Oboen-Frischlinge

  • Ab dem a2 ist gerade auch Hopfen und Malz verloren und dann unten wieder ab d1, da spricht das Instrument momentan schlecht an und auch das Gabel-F....

    Die Probleme unten könnten mit der Feineinstellung des Instruments zusammenhängen! Bei welchem Instrumentenbauer wurde die Riec denn wieder in Schuss gebracht?


    @Bernd, du musst ja ein ganzes Arsenal von Hobeln haben mit denen du schlechte Erfahrungen gemacht hast.

    Richtig schlechte Erfahrungen gemacht habe ich nur mit dem Außenhobel von Reeds 'n Stuff. Aus dem kamen auch nach einem teuren "Upgrate" und dem Herumprobieren mit verschiedenen Schablonen keine brauchbaren Rohre (eigentlich kein einziges brauchbares Rohr). Deshalb habe ich ihn vor zwei oder drei Jahren mit einem niederländischen Freund (Orchesteroboist) getauscht - er hat den Hengschen Hobel übernommen, und ich habe dafür von ihm einen (schon etwas gebrauchteren, aber mit einem neuen Messer versehenen) Michel-Außenhobel erhalten.


    Zu letzterem kann ich aber nicht viel sagen, weil mir seit dem Tausch schlichtweg die Zeit für weitreichendere Versuche damit gefehlt hat. Er ist mit einer Schellenberger-Schablone versehen, und bei deren Verwendung scheinen mir die Seiten für meinen Bedarf etwas zu dünn zu geraten. Ansonsten handelt es sich aber um eine grundsolide Maschine, die in Deutschland für lange Zeit als DER Außenhobel schlechthin gegolten hat.


    Just heute habe ich mal wieder versuchsweise (für den Fall, dass der Motor meines Hipper-"Rohrduplikators" nach ca. 5000 bis 6000 Rohren dann doch den Geist aufgibt) ein Rohr durch meine uralten Rieger-Außenhobel gejagt. Was aus diesem einen Rohr werden wird, weiß ich erst nach ein ein paar Tagen, aber zunächst hat es schon mal keinen üblen Eindruck gemacht. Mit der Rieger-Maschine war ich über viele Jahre hinweg sehr zufrieden; zudem war der Service des Hauses immer ausgesprochen zuverlässig, was man von Michel, als (der höchst sympathische!) Kunibert selber noch lebte, leider gar nicht behaupten konnte. Wenn man ein Messer nachschleifen lassen wollte, empfahl es sich damals, selber damit nach Hannover zu fahren und dort zu warten, bis die Arbeit beendet war; bei auf dem Postweg geschickten Dingen (Messern oder ganzen Maschinen) musste man wochenlang jeden Morgen im Hause Michel anrufen und dem Meister auf die Zehen treten, um irgendwann mal wieder etwas zurückzuerhalten. Aber das soll sich jetzt dem Hörensagen nach massiv gebessert haben.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Mit der Rieger-Maschine war ich über viele Jahre hinweg sehr zufrieden; zudem war der Service des Hauses immer ausgesprochen zuverlässig, was man von Michel, als (der höchst sympathische!) Kunibert selber noch lebte, leider gar nicht behaupten konnte. Wenn man ein Messer nachschleifen lassen wollte, empfahl es sich damals, selber damit nach Hannover zu fahren und dort zu warten, bis die Arbeit beendet war; bei auf dem Postweg geschickten Dingen (Messern oder ganzen Maschinen) musste man wochenlang jeden Morgen im Hause Michel anrufen und dem Meister auf die Zehen treten, um irgendwann mal wieder etwas zurückzuerhalten. Aber das soll sich jetzt dem Hörensagen nach massiv gebessert haben.

    Da hast Du mir schon ein bisschen geholfen. Hat deine Rieger eine Standardschablone? Kennst Du "The Cube" von reedmachines.com?


    Herzliche Grüße


    Felix

  • Die Rieger-Maschine, die ich früher immer benutzt habe, ist mit einer Schablone nach einem eigenen Musterrohr (aus den 80er Jahren!) ausgestattet. Daneben besitze ich auch einen gebraucht sehr günstig erworbenen Rieger-Außenhobel mit Standardschablone, aber mit dieser Maschine bin ich weit weniger gut zurechtgekommen. Allerdings weiß ich nicht, ob das an der Schablone oder am schlechten Zustand des Messers, welches ich eigentlich ;) immer mal nachschleifen lassen wollte, liegt....


    Den Würfel kenne ich leider nicht aus eigener Erfahrung, sondern so wie du nur aus Beschreibungen im Internet.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Die Probleme unten könnten mit der Feineinstellung des Instruments zusammenhängen! Bei welchem Instrumentenbauer wurde die Riec denn wieder in Schuss gebracht?

    Die Riec wurde bei Uwe Döhnert repariert, der hat seine Atelier-Werkstatt gute 5 Minuten vom Unterrichtsgebäude weg und auch mein Dozent gibt seine Oboen eigentlich nur dorthin. Da er auch von der Hochschule ernannter Instrumentenbauer ist, kennen wir uns von der Sache mit der Sonora schon gut.

    Wenn das Semester losgeht, schauen wir auf jeden Fall mal. Das Cis hat nämlich bei mir ein extremes Rauschen drauf manchmal, bei meinem Lehrer ist das überhaupt nicht da. Deswegen wollte ich erstmal an der Stelle ansetzen, bevor ich die Pferde scheu mache.

  • Oh, Sopranfrosch, du wohnst in Leipzig?


    Ich hab da studiert, bin allerdings jobbedingt weggezogen, meine Kinder leben aber noch dort (bzw. wieder).

    Mit dem Holzblasatelier habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Liebe Grüße
    Jori :verbeugung2:

  • Ja, Jorinde, ich bin im September zum Studium nach Leipzig gezogen.

    Ich bin in Brandenburg aufgewachsen und war daher sowieso immer relativ nah dran, bin aber 2020 aus familiären Gründen für mein erstes Studium ans andere Ende der Republik gezogen (und habe da zufälligerweise eine Bushaltestelle von Herrn Huttenlocher weggewohnt). Leider war's dort gar nicht mein Fall und so bin ich jetzt wieder zurückgekommen und in Leipzig bisher sehr glücklich.

    Heute Abend fahre ich auch noch einmal hin: Im Gewandhaus wird der Paulus gespielt, das mag ich nicht verpassen! :clap:

  • Ja, nimm nur alles an Kultur mit, was geht. Die Zeit und die Möglichkeiten kommen eher nicht wieder. Weihnachten ist ja nun gerade vorbei, aber auch in diesem Jahr werden die Kantaten des WO an den jeweiligen Sonntagen im Gottesdienst gespielt, man muss kein teures Ticket kaufen, halt nur zur Kirche gehen. Das fand ich immer grandios. Kantaten und Motetten kostenlos bzw. gegen eine kleine Spende. Bei Oelsner kaufe ich heute noch meine Noten. Tolle Stadt, genieß es!

    Liebe Grüße
    Jori :verbeugung2:

  • Die Riec wurde bei Uwe Döhnert repariert, der hat seine Atelier-Werkstatt gute 5 Minuten vom Unterrichtsgebäude weg und auch mein Dozent gibt seine Oboen eigentlich nur dorthin.

    Uwe Döhnert hat, bevor er seine eigene Werkstatt eröffnet hat, bei Adler gearbeitet; dort habe ich ihn vor x Jahren mal kurz kennengelernt. Er hat auf jeden Fall eine Menge drauf - bei ihm war die Riec in guten Händen!


    Trotzdem könnte sich ja nachträglich noch etwas an der Mechanik verstellt haben. Oder aber das Rohr....


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • ,,, apropos Rohr. Mein Projekt "Aussenhobel" befindet sich in einer Sackgasse. Beim anschauen von verschiedenen Schablonen wollte ich das doch ein bisschen genauer wissen und habe mir das hier schon besprochene Buch von Graham Salter bestellt. Darin sind vermessene Rohre bekannter Oboisten zu finden mit Angaben deren Stimmung, Rohrlänge, Hülsentyp und Länge, Bahnlänge, Facons und vieles mehr. Jetzt bin ich doch recht verwirrt, viele bauen viel kürzere Rohre wie ich. Wie kann das sein, dass ein Rohr mit 45er Hülse und einer Rohrlänge von 70,3 ebenso auf eine Stimmung von 443 kommt wie eines mit 43er Hülse und einer Rohrlänge von 68mm? :versteck1: Meine Rohre baue ich mit 47er Hülsen und einer Gesamtlänge von 71,5 - 72 mm und komme damit auf gute 442 (bin gerne damit mal leicht zu hoch bei 442 gestimmten Klavieren).


    Herzliche Grüße


    Felix

  • Meine Rohre baue ich mit 47er Hülsen und einer Gesamtlänge von 71,5 - 72 mm

    Ich baue meine Rohre auch mit 47er Hülsen - und dann einer Gesamtlänge von 72 -73 mm. Im Studium habe ich bis zum Wechsel auf die Adler sogar 48er Hülsen verwendet.


    Mein Lehrer hingegen hat 45er Hülsen bei einer Gesamtlänge von 70 - 71 mm benutzt.


    Die Unterschiede haben sehr viel mit dem Ansatz und der ganzen Art des Hineinblasens zu tun. Und das Instrument spielt natürlich auch eine (geringere) Rolle.


    Ach ja - die Fassonbreite ist auch noch ein Parameter, der Einfluss auf die Grundstimmung hat. Mit d´amore-Fassons auf Hülsen, die für die normale Oboe bestimmt sind, werde selbst ich sehr tief.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Ich baue meine Rohre auch mit 47er Hülsen - und dann einer Gesamtlänge von 72 -73 mm. Im Studium habe ich bis zum Wechsel auf die Adler sogar 48er Hülsen verwendet.


    Mein Lehrer hingegen hat 45er Hülsen bei einer Gesamtlänge von 70 - 71 mm benutzt.


    Die Unterschiede haben sehr viel mit dem Ansatz und der ganzen Art des Hineinblasens zu tun. Und das Instrument spielt natürlich auch eine (geringere) Rolle.

    Das ist sehr interessant, gut, dass es erfahrene Spezialisten wie dich gibt. Ich habe meine Rohrweisheiten ja leider nur aus Büchern.

    Ach ja - die Fassonbreite ist auch noch ein Parameter, der Einfluss auf die Grundstimmung hat. Mit d´amore-Fassons auf Hülsen, die für die normale Oboe bestimmt sind, werde selbst ich sehr tief.

    Jetzt ist mir das klar. Es gibt bei einem Teil der vermessenen Rohren tatsächlich parallelen. Je breiter das Rohr, je kürzer die Gesamtlänge. Da öffnet sich für mich ein neues Experimentierfeld.


    Herzliche Grüße und Danke


    Felix

  • Das ist sehr interessant, gut, dass es erfahrene Spezialisten wie dich gibt. Ich habe meine Rohrweisheiten ja leider nur aus Büchern.

    Naja, nach mehr als 50000 eigenhändig gebauten Rohren weiß man das eine oder andere. Vieles jedoch weiß man auch dann immer noch nicht....oder jedenfalls nichts so genau..... :schaem1:

    ...und habe mir das hier schon besprochene Buch von Graham Salter bestellt.

    Lohnt sich die Anschaffung des Buchs denn deiner Meinung nach? In meiner Sammlung von Fachliteratur fehlt es bislang (nicht zuletzt auch angesichts des Preises).

    ....Je breiter das Rohr, je kürzer die Gesamtlänge...

    Dem Hörensagen nach soll es professionelle 2. Oboisten geben, die ihre Rohre mit einer extrem breiten Fasson, welche mit einer Gesamtlänge von unter 70mm auf eine 42er Hülse aufgebunden wird, herstellen. Die superbreite Fasson sorgt für eine butterweiche Ansprache in der Tiefe, aber sie dürfte wohl auf Kosten eine brillant klingenden Höhe gehen. Ich selber habe allerdings noch keine entsprechenden Versuche angestellt.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Naja, nach mehr als 50000 eigenhändig gebauten Rohren weiß man das eine oder andere. Vieles jedoch weiß man auch dann immer noch nicht....oder jedenfalls nichts so genau..... :schaem1:

    8) Oh, 50000 Rohre mal 18 Euro plus diverse Gigs, also Du müsstest eigentlich Millionär sein. ;) Ist mir ja klar dass es nicht so ist, deine Erfahrung ist aber auf jedenfalls unbestritten.

    Lohnt sich die Anschaffung des Buchs denn deiner Meinung nach? In meiner Sammlung von Fachliteratur fehlt es bislang (nicht zuletzt auch angesichts des Preises).

    Große Teile im Buch interessieren mich nicht wirklich. Der Preis ist aber sicher gerechtfertigt, da wirklich viel Arbeit darin steckt. Zudem ist das Buch im Eigenverlag herausgegeben und die Auflage dürfte nicht an Bestsellers heranreichen. Ob sich die Anschaffung lohnt, also ich glaube besitzen muss man es nicht unbedingt, aber ich stelle es Dir gerne zur Verfügung wenn ich damit fertig bin (so in einer Woche), dann kannst Du in Ruhe darin stöbern und dich selber entscheiden.


    Herzliche Grüße


    Felix

  • 8) Oh, 50000 Rohre mal 18 Euro plus diverse Gigs, also Du müsstest eigentlich Millionär sein.

    Der Witz war gut! Meine Rohre kosten inclusive Umsatzsteuer 17 Euro - und auch das ist erst seit einem Jahr so....


    Eingerechnet sind außerdem auch die vielen Rohre, die ich in fast 30 Jahren (seit 1994 bin ich im Geschäft) zu Ende gebaut, aber schließlich doch nicht verkauft, sondern der Tonne überantwortet habe. Mit denen gewinnt man ja ebenfalls an Erfahrung. Wobei ich dann, wenn ich es recht bedenke, auf mehr als 50000 kommen müsste.


    Wenn du weißt, wie man mit einem Stundenverdienst, der deutlich unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn liegt, Millionär wird, musst du mir die Methode gelegentlich mal erklären.


    Ob sich die Anschaffung lohnt, also ich glaube besitzen muss man es nicht unbedingt, aber ich stelle es Dir gerne zur Verfügung wenn ich damit fertig bin (so in einer Woche), dann kannst Du in Ruhe darin stöbern und dich selber entscheiden.

    Das ist natürlich ein tolles Angebot! Aber eventuell ist es für mich nicht so leicht, das Buch wieder zurückzuschicken. Wie dick ist die Schwarte denn? Kann man sie noch als Maxibrief versenden?


    Herzliche Grüße


    Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von arundo donax ()

  • Das ist natürlich ein tolles Angebot! Aber eventuell ist es für mich nicht so leicht, das Buch wieder zurückzuschicken. Wie dick ist die Schwarte denn? Kann man sie noch als Maxibrief versenden?

    3,4 cm, geht wahrscheinlich als Büchersendung und kostet dann so um die 2-3 Euro. Im nicht mehr zitierten Fall bleibt wohl nur Lotto spielen oder massiv aufschlagen oder evtl. verschiedene günstige und teurere Qualitäten anbieten (die Marketingabteilung lässt Grüßen).


    Herzliche Grüße


    Felix

  • Felix, liest du das Buch richtig, oder guckst du dir nur bestimmte Teile an? Irgendwie werde ich damit nicht warm, aber ich müsste wahrscheinlich einfach einiges weglassen.

  • Felix, liest du das Buch richtig, oder guckst du dir nur bestimmte Teile an? Irgendwie werde ich damit nicht warm, aber ich müsste wahrscheinlich einfach einiges weglassen.

    Nein, ich glaube nicht das man dieses Buch von Seite 1 bis 500 durchliest. Trotzdem, so wie ich es sehe, ist es weder Nachschlagwerk, noch eine wissenschaftliche Arbeit aber eben doch die umfassendste Literatur über Oboenrohre und deren Herstellungswerkzeuge die mir je in die Hände gekommen ist. Mich interessieren gewisse Teile im Buch im Moment nicht (vielleicht später mal), aber es ergänzt viel bei mir vorhandenes autodidaktisches Halbwissen, wobei meiner Meinung nach die Oboenrohre immer Geheimnisse beinhalten die weder esoterisch noch wissenschaftlich aufgearbeitet werden können. Die Erfahrung zählt und es ist doch so, dass jeder der einigermaßen Oboe spielen kann auch eine ganze Ladung an Erfahrungen hat, was die Rohre anbelangt.

    Wer übrigens etwas mehr über das Buch wissen möchte, kann hier gerne reinschnuppern: http://www.grahamsalter.com


    Herzliche Grüße


    Felix

  • Hallo,


    Ich habe eine konkrete Frage:


    In letzter Zeit habe ich sehr häufig ein Problem mit Wasser in den Oktavlöchern (nennt man das so?). Nur drunter pusten hilft nicht, ich muss also jedes Mal das Instrument auseinander bauen. Das nervt mich, weil der "Elan" beim Üben dann irgendwie gestört wird.


    Kann ich etwas tun, damit das nicht so oft vorkommt?


    Danke

  • Das Instrument gut anwärmen vor dem Spielen hilft da ungemein, wie ich finde.

    Viele Grüße - Allegro


    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

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