Claude Debussy: Trois Nocturnes (1900)

  • Claude Debussy: Trois Nocturnes (1900)

    Schon wieder habe ich mich aus meinem (ganz praktischen) Interesse an textlosem Gesang einem mitten ins Kernrepertoire gehörende Werk befasst, dass hier erstaunlicherweise noch kein eigenes Thema gefunden hat.
    Dabei zählen die drei Nocturnes von Debussy im Orchestrrepertoire nun wrklich zu den Schlüsselwerken des Impressionismus. Es ist daher doch wohl kaum nötig hier auf die wirklich erstaunliche Balnace zwischen feinsinnig nervöser Fülle und großem Atem, zwischen kompositorischem Wagnis und einnehmenden Wohlklang hinzuweisen.


    Grundsätzlich neige ich eher zur sachlich klaren bis präzise konturierten Debussy-Auffassung eines Boulez, wobei ich eine gewisse Symphatie für den begiestert-begeisternd überschäumenden Elan einer klanglich schrecklich unkonsumable Youtube-aufnahme mit dem Orchester der Scala unter Abado habe. Ich erspare mir hier alle Aufnahmen zu kommentieren, die es sonst noch gibt, aber nicht in dem Maße meine Aufmerksemkeit oder Sympathie hervorriefen wie die genannten.
    Ergo: mir persönlich scheint Debussy romantisch verwurzelt genug zu sein, als dass er von einer sachlich modernen präzis bis zupackenden Auffassung nur profitieren kann.


    Auch hier habe ich mich selbst ganz praktisch mit meinen Mitteln dieser Partitur befasst und eine eigene Aufassung in einer eigenen Aufnahme der Nocturnes durchformuliert.
    Mit knapp 20 Minuten ist meine Aufnahne wohl einer der gerafftesten überhaupt, ohne aber, dass ich denke, da wirklich irgendwo temmpomäßig über den Rahmen des von der Partitur vorgegebenen hinausgeschossen zu sein.


    ihr findet die Aufnahme hier: "http://klassik-resampled.de/debussy"

    (Auch wenn das jetzt sicher plump unangemessen oder sonst wie blöd erscheint. An "Nuages" habe ich unmittelbar nach dem 24.3.2015 gearbeitet und ununterbrochen das Wort "Germanwings" gehört. Ich habe mich ehrlich gesagt nur schwer zurückhalten können, ein Widmung an die bei Digne-les-Bains so schrecklich aus allen "Wolken gefallenenen" anzubringen.


    Auf meiner Seite habe ich das unterlassen, da ich das doch auf die Dauer für sehr unangemessen empfunden hätte. Hier möchte ich es doch erwähnen, weil ich denke, dass es nicht unerheblich sein könnte zu wissen, dass mir persönlich in diesem doch speziellen Zusammenhang "Nuages" als ich an meiner Aufnahme gearbeitet habe von einer ebenso großen und doch etwas tröstenden Traurigkeit bestimmt erschien. Ich weiß nicht, ob ich das Stück in anderem Zusammenhang doch etwas anders geshen hätte.)


    gruß
    fahl5

  • ICh kann an dieser Stelle diese Boulez-Einspielung empfehlen:






    ICh finde diese Einspielung auch vom Tempo her sehr gelungen und diese Aufnahme von La Mer, die dort vorhanden ist, ist ebenso sehr gut.

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