Eben gehört - NEUE MUSIK
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James MacMillan (b. 1959)
Symphony No. 5, 'Le grand Inconnu'Mary Bevan
The Sixteen
Genesis Sixteen
Britten Sinfonia
Harry ChristophersNach Mahlers 8. Sinfonie, es ist über 100 Jahren her, gibt es nun eine neue Sinfonie, die den Schöpfergeist versucht musikalisch auszuloten. Wie bei Mahler wurde es eine Chorsinfonie. James MacMillans 5. Sinfonie ist für Orchester, Kammerchor und Chor mit vier Solostimmen gesetzt. Polyglott sind die Überschriften zur Sinfonie und den einzelnen Sätzen gewählt:
Aus dem Französischen der Sinfonietitel 'Le Grand Inconnu' - Das Geheimnis des Heiligen Geistes, der - 1. Satz, Ruah, hebräisch für Wind oder Atem, - 2. Satz, grieschisch für 'Lebendiges Wasser' und aus dem Latein der - dritte, Igne vel Igne bedeutet 'Feuer oder Feuer'. Die Texte stammen von Johannes vom Kreuz und aus dem Schöpfungshymnus Veni Creator Spiritus von Rabanus Maurus.
Die epische Meditation über den Heiligen Geist hat episodischen Charakter und wechselt zwischen Lautmalereien, warmen und verzehrenden Chorklang, Kammermusikalischem (sehr schön der Beginn des 2. Satzes mit Harfe, Klavier und Violinen), interessanten Orchestertexturen und -farben. Herzstück ist eine 20-stimmige Motette am Ende des 2. Satzes, eine Hommage an das 40-stimmige Spem in Alium von Tallis. Insgesamt eine dicke Empfehlung - besonders auch für Liebhaber der Chormusik.
Gruß
Josquin -
Gerstern lief bei 3sat die Dokumentation zur Entstehung von Dieter Ammanns energiegeladenem Klopper Gran Toccata:
Dieter Ammann (*1962)
Das Klavierkonzert "Gran Toccata" (2016–2019)Andreas Haefliger
Helsinki Philharmonic Orchestra
Susanna MälkkiDie Doku ist bis zum 13.02.2021 in der 3sat-Mediathek: Dieter Ammann – Gran Toccata
Prächtige Interpretationen (Orchester!) der beiden anderen Konzerte. Sensationell gute Mehrkanaltonspur.
Gruß
Josquin -
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Wo wir gerade bei langweilig sind. Gestern gehört, das Cellokonzert von Andrzej Panufnik.
Das ist das letzte größere Werk, das er kurz vor seinem Tod noch beenden konnte, für Mstislav Rostropowitsch. Bei aller Wertschätzung des Komponisten, hier ist ihm dann doch die Inspiration ausgegangen. Selbst die Kadenz im letzten Satz ist uninteressant.
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Hallo Lutz,
hast Du beide Aufnahmen gehört/ vorliegen?
Ist auf der Einspielung mit Slawa allein das rd. 20 Min. dauernde Konzert enthalten?Viele Grüße
Frank
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hast Du beide Aufnahmen gehört/ vorliegen?
Ist auf der Einspielung mit Slawa allein das rd. 20 Min. dauernde Konzert enthalten?Nee, ich habe nur die Aufnahme mit Wallfisch. Laut discogs enthält die Rostropowitsch Aufnahme nur dieses eine Werk. Aber glaub' mir, es lohnt sich nicht.
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Danke Dir!
Laut discogs enthält die Rostropowitsch Aufnahme nur dieses eine Werk.
Würde ich dann niemals kaufen, selbst wenn es das tollste Werke und die beste Aufnahme des tollsten Werkes dieser Erde wäre.
Die CPO-CD wird aber wahrscheinlich irgendwann "Beifang" der Orchesterwerke-GA von CPO sein, befürchte ich.Viele Grüße
Frank
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Siegfried Matthus, Symphonie Nr. 2:
Soeben erst kennengelernt weiß ich noch nicht so recht, was ich von dieser Musik halten soll. Klanglich finde ich die Musik sehr ansprechend und abwechslungsreich, es gibt jedoch auch einige Passagen, die vergleichsweise konventionell geraten sind. Insgesamt wirkt die Musik ein bisschen zu kontrolliert auf mich, auf der anderen Seite enthält sie doch Passagen, von denen ich beim Blindhören nicht vermutet hätte, dass sie im kulturellen Umfeld der DDR entstanden sind. Insgesamt finde ich die Symphonie schon sehr gut gelungen.
Weil ich das so spannend fand, habe ich mir jetzt noch was von Friedrich Schenker bestellt. Seine Musik erscheint mir im Vergleich in der Gestaltung dann doch noch wesentlich freier und phantasievoller. Wenn ich das mal genauer durchgehört habe, werde ich berichten.
Gruß Pizzicato
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Hieraus
Sinfonie 5 von Isang Yun
Filharmonica Pomorska, Takao Ukigaya
Richard Salter, BaritonEine Box, die ich schon lange habe und in die ich nur wenig reingehört habe (manbkaift zuviel). Die erste hörte ich mehrfach, faszinierende Musik. Diese hier überzeugt mich weniger. Kommt ein bißchen wie angeschärfte Filmmusik rüber, und Gesang in Sinfonien mag ich höchstens in Form von Chor im Finale (wie bei Mahler 2).
Trotzdem hat dies hier, vor allem in den leisen, zurückgenommen Passagen, dann dich eine hohe Faszination.
Für mich: Was zum langsamen Ertasten, verborgene Reize...
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Hier diese:
Penderecki, "Utrenja"
Antoni Wit, Warschauer Philharmonischer Chor und Orchester, Warschauer KnabenchorEine erregende Musik, mittlerweile vielleicht die von Penderecki die ich am liebsten mag neben der Lukaspassion (wobei ich zu denjenigen gehöre, die alles mir bekannte mögen inklusive der späten traditionelleren Sachen).
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Eine erregende Musik,
Ja, ein großartiges Werk imho ... ich warte noch zwei Wochen damit ...
Gruß
MB -
In zwei Wochen gibts hier dann die Lukaspassion
Soviel Respekt muß auch als Nichtchrist sein.
Überhaupt, lange hatte ich Penderecki nicht mehr gehört hier, ein grobes Versäumnis, also: überhaupt ist es Zeit für mich ihn mal wieder so richtig ausführlich mir anzutun. Ich finde er ist auf seine Art und quer durch all seine Schaffensphasen ein ganz singulärer, atemberaubender Komponist...
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Bis vor Kurzem war mir gar nicht bewusst, dass es in der DDR so interessante Komponisten gab. Über Siegfried Matthus habe ich mich zu Friedrich Schenker vorgetastet:
Eine tolle CD, um den vielseitigen Komponisten und Posaunisten kennenzulernen. Bei Schenker staune ich nicht nur über die außergewöhnliche Qualität der Musik, sondern auch darüber, dass er mit diesen Werken keine massiven Probleme mit dem DDR Staatsapparat bekommen hat. (Ich bin allerdings kein DDR Experte.) Die Musik klingt für mich nicht nach real existierendem Sozialismus, sondern nach Avantgarde - die vertonten Texte auch nicht besonders angepasst.
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