Junck - Oboenquartett Nr. 1 in C-Dur


  • An dem Punkt stimme ich Dir sogar in einem gewissen Maße zu... bis zu dem Punkt, der leider recht schnell eintritt, daß meine Laune durch stures festhängen an der Tonika (oder viel zu frühes zurückkehren dahin...), komische Modulationen, seltsame Pausen, unorthodoxe, aber nicht absichtlich klingende Stimmführungen getrübt wird.


    Das unterschreibe ich genau so. Die ersten drei Takte sind mir die letzten paar Tage noch nachgegangen, aber eher wegen dem Unorthodoxen daran (wie dem Septsprung von Takt 2 auf 3). Der Großteil der Musik ist für mich floskelhaft (was mich auch schon an "echter" Wiener Klassik stört). Die Ungereimtheiten finde ich teilweise reizvoll, aber: Sie klingen eben ungewollt, da unmotiviert. Ich glaube (anders als Christian), dass Christian Musik schreiben könnte, die seine eigenen Ansprüche besser befriedigt, wenn er ein bisschen Kontrapunkt lernen würde. :wink:

  • Ich kann das auch noch unterschreiben.
    8+)
    Neben dem Kontrapunkt- und Harmonielehre-Studium sollte aber auch eine Beschäftigung mit Neoklassizismus oder postmodernen Strömungen des 20. Jahrhunderts kommen. Ich fürchte, ohne das wird das nichts mit dem Finden einer eigenen Tonsprache im hier und jetzt.
    :hide:

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • bzw um zu verstehen, was zum Teil die Musik der Zeit ausmacht, an der sich Christian orientiert (Frühklassik, Klassik, Frühromantik) kann ich auch mal wieder "der klassische Stil" von Charles Rosen empfehlen, es ist wirklich ein tolles Buch, immer wieder!

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Ich glaube (anders als Christian), dass Christian Musik schreiben könnte, die seine eigenen Ansprüche besser befriedigt, wenn er ein bisschen Kontrapunkt lernen würde. :wink:


    oder auch schon wie man richtig moduliert (Christian kommt regelmäßig dann in Schwierigkeiten, wenn es über Tonika, Dominante und Subdominante hinausgehen soll, so besonders in Takt 25 und 26, aber zB auch in Takt 55 und 56 bzw. 67 und 68 (beides Mal eine recht gewaltsame Rückung von c-moll nach d-moll) und an vielen anderen Stellen.
    Besonders fällt es auch in Takt 3 und 4 seiner Harfensonate auf "https://www.youtube.com/watch?v=nE07aUmAh6k" .)


    MFG,


    Normann

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Gut, dann würde ich vorschlagen wir sprechen darüber nochmal in einem oder einem halben Jahr, bis dahin dürfte der Unterricht schon vorangekommen sein - ich hab gerade eine Dame zur Hand, die Komposition studierte und bei der ich Unterricht nehmen will.


    Von meinem grundsätzlichen Stil will ich deshalb nicht abschweichen - wem dieser nicht gefällt, der wird auch später keinen Gefallen dran finden.

    "Ohne Musik wär alles nichts."

  • Gut, dann würde ich vorschlagen wir sprechen darüber nochmal in einem oder einem halben Jahr, bis dahin dürfte der Unterricht schon vorangekommen sein - ich hab gerade eine Dame zur Hand, die Komposition studierte und bei der ich Unterricht nehmen will.


    Freut mich sehr, das zu hören!


    Vor allem würde ich Dich ermutigen wollen, nicht gleich das Handtuch zu werfen, wenn Deine Lehrerin (wie wir hier auch) sich erst einmal recht kritisch zu Deinen eigenen Kompositionen äußert und dann "langweilige" Grundsatzübungen mit Dir durchackert.
    Das geht natürlich - wie ich aus eigener Erfahrung weiss - zunächst immer etwas aufs Ego (vorher hielt man sich - etwas überspitzt gesagt - heimlich schon für den kleinen Mozart, weil man fähig war, eine Partitur irgendwie mit Noten vollzumalen, bei denen die Sopranstimme auch so etwas wie eine Melodie aufwies :D - dann kam die kalte Dusche vom Experten (oder der Expertin)), aber da muss man halt durch, und letztlich bringt es viel!


    Ansonsten kann ich sehr die Seite "http://www.lehrklaenge.de" empfehlen, da kann man schon viel im Selbststudium lernen.


    Freundliche Grüße,


    Normann

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Du vergisst, dass ich nun fast 10 Jahre Klassikforen-User gewohnt bin. :D Das hat mich nichtmal in der Anfangszeit demotivieren können.


    Besagte Dame hat außerdem schon einen Blick auf einige Werke gesetzt und will mir bis jetzt immernoch nicht glauben, dass ich das alles wirklich ohne jede Hilfe mir selbst aneignete. Was auch immer da an 'nervigen Übungen' auf mich zukommen mag, es kann kaum mehr Geduld in Anspruch nehmen, als es durch unendlich langem Ausprobieren zu versuchen. Ich glaube also auch das wird mich nicht demotivieren, ganz im Gegenteil; es wird spannend.


    Danke für den Link. Ich hoffe jedoch, dass solch ein Unterricht Praxisorientiert ist.

    "Ohne Musik wär alles nichts."

  • Du vergisst, dass ich nun fast 10 Jahre Klassikforen-User gewohnt bin.

    Und seit damals bist Du auch mich gewohnt.
    Das, was Du hier beschreibst mit Deiner Lehrerin:
    Mache das ohne wenn und aber.
    Hut ab, ich freue mich wirklich, daß Du diesen Schritt jetzt endlich gehst.


    Wir kennen uns schon sehr lange, aber wenn Du nach allen Problemen nun endlich wirklich diesen Schritt gehst:


    Mache es, hau rein und vor allem lasse Dich nicht verbiegen.
    Du wirst sehen, daß dies möglich ist bei einem sehr gutem Lehrer.
    Du kannst nur davon profitieren und wirst nichts verlieren sondern dazu gewinnen.


    Ich wünsche Dir dafür das allerbeste.
    Du hast es verdient, und Du mußt jetzt durch diese Schule des Lernens durch, alles andere wäre Blödsinn, der zu NICHTS führt.


    Ziehe es durch, bitte!


    LG,
    Micha

  • So, mit ein paar Freunden habe ich jetzt Christians Quartett gespielt, und ich habe es sehr gerne gespielt. Für die in Aussicht gestellte Aufnahme hatten wir jetzt allerdings leider nicht genug Probenzeit - vor allem in den Streicherstimmen gibt es doch einige Passagen, die deutlich haariger sind, als ich es nach dem Hören der Youtube-Version erwartet hatte. Und zudem fiel der eigentlich vorgesehene Cellist aus, während unsere Ersatzcellistin ihr Cello leider nur sehr sporadisch und wenig intonationssicher bedient, weil sie im Hauptberuf Querflötenlehrerin ist......


    Das heißt jetzt nicht, dass es nie eine Aufnahme mit "richtigen Instrumenten" geben wird, aber ich muss Christian um viel Geduld bitten. Meine Freunde treffe ich erst in ein paar Monaten wieder, und ob die Zeit dann reichen wird, ist auch nicht klar.


    Besonders gut gefallen haben uns der zweite und der dritte Satz. Vor allem der dritte Satz wirkt live sehr viel spritziger und beschwingter als in der leider ziemlich flach und breit daherkommenden Youtube-Version.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Du bist ja hartgesotten...! :rolleyes:


    diese aussage ist mehr als arrogant.


    erstens komponierten auch die wirklich größte meister nie alles auf einmal fehlerfrei.
    zweitens bist du besessen von christians unleugbaren musikalischen veranlagung/begabung. das warum beantworten überlasse ich dir.

    Wirklich schöne Musik rührt

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