Genau aus diesem Grund ist seine vor ein paar Jahren erschienene Autobiographie für mich unerträglich und beklemmend zugleich.
Ich halte diese Autobiographie für eine Fehlleistung sonder gleichen, und ich verstehe das Lektorat nicht, das soetwas durchgehen hat lassen. Diese Autobiographie ist eine Selbstdarstellung als Mensch mit Behinderung, der etwas Außerordentliches leistet - soweit, sogut. Dabei stellt Quasthoff die Behinderung jedoch dermaßen ins Zentrum, daß ich es ihm schlicht nicht mehr glauben kann, wenn er sagt, er wolle als Künstler und nicht als behinderter Künstler wahrgenommen werden. Natürlich ist diese Behinderung ein Faktor, der in eine Autobiographie hineingehört - aber es ist eine Frage der Gewichtung. Meiner Meinung zielt diese Autobiographie auf die Sensationslust eher als auf das Informationsbedürfnis.