Balakirew, Mili: Sinfonien und Orchesterwerke
Mili Balakirew (1837 - 1910) ist einer der russischen Komponisten, die sich mehr als seine Komponistenkollegen zur Aufgabe gemacht haben, russische Themen und Volksmusik in ihren Werken zu verarbeiten. Somit vergleichbar mit Zoltan Kodaly für Ungarn ! Ich würde Mili Balkirew als einen typischen russischen Komponisten bezeichnen - mehr als seinen mehr westlich orientierten Komponistenkollegen Peter Tschaikowsky.
Die beiden Sinfonien Nr.1 und 2, sowie die Sinfonischen Dichtungen Tamara, Russia, Islamey begegneten mir auf CD erstmals in den Aufnahmen mit Igor Golovschin / Russisan State Orchestra (NAXOS). Erstmal stellten diese Aufnahmen zufrieden - aber der typische etwas flaue Naxos-Sound und der (wie ich heute weis) etwas lasche Zugriff liessen schon damals mit Swetlanow liebäugeln. Seine damals nur verfügbare Aufnahme mit dem Philharmonia Orchestra wollte ich mir nicht kaufen; die russischen aufnahmen waren nicht verfügbar.
Ich habe mir damals 2006 die Naxos-Aufnahmen mit Golovschin auch ehrlich gesagt mehr schöngeredet.
Bereits vor einigen Jahren nach dem Kauf der Swetlanow-10CD-Brillant-Box habe ich erlebt, wie die Sinfonie Nr.1 des Tschaikowsky-Freudes Balakirew wirklich klingen muss ! Dort ist die Sinfonie Nr.1 in der gut klingenden LIVE-Aufnahme mit dem Orchester des Bolshoi Theaters Moskau von 1974 enthalten. Dies scheint mir mit die packenste und straffste Swetlanow-Aufnahme zu sein - Spielzeiten 11:46-6:56-13:07-8:38.
Es gibt noch eine Ältere mit dem Staatlichen SO der UDSSR.
Die Sinfonie Nr.1 wurde bereits 1864 begonnen (eher als Tschaikowksy auch nur eine seiner Sinfonien angefangen hatte), aber erst Ende 1897 fertiggestellt zur Uraufführung gebracht.
Jetzt habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und die NAXOS-CD´s gegen Swetlanow entgültig ausgetauscht.
In der Tat wird bei Swetlanow die Farbigkeit der Werke viel besser herausgestellt und das mit Spannung und Feuer. Erst jetzt sehe und höre ich im Vergleich wie NAXOS-typisch der Klang bei Golovschin rüber kommt.
Meine neuen Swetlanow-Aufnahmen sind klanglich und interpretatorisch aus ganz anderem Holz geschnitz und sogar Digitalaufnahmen:
Die Swetlanow- Aufnahmen mit dem Philharmonia Orchestra sind klanglich astrein und loten Details wunderbar aus, aber klingen nicht so russisch kernig und weniger straff (auch von langsameren Tempo her) als die russischen Aufnahmen mit dem Bolshoi Theater Orchester und dem Akademischen SO der UDSSR.
Sinfonie Nr.2, Russia, Tamara in der aufgewühlteren russischen Aufnahme mit dem Akademischen SO der UDSSR:
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Melodiya, 1987, DDD