Philipp Maier - Sonatine für Klavier in As-Moll

  • Philipp Maier - Sonatine für Klavier in As-Moll

    Es ist direkt wieder was fertig geworden, diesmal eine Sonatine für Klavier in As-Moll. Mein Klavierlehrer von vor fünf Jahren sagte immer, wenn ich mal was für Klavier schreibe, dann spielt er es. Ich habe sie ihm geschickt, mal sehen, ob er sich zurückmeldet... oder sich überhaupt an mich erinnert. =)


    Kommentare (und Selbstversuche) erwünscht. :)


    http://imageshack.com/a/img537/9169/qeY7GH.png
    http://imageshack.com/a/img661/4136/GgzT9L.png
    http://imageshack.com/a/img540/1060/I4HjWZ.png
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    EDIT: Und da das Ganze letztes Mal auch als Download erwünscht war, hier ein Mediafire-Link: https://www.mediafire.com/?281kxtx0689fj2w

  • Auf den ersten Blick sieht es nach einem spätromantisch anmutenden Tonsatz aus. Der erste Satz ist ein wenig mühsam zu lesen, hier meine erste Frage: wenn die Tonart wichtig ist, warum dann keine Generalvorzeichen? Und warum nicht (das notatorisch einfachere) Gis-Moll?
    Womit hast Du es gesetzt? Kannst Du auch ein MIDI oder XML-File hochladen? Ich würde es dann in Sibelius füttern können und mit Noteperformer abspielen, das gibt einen ganz vernünftigen Eindruck. Natürlich nur, wenn Du Interesse hast.
    Vom Kontrapunktischen her ist es auf den ersten Blick gut, manchmal gibt es ein paar ungünstige Quartsextakkorde, aber das würde ich lieber mal als Höreindruck haben, bevor ich dazu etwas sage.
    Du scheinst das Stück sehr schnell geschrieben zu haben (Satz 2 in 2 Stunden), das erinnert an Mussorgskij, der sehr impulsiv geschrieben hat. Beim zweiten Satz scheint mir auf den ersten Blick der immer selbe Rhythmus und Gestus der Melodie evtl. ungünstig, aber auch hier hätte ich lieber einen Höreindruck.


    Herzliche Grüße


    Satie

  • Ok, nach ein wenig vom Blatt Durchfingern (echt mühsam zu lesen...) fällt mir auf, dass Du zwar viele extreme Harmoniewechsel in Deinem Stück hast, diese sind aber alle theoretisch kein Problem, wenn man kontrapunktisch denkt. Aber: es ist viel zu viel harmonische Bewegung drin! Dafür sind mir die Themen zu wenig prägnant. Man ist ständig damit beschäftigt, die Harmonik irgendwie nachzuvollziehen, da bleibt offenbar auch Dir kaum noch Zeit, über ein griffiges Thema nachzudenken. Es kommt mir ein wenig vor, als ginge es hier um einen Wettbewerb, möglichst viele ungewöhnliche Akkordverbindungen auf engstem Raum unterzubringen. An dieser Balance zwischen harmonischem Wagnis und Fasslichkeit durch (auch harmonisch verankerte) Themen solltest Du arbeiten.


    Herzlich


    Satie

  • Zitat

    Hi, hi, Satie! :)


    Hehe, EinTon! Drüben ist nix los, drum tummel ich mich mal hier. Wurde sowieo mal Zeit...

  • Hi, danke für die Kommentare! :)


    Ich hab das Stück in Gis-Moll angefangen, hab aber schnell gemerkt, dass es mit As-Moll einfacher ist, weil viel öfter rauf- als runtermoduliert wird. Die Aufwärtsskala von As-Moll lautet: As B Ces Des Es F G As, die von Gis-Moll: Gis Ais H Cis Dis Eis Fisis Gis. Da schien mir die erstere einfacher. Als ich mich dann für As-Moll entschieden hatte, hab ich's zuerst mit Generalvorzeichen probiert, aber es wird einfach so viel alteriert, dass mir das zu unübersichtlich war. Ohne Generalvorzeichen schien es mir am lesbarsten zu sein. Dann weiß man sicher, jede Note ohne Versetzungszeichen ist mit 100-%-iger Gewissheit eine weiße Note. Das einzige Argument, das ich gelten lassen würde, wäre, dass ich das Ganze einfach in A-Moll hätte schreiben sollen. ;+)


    Der zweite Satz ist tatsächlich sehr einfach gehalten, aber zwischen den impulsiveren Ecksätzen ist das finde ich berechtigt. Schnell komponiert finde ich es übrigens nicht, die beiden Ecksätze haben je über eine Woche gebraucht und der mittlere Satz dauert auch kaum eine Minute. :)


    Tja, viele extreme Harmoniewechsel... das kann ich so nicht leugnen. :) Mein Lieblingskomponist ist nunmal Schönberg... Prägnante Themen waren noch nie meine Stärke, aber gerade im ersten Satz passiert motivisch viel Interessantes. Takt 41 - 44 ist zum Beispiel eine transponierte Umkehrung der ersten sechs Takte. Tonartlich verankert sind die Themen schon auch: Die "Exposition" ist in As-Moll, die Überleitung zur Durchführung führt von der Dominante (Es7) über die transponierte Umkehrung der Akkorde in die parallele Dur-Tonart Ces-Dur (bzw. H-Dur, weil das hier tatsächlich einfacher zu notieren war). Die Sopranmelodie von Takt 47/48 taucht übrigens im letzten Satz ab Takt 59 wieder auf. Die Reprise ab Takt 59 steht in der Dominante, die sich diesmal aber nach As-Dur (nicht Gis-Dur ;+)) auflöst. Der Schlussakkord, C7, leitete in Takt 4 nach As-Moll über, ist also nach dem As-Dur-Teil quasi ein "Open End" (leitet dann aber stattdessen ins F-Moll des zweiten Satzes über).


    (Bevor man mir jetzt vorwirft, ich würde zu verkopft und analytisch komponieren, gestatte man mir die Bemerkung, dass mir viel vom oben Genannten erst im Nachhinein aufgefallen ist. ;+))


    Mein Programm heißt Octava SD-25, das kann zwar auch MIDI-Dateien, die allerdings nicht ganz perfekt sind, zum Beispiel fallen glaube ich die Ritardandi und Accelerandi raus. Aber ich kann's mal probieren und euch zukommen lassen.

  • Ich hab die Sonatine jetzt mal nach A-Moll transponiert. Bin mir allerdings nicht sicher, ob sie jetzt einfacher zu lesen ist... :wink:


    https://www.mediafire.com/?orn2pju09yapq7e


    Hab gerade mal beide Fassungen nebeneinandergelegt und verglichen... Ich würde sagen, der erste Satz ist in A-Moll leichter zu lesen, der zweite schwerer, beim dritten hält es sich ungefähr die Waage.

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