Diabelli Contest

  • Diabelli Contest

    Die Münchner Künstlerhausstiftung hat in Zusammenarbeit mit einigen Firmen (Musicalion, Capella Software, Finale) einen Kompositionswettbewerb für ein Klavierstück ausgeschrieben. Die Modalitäten sind recht ungewöhnlich: Die 126 Einsendungen kann man sich jetzt alle im Internet anhören und sollen dort bewertet werden. Aus den am besten bewerteten Stücken wird dann eine Jury die Preisträger ermitteln. Vorgegeben war ein rhythmisches Thema, das in dem Stück verarbeitet werden sollte. Vielleicht hört ihr euch mal ein paar Stücke an, würde mich interessieren, was ihr davon haltet (keine Angst, ich hab nicht mitgemacht, mein Zeug müsst ihr also nicht bewerten ;+) :(


    Hier ist der Link:
    "http://www.diabelli-contest.com/de/contest/vote

  • Mein Freund, der Komponist Stefan Esser, macht mit.
    Hier kann man sein Stück hören:


    "http://www.diabelli-contest.com/de/contest/composition/id/30191#interpretation=1"


    Bitte hört es euch mal an.

  • Mit Precipitato. Top.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Zitat

    Mit Precipitato. Top.

    Sicher, aber mich verunsichert, daß er das selber am Klavier eingespielt hat.
    Mittlerweile bin ich bei Komponisten derartig an Midi- Files oder Samplings gewöhnt, daß mich das regelrecht verstört.


    Und eine rudimentäre Analyse wird auch noch dazugegeben, die Noten auch-UMSONST :thumbdown: -.......das ist irgendwie nicht korrekt. :-I
    Ich vermisse da den Kunstanspruch.
    Mit etwas mehr Mühe hätte er das auch als Midi-File mit Kunstanspruch einreichen können.

    Und was macht der Kerl...........er spielt es einfach selber.
    Nenene :shake:
    Ich muß mal mit Ihm reden, so geht's ja nun nicht.


  • Es gibt halt Leute, die sind noch nicht im Digifahlzeitalter angekommen.
    Retros, doofe.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Es gibt halt Leute, die sind noch nicht im Digifahlzeitalter angekommen.
    Retros, doofe.

    Genau, ich denke, er schreibt dieses Zeug auch noch richtig mit Bleistift auf Papier, anstatt es direkt in den Computer einzugeben.
    Damit komme ich echt nicht mehr klar, da bin ich mittlerweile anderes gewohnt.


    Und sein Zeug klingt auch und ist durchdacht............wo ist denn da die Kunst?
    Nö, Daumen runter, das ist echt viel zu retro.

  • Habs mir gerade angehört - was für ein spießiger, muffiger Müll, bei dem man doch glatt an sinnvoll strukturierte Musik denken könnte!


    Die Fünf-Sterne-Bewertung ist mir ja sowas von versehentlich herausgerutscht.... :schaem: :pfeif:


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Mein Freund, der Komponist Stefan Esser, macht mit.

    Das ist doch der von der Joseph Marx Gesellschaft? Die machen da einen super Job. Über deren Internetauftritt bin ich zum Marx Bewunderer geworden. Etwas klingt dessen Klangwelt in dem Klavierstück auch durch. Es wirkt ein wenig wie aus der Zeit gefallen, aber diese Art Musik wird hoffentlich immer aktuell bleiben. Die Komposition gefällt mir sehr. Das ist ein Stil der mir liegt. Man merkt die Erfahrung als Komponist und Bearbeiter. Das ist ausgesprochen professionell gearbeitet, und wirkt trotzdem nicht steril oder gesucht originell. Die Musik strömt einfach so dahin, entwickelt sich und kommt letztendlich zur Ruhe. Ich werde mir die Noten daher mal ausdrucken und sehen ob ich es hinbekomme.


    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Ist ja lustig, der Wettbewerb.
    Schön, dass man alle Einsendungen sieht. Da kann man sich insbesondere ein Gender-Bild machen.
    Ich zähle 109 m, 17 w.
    Also 16 % weibliche Beteiligung.
    Das entspricht dem, was ich mal für die österreichische Neue-Musik-Szene überschlagen habe:
    wie weiblich ist aktuelle komposition

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Man sieht jedenfalls, wie notwendig es ist, den aus den Noten generierten Sound-Files die Noten beizugeben.
    Man höre mal den Anfang vom Stück von Milton Siñani Rojas an, das klingt fortissimo maestoso. In den Noten steht aber piano.

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    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Ich habe mal in die ersten 15 reingeschnuppert, am meisten Lust auf vollständiges Anhören machen bei mir davon die ersten beiden, Dawn Els und Roger Jannotta. Die sind weder allzu retro noch allzu unangenehm midi-mäßig.


    Edit: Beim 30. Eintrag angelangt muss ich Michael Daugherty hinzufügen (mit Gruß an teleton).

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Also, ich hab jetzt knapp die Hälfte durch. Mein Favorit bisher ist das Stück "Foike" von Graciela Muñoz Farida. Verströmt in etwa eine Aura wie "Traced Overhead" von Thomas Adès. Ist auf jeden Fall gut gemacht. Und interessant notiert. Wobei ich streckenweise meine Zweifel habe, ob man allein aus der Notation herauslesen könnte, wie man das genau darbieten soll.


    Am besten gefällt mir der zweite Teil des Stückes. Mit der Hand auf die Klavierseiten schlagen, ist zwar nicht neu und inzwischen auch nicht mehr besonders originell, aber so habe ich es eigentlich noch nie gehört.


    Bewerten werde ich die Stücke aber erst, wenn ich alle durch habe. Das kann noch etwas dauern. Aber es ist ja noch Zeit.

  • Alexey Mylnikov! Boah ey!


    Ich bin immer noch nicht mit allen Stücken durch, aber das dürfte schwer zu toppen sein. Er hat auch eine ziemlich interessante und aufschlussreiche Erläuterung zu dem Stück geliefert. Jedenfalls interessanter, als das Geschwafel, das andere so schreiben.

  • Also ich habe jetzt bewertet. Mylnikov wurde nun doch noch getoppt. Und zwar von Stefan Abels. Sein Stück finde ich auch großartig und es passt vielleicht stilistisch besser zum vorgegebenen Thema. Ich habe aber beiden 5 Sterne gegeben, so genau kann man da nicht differenzieren.
    Ich werde mir auf jeden Fall meine Liste aufheben. Ich bin schon ziemlich neugierig, was die Jury meint. Vielleicht liege ich ja auch komplett daneben.

  • Wie ich soeben erfahren habe, ist die Komposition "Irini" meines lieben Freundes Stefan Esser für das Finalkonzert nominiert worden.
    Sein Werk wird daher zusammen mit den anderen Werken, welche es bis ins Finale geschafft haben, am 18.4.2015 in München uraufgeführt.


    Ich freue mich sehr für Ihn!

  • Ich kann Deine Freude auch rein musikalisch nachvollziehen, habe ich doch die Cellosonate von Stefan Esser mittlerweile über Eure CD kennengelernt.


    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Interessante Nominierungen. Von meinen Favoriten ist eigentlich nur Abels dabei. Die meisten der anderen Nominierten hatte ich aber auch hoch eingeschätzt. Mal schauen, was die Jury meint.

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