Hammerklaviersonate: B-Dur gegen h-Moll (von Beethoven ausdrücklich in einem Skizzenblatt mit "schwarze Tonart" bezeichnet).
meinst du 1. Satz Takt 267 (Mitte der Reprise)? Das wirkt auf mich in der Tat wie ein Aufschrei. Kommt allerdings von Des-Dur und moduliert relativ anständig weiter nach B-Dur. Sonst sehe ich im 2. Satz vermehrt Halbtonrückungen zwischen B und H.
Dein Hinweis auf h-Moll hat mich unmittelbar an die Bagatelle in h-Moll op 126/4 erinnert, in der ein ständiges Wechselspiel mit C-Dur stattfindet (und ein bisweilen dramatischer Kampf ihrer Quinten Fis und G).
Aber der klassische Gegensatz von Tonika und Dominante wurde schon früher aufgeweicht bzw. geweitet. Spontan fällt mir die Waldsteinsonate ein - zweites Thema im Kopfsatz in E-Dur.
ja klar, ähnliche Tonartkontraste gibt es zuhauf. Ich meine nur dass Beethoven sich etwa ab der 7. Sinfonie vermehrt solchen Halbtonspielereien zuwendet. Und dass gerade in dieser Sinfonie die häufige Aufeinanderfolge von F und E schon eine quasi programmatische Bedeutung hat. Besonders als Absoluthörer fällt es mir das Zusammentreffen der beiden Tonarten jedesmal überdeutlich auf. Dass der 4. Satz nicht mit A-Dur, sondern mit einem E-Dur-Akkord beginnt (nach dem Scherzo in F-Dur), hat für mich genau diesen Grund - oder umgekehrt, eben deshalb steht das Scherzo in F-Dur.