Smetana - Mein Vaterland -- Zyklus sinfonischer Dichtungen

  • Und eine weitere Aufnahme ist bei mir hinzugekommen .Jaroslav Krombholc leitete für viele Jahre das Prager Radio - Sinfonieorchester . Bekannt ist er aber als exzellenter Dirigent insbesondere tschechischer Opern . Gegen Ende seines Lebens erstellte er seine eigene Aufführungsausgabe von Ma Vlast , die er seiner an fünf Tagen mit seinem Prague Radio Symphony Orchestra im Juni 1973 für den tschechischen Rundfunk entstandenen Einspielung zugrunde legte . Eine gediegene Interpretation , übrigens auch aus der Smetana - Halle ..

    Ich habe diese Aufnahme übrigens auch. Sie müsste auch irgendwo hier mal besprochen worden sein von mir.



    Vaclav Talich mit dem selben Orchester 1954 , dazu die für mich insgesamt geschlossenste von Vaclav Smetacek (1980 , Supraphon-Ausgabe) , wieder mit den Tschechischen Symphonikern , welche dann auch Rafael Kubelik beim Konzert und der wohl emotionalsten Aufnahme von Ma Vlast im Mai 1990 leitet .

    Ich möchte erwähnen, dass es sich um das Orchester der Tschechischen Philharmonie Prag handelt, nicht um die "Tschechischen Sinfoniker", damit keine Missverständnisse aufkommen.


    Auch die beiden Einspiekugen unter der Leitung von Jiri Behlovlacek sollte man erwähnen. Seine zweite Einspielung war quasi das Vermächtnis Behlovlaceks gewesen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich möchte erwähnen, dass es sich um das Orchester der Tschechischen Philharmonie Prag handelt, nicht um die "Tschechischen Sinfoniker", damit keine Missverständnisse aufkommen.

    Natürlich hast du recht . Ich habe zwar "wieder mit" geschrieben , dann aber gefehlt . Ist korregiert , danke dir .
    Ansonsten habe ich keine weiteren Aufnahmen erwähnt , weil ich nur über meine Präferenzen schreibe . Kubelik 1952 mit dem CSO auf Mercury ist auch eine tolle Interpretation , und irgendwo wurde mal betont , daß damals viele Exil-Tschechen im Orchester spielten , was aber meine Vorbedingung dennoch nicht erfüllt . Ich habe sie nur , weil sie zwar gut ist , aber vor allem weil sie zeigt , was man mit einem Mikrophon ereichen konnte .
    Nochmals Dank für deinen Hinweis . (Und hör dir mal den ollen Sejna an , bitte) .

    Good taste is timeless / "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?"

  • (Und hör dir mal den ollen Sejna an , bitte)

    Es gibt Sejna zur Zeit nicht als CD zu einem vernünftigen Preis, daher entfällt das erst einmal. Auch habe ich mit der Tschechischen Philharmonie Prag bereits Einspielungen unter Talich, Smetacek, Neumann, Kubelik und Belohlavek. Irgendwo ist mal Schluss (bitte nicht falsch verstehen jetzt). Dazu Kubelik, Macal, Kosler, Neumann und Valek mit teilweise auch anderen tschechischen Orchestern. Das wird mir für den Rest meines Lebens ausreichen.


    Die Sejna-Aufnahme von Supraphone stammt aus dem Jahre 1950. Ich mag keine historischen Einspielungen, mit extrem wenigen Ausnahmen. Selbst den Talich habe ich wieder verkauft, da ich ihn nicht besser fand als etwa Belohlavek oder Kubelik. Und extra in Tschechien mit eine CD zu kaufen würde ich nicht mal für eine Jazz-CD machen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich mag keine historischen Einspielungen, mit extrem wenigen Ausnahmen

    Ähh - wenn ich mich so an das erinnere , was du im Jazz hörst , dann sind das extrem viele Ausnahmen ! GRINS

    Good taste is timeless / "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?"

  • Ähh - wenn ich mich so an das erinnere , was du im Jazz hörst , dann sind das extrem viele Ausnahmen ! GRINS

    Dort kommt es vor allem auf die Improvisation an, in der Klassik auf einen Klang, der die reichhaltigen Kompositionen entsprechend gerecht werden können, also völlig unterschiedliche Voraussetzungen und Werte. Es ist schon ein Unterschied, ob man maximal 20 Musiker beisammen hat oder 120. Ich gehe mal davon aus, dass Du mit so einer Antwort gerechnet hast.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Die absolut bevorzugte Aufnahme von Karel Ancerl und dem Tschechischen Philharmonischen Orchester ist nunmehr die Live-Aufnahme vom Prague Spring International Music Festival , aufgezeichnet in der Smetana (!) Halle am 12.Mai 1968

    So kompliziert muss man es nicht machen.
    Es gibt ne DVD davon und da sieht man dem Herrn Ancerl und sein Orchester auch bei der Arbeit zu. Habe ich gerade aus dem Regal gezogen.

    Dazu gibt es ne Dokumentation auf Tschechisch, grins (mit Untertiteln) und ein prima VK von Beethoven mit Hendryk Szeryng.
    Gruß aus Kiel


    Ob er wohl etwas von der Entwicklung ahnte , als er dieses Werk dirigierte ?

    PS Oh, ja, man musste es wissen, denn nach dem erzwungenen Rücktritt Novotnys wurden ab Mai 1968 die Drohgebärden deutlich. Insofern könnte dieser Aufnahme etwas Historisches beigemessen werden, so wie der von 1990 mit Kubelik, der wieder "nach Hause" kam.
    PPS. In der Doku spricht er sehr viel über Talich, der sein Lehrer ab 1932 war.

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Hier abgetrennt:

    Gibt es eigentlich außer Norrington denn noch eine derartige Einspielung?

    Nicht, dass ich wüsste.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

    Einmal editiert, zuletzt von Hueb' ()

  • Harnoncourt hat mit dem COE zumindest Naturtrompeten und Pauken sowie eine kleine Besetzung gehabt. Ich bin jedenfalls gespannt.

    Dvorak wäre auch so ein noch unbeackerter Komponist. Da gibt es meines Wissens nach zwar einen Zyklus unter Marek Stryncl und der Musica florea, der über Qobuz zu beziehen ist, aber da ist die Interpretation leider ziemlich manieriert (relativ viele heftige Rubati und gefühlt nicht stimmige Temporelationen).

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

  • Harnoncourt hat mit dem COE zumindest Naturtrompeten und Pauken sowie eine kleine Besetzung gehabt. Ich bin jedenfalls gespannt.

    Ehrlich gesagt, erwarte ich da nicht so viel. Harnoncourt hat, mMn, die Aufnahme in den Sand gesetzt, wenn auch nur bei einem Teilstück. Deshalb habe ich sie schnell wieder verkauft. Ich habe mich damals schon ausgelassen, dass er beim Teil mit der Moldau diese hat nicht mehr fließen lassen, sondern sie quasi zu einer Stausperre hat verkommen lassen. Sonst fand ich seine Einspielung ganz hervorragend. Doch gerade dieses Teilstück viel zu behäbig aufzufassen, empfinde ich heute noch als "No Go".

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Das Problem mit der zähen Moldau hat er in allen drei Aufnahmen gehabt (Wr. Philharmoniker, COE, Concertgebouw). Sonst bin ich leider mittlerweile so auf seine Aufnahme geprimet, dass ich kaum andere Aufnahmen aushalte, weil sie entweder gehetzt wirken (wobei sooo langsam ist er vielfach gar nicht, wenn man andere Aufnahmen vergleicht) oder viele Details unterschlagen

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

  • Sonst bin ich leider mittlerweile so auf seine Aufnahme geprimet, dass ich kaum andere Aufnahmen aushalte, weil sie entweder gehetzt wirken (wobei sooo langsam ist er vielfach gar nicht, wenn man andere Aufnahmen vergleicht) oder viele Details unterschlagen

    Ach, das sehe ich anders. Doch den kompletten Zyklus habe ich ausführlich woanders beschrieben (eben unter Smetana/My Vlast), dass ich mich hier nicht unnötig wiederholen brauche.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Harnoncourt hat mit dem COE zumindest Naturtrompeten und Pauken sowie eine kleine Besetzung gehabt. Ich bin jedenfalls gespannt.

    Ehrlich gesagt, erwarte ich da nicht so viel. Harnoncourt hat, mMn, die Aufnahme in den Sand gesetzt, wenn auch nur bei einem Teilstück. Deshalb habe ich sie schnell wieder verkauft. Ich habe mich damals schon ausgelassen, dass er beim Teil mit der Moldau diese hat nicht mehr fließen lassen, sondern sie quasi zu einer Stausperre hat verkommen lassen. Sonst fand ich seine Einspielung ganz hervorragend. Doch gerade dieses Teilstück viel zu behäbig aufzufassen, empfinde ich heute noch als "No Go".

    Vermutlich meinst Du, Maurice, die Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern? Oder hast Du die DVD mit dem Chamber Orchestra of Europe gemeint? Die CoE-Aufnahme kenne ich nicht. Ist die vom Ansatz ganz anders als die mit den Wienern?


    "Collegium 1704" klingt für mich übrigens erst einmal nicht ganz so passend für ein Stück aus der Hochromantik, aber die werden das natürlich alles korrekt an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.


    Les Siècles unter Roth könnte ich mir ganz gut für ein historisierendes Dvořák-Projekt vorstellen. Was die abliefern, klingt für mich eigentlich immer ziemlich stimmig.

  • Vermutlich meinst Du, Maurice, die Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern?

    Richtig. Das ist ja der komplette Zyklus.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Die Aufnahme mit dem COE gibt/gab es auf DVD. Die Tempi sind vllt. eine Spur schneller, aber natürlich ist die komplette Klangarchitektur und die Akzentsetzung einerseits aufgrund der Naturtrompeten wie auch durch die Besetzungsgröße völlig anders.

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

  • Die Aufnahme mit dem COE gibt/gab es auf DVD. Die Tempi sind vllt. eine Spur schneller, aber natürlich ist die komplette Klangarchitektur und die Akzentsetzung einerseits aufgrund der Naturtrompeten wie auch durch die Besetzungsgröße völlig anders.

    Danke für die Information! Klingt an sich durchaus interessant, aber Musik-DVDs schaue ich erfahrungsgemäß praktisch nie an.

  • Ausschnitte gibt es auf Youtube, wie auch den kompletten RCO-Zyklus.

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  • Die Aufnahme mit dem COE gibt/gab es auf DVD. Die Tempi sind vllt. eine Spur schneller, aber natürlich ist die komplette Klangarchitektur und die Akzentsetzung einerseits aufgrund der Naturtrompeten wie auch durch die Besetzungsgröße völlig anders.

    Danke für die Information! Klingt an sich durchaus interessant, aber Musik-DVDs schaue ich erfahrungsgemäß praktisch nie an.

    Naturtrompeten bei Smetanas "Ma Vlast"? Auf dem YT-Video sind eindeutig Ventiltrompeten zu sehen. Warum sollten auch Naturtrompeten bei diesem Werk bzw. überhaupt bei Smetana verwendet werden, denn das Werk entstand zwischen 1874 und 1879 und da hatten sich doch sowohl bei Trompeten und bei Waldhörnern die Ventiltechnik weitestgehend durchgesetzt.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Dann hab ich das falsch in Erinnerung. Dann habe ich den relativ scharfen Blechklang wohl wie gewohnt auf die Naturtrompeten zurückgeführt, die in den anderen Aufnahmen zum Einsatz kamen.

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

  • Dann hab ich das falsch in Erinnerung. Dann habe ich den relativ scharfen Blechklang wohl wie gewohnt auf die Naturtrompeten zurückgeführt, die in den anderen Aufnahmen zum Einsatz kamen.


    Naturtrompeten bei Smetanas "Ma Vlast"? Auf dem YT-Video sind eindeutig Ventiltrompeten zu sehen. Warum sollten auch Naturtrompeten bei diesem Werk bzw. überhaupt bei Smetana verwendet werden, denn das Werk entstand zwischen 1874 und 1879 und da hatten sich doch sowohl bei Trompeten und bei Waldhörnern die Ventiltechnik weitestgehend durchgesetzt.

    Ihr habt beide recht. Als Trompeter vielleicht mal eine kleine historische Information für euch: Früher wurden andere Bohrungen verwendet, so dass die Trompeten oft schärfer klangen als sie es später taten. Die heute mehr üblichen Bohrungen tauchten erst relativ spät auf, um ca. 1930 herum, doch die alten Bohrungen wurden teilweise noch in den 1950-er/60-er Jahre verwendet.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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