intonation fast einen Halbton ab, das Klavier steigt nämlich forte ein mit einer Überleitung ins erste (Triller)Thema. Dies Konzert warmein Einstieg in klassische Musik, und der Anfang des 2. Satzes hat im Ende dazu geführt, dass ich Fagott gelernt habe wegen der Anfangskantilene der beiden Fagotte.

    Nr. 2 hatte ich in einer Aufnahme mit Rudolf Serkin und Ormandy mit seinem Philadelphia Orchester, das Plattencover zeigte Gauguins Bild Mühle in der Bretagne, war eine damals ziemlich preiswerte Plattenreihe. Die LPs waren vom fast täglichen Hören so runtergeritten, dass mein Vater sie irgendwann rausgeschmissen hat, aber ich frage jetzt mal, ob zufällig jemand mit meiner Beschreibung was anfangen kann oder die Aufnahmen sogar selber kennt.

    herzliche Grüsse, holgerdent

  • aber ich frage jetzt mal, ob zufällig jemand mit meiner Beschreibung was anfangen kann oder die Aufnahmen sogar selber kennt.


    !957...............

    Die Flöte sackt ab.
    Ja, ich war nie in Kriegsgefangenschaft, ich habe niemals Hunger gehabt.
    Solange man nicht den Namen weiß, ist das alles Makulatur.

    Die deutschen Orchester in den 50ern hatten durchaus mit Musikern zu tun, welche durch Kriegsgefangenschaft Ihr Instrument nicht mehr zu 100 Prozent spielen konnten.
    Für eine längere Zeit und überhaupt.


    ;+)

  • Nr.1 kennen- ud lieben gelernt mit einer DG LP mit Wilhelm Kempf

    Ich nehme an,
    es war die Aufnahme mit Franz Konwitschny und der Staatskapelle Dresden.
    Kann man als LP bei Versteigerungen bewundern.
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • RE: Freire/Chailly (Decca)

    Hallo Hans,

    Danke für den Hinweis auf Nelson Freire / Chailly (Decca). Die hatte ich ebenfalls nicht "auf dem Schirm" zumal dies mal meine neuere Aufnahme in offenbar (laut den Kritiken) absolut glänzenden Klangtechnik sein soll.
    Meine Favoriten Serkin/Szell und Fleisher/Szell /SONY) sind ja beide älteren Datums - warum nicht mal eine Neuaufnahme, bei der man (auch laut Kritik) bei Freire/Chailly jede Menge neue Details entdecken wird.
    8o Ich bin gespannt !

    Ich habe die Doppel-CD eben auch geordert - ;+) allerings zur Hälfte des Vollpreis-CD-jpc-Preises.


    Von den Brahms-KK hatte ich bisher nur eine aktuellere Digitalaufnahme mit Ashkenazy/Haitink (Decca) - die war mir ehrlich gesagt zu konservativ und viel zu langsam (bes. im KK 2). Von Ashkenazy war ich ja noch angetan, aber Haitink und Brahms, das ging ja bisher nie zusammen (diie Katastrophe zum Einpennen sind die Serenaden Nr.1 und 2 unter Haitink). Der gleiche Eindruck auch hier bei den KK = eine ziemlich langweilige Orchesterbegleitung - - - die CD´s habe ich bereits vor Jahren verkauft - aber zum verifizieren wenigstens als CD-R behalten.

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Die Aufnahmen aus den frühen 1990er Jahren mit Gerhard Oppitz und Sir Colin Davis gefallen mir auch sehr gut:

    bzw.

    Solist, Orchester und Dirigent harmonieren in diesen Aufnahmen meiner Meinung nach prächtig miteinander. Insgesamt wird der romantische Charakter der Musik betont, ohne dass die dramatischen Momente beispielsweise im 1. Konzert zu kurz kommen.

    Lionel

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Haitink und Brahms, das ging ja bisher nie zusammen

    Ich habe vor ein paar Jahren die Berliner Philharmoniker unter Haitink mit der dritten Brahms-Symphonie und dem ersten Klavierkonzert (mit Radu Lupu) gehört und kann mich noch heute an zahllose Details dieses unvergesslichen Konzertes erinnern. Endlich mal wieder ein Brahms, der mit feinem Strich statt mit grobem Pinsel gezeichnet war. Ist aber sicher nicht für jedermann geeignet.

    die CD´s habe ich bereits vor Jahren verkauft - aber zum verifizieren wenigstens als CD-R behalten.

    Ich finde so was schlicht zum Kotzen. Gibst Du eigentlich mit gleicher Offenheit sagen wir einen Ladendiebstahl zu?

    Christian

  • RE: Brahms mit Haitink

    Ich habe vor ein paar Jahren die Berliner Philharmoniker unter Haitink mit der dritten Brahms-Symphonie und dem ersten Klavierkonzert (mit Radu Lupu) gehört und kann mich noch heute an zahllose Details dieses unvergesslichen Konzertes erinnern.


    Hallo Chrictian,

    ich glaube Dir gerne, dass es mit Haitink dann tatsächlich auch gute Brahms-Aufführungen gegeben hat. Ich hatte ja nur von meinen Erfahrungen mit den Serenaden Nr.1 und 2 sowie mit den KK Nr.1 und 2 berichtet - und die waren eben im Vergleich zu meinen Brahms-Favoriten eben alles andere als gut und zufriedenstellend. Und die Kritiken über Haitink bei den Sinfonien sprechen auch nicht gerade für besonders spannende Aufführungen ... alles subjektiv ;+) auch Deine Eindrücke zum Livekonzert mit Haitink.
    Es freut mich jedenfalls für Dich wenn Du ein unvergessliches Konzert hattest. :thumbup: So soll es sein, dass wir Klassikfreunde unvergessliche Konzert-Erlebnisse haben.

    8o Von daher freue ich mich jetzt besonders auf Doc´s Empfehlung Freire/Chailly bei den KK ... ich werde berichten.

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Ich finde so was schlicht zum Kotzen. Gibst Du eigentlich mit gleicher Offenheit sagen wir einen Ladendiebstahl zu?

    Meines Wissens ist das vollkommen legal (anders als vielleicht bei Software). Man darf Privatkopien anfertigen und ist nicht verpflichtet, sie zu vernichten, wenn man ein Original verkauft. Angesichts der Tatsache, dass man normalerweise vielleicht EUR 5 beim Verkauf einer CD erhält, also, sofern zum Vollpreis gekauft, mindestens 10 EUR Verlust macht, kann Gewinnerzielungsabsicht wohl ebenfalls ausgeschlossen werden.

    (Ich habe nur das 1. Konzert mit Ashkenazy/Haitink, meiner Erinnerung nach eine zügige und dramatische Lesart in sehr gutem Klang, bei der mich wundert, dass sie Teleton nicht zusagt.)

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Ich habe zuerst das KK2 mit Ashkenazy/Haitink kennengelernt (damals als LP) und es hat mir so gut gefallen, daß ich mir das erste zugelegt habe.
    Eigentlich ist meine Klangvorstellung vom KK2 immer noch von dieser ersten Begegnung geprägt, obwohl ich die LP seit über 20 Jahren nicht gehört habe. Vielleicht, weil ich es damals nicht anders kannte, aber der Ausdruck vom "feinen Strich" beschreibt gut, was ich empfunden habe.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • RE: Ashkenazy/Haitink (Decca)

    Zitat

    Ich habe nur das 1. Konzert mit Ashkenazy/Haitink, meiner Erinnerung nach eine zügige und dramatische Lesart in sehr gutem Klang, bei der mich wundert, dass sie Teleton nicht zusagt.


    Hallo Kater Murr und Philbert,

    bei mir war es genau wie bei Philbert. Ich hatte die Ashkenazy/Haitink-Aufnahmen (Decca) als erste auf CD und ich war auch Jahre damit zufrieden gewesen, hab die Cd´s auch gerne gehört - schon wegen des guten Decca-Sounds.
    :vv: Aber als ich dann Serkin/Szell und Fleisher/Szell (die ich zuvor als sauschlechte Pressung auf CBS-LP hatte) auf CD bekam, ist mir erst aufgegangen, was packendes Orchestermitspiel und nicht nur blose Begleitung bei den Brahms-KK ausmacht und bedeutet. Es wäre gut gewesen, wenn sich Haitink dahingehend von Szell eine ganz dicke Scheibe abgeschnitten hätte.

    Total schlecht finde ich die Aufnahmen ja trotzdem auch nicht ... ;+) ich habe sie ja noch zur Verfügung ...

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

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