Ligeti, György: Die Werke für Streichquartett
György Ligeti (1923–2006) verdanken wir drei Werke für Streichquartett:
- Andante und Allegretto für Streichquartett (1950)
- Streichquartett Nr. 1 „Métamorphoses nocturnes“ (1953-54)
- Streichquartett Nr. 2 (1968)
Die drei Werke sind in verschiedenen Schaffensperioden des Komponisten und – fast noch wichtiger – in verschiedenen Lebensumständen entstanden. Diese möchte ich in einzelnen Threads zu jedem Werk kurz umreißen. Dabei möchte ich auch folgende Aufnahmen besprechen:
Die CD aus der Ligeti-Edition der SONY bietet neben den drei Werken auch „Hommage à Hilding Rosenberg“ von 1982, ein Werk für Violine und Violoncello von knapp zwei Minuten Länge, sowie „Ballade und Tanz für zwei Violinen“ aus dem Jahre 1950, knapp dreieinhalb Minuten lang. Es musiziert das Arditti-Quartett. Neben den herausragenden Interpretationen glänzt die CD mit dem besten Beiheft, in dem der Komponist selbst zu Wort kommt. Hieraus zitierte ich das meiste, was sich unten in den Abschnitten zu den einzelnen Werken findet. Aus Gründen des Urheberrechtes war ich gezwungen, diese Äußerungen mit eigenen Worten wiederzugeben. – Die Aufnahmen entstanden im Juli 1994.
Auf der CD der Deutschen Grammophon finden sich die beiden nummerierten Quartette sowie die „Ramifications“, gespielt vom Ensemble Intercontemporain unter Pierre Boulez, die Sonate für Cello solo, gespielt von Matt Haimovitz und die „Melodien“ für Orchester, gespielt von der London Sinfonia unter David Atherton. Das Hagen-Quartett spielt das erste Streichquartett (aufgenommen im Mai 1990). Die Besonderheit dieser CD liegt darin, dass wir das epochale zweite Streichquartett in der Besetzung der Uraufführung hören: Es spielt das LaSalle-Quartett. Die Uraufführung und die vorliegende Aufnahme fanden im Dezember 1969 statt.
Die (fast) Hochpreis-CD des Artemis-Quartetts enthält die wenigste Musik. Nur die nummerierten Quartette wurden eingespielt, was eine Gesamtspielzeit von unter 43 Minuten ergibt. Diese CD entstand in den Monaten Oktober/November 1999. – Allerdings gibt es die beiden Werke mit dem Artemis-Quartett nun auch in einer einigermaßen attraktiven Kopplung zum günstigen Preis.
Eine relativ neue Einspielung der Werke (Oktober 2007) stammt vom jungen Parker-Quartett und enthält alle drei Werke Ligetis für Streichquartett. Als NAXOS-CD ist sie günstig zu haben.
Obwohl ich nichts dazu sage, möchte ich eine brandneue Einspielung des Keller-Quartetts wenigstens erwähnen. Die beiden nummerierten Quartette Ligetis sind hier gekoppelt mit dem langsamen Satz aus Samuel Barbers Streichquartett, der Vorlage für das berühmte „Adagio for Strings“.