Und doch ist das Scheitern an den eigenen hohen Maßstäben eine der sympathischsten Eigenschaften des Menschen. ;+)
Dieser Widerspruch ist mir im Moment des Schreibens tatsächlich nicht aufgegangen. Luft & Ingham eben. Aber wie sagt Rilke: "Anfang glänzt /an allen Bruchstelln unseres Mißlingens..." Insofern bin ich nicht unglücklich darüber, dass bisweilen etwas misslingt, ist dies doch der Anfang, beispielsweise von weiterer Entwicklung.
Zudem ist der Einwand ja auch nur halbrichtig, denn es gab ja noch einen Nachsatz, nämlich
ZitatSchön, dass Du da noch was neu entdecken kannst!
Hierin ist ja, wenn man genau hinschaut, die Begründung für meine vielleicht zu enthusiastische Empfehlung enthalten. Die Aussicht auf die Erfahrung, etwas - beispielsweise die Werke eines Komponisten - vollkommen neu zu entdecken, ist in meinen Augen ein guter Grund dafür, selbige zu empfehlen (was ja eine andere Ausgangslage konstituiert als die von mir monierte CD-"Empfehlung" weiter oben). Denn die Entdeckung ist ja nichts anderes als Teil des menschlichen Spiels. Und warum das sinnhaft ist, kann Schiller besser darstellen als ich. All das hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen. Man mag, kann, darf und wird das nach Herzenslust anders sehen können.
Agravain