Menahem Pressler - Tröstende Noten

  • Schließe mich dem Dank an. Beeindruckende Doku.
    Sehr hübsch die Geschichte mit dem Flügel im Orchestergraben und den abgebrochenen Pedalen.
    Merke: Für Flügelhub braucht es nicht nur viele Leute, sondern v.a. eine gute Technik. :D


    [Blockierte Grafik: http://www.audiamus.com/capriccio/Fluegelhub-DGO-C.jpg]

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Menahem Pressler war am vorletzten Sonntag im Oldenburger Schloss. Er hat dort ein Gesprächskonzert gegeben, wobei sein Interpretation dieser Konzertart folgendermaßen war:


    1. Zwei Schubert-Sonaten: G-Dur DV 894 und B-Dur D 960. Dazwischen ein ihm gewidmetes Werk von Kurtág.
    Das war also ein vollständiges, fast 100minütiges Programm, darin dann 15 Minuten Pause. Eigentlich fast schon ein bisschen viel für einen Klavierabend, doch für Pressler war es erst der Anfang.


    2. Ein mehr als einstündiger Gesprächsteil, direkt im Anschluss und ohne Pause nach dem Konzert. Mit dem NDR-Moderator Ludwig Hartmann hat er dabei aus seinem Leben erzählt - anekdotisch, aber auch sehr ernsthaft -, dazu ausführlich über Musik geredet (natürlich besonders über Schubert). Der ganze Abend hat über drei Stunden gedauert. Man bedenke: Der Mann ist 89 Jahre alt. Es ist unglaublich, woher er diese Kondition nimmt. "Der liebe Gott hat mich vergessen!", hat er mal in einem Interview gesagt. Vielleicht stimmt das - oder kennt ihr einen Menschen in diesem Alter, der noch diese Kondition hat? Er braucht noch nicht einmal eine Brille...


    Das Publikum fand übrigens trotz der erheblichen Länge den Abend keineswegs ermüdend. Die Leute saßen förmlich auf den Stuhlkanten und hingen dem Meister an den Lippen. Vor dem Gespräch hatte er seinen Schubert wunderbar gespielt. Gerade die B-Dur-Sonate habe ich so rund, formvollendet, tonschön und emotional nie zuvor gehört (weder live noch von Platte). Hier, möchte man meinen, hat ihn "der liebe Gott" keineswegs "vergessen", denn man hatte das Gefühl, alle Erfahrungen und Erkenntnisse einer lebenslangen Beschäftigung mit Schubert zu hören. Es war wunderbar.

  • Lieber Vox, was den LiveSchubert angeht, beneide ich dich zutiefst! Schon in dem Filmauschnitt haben mich seine Worte zu Schuberts "deep humanity" tief berührt, weil genau das der Grund meiner grossen Liebe zu Schuberts Musik ist und Pressler mir aus der Seele sprach. Und schon die ersten Takte von D960 - celestement :angel:
    Zu deiner Frage wie er soviel Energie haben kann wage ich mal eine Hypothese: zum einen ist das sicher eine gesegnete Veranlagung bzw für die die lie ber dieses Wort benutzen ein gutes Karma. Zum anderen glaube ich, dass jemand, der so von dem erfüllt ist, was er tut, so positiv und vergebend, offen und aufmerksam lebt, und mit sich und der Welt in Frieden zu leben scheint und dazu ständig die schônste Musik spielt und hört, seine Batterien wahrscheinlich permanent auflâdt und viel weniger Energie verliert als Jemand der als das nciht tut und sich im Gegenteil sich in überwiegend negativen Gefühlen und Gedanken verliert. Mich erstaunt auch die rein physische Kapazitât, in diesem Alter noch solche Gewalt über seine Gelenke und seine Gedächtnisleistung zu haben. Wo Viele andere schon seit Jahren mit Demenz oder zumindest Vergesslichkeit und Arthrose kämpfen. Der liebe Gott hat ihn ganz sicher nicht vergessen, sondern ihn im Gegenteil zur Freude seiner Mitmenschen und als mutmachendes Beispiel erhalten. :angel: :fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Liebe Forumsfreundinnen- und Freunde, ich kenne Herrn Pressler schon seit mehr als 20 Jahren und halte ihn für den bedeutendsten Kammermusiker des 20. Jahrhunderts und vor allem für einen großen Mozartpianisten. Ich habe weitgehend alle Vinylplatten von ihm, vor allem die frühen Aufnahmen bei MGM mit Soloklavierwerken sind ausgesprochen hörenswert und begehrte Sammlerstücke und die Klavierkonzerte von Mozart, Grieg, Chopin usw. bei Concerthall auch. Zuletzt habe ich Herrn Pressler in Leipzig gehört mit Mozarts letztem Klavierkonzert KV 595. Ich habe dazu auch einen Artikel im Musikforum des Deutschen Musikrates veröffentlicht. Wer Interesse hat, hier ist der Link:


    http://www.schott-blog.com/musikforum/201203/#/32
    :L:


    Beste Grüße


    Stephan Mayer

  • Lieber Stephan, bitte zu Verlinkungen und anderen Gepflogenheiten bei uns bitte die --> FAQ studieren.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Im Oktober ist eine neue Aufnahme Menahem Presslers erschienen, "späte" Werke wenn man so will:


    Beethoven, Schubert, Chopin - wobei das Zentrum des Programms D960 ist:



    Faszinierend die Kreativität, die Menahem Pressler noch in seinem hohen Alter zu zeigen vermag!


    :wink: :wink:


    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Also wenn dieser Thread jetzt auch wieder hochkommt, muss ich kurz was zu meiner letzten Konzerterfahrung vor drei Tagen schreiben. Im Leipziger Gewandhaus hat nämlich das Gewandhaus-Quartett mit Pressler Brahms' Quintett op. 34 gegeben. Im entsprechenden Quintett-Thread konnte ich nix schreiben, weil ich das Quintett das erste Mal komplett gehört habe und keinen Vergleich hatte. Aber Pressler hat da famos gespielt!
    Kam klein und dick auf die Bühne gewackelt, ließ sich von einem Streicher stützen, das schien aber nicht unbedingt nötig. Und als er dann loslegte, war von Alter nicht viel zu spüren. Manches war technisch an der Grenze seiner jetzigen Fingerfertigkeit, das merkte man ganz selten. Aber was da an Klang kam, das war magisch! Oft wusste ich nicht, ob er jetzt mitspielt oder das Cello so einen wunderbaren Klang erzeugen kann. Den Mut, in einem Klavierquintett so zu spielen, als sei man wirklich nur einer von fünfen und nicht das Extra zu einem Streichquartett, hatte ich so noch nicht erlebt. Da blitzte dann nur mal da eine Stimme oder ein Akkord auf, ansonsten musste man Pressler regelrecht suchen und fand ihn dann meist als Stütze des Gesamtklangs.
    Und trotzdem hatte er die Zügel ganz gut in der Hand, wenn er das Tempo vorgab, dann wurde das auch so gemacht. Einzig sein generell eher mildes Spiel hätte mich auf Dauer gestört (auch das vielleicht ein Resultat des hohen Alters), aber zum Glück war da ja noch das Gewandhaus-Quartett, das an den richtigen Stellen den nötigen Biss hatte. Als Zugabe hat er dann noch allein Brahms' Guten Abend, gut' Nacht gespielt, da flossen dann im Publikum einige Tränen. Schönes Konzert!

  • oder kennt ihr einen Menschen in diesem Alter, der noch diese Kondition hat?


    Ach,Mieczyslaw Horszowski hat noch tief in seinen 90ern stundenlange Meisterklassen in Luzern gehalten. Ist halt zäh, die alte Garde.

    Good taste is timeless / "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" Old soldiers never die ...

  • Menahem (Max) Pressler hat am 6. Mai in London das Zeitliche gesegnet (während die Nation mit der Coronation des Charles III beschäftigt war...).


    Ich empfinde diesen Umstand als einen immensen Verlust für die Welt (und nicht nur für die musikalische).


    Er war ein Mensch des sanften Mitgefühls, und dergestalt unprätentiös präsentierte er auch seine Interpretationen.


    Er und sein Ausdruck waren immer eine Wohltat im Umfeld der interpretatorischen Selbstdarstellungen unserer Zeit.


    Ich habe durch ihn (und durch das von ihm gegründete Beaux-Arts-Trio) fast die ganze Klaviertrio-Literatur kennengelernt:


    das war und ist eine immenser Schatz und eine unschätzbare Inspiration für einen Musikstudenten.


    Dutzende von Phillips-LP's zierten damals meinen LP-Altar.


    Ich danke diesem überaus sanften Menschen für die musikalischen Geschenke und seine menschlich-einfühlsamen Anregungen.


    Was er auch immer interpretierte, es schien mir stets stimmig realisiert und richtig.


    ***


    Relativ schockiert bin ich nun aber über die mediale Berichterstattung dieses traurigen Ereignisses:


    Sowohl in der "Neuen Zürcher Zeitung", wie auch in der "ZEIT" ist der literarische Impact des Ablebens dieses Grandseigneurs der Klassik (und der abendländischen Kultur per se) ziemlich dürftig.


    In beiden Publikationen beträgt er nur einen Fünftel einer einzigen Seite...


    Himmel, die "ZEIT" verwendet also nur ein FÜNFTEL einer Seite (von deren 88) - sprich, ein 440tel des mit Druckerschwärze gefüllten (sich so superwoke zeitgeistlich wähnenden) Medienprodukts - für die wichtige Hommage an einen stilbildenden Künstler.


    Ich fasse es nicht. Und ich bin empört.

    Die Klassik ist also definitiv "anti-woke" ...


    Ich wage die ernüchterte und ernüchternde (wenn auch zugegebenermassen aktuell etwas übererregte) These:


    Die westliche Musikkultur ist am Ende!


    Gruss aus dem Naturpark Gantrisch vom


    Walter

  • Vielen Dank für Deine sehr nachdenkenswerten Zeilen, lieber Walter Heggendorn!


    Ich mag sehr Mozarts A-Dur-Konzert KV 488 vom Silvesterkonzert 2014. Für mich ein Klavierspiel von enorm hoher, berückender Authentizität.



    Auf der DVD gibt es auch eine 45minütige Dokumentation über Pressler.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Ich habe durch ihn (und durch das von ihm gegründete Beaux-Arts-Trio) fast die ganze Klaviertrio-Literatur kennengelernt:


    das war und ist eine immenser Schatz und eine unschätzbare Inspiration für einen Musikstudenten.


    Dutzende von Phillips-LP's zierten damals meinen LP-Altar.


    Ich danke diesem überaus sanften Menschen für die musikalischen Geschenke und seine menschlich-einfühlsamen Anregungen.


    Was er auch immer interpretierte, es schien mir stets stimmig realisiert und richtig.

    Ein Jahrhundertmusiker, gewiss.


    Leider und unverdientermaßen aus mehreren Gründen stand er im Schatten anderer Musiker:


    - das Klaviertrio scheint sich noch weniger Wertschätzung (oder Konsum) zu erfreuen als das Streichquartett. Das schlägt sich in der Bekanntschaft des führenden Kopfes leider nieder.

    - die "große Zeit" des Beaux Arts Trios liegt nun leider auch schon 36 Jahre zurück. Wenn sich jemand ab 14 Jahren ernsthaft mit klassischer Musik und insbes. dem Klaviertrio auseinandersetzt, sind alle unter 50jährigen aus dem Spiel, wenn wir Live-Erfahrungen einschätzen.

    - in der jüngeren Vergangenheit sind nun doch einige "große" Ensembles entstanden, das Trio Wanderer, das Florestan Trio, das Trio Parnassus ... eine solche Konkurrenz gab es zur "großen" Zeit des Beaux Arts Trios wohl eher durch Solistenensembles. Das heißt: Heutige Köufer von Medien greifen vielleicht ztu jüngeren Ensembles, die das Repertoire mehr als nur zufriedenstellend abliefern.

    Er und sein Ausdruck waren immer eine Wohltat im Umfeld der interpretatorischen Selbstdarstellungen unserer Zeit.

    Das geht mir deutlich zu weit. Das verkennt m. E. seriöse und authentische Musikerpersönlichkeiten wie Sokolov, Isabelle Faust, Blandine Rannou, Francois-Xavier Roth, Christian Gerhaher, Olivier Latry, Masaaki Suzuki u. v. a. m.


    Um Presslers Stern leuchten zu sehen, muss man m. E. nicht die anderen verdunkeln.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe


  • Er und sein Ausdruck waren immer eine Wohltat im Umfeld der interpretatorischen Selbstdarstellungen unserer Zeit.

    Das geht mir deutlich zu weit. Das verkennt m. E. seriöse und authentische Musikerpersönlichkeiten wie Sokolov, Isabelle Faust, Blandine Rannou, Francois-Xavier Roth, Christian Gerhaher, Olivier Latry, Masaaki Suzuki u. v. a. m.


    Um Presslers Stern leuchten zu sehen, muss man m. E. nicht die anderen verdunkeln.

    Da hast Du sicherlich recht, liebes MB.


    Du ahnst aber sicherlich auch, dass ich mit meiner Laudatio auf Menahem Pressler keineswegs einen Sokolov oder eine Isabelle Faust in den Schatten stellen will. Zum Glück gibt es zahlreiche Musikpersönlichkeiten, die an die Qualität eines Pressler allemal heranreichen: ich denke da etwa an Maria Joao Pires, an Beatrice Rana und an Yulianna Avdeeva ... uva.

  • Meine erste "Begegnung" mit Menahem Pressler habe ich nie vergessen. Ich war noch Schüler. In der Stadtbibliothek konnte man über Kopfhörer Schallplatten hören. CD gab es noch nicht. Meine Wahl war auf das zweite, das Es-Dur Trio Schuberts gefallen und ich hörte das Beaux Arts Trio in der frühen Besetzung, mit Daniel Gilet als Geiger. Ich war verzaubert, von Schubert, vom Beaux Arts Trio und ganz gewiss auch von Presslers Klavierspiel. Seitdem bin ich dem Beaux Arts Trio beim CD-Kauf immer treu geblieben (Beethoven, Mozart, Haydn, Brahms ...).

    Einmal habe ich das Beaux Arts Trio im Konzert erlebt. Mit Pressler habe ich auch zwei Mozartkonzerte (K 453 und 491), die 1967 veröffentlicht wurden, also zu einer Zeit, als das Trio sehr aktiv war. Schade, dass Pressler erst wieder nach der Auflösung des Beaux Arts Trios mit Orchestern, Solo oder mit anderen Ensembles aufgetreten ist (u.a. mit dem Orchester seines Geburtsorts Magdeburg).

  • die "große Zeit" des Beaux Arts Trios liegt nun leider auch schon 36 Jahre zurück.

    Verstehe ich auch nicht. Wie kommst du auf 36? Ich finde das Beaux Arts Trio auch viel später noch hervorragend. So schrieb ich eben in "Eben gehört":




    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga
    Und wer Herr Reichelt ist, weiß ich auch erst seit Montag. --- Prof. Dr. Christian Drosten

  • Verstehe ich auch nicht. Wie kommst du auf 36? Ich finde das Beaux Arts Trio auch viel später noch hervorragend. So schrieb ich eben in "Eben gehört

    Hey maticus, was ist los? :evil:


    Ok, Du verstehst nicht ... ich will mich gerne bemühen, zu helfen.


    Ich verstehe nicht "hervorragend". Was ist das? Und: Habe ich geschrieben, dass sie bis zu einer bestimmten Zeit hervorragend gewesen seien und danach nicht mehr? Ich meine: Das habe ich nicht.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich verstehe nicht "hervorragend". Was ist das? Und: Habe ich geschrieben, dass sie bis zu einer bestimmten Zeit hervorragend gewesen seien und danach nicht mehr? Ich meine: Das habe ich nicht.

    Okay, zugegeben, "ihre große Zeit" (bezogen auf sich selbst) und "hervorragend" (bezogen eher auf den Vergleich zu anderen) ist nicht ganz dasselbe. Und kann natürlich sein, dass das BAT vor 36 Jahren noch besser war als vor, sagen wir, 20 oder 25 Jahren. Ich habe halt dennoch nicht ganz verstanden, was Du mit diesem Punkt aussagen wolltest.


    maticus

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  • Na ja, ich meinte, die Zeit und die Besetzung, in der das Beaux Arts Trio zum Beaux Arts Trio wurde, war schon die Zeit von Pressler/Cohen/Greenhouse. Ich glaube, alle meine CDs mit dem Ensemble entstanden in dieser Besetzung (das soll freilich nichts heißen) - Haydn, Mozart (Trios; Klavierquartette mit Giuranna), Beethoven; der Faktencheck lieferte, dass bei Schubert Daniel Guilet die Violine strich und bei Schumann Peter Wiley das Violoncello.


    Vermutlich müssten wir diejenigen fragen, die das BAT live gesehen haben.


    Ich wollte auch gar nichts Böses oder Abwertendes über Menahem Pressler schreiben, das steht mir kaum zu, ich wollte nur Gründe benennen, warum sein Ableben offenbar kein Medienecho hervorrief, das diesem Jahrhundertkünstler gerecht geworden wäre.

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  • Zum Glück gibt es zahlreiche Musikpersönlichkeiten, die an die Qualität eines Pressler allemal heranreichen: ich denke da etwa an Maria Joao Pires, an Beatrice Rana und an Yulianna Avdeeva ... uva.

    Ich meine, in dieser Sphäre der Ausnahmekünstler versagen unsere Messinstrumente und Vergleichsreihen ... Wie wollen wir Künstler bzw. ihr Wirken, das zudem dem steten Wandel unterliegt, in ein einziges eindimensionales Maß packen und mit diesem Maß Künstler vergleichen (" ... an die Qualität heranreichen ...")? 9,76035 auf einer Skala von 0 bis 10, gemessen am 25. März 2019?

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Menahem Pressler war eigentlich immer da . Wenn er nun mit beinahe 100 Jahren abtritt , als einer aus dem Kreis , mit deren Ableben nicht mehr gerechnet wurde , so überwiegt bei mir die Dankbarkeit für die viele schöne Musik , die ich von ihm hören durfte .

    Richtig gestellt werden sollte , daß er nicht der Gründer des Beaux Arts Trios war - er gehörte zur Gründungsbesetzung . Daniel Guilet lud ihn und Bernard Greenhouse , die er von Plattenaufnahmen kannte , zu einigen informellen Sessions ein . Daraus wurde dann 1955 das Beaux Arts Trio , dessen Leiter Guilet bis zu seinem Ausscheiden 1969 blieb .

    Zu meinen schönsten Aufnahmen mit Menahem Pressler gehören seine - just zum Zeitpunkt der Gründung des Beaux Arts Trios entstandenen - Einspielungen der Lyrischen Stücke von Edvard Grieg . ( 1 + 2 :1955 , 3+4 : 1956, 5 + 6 : 1958 .) Sie stehen bei mir neben Gieseking , Gilels , Richter , Goldenweiser , Ciccolini (Cascavalle) und Peter Katin . Damals war Pressler Mitte 30 , aber er entschied sich dann für die Trio - Arbeit . (Für Interessierte habe ich einen link zu einem sehr guten Transfer ). .


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