Klassik am Computer (2. Versuch mit etwas anderen Vorzeichen)

  • Aber Kreativität ist leider eine rein menschliche Eigenschaft. Und ohne diese ist künstlerische Qualität nicht denkbar und machbar. Du wirst mit Deiner tumben Recheneinheit niemals künstlerisch hochwertige Ergebnisse erzielen.

    Nun ja. Ein Cello, das nicht von einem Menschen gespielt wird, auch nicht.
    Künstlerische Qualität an der Wahl des Instrumentes festzumachen geht meiner Meinung nach am Kern des Wesens von Kunst überhaupt vorbei. Ob die Interpretation von Musik, die für "echte" Instrumente geschrieben wurde, mit Hilfe von Samples dieser echten Instrumente eine sinnvolle Veranstaltung ist, ist eine andere Frage...
    mit der "tumben Recheneinheit" hat das aber nichts zu tun, denn die Ergebnisse hängen hier wie bei jedem Instrument von dem ab, der es spielt, und ob das gespielte Instrument für dieses Werk geeignet ist....

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Du wirst mit Deiner tumben Recheneinheit niemals künstlerisch hochwertige Ergebnisse erzielen.


    Da fielen mir einige elektronische Kompositionen ein, die von einem tumben Rechenknecht (mit-)produziert wurden und von Menschen, die sich mit so etwas besser auskennen, durchaus als "künstlerisch wertvoll" und "wegweisend" und was weiß ich noch bezeichnet werden.


    Vielleicht nochmal über elektronische Musik informieren? Ligeti, Stockhausen, Xenakis, ... ?


    Auch Boulez und die Arbeiten am IRCAM?


    Gruß
    MB


    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Cosima,
    Bitte melde einfach jeden "ad hominem" Beitrag von mir in diesem Thread an die Moderatoren.
    Ich bin sicher, dass dies der geeignetere Weg ist derlei zu klären wenn denn ein begründeter Anlass dazu besteht.


    Hallo EinTon & Philmus

    Das ist auch eine Möglichkeit. Sie ist sicher sehr interessant. Ich nehme an, dass ich vielleicht auch genau das machen würde, wenn ich von Haus aus eher Komponist wäre.
    Nun komme ich vom Studium eher von der Interpretation her. Ich habe die Literatur der Tradition als ein immenses Füllhorn an musikalischen Gehalten basierend auf einer etablierten musikalischen Sprache kennen und schätzen gelernt.


    Ich habe vor über 10 Jahren mit Native-Instruments Reaktor genau bei den Synthszisern begonnen und schnell gefunden, dass mir persönlich der Chartakter eines vertrauten Vokabulars wie ihn die Literatur und das traditionelle Instrumentarium bietet (wahrschinlich eben meiner Herkunft vom Klavier her) näher liegt. Daher war es schon bald mein Ansatz zu erkunden, wie ich eben dieses Vokabular im Rechner verfügbar machen und nutzen kann.


    Ich glaube nicht dass mein Projekt an irgendeiner Stelle hinsichtlich dessen was ich mache, verschleiert, verheimlicht oder sonst irgend wie unehrlich ist. Bitte macht mich unbedingt darauf aufmerksem, wenn ihr das in irgend einem Punkt anders seht.


    Es gibt immer besser entwickelte Samplelibreries, die wie gesehen klassische Instrumente in allen ihren Facetten "imitieren".
    Für meinen Ansatz ist es einfach interessant zu erproben, wie weit es mir gelingt, mit ihnen auch selbst die Sprache zu sprechen, die dem Hörer mit den Klängen dieser klassischen Instrumente vertraut ist.


    gruß
    fahl5

  • Vielleicht nochmal über elektronische Musik informieren? Ligeti, Stockhausen, Xenakis, ... ?


    Auch Boulez und die Arbeiten am IRCAM?


    Autechre, Aphex Twin, Frank Bretschneider, Antye Greie, Zavoloka...?


    Im Klassikbereich auch noch Kaija Saariaho...

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • By the way:

    Auch Boulez und die Arbeiten am IRCAM?

    Ich habe eine sehr interessante Samplelibrary die vom IRCAM auf der Basis von Musiker des Ensemble Intercontemporain produziert wurde und ausdrücklich besonders der viel reichhaltiger kultivierten Spielweisen gewidmet ist, die in diesem renommierten Ensemble für neue Musik pratkitiziert werden. Sowie eine weitere vom IRCAM prodzierte Library in der alle nur erdenklichen Formen ein Klavier zu präparieren über Samples digital zugänglich gemacht werden.


    Natürlich hat neue Musik Ligeti, Stockhasen Xenakis, das IRCAM und das Ensemble Intercontemporain auch immer genug Ablehnung und Debatten hervorgerufen.
    Insofern, könnte man die lebhaftigkeit der Debatten hier doch auch als irgendwie ganz ermutigend empfinnden.


    Gruß
    fahl5

  • Ich glaube nicht dass mein Projekt an irgendeiner Stelle hinsichtlich dessen was ich mache, verschleiert, verheimlicht oder sonst irgend wie unehrlich ist. Bitte macht mich unbedingt darauf aufmerksem, wenn ihr das in irgend einem Punkt anders seht.

    Sehe ich nicht.

    Ich habe vor über 10 Jahren mit Native-Instruments Reaktor genau bei den Synthszisern begonnen und schnell gefunden, dass mir persönlich der Chartakter eines vertrauten Vokabulars wie ihn die Literatur und das traditionelle Instrumentarium bietet (wahrschinlich eben meiner Herkunft vom Klavier her) näher liegt. Daher war es schon bald mein Ansatz zu erkunden, wie ich eben dieses Vokabular im Rechner verfügbar machen und nutzen kann.

    Nur leider, und an der Stelle finde ich es einfach etwas schade um Deine kreative Energie: die Menschen, die das traditionelle Instrumentarium lieben und dessen Sprache, werden dann auch immer das traditionelle Intrumentarium vorziehen. Die Anderen, die auch die elektronischen Möglichkeiten lieben, werden sich fragen, warum das nicht kreativ in seiner Eigenart genutzt wird. Also ein bißchen zwischen allen Stühlen platzierst Du Dich da, und ich frage mich, ob das Deinen Fähigkeiten gerecht wird - daß die Ergebnisse immer mit traditionell aufgenommenen Aufführungen verglichen werden, hast Du ja wohl schon selber gemerkt...

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    daß Alles für Freuden erwacht

  • Für meinen Ansatz ist es einfach interessant zu erproben, wie weit es mir gelingt, mit ihnen auch selbst die Sprache zu sprechen, die dem Hörer mit den Klängen dieser klassischen Instrumente vertraut ist.


    Das ist ja auch völlig OK. Nur darfst Du dann halt nicht enttäuscht sein, wenn Musiker dann im Zweifel doch lieber ein originales Orchester spielen lassen (und Hörer ein solches hören wollen) als eine Sample-Nachstellung zu nehmen.


    So denken i. Ü. (wie schon oben erwähnt) nicht nur die "elitären" Klassiker, auch Pop-Produzenten lassen lieber ein Orchester als die Sample-Library spielen, wenn sie zB in einem Arrangement Streicher einsetzen wollen - vorausgesetzt, ihnen wird vom Label das Geld für eine Orchesteraufnahme bewilligt. Wenn nicht, müssen halt VSL & Co. aushelfen.


    Gruß,


    Normann

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Bei aller Liebe zu KS: das war wohl nix.


    Dann lieber Tomita, stellvertretend für viele Bearbeitungen von ihm:


    Seine "Grand Canyon Suite"-Version fand ich mal ganz gut.


    Jedenfalls hat der den Mut zum synthetischen, untraditionellen Sound. Manchmal arg synthetisch - da fehlt dann doch manchmal wieder die Differenziertheit, die fahl5 versucht.

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  • Hallo Philmus,


    Ein bisschen zwischen den Stühlen stimmt...
    Aber das muss zumal für den auch gelernten Musikwissenschaftler nicht gleich auch doof und uninteressant sein.


    Ich denke ich habe u.a. mit den Erstaufnahmen von Nicodés "Gloria!" oder Klengels 120 Canons und Fugen schon an zwei "Heldentaten" gezeigt, dass zwischen den Stühlen auch Schnittmengen zu finden sind, die sonst bei den anderen immer auf die eine oder andere Weise hinten runter fallen, und ich habe noch ein paar solche Projekte im Köcher, die mich interessieren, und von denen ich weiß, dass sie (in aller Unbescheidenheit) wohl einstweilen kaum jemand anderes überhaupt jemals realisieren kann außer mir.


    Aber das ist ja der bereits mehrfach bestätigte Punkt des für mich aus der MuWi attraktiven Nutzens für die musikalische Archäologie. Ich war aber immer der Meinung, dass ich um derlei ungehobene Schätze einigermaßen präsentieren können möchte, mein "Instrumentarium" auch am standardrepertoire entwickeln bzw. schärfen muss.


    gruß
    fahl5

  • Ich würde gern mal vesuchen, zum Thema "Interpret", "Interpretaton" noch etwas zu sagen.


    Obwohl der Produzent von "Resample-Klassik" m.E. funktional durchaus ein Interpret ist (er nämlich eine Vermittlung zwischen Notentext und Hörer leistet, in die mehr oder weniger "interpretatorische Entscheidungen" einfließen), besteht zwischen der Tätigkeit eines "traditionellen Interpreten" und der des Klassik-Resamplers dennoch ein wichtiger Unterschied.


    Dieser besteht in der Trivialität, daß das "Spielen" eines Notentextes in einer Aufführung in "Echtzeit" stattfindet (wie auch sonst), die Erstellung von Anweisungen am Computer dagegen von dem Echtzeitverlauf abtrahiert. Damit hängt zusammen, daß das "Spielen" unmittelbar mit sich selbst rückgekoppelt ist. In die Aufführung gehen daher ebenso wie der Notentext, interpretatorische Entscheidungen, im Instrument und der Körperlichkeit des Spielers liegende Bedingungen als reflektierte unvermeidbar mit ein. Bei den Anweisungen an die Maschine besteht natürlich ebenfalls eine Rückkoppelung (Kontrolle der Ergebnisse, Korrekturen usw. - nehme ich jedenfalls an), aber dieser Vorgang ist separiert von der Aufführung. Darin würde ich nicht unbedingt einen Mangel sehen, aber doch eine Problematik, die aber ja von besonderem Interesse und besonders lehrreich sein kann.

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Dieser besteht in der Trivialität, daß das "Spielen" eines Notentextes in einer Aufführung in "Echtzeit" stattfindet (wie auch sonst), die Erstellung von Anweisungen am Computer dagegen von dem Echtzeitverlauf abtrahiert.


    lieber zabki, das scheint mir auch ein ganz wichtiger Punkt.


    Ob das nun unbedingt für die (quasi) "Live"-Aufnahme spricht?


    Für mich war das interessante an Aufnahmen, wo man "Stückeln", also einzelne Stellen mit besonderer Aufmerksamkeit extra spielen kann, immer darin, eine Interpretation hörbar zu machen, die man im "Echtzeitverlauf" einfach mal nicht hinkriegt.


    Hat nicht auch Gould aus ähnlichen Gründen das Konzertieren aufgegeben??


    Nun gut, psychisch stabilere Naturen mögen das Problem nicht haben - die kriegen live bzw in einem take die Interpretation hin, die für sie stimmt.


    Die Interpretationen, die live möglich sind, sind immer interessant, lebendig - und doch in einzelnen Stellen anders als die eigene "Ideal"-Vorstellung.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Hallo fahl5,


    Deine Fragen zielen genau auf den heiklen Punkt der Diskussion, schon weil einige hier den Begriff "Interprtation" auch ganz physisch an das vorgesehenen Instrmente binden. Kurz mit dem Begriff "Instrumentalspiel" gleichsetzen. Aus deren Sicht verbietet es sich überhaupt von einer "Interpretation" zu sprechen, wenn man wie ich die Vorgaben einer Partitur als Vorgaben für die Klanggestalt versteht und nicht als Anleitung für die Spielhandlung an dem vom Komponisten für das (angeblich) ausschließlich dafür vorgesehen Gerät. Das würde allerdings schon jede Beethovensonate auf einem Steinway zur Bearbeitung machen, da Beethoven ja nur einen Broadwood hatte.


    Ich würde Interpretation und Instrumentenwahl komplett trennen. Nur habe ich noch nicht ganz verstanden, ob du den Computer nur als Instrument siehst oder ihm auch eine Interpretationsleistung zuweist. Bei Letzterem würde ich sagen, dass das gar nicht geht. Das macht m.E. ausschließlich der Verstand (meinetwegen auch: Geist).


    Zitat

    Ich sehe es wie du, dass "Interpretation" natürlich auch eine ganze Reihe Gestaltungentscheidungen betrefffen, die sich überhaupt erst aus dem Verständnis des Zusammenhanges ergeben und damit weit über die bloß "richtige" oder gar "objektive" Reproduktion der Vorgaben des Notentextes hinaus gehen die hier so mancher "ausübende Musiker" zum eigentlichen "objektiven" Qualitätskriterium einer der Interpretation zu erklären versucht.


    Eine bloß mechanische Umsetzung der Vorgaben des Notentextes (egal ob vom Computer oder von einem herkömmlichen Instrumentalisten) ist nicht möglich, weil der Notentext immer missverständlich und nicht vollständig definiert ist, wenn er nicht gar widersprüchlich ist. Allerdings kann ich mich an keinen ausübenden Musiker hier erinnern, der das anders sehen würde.
    Das rechtfertigt keineswegs einen schlampigen Umgang mit dem Text. Aber es mag Fälle geben, in denen man im Einzelnen eine Schlampigkeit nicht von einer sorgfältig getroffenen Interpretationsentscheidung unterscheiden kann, die etwas anderes macht, als in den Noten steht (oder zu stehen scheint).


    Zitat

    Wenn sehr gute und sehr fein nuancierbare Klangliche Möglichkeiten es erlauben mit Klavierklängen diese Gestaltungsentscheidungen in einem dem normalen Pianisten nur noch schwer zugänglichen zuverlässigkeit zu treffen, dann eröffnen sich meiner Meinung nach dem Interpreten am PC Möglichkeiten, die ihm in dieser Genauigkeit auch an einem Guten Flügel nicht in der Selbstveständlichkeit bereitstehen. Ich habe z.B. großen Spaß gehabt in meiner Aufnahme der Goldbergvariation am Steinway
    "http://klassik-resampled.de/bach" dort dann
    =>J.S.Bach (Steinway) !!!!( Es gibt auch eine Cembaloversion, von der hier nicht die Rede ist)
    =>Clavierübungen IV Goldbergvariationen)


    Hm, kann man machen. Da kann eine stimmige Interpretation bei rauskommen. Aber ich sehe nicht, was daran per se besser sein soll, als wenn ein Pianist das mit seinen eigenen Händen spielt.
    Ab und zu vergleichen ja Klassikfans eine Einspielung mit ihrer eigenen Vorstellung von dem Werk und sagen so etwas wie "wäre ich nur Dirigent geworden".
    Anscheinend wird es immer leichter seine eigenen Vorstellungen von einem Musikstück hörbar zu machen, ohne dass man dafür eine entsprechende Berufslaufbahn eingeschlagen hat.


    Allerdings muss man sich auch vor Augen führen, dass die sich immer verbessernden technischen Möglichkeiten etwas Verführerisches und leicht Täuschendes haben. Die Samples klingen nicht mehr so grottig wie zu frühen Midi-Zeiten, und die Wiedergabe der Struktur scheint weitestgehend der Computer zu bewältigen. Default-Einstellung statt Verständnis und Durchdringung der Musik und davon ausgehende Interpretation. Einzelne Manipulationen hier und dort, die man natürlich ohne Weiteres anbringen kann, sind m.E. noch keine Interpretation.
    Aber man selbst kann auf diese Weise ein Stück besser kennenlernen.


    Zitat

    Ich habe als ich an dieser Aufnahme gearbeitet habe Interpretationen von ca.8-10 anderen der wichtigsten Goldberg-Variationen-Interpreten verglichen und in keiner Aufnahme auch nur ansatzweise eine entsprechend konseqent gestafffelte Gestaltung der Dynamik finden können.


    Konsequent nach welchem Maßstab? Je nach dem, ob Bach "für 1" oder "für 2 Manuale" geschrieben hat? Wohl kaum bei einer Interpretation auf modernem Flügel.


    Zitat

    Obwohl ich also wahrscheinlich etwas dem Klavierspieler kaum in diesem Maß zu gebote stehendes realisiert habe, habe ich dafür keine einzige im Notentext enthaltene Anweisung verändert, wie dies geschieht, wenn man eine Komposition Bearbeitet um es auf einem anderen Instrument zu spielen.


    Den Einsatz des Dämpfers und die Heraushebung einzelner Töne habe ich durchaus vernommen. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass ein Pianist das nicht auch könnte.
    Und ob ich diese Umsetzung stimmig oder spannend finde, kann ich noch nicht sagen. In Variation Nr. 5 fand ich die Mittelstimme zu schwach.
    Insgesamt, fand ich, hörte sich das nach Goulds 81er Aufnahme mit leichten Modifikationen an, nicht zuletzt in Bezug auf die Tempowahl.


    Zitat

    Unbenommen von jeder persönlichen geschmacklichen Beurteilung darüber, wie überzeugend oder gelungen meine Realisation der hier beschriebenen Variationen 5+6 würde ich schon sagen, dass mein Vorgehen genau dem entspricht, was ich in deiner Auffassung als Wesen der Interpretation erläutert gefunden habe: "nämlich die Herstellung von Beziehungen, Hervorheben und Zurückstellen von Einzelheiten".


    Diese Definition von Interpretation ist allerdings sehr abstrakt und sagt über Gelingen nichts aus. Angeführt hatte ich sie gegen eine mechanische Vorstellung von Umsetzung einer Partitur, die auf eigenständiges Denken verzichten könne, weil die Beziehungen ja bereits im Notentext stünden.


    Zitat

    Wenn dies also tatsächlich möglich ist, frage ich ehrlich gesagt nicht wozu soll man sie nutzen, sondern nur noch, warum man denn auf diese Möglichkeiten verzichten sollte?


    Ich sehe einfach keinen grundsätzlichen Mangel an Präzision, der durch computergestützte Umsetzung kompensiert werden müsste. Sie scheint mir bei alten klassischen Werken eine Imitation oder Verdoppelung der herkömmlichen Musikpraxis. Kann man machen, muss man aber nicht.


    Conlon Nancarrow hatte sich ja Musik ausgedacht, die nicht mehr durch einen Menschen ausführbar sind. Daher schrieb er eben für Player Piano. Aber das war eben keine Reproduktion von schon vorhandenem, sondern die neuen Möglichkeiten dienten neuartiger Musik.


    Warum so viel Energie reinstecken, Vorhandenes nachzumachen? Den ersten Satz von Bartoks Musik für Streichinstrumente, Schlagzeug & Celesta fand ich seltsam. Nicht nur vom Klang her - die Streicher klangen schon recht mechanisch. Ich habe den Verdacht, dass bei Klaviermusik die Sache mit den Samples schon relativ gut funktioniert, aber in Bezug auf Orchestermusik muss noch einiges mehr passieren.
    Stattdessen könnte man sich doch auf die Stärken, die der Computer jetzt schon hat, konzentrieren und sie herausstreichen.


    Zitat

    Was genau aber gegenüber der Tradition des Instrumentalspiels in seiner Entwicklung noch sehr am Anfang ist, ist die handwerkliche Praxis mit denen die erkannten musikalischen Sachverhalte optimal umgesetzt werden. Es git immer bessere digitale "Instrumente" ihre Bedienung verbessert sich immmer mehr, aber es gibt praktisch keine Erfahrung oder "Schule", die genau diese Übertragung der musikalischen Einsicht in eine technisch/handwerkliche Praxis weitergibt wie es das im Instrumentalspiel schon in wirklich beeindruckender Weise gibt.
    Auf dieser Ebene befindet sich schon noch eine Menge unbekanntes Terrain, wenn man sich für diesen Ansatz interessiert.


    Na ja, einige Jahrzehnte hat maschinelle Musik, die über Möglichkeiten von Instrumentalisten hinausgeht, schon auf dem Buckel. Wenn es nur um Präzision geht, muss man vielleicht sogar das Metronom als Maschine, die auf die handgemachte Musik einwirkt, mitberücksichtigen. Der bereits genannte Nancarrow wäre dann einer der Pioniere für Musik, die den Menschen als Ausführenden ersetzt. Dann gab es ja Tonband- & Syntheziser-Musik. Und Computermusik gibt es ja auch schon einige Zeit.


    Zitat

    Auf die Frage wozu man sich dafür interessieren könnte sehe ich eine Reihe möglicher für mich zumindest attraktiver Antworten.
    1) Es ist erfordert eine ausgesprochen interessante Reflexion auf viele nicht immer beewusst weitergegebene Aspekte unserer Interpretationskulltur, die möglicherweies auch für traditionelle Instrumentalisten interessant zu erfahren wäre wenn sie mit den dabei aufkommenden Fragen zur Interpretation in Berührung kämen.


    Das wäre sozusagen die Funktion eines verfeinerten Metronoms. Aber vielleicht hat die Schallplatte bei der Internationalisierung des Niveaus der Spieltechnik schon genug geleistet.


    Zitat

    3) Am am Rechner könnten musikalisch sinnvolle und doch immer noch experimentelle neue Deutungen von klassischem Repertoire erprobt werden und damit ach Anstöße für künftige Auffassungen anderer Musiker geben.


    Komponisten haben das immer wieder im Kopf gemacht. Schönberg meinte über sein Violinkonzert, ja er wolle, dass die Finger länger würden (dabei hat er allerdings jeden Griff selbst auf Ausführbarkeit überprüft). In Bezug auf Moses und Aron meinte er, diese Oper sei für synthetische Kehlköpfe geschrieben. Von Beethoven gibt es wohl ähnliche Aussagen.


    Oft folgten die Mittel der Idee. Aber sicher sind mehr Möglichkeiten immer zu begrüßen.


    Zitat

    4) Die Gestaltungsweise der Interpretation klassischer Werke, wird den Sprachcharakter von am PC produzierter Musik deutlich erhöhen.


    Das verstehe ich nicht.


    Zitat

    Es geht aber nicht und in keiner Weise darum "zu konkurrierenden" Ergebnissen zu kommen. Wie gesagt es handelt sich um eine eigene Form musikalischer Gestaltung, sie würde als "Imitation, Simulation, Nachahmung", die sich an der Erfüllung irgendwelcher äußeren Maßstäbe messen müsste. In meinen Augen gehen derlei völlig an dem schlichten Sachverhalt vorbei, dass verschiedene Dinge durchaus parallel existieren können, und sich dabei sogar gegenseitig fruchtbarr anregen können, ohne dass man dazu irgendeine Entschgeidung zwischen beiden Formen überaupt bräuchte.


    Es gibt einen technischen Standard zur Realisation einer Beethoven-Sinfonie und der wird auch dauernd benutzt. Obendrein gibt es Studioaufnahmen, die Verbesserungen bringen (keine Patzer z.B.). Gerade in Bezug auf Orchestermusik hechelt die Computer-Software dem "Original" noch meilenweit hinterher.


    :wink:

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Hallo Norman,

    Ehrlich gesagt, ist doch klasse wenn Musiker möglichst viele Orchester spielen lassen, was sie gerade hören wollen, dann habe ich mehr Zeit dafür mit meinen Möglichkeiten die Sachen zu machen, die mich interessieren. Ich will ehrlichgesagt nichts von Pop-Produzenten und auch keinen Musikern ihre Notenpulte nehmen. Mich interessiert einfach das was ich mache und dafür finde ich persönlich die bislang erreichten Ergebnisse und Rückmeldungen auch nicht gerade all zu verheerend. (Cappricio mag zwar lebhaft sein, aber die Welt sieht schon noch ein bisschen größer aus ...)


    Hallo zabki und Philmus,


    Ich glaube ich kann nur allem beipflichten:
    Ja, Echtzeit ist etwas anderes.
    Ja, Studioarbeit geht auch über nachträgliche Hörkontrolle


    Ja Gute Liveaufführungen sind klasse, aber schlechte trotz aller "Echtzeit" Zeitverschwendung...
    Manchmal ist auch die "psychische Stabilität" eines Interpreten nicht unbedingt dem Reichttum seiner musikalischen Auffassung zuträglich.
    Dann entwickeln sich bei mir spontan Fluchtinstinkte und eine unstillbare Sehnsucht nach meinem Rechner.


    gruß
    fahl5

  • Ich bin wirklich traurig.
    Ich habe eben nochmal in einige Samplingwerke von fahl5 reingehört.


    Da gibt es echte Perlen, da ist sehr vieles sehr gut "gemacht" worden.
    Gemacht in " ,da nicht selber gespielt.
    Aber sehr wohl mit großem Aufwand und auch künstlerischem Geschmack realisiert.
    Es gibt tatsächlich gesampelte Aufnahmen von Ihm, wo es fast unmöglich ist, diese vom Orginal zu unterscheiden.
    Gerade eben habe ich mir eine Big-Band Aufnahme angehört, welche mich wirklich sehr überzeugt hat.



    Es ist einfach schade und betrüblich, daß wir hier nicht einfach mal mit den gelungenen-äußerst gelungenen wohlgemerkt- Beispielen konfrontiert werden können, und uns dann in aller Ruhe mal in die Bereiche herantasten können, wo das Wollen halt eben noch größer als die Möglichkeiten ist.


    Um es simpel zu halten für mich als Cellist:


    Chapeau für sehr vieles und Danke!
    Ein Genuß, besonders die Big Band- Aufnahme, die ich gerade gehört habe.


    Zum Celloklang und zum Streichquartettklang habe ich ja schon etwas geschrieben im anderen thread.


    Und für mich als Streicher ist das Ergebniss leider unbefriedigend und unbeabsichtigt komisch.


    Nun befinden wir uns hier nicht in einem, wie soll ich es nennen, VST (?) Forum.


    Ich wage mal zu vermuten, daß es hier viele gibt, welche sich das alles interessiert anhören und dann bemerken, was Ihnen künstlich erscheint.



    Und ich wage mal zu bemerken, daß Du im Grunde jemand bist, der gerade daran interessiert ist, einen Austausch herzustellen.


    Und nicht nur eine Erklärung nach der anderen.
    Ich bin gerne bereit zu einem Austausch, einige Dinge, welche mir nicht gefallen haben, habe ich ja bereits genannt.


    Aber es gibt da etwas grundsätzliches:


    Erstmal ist es völlig irrelevant, ob ich ein Instrument aus Holz spiele.
    Und mein Instrument aus Holz lasse ich mir nicht maßregeln, das ist älter las Du und ich zusammen und teurer als ein BMW der Oberklasse.


    Und zweitens habe ich jetzt irre viel von Deinen Ansichten gehört. Gut, ist Dein Recht.
    Aber man könnte sich doch auch zwanglos über all die Details unterhalten, welche man als nächstes angehen könnte, um die Illusion perfekter zu machen.
    Ich bin mir ganz sicher, daß das auch Dein Anliegen ist.
    Und das hindert Dich nicht daran, Deinen persönlichen Touch an Interpretation einzubringen.


    Nur davor gibt es bei Cello z.B. noch einiges mehr als rudimentäre Soundfragen.


    Ich würde mich gerne darüber unterhalten, denn es ist hochinteressant.


    Aber ich werde nicht die indiskutablen Samples betreffend dem Thema "Cello" in irgendeiner Weise schönreden.
    Denn diese sind indiskutabel.Leider.


    Aber Rom ist auch nicht an einem einzigem Tag erbaut worden, oder?

  • Manchmal ist auch die "psychische Stabilität" eines Interpreten nicht unbedingt dem Reichttum seiner musikalischen Auffassung zuträglich.
    Dann entwickeln sich bei mir spontan Fluchtinstinkte und eine unstillbare Sehnsucht nach meinem Rechner.

    Wir sind alle nur Menschen, das sollte man nicht vergessen.
    Der Computer ist ein Ding, nichts weiter, ein Ding, daß man-und da nehme ich mich selber nicht von aus, öfters mal ausschalten und einen Waldspaziergang machen sollte.


    Oder ist es Deine psychische Stabilität selber?
    Ich meine das gar nicht lustig, ich kenne die Ängste und den Stress und eine Menge an Niederlagen selber gut genug.
    Diese dauernde Belastung ist nicht ohne, überhaupt nicht ohne!


    Ich habe da auch oft das Bedürfniss, mich zurückzuziehen und es einfach sein zu lassen.


    Nur muß ich dann unbedingt vermeiden, nach meinem Ausscheiden ein frustrierter alter Sack zu werden, der unbarmherzig an allem und jeden herumkrittelt, weil dies das einzige dann ist, was übrigbleibt.
    Große Gefahr!
    Oder daß ich mir einen Nebenkriegsschauplatz suche........auch große Gefahr.


    Also für mich selber!


    Ich würde mir wünschen, daß wir uns ganz sachlich und ruhig über etwaige Kritikpunkte betreffend Sampling unterhalten können, ohne daß es jetzt z.B. ein Lager der Holzkisten und ein Lager der....ach, was weiß ich, gibt.
    Das ist doch kindisch, ich spiele z.B. STAHLSAITEN, aber sowas von STAHL.
    Da würgt jeder Darmsaiten- Fan erst mal sein Mittagessen virtuell heraus, so schlimm ist das.


    Ich sage mal so:
    Jeder hat sein Hobby und seine Befindlichkeiten.
    Jeder kotzt über was anderes ab.


    Und wir haben hier die Möglichkeit, in aller Ruhe über alles mögliche zu sprechen.......
    Ich gebe zu, daß es für mich z.B. erheblich ist, daß es auf einem gewissen Niveau stattfindet, also nicht barfuss oder mit Midi-Gequäke.


    Dieses Thema und fahl5, sein Verfasser, hat für mich dieses hohe Niveau.


    Ich bitte, das nicht überheblich zu empfinden, jeder hat seine Grenzen!
    Und dieses Thema spielt sich für mich jenseits von barfuss-Hornisten und Midi-Orchestratoren von späten Beethoven-Quartetten ab.


    WEIT jenseits davon.


    Und fahl5 ist anscheinend sehr erfahren damit, sich zu rechtfertigen, er hat da einige Schablonen, welche immer wieder genannt werden.


    Und welche hier bei vielen Profis eben nicht gut ankommen!
    Und das bitte ich zu akzeptieren, ohne gleich die Moderation einzuschalten.


    Ich habe sehr wohl gesehen, daß Du Christians Bemerkung der Moderation gemeldet hast.
    Aber Christian hat Recht.
    ALLE hier haben Recht, auch DU.


    Vielleicht können wir wirklich nochmal unter anderen Vorzeichen neu anfangen.
    Bitte.
    Ohne Grabenkämpfe?



    Der TON macht die Musik.........ja, das ist es eigentlich, um was es hier geht.

  • Hallo Tyras
    Vielen Dank für deine ausführliche Reaktion.
    Nur um selbst nicht zu viel Text zu produzieren versuche ich mich auf einzelne dinge zu beschränken:

    Zitat

    Nur habe ich noch nicht ganz verstanden, ob du den Computer nur als
    Instrument siehst oder ihm auch eine Interpretationsleistung zuweist.
    Bei Letzterem würde ich sagen, dass das gar nicht geht. Das macht m.E.
    ausschließlich der Verstand (meinetwegen auch: Geist).

    Dafinitiv ausschließlich als Instrument. Ich bin wahrscheinlich was die tatsächliche Gestaltung der musikalischen Ereignisse angeht sehr konservativ und liebe es da wirklich Ton für Ton selbst in den Fingern zu haben. Notationsprogramme schreiben tatsächlich für alle Anweisungen und darüber hinaus sogar einige angenommene Interpretationskonventionen in Mididaten. Ich lösche derlei alles samt und sonders bevor ich an die Gestaltung gehe und ziehe meine eigene Lektüre der entsprechenden Partitur vor.
    Wenn schon Geist, dann nur in einem lebenden Wesen, zu denen ich hoffentlich auch noch ein weilchen gehöre.


    @"per se"
    "per se" ist für mich rein gar nichts. Das was ich mache sind auch immer nur Versuche nach besten Wissen und Gewissen.


    @ "konsequent"
    Ich habe das nicht gemessen an irgend einem "Maßstab" gemeint. Ich denke die Terassendynamik des Cembalospiels oder die Unterscheidung von Figuration und motivischem Gehalt oder die Dynamische Gestaltung des Phrasenbaus würde auch jeder Pianist hinkriegen und machen. Es hat sich aber am Rechner unkompliziert ergeben, dass die Dynamischen Level sowohl komplett unterschieden werden konnten, und immer noch genug Gestaltungsspielraum war zwei weitere Strukturebenen des Tonsatzes seperat dynamisch zu differenzieren, ohne dafür Abstriche in einer anderen Ebene zu machen.


    @"Anscheinend wird es immer leichter seine eigenen Vorstellungen von einem
    Musikstück hörbar zu machen, ohne dass man dafür eine entsprechende
    Berufslaufbahn eingeschlagen hat."
    Das sehe ich nicht so. abgesehen davon, dass auch bei mir die entsprechende Berufslaufbahn hinter dem steht was ich tue, sehe ich die Aufgabe dieser Berufslaufbahn nicht zuletzt darin Schwierigkeit zu bewältigen sochen Vorstellungen in Bezug auf einen Notentext überhaupt erst einmal sinnvoll zu entwickeln. Diese Schwierigkeit stellt sich ganz unabhängig davon welches Instrument man für deren Umsetzung wählt


    @"die Wiedergabe der Struktur scheint weitestgehend der Computer zu
    bewältigen. Default-Einstellung statt Verständnis und Durchdringung der
    Musik und davon ausgehende Interpretation. Einzelne Manipulationen hier
    und dort, die man natürlich ohne Weiteres anbringen kann, sind m.E. noch
    keine Interpretation."
    Nein, das kann der Computer eben wirklich noch überhaupt nicht. Es gibt keine musikalische Defaultinterpretation, wie geagt schon gar nicht auf Klassik-resampled.de. Es geht nicht "um einzelne Manipulationen" sondern um die bewusste Gestaltung von jedem ton. Das ist einfach Arbeit, aber kein Rechner.


    @ "kein Manngel an präzision"
    Es geht aber um die Möglichkeit zu größerer Präzision. Ganz richtig: Muss man nicht, aber könnte trotzdem spannende Resultate zeitigen.


    @ Musik für Streichinstrumente, Schlagzeug & Celesta
    Ich glaube ich muss mal eine Chronologie meiner Aufnahmen aufstellen. Es gibt insgesamt weit weniger Orchestersachen von mir, und da hast du etwas ziemlich frühes erwischt.
    Ich glaube dass Nicodés Gloria dagegen in vielen Dingen schon einige Fortschritte zeigt.


    @"Na ja, einige Jahrzehnte hat maschinelle Musik, die über Möglichkeiten von Instrumentalisten hinausgeht, schon auf dem Buckel."
    Die natürlich. Ich spreche von dem Versuch die Interpretation von Werken der Tradition am Rechner, die (abgesehen von eher verzweifelten Synthiversuchen) eigentlich erst mit den ersten Anspruchsvolleren Orchestersamplelibraries überhaupt und das bis heute nur ganz spärlich ergeben hat. Das was ein Instrumentalprof mitzuteilen hat, wie konkret mit veschiedenen Spielanweisungen in verschiedenen musikalischen oder Spieltechnioschen Situationen umgegangen werden kann und muss, ist hinsichtlich der technischen Praxis noch nicht irgendwo tradiert und beadarf zweifelsohne viel zusätzliches Lernen.


    @"Das wäre sozusagen die Funktion eines verfeinerten Metronoms. Aber
    vielleicht hat die Schallplatte bei der Internationalisierung des
    Niveaus der Spieltechnik schon genug geleistet."
    Es ist schon weit mehr als nur die Mikroagogik und Mikrodynamik. Der Unterschied zu den sicher sehr anregenden Platten guter Interpreten ist, dass ich dem Rechner wirklich alles bewusst mitteilen muss. Dies kann helfen unterbewusste Konventionen und Gewohnheiten klar anzusprechen, die teils für die Interpretation unverzichtbar sind, dem Rechner aber erst mitgeteilt werden können, wenn man sich darüber klar ist, und herausgefunden hat, was da konkret in welchem Zusammenhang für Auswirkungen auf den Vortrag noch aus dem Notentext ableitbar sind.


    @ "technischer Standard für Beethoven-Symphonien"
    Die stehen wirklich bei mir gaaaanz weit hinten auf der Liste, wenn überhaupt. aber die Orchester dieser Welt spielen auch nicht alles, was einmal für sie komponiert wurde... da gibt es schon einiges sinnvoll zu tun.
    Aber dass ich rein der Interpretation wegen Orchestermusik mache, wie ich das bei Klaviermusik schon hier oder da interessant finden könnte, das sehe ich für Orchestermusik bei mir auch noch so ziemlich weit weg.




    Hallo Michael,
    Ich bin überhaupt nicht traurig sondern habe mich ausgesprochen über dein nettes Posting gefreut.
    Die Richtung stimmt absolut. Eklärungen schienen mir solange da einfach nochh so viele grundsätzliche Fragen auftauchen leider nicht ganz unumgänglich.


    Eigentlich würde ich gerne, wenn ich mal wieder ein Projekt zu einem gewissen Punkt gebracht habe derlei konkret zur Diskussion stellen.
    Ich denke, dann erübrigen sich zumindest einige Grundsatzfragen und andere wären dann auch für mich interessanter weil vielleicht konkret nützlicher.


    Danke für den Chapeau, und entschuldige vielmals, wenn meine zugegeben Lapidare verwendung des Begriffes Holz es Dir und deinem Musizieren gegenüber an Respekt hat missen lassen. Das sei mir fern dazu bin ich in dem was ich mache viel zu Begeistert von der anspruchsvollen Instrumentalmusik unserer Tradition, als dass ich mir irgendetwas jenen gegenüber herausnhmen wollte, die diese Tradition aktiv pflegen.


    Aber ehrlich gesagt klingt das von den Details, die man ansprechen und angehen könnte tatsächlich ziemlich interessant.
    Ich würde mich freuen der Diskussion diese Wendung zu geben.


    Gruß

  • Ich würde mich freuen der Diskussion diese Wendung zu geben.

    Das würde mich auch sehr freuen!
    Die Diskussion und das, um was es wirklich geht, hätte es verdient.
    Ich bin mir sicher, daß Du mit einem anderen Ansatz- den Du ja schon versucht hast- hier offene Türen einrennen kannst.


    Und falls dann von mir oder Christian oder von wem sonst Einwände kommen, dann laß uns einfach darüber diskutieren.


    Ohne Spitzfindigkeiten von beiden Seiten.


    Das wäre interessant und mein persönliches Angebot.
    Einer Sptzfindigkeit erfolgert eine weitere in der Antwort.


    Lassen wir das doch mal und unterhalten uns um die Sache, um die es geht.

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