Junck - Oboenquartett Nr. 1 in C-Dur

  • So mag man sich beispielsweise über die Ästhetik eines "Jörg Duda" streiten, aber zumindest funktioniert sie (auf technischer Ebene), z.B.:

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    Cool!! Gefällt mir sehr gut :wink:

  • Man kann auch heute tonal komponieren, ohne Stilkopie zu schreiben, aber man muss natürlich sein Handwerk beherrschen.


    Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Mit ist erst einmal wichtig, dass mich die Musik als solche anspricht. Und das ist im vorliegenden Satz - aus welchen Gründen auch immer - der Fall. Handwerkliche Schwächen sind für mich dann nachrangig.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Hmmm ... ganz unabhängig vom Einhalten kompositorischer Regeln usw.; aber einige Kommentare hier lesen sich, als ob der Schreiber einfach lieber "modernere Klassik" mag - und da frage ich mich: warum schreibt man dann hier ? :wacko:
    Das wäre genauso, als wenn ich in all den Threads, in denen es um Stücke von Zeitepochen, Komponisten oder Stilrichtungen geht, die nicht meinem persönlichen Musikgeschmack entsprechen, auch jedes Mal schreiben würde, dass mir das nicht gefällt ...was ich mir jedoch tunlichst verkneife ...


    Und was bitte spricht gegen Stilkopien - egal, ob bewusst oder auch unbewusst ?

    Viele Grüße - Allegro


    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Und was bitte spricht gegen Stilkopien - egal, ob bewusst oder auch unbewusst ?

    Gar nichts. Aber ein Stil ist nun mal auch durch harmonische oder formale Regeln mitbestimmt, an deren Beherrschung sich dann natürlich auch die Kopie messen lassen muss. Ich kann ja auch nicht eine Fuge im Bachschen Stil schreiben, ohne Kontrapunkt-Regeln zu kennen und zu beherrschen. Ich kann natürlich versuchen, meine misslungene Fuge dann den Leuten als genau das zu verkaufen, was ich eigentlich wollte. Vielleicht findet sich ja sogar ein Musiker, der Spaß daran hat, weil er froh ist, nicht so viel üben zu müssen wie bei diesem ganzen neumodischen Kram.



    Christian

  • Hmmm ... ganz unabhängig vom Einhalten kompositorischer Regeln usw.; aber einige Kommentare hier lesen sich, als ob der Schreiber einfach lieber "modernere Klassik" mag - und da frage ich mich: warum schreibt man dann hier ? :wacko:
    Das wäre genauso, als wenn ich in all den Threads, in denen es um Stücke von Zeitepochen, Komponisten oder Stilrichtungen geht, die nicht meinem persönlichen Musikgeschmack entsprechen, auch jedes Mal schreiben würde, dass mir das nicht gefällt ...was ich mir jedoch tunlichst verkneife ...


    Das lese ich eigentlich aus keinem Kommentar hier heraus. (Wenn es bei mir so wäre, wie Du sagst, dürfte ich ja Mozart auch nicht mögen) Ich selber schrieb ja oben:


    Ich habe doch gar nicht kritisiert, dass das Stück "zu melodisch" oder mit zuvielen Dur-Dreiklängen ausgestattet sei sondern dass es Christian (und zwar speziell für diese, traditionelle Art von Musik) einfach noch stark an kompositionstechnischen Kenntnissen (Tonsatz, Harmonielehre, Stimmführung) mangelt. Es klingt halt bei ihm wie Mozart (und zwar KV 522) hoch 3. :wink:



    Zusammengefaßt: Wenn schon das späte 18. Jh. faken, dann wenigstens auch gekonnt! ;+)


    Gruß,


    Normann

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Vielleicht findet sich ja sogar ein Musiker, der Spaß daran hat, weil er froh ist, nicht so viel üben zu müssen wie bei diesem ganzen neumodischen Kram.


    Solche peinlich faulen und intellektuell minderbemittelten Musiker soll es ja geben.....


    ...klar, jeder, der auch nur einigermaßen etwas auf sich hält (und sonst nicht so viel zu tun hat), setzt sich permanent mit Stockhausen und Hespos auseinander. Aber wer so doof wie ich ist, ist halt in seiner Doofheit glücklich :schaem: .


    Beschränkte Grüße


    Bernd

  • Laßt Christian doch einfach seinen Weg gehen.
    Es geht hier nicht nur um Regeln oder um Kompositionen.


    Es geht um den Menschen Christian.
    Laßt Ihm seine Nische, in der er sich ausdrücken kann, so wie er das möchte, denn das ist sein Leben.
    Haltet alle mal bitte ein und laßt Christian in Ruhe.


    Laßt Ihn sein Ding machen und gut ist.
    Nach fast 10 Jahren sollte es klar sein, das Christian unbeirrt seinen Weg weiter geht.
    Ich hoffe, er überlebt Ihn.
    Das ist meine einzige Sorge heute und nicht mehr, ob er mal Unterricht nimmt.

  • sobald man gewisse Regeln verfolgt (diejenigen eines tonalen Idioms), zieht das weitere unaufhaltsam mit sich.

    Historische Stile zu verwenden und zu "stören" ist aber schon lange üblich, das reicht davon, in einem moderneren Stil historische Anmutungen einzubauen, wobei das Resultat eine Art kantenlose Verschmelzung sein soll, bis zur Ausstellung des historischen Materials als Fremdkörper. Eigentlich ist dabei immer ein in sich funktionierender modernerer Stil vorhanden, sei es bei Straussens Mozart-Annäherungen oder bei Strawinsky. Je weniger Regeln man befolgt, umso mehr muss wohl die neue "Abmischung" eine eigene Logik aufweisen, struktureller, konzeptioneller oder sonst irgendwie reizender Natur (im Sinne von "irgendwas muss gewonnen werden"). Die Fehler müssen irgendeine Art von Sinn generieren.
    :-OOOO-

    So mag man sich beispielsweise über die Ästhetik eines "Jörg Duda" streiten, aber zumindest funktioniert sie (auf technischer Ebene), z.B.: "https://www.youtube.com/watch?v=GNjsxLdSwHI

    Das hat eher das Problem, dass es ein Neoklassizismus ist, wie er vor einigen Jahrzehnten von zahlreichen Komponisten auf hohem Niveau betrieben wurde. Hier droht nicht der Vergleich mit Mozart und dessen Zeitgenossen sondern mit Strawinsky bis Schwertsik. Da Schwertsik noch aktiv ist, mag ich diesen Stil jetzt nicht als historisch und abgeschlossen bezeichnen und Duda als Neo-Klassizismus-Stilkopist.
    :D

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Laßt Christian doch einfach seinen Weg gehen.
    Es geht hier nicht nur um Regeln oder um Kompositionen.


    Ich weiß nicht. Wenn jemand seine Kompositionen hier vorstellt,
    möchte er doch auch ein Feedback haben, oder?
    Ich finde es auch nicht bösartig, zu schreiben, daß sie für eine Stilkopie zu holprig
    und für was wirklich eigenes noch zu sehr - Stilkopie sind.
    In dem Alter kann man ja "unbeirrt" seinen Weg gehen, lehrreicher wäre es vermutlich, sich durch Hinweise auf kleine Schnitzer auch mal, nun ja, "beirren" zu lassen.
    Am grundsätzlichen Respekt davor, daß sich jemand die Mühe macht, so eine Ausdrucksform immer weiter zu pflegen und sicher auch irgendwann auf einen wirklich eigenen Stil zu stoßen, sollte doch fachliche Kritik nichts ändern.


    likes und followers sind woanders sicher leichter zu erwerben, hier gibt es sachliche Resonanz, und die kann viel wertvoller sein.


    Je weniger Regeln man befolgt, umso mehr muss wohl die neue "Abmischung" eine eigene Logik aufweisen, struktureller, konzeptioneller oder sonst irgendwie reizender Natur (im Sinne von "irgendwas muss gewonnen werden"). Die Fehler müssen irgendeine Art von Sinn generieren.

    Das finde ich wirklich sehr schön formuliert.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • ...klar, jeder, der auch nur einigermaßen etwas auf sich hält (und sonst nicht so viel zu tun hat), setzt sich permanent mit Stockhausen und Hespos auseinander. Aber wer so doof wie ich ist, ist halt in seiner Doofheit glücklich :schaem: .


    Unsinn. Auch Christian Köhn schreibt hier in Capriccio - soweit ich sehe - weit mehr über (u. a.) Brahms als über Stockhausen. ;+)


    Es geht eher darum, dass die Tatsache, dass das Stück "so schön leicht zu spielen" ist, sich schlecht als Argument gegen "stilistische Holprigkeiten" ins Feld führen lässt, sei es bei Bach-Fugen-Imitaten oder bei anderer Musik.

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Es geht eher darum, dass die Tatsache, dass das Stück "so schön leicht zu spielen" ist, sich schlecht als Argument gegen "stilistische Holprigkeiten" ins Feld führen lässt, sei es bei Bach-Fugen-Imitaten oder bei anderer Musik.


    Die Tatsache, dass das Stück ziemlich leicht zu spielen ist, sollte nicht als Argument gegen stilistische Holprigkeiten dienen, sondern vielmehr als Argument dafür, dass ich überhaupt erst einmal dazu bereit bin, mich spielenderweise mit dem Werk zu befassen.


    Meine zeitlichen Ressourcen sind nun mal leider ziemlich begrenzt; mit neuen Kompositionen, die ich monatelang über viele Stunden üben muss, um ihren Text auch nur einigermaßen adäquat darstellen zu können, will ich mich nicht nur nicht beschäftigen - ich kann es schlichtweg nicht! Is nich wegen is nich. Und ich kenne etliche Kollegen, bei denen es ähnlich aussieht. Wir müssen leider oft sehr viel arbeiten, um unsere Brötchen zu verdienen. Da bleibt dann nicht so viel Zeit, um sich Multiphonics und irrwitzige Rhythmen draufzuschaffen.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Unsinn. Auch Christian Köhn schreibt hier in Capriccio - soweit ich sehe - weit mehr über (u. a.) Brahms als über Stockhausen.

    Richtig. Und ich habe sogar neulich in anderem Zusammenhang bekannt, dass ich Schubert lieber höre (und spiele) als Lachenmann...

    Es geht eher darum, dass die Tatsache, dass das Stück "so schön leicht zu spielen" ist, sich schlecht als Argument gegen "stilistische Holprigkeiten" ins Feld führen lässt, sei es bei Bach-Fugen-Imitaten oder bei anderer Musik.

    In der Tat, darum ging es, konkret um diesen Satz:


    es gibt ein paar handwerkliche Schwächen. Trotzdem finde auch ich das Stück ganz hübsch - und man kann es vor allen Dingen spielen, ohne drei Jahre daran zu üben

    Aber aus irgendeinem Grund ist Bernd der festen Überzeugung, ich fände ihn "doof". Lieber Bernd, wenn Du doch noch zum nächsten Nordtreffen kommst, stelle ich extra für Dich eine Flasche Zeltinger Himmelreich von Markus Molitor kalt.
    :prost:


    Christian

  • Lieber Bernd, wenn Du doch noch zum nächsten Nordtreffen kommst, stelle ich extra für Dich eine Flasche Zeltinger Himmelreich von Markus Molitor kalt.


    Wenn es für mir zeitlich irgendwie machbar wäre, würde ich glatt kommen! Aber mir lässt die Arbeit ***O*** ***O*** einfach keinen Spielraum - die seltenen Wochenenden, an denen ich nicht in der Werkstatt und/oder irgendeiner Kirche sitze, muss ich nutzen, um überhaupt mal Zeit für meine allerengsten Freunde aufzubringen. Deshalb ist mir die Teilnahme an Treffen mit Übernachtung grundsätzlich (terminunabhängig!) nicht möglich. Und für einen Tagesbesuch dauert die Bahnfahrt nach Detmold viel zu lange. Auch hier gilt deshalb: Is nich wegen is nich. Leider!


    Herzliche offtopische Grüße


    Bernd

  • In der Tat, darum ging es, konkret um diesen Satz:


    Der Satz als solcher sollte einen natürlich nicht dazu verleiten, leichte Spielbarkeit mit musikalischer Qualität zu verwechseln.. Aber es ist schon sinnvoll, als Komponist auf instrumentenpraktische Belange Rücksicht zu nehmen. Gerade im Wettbewerb ( 8+) ) mit anderen Komponisten um die knappe Zeit möglicher Interpreten kann es doch große Vorteile bringen, übetechnischen Aufwand und musikalisches Ergebnis schon beim Komponieren in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Die Beliebtheit von Musik sagt doch nichts über ihre Qualität aus... oder findest du etwa, Helene Fischer ist eine bessere Musikerin als du? :wink:

    Wenn man nicht gerade, wie hier, Äpfel mit Birnen vergleicht finde ich Bliebtheit gar keine unnötige Ressonanz. Meine Hörer sind überwiegend Klassikhörer und keine Schlagerhörer, ich traue denen schon zu, dass sie durch ihre Hörerfahrung dies gut einschätzen können.
    Daneben bekam ich gestern oder vorgestern eine Mail, in der folgender Abschnitt enthalten war:


    Zitat

    Der Vergleich mit Helene Fischer kann nicht ernst gemeint sein. Dazu ist er zu unqualifiziert.
    Angenommen, er wäre ernst gemeint, dann wäre Folgendes zu überlegen:
    Wenn Musik gefällt, dann kann das musikalische oder außermusikalische Gründe haben. AUßermusikalische Gründe wären z. B. der Auftritt eines adrett oder gar sexy herausgeputzten trällernden Schlagersternchens im passenden Rahmen. Dass die Halbwertzeit eines solchen Sternchens in Monaten zu berechnen ist, tut nichts zur Sache - danach kommt das nächste.
    Nun spielen bei Dir ja keine außermusikalischen Aspekte eine Rolle. Es wäre ja schön, wenn Dich jemand vermarkten würde; jedenfalls kennen die Leute, die Dich auf Youtube hören, nur Deine Musik und sonst nichts. Der Grund, warum sie Deine Musik mögen, liegt also in der Musik selber, die demnach irgendetwas hat, das ankommt. Ob man das für suspekt hält, ist Ansichtssache; vielleicht kann man hier auch sagen, dass - ähnlich wie früher - eine Entwicklung in der Musik später einsetzt als in der Literatur und die Postmoderne die Musik noch nicht erreicht hat. Aber das ist eine akademische Diskussion, mit der sich diejenigen befassen mögen, die Zeit und Lust dazu haben. Du solltest mal lieber komponieren.

    Den Aspekt hatte ich selber gar nicht bedacht, aber es erinnerte mich an das, was ich über den Euro Vision Song Contest kürzlich hörte, nämlich dass die Lichtshow kein geringer Beurteilungsfaktor war. :D

    "Ohne Musik wär alles nichts."

  • In der Musik beider Stilepochen sind aber die "historischen Regeln" durchaus gegeben, und will man diese Stile reproduzieren so sollte man die Regeln auch beherrschen.

    Meine Musik geht unweigerlich in diese Richtung, das ist auch im Groben das, was ich als Rückmeldung dazu bekomme. Trotzdem scheinst du nicht verstehen zu wollen, dass dies nicht aufgrund einer Stilkopie passierte, sondern "einfach so", meinetwegen auch "intuitiv". Zwischen meinem ersten und dem jetzigen Werk gibt es einen steten Wandel, der aber auf sich beruht.


    Der einfache Grund, warum es dennoch sehr stark nach jenen Epochen klingt ist, dass ich diese Musik gerne höre und das logischerweise dann miteinfließt; man komponiert (oder sollte zumindest...) was man selber gut findet. Das gilt manchmal übrigens auch für modernes, seit ein paar Wochen lässt mich beispielsweise das Klagestück für die Opfer von Hiroshima nicht los. Das wird garantiert an irgendeinem Punkt einfließen, aber auch hier intuitiv und ohne, dass ich mich damit jetzt theoretisch mit auseinandersetze.

    "Ohne Musik wär alles nichts."

  • man komponiert (oder sollte zumindest...) was man selber gut findet.


    Wie wäre es mit: Man komponiert, was einen innerlich bewegt?


    Die Frage ist halt: Versteht ein Komponist sein Werk als Verzierung/Ornament der Welt oder als Existenzial? Will er "Ach, das klingt aber schön" hervorrufen oder den Menschen in seinem Innersten treffen?


    Gruß
    MB


    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Die Frage ist halt: Versteht ein Komponist sein Werk als Verzierung/Ornament der Welt oder als Existenzial? Will er "Ach, das klingt aber schön" hervorrufen oder den Menschen in seinem Innersten treffen?

    Kann man das nicht auf alle Künste übertragen?`
    Auch ein Schriftsteller kann so denken (ach war das Buch gut zu lesen). Er kann ja auch wollen, dass der Mensch tief bewegt wird durch seine Kunst.

  • Einiges fiele mir ein zum Quartett.


    Das erste Thema ist keines - schau mal, was daran wirklich melodisch ist, und was klassische Versatzstücke sind. Rhythmik: Wie viel rhythmische Vielfalt erlaubst Du Dir?
    Ungelenk finde ich den Septsprung von Takt 2 auf Takt 3. Nimm doch c"-d"-e"-f" für die vier 16tel am Ende von T. 2, dann wird T. 1 auch nicht sklavisch imitiert.
    T. 3: Abwärtsbewegung zwecks Symmetrie zu den ersten beiden Takten ist natürlich gut - aber warum nicht mit einem neuen Rhythmus? Im Wechsel von punkt. 8tel und 16tel: g"-f"-e"-d"-c"-h'-a'-g' in T. 3.
    T. 4 alles auf 16tel: c"-e'-g'-c"-e"-c"-e"-g"-c'''.


    Im Cello kann in T. 3 ruhig c bleiben, der Orgelpunkteffekt von T1. auf T2. ist doch sehr schön. Nur die Violine sollte dann f' weiter spielen.


    Die Harmonik in T. 10/11 ist nicht gut motiviert. Wo kommen plötzlich f-Moll und a-Moll her? Du malst vorher grüne Wiese, blauen Himmel und Sonnenschein, dann kommt ein Schlammloch, und dann wieder grüne Wiese. Heb Dir doch die harmonischen Kühnheiten für die Durchführung auf.


    Das zweite Thema hat zwar Abwärtsbewegung statt Aufwärtsbewegung, beginnt aber fast mit demselben Rhythmus wie das erste. Eine andere Möglichkeit wäre, nach dem volltaktigen ersten Thema ein auftaktiges zwetes folgen zu lassen. Es wäre vielleicht auch nicht verkehrt, das zweite Thema zunächst einem Streichinstrument zuzuweisen und in einer variierten Fortspinnung dann die Oboe einzubeziehen.


    Die Fortführung des zweiten Themas hat auch schon Durchführungscharakter (lange Akkorde in gesuchten Tonarten). - Die Schlussgruppe ist reines Gedudel.


    Sorry ... als persönlicher Zeitvertreib (anstelle Kreuzworträtsel lösen) ist es super, anderen würde ich das nicht zeigen, nicht einmal, wenn ich wüsste, dass das höfliche Leute sind.


    Gruß
    MB


    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Der Satz als solcher sollte einen natürlich nicht dazu verleiten, leichte Spielbarkeit mit musikalischer Qualität zu verwechseln..

    Leichte Spielbarkeit alleine ist sicher noch keine musikalische Qualität, aber Angemessenheit der Mittel ist schon ein Qualitätsmerkmal. Anders gesagt: Wenn ein Komponist für sein Werk vier Helikopter benötigt, dann sollte er schon etwas wesentliches zu sagen zu haben, was diesen Aufwand rechtfertigt.

    Zitat

    man komponiert (oder sollte zumindest...) was man selber gut findet.

    Hm. Basieredn auf meinen bescheidenen Komponiererfahrungen würde ich eher sagen: Man versucht zu komponieren, was man selber gut findet. Ob einem das gelingt, ist eine andere Frage. Ich zumindest finde Quintparallelen eigentlich nicht gut, will aber nicht ausschließen, dass sie mir gelegentlich unterlaufen. Natürlich kann man hinterher immer behaupten, dass das alles so Absicht war, aber ob man das ehrlich behaupten kann, das muss jeder Komponist mit sich selbst ausmachen. Ich habe da immer gewisse Zweifel, will mir aber nicht anmaßen, andere Leute zu beurteilen. Und so lange das alles Hobby bleibt und keiner davon leben muss, tut es ohnehin niemandem weh.

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