Schuberts h-moll ist ein komplexer Fall. Leute wie Ben Cohrs vermuten, dass das Rosamunde-Zwischenspiel das Finale dieser Sinfonie sein könnte und es gibt ja ein begonnenes Scherzo. Es scheint jenseits vernünftigen Zweifels zu sein, dass eine zweisätzige Sinfonie, insbesondere eine, die in der falschen Tonart endet, für Schubert (und nach Cohrs etc. entsprechend auch für Bruckner) undenkbar gewesen ist.
Einfach die normative Kraft des Faktischen. Rattle wird ja auf dem Cover mit der Aussage zitiert, dass im Finale mehr Bruckner sei als Mozart im Requiem. Nur haben wir das Requiem eben von Beginn an in der komplettierten Fassung kennengelernt.