In Bezug auf Eötvös stimme ich Dir zu, bei der "Lulu" bin ich noch nicht ganz überzeugt. Hier tritt Marthaler in extrem große Fußstapfen (ich fand Konwitschnys Hamburger "Lulu" fantastisch), und man kann nur inständig hoffen, dass ihm zu diesem Stück mehr einfällt als zum "Tristan".
Der Tristan eignet sich nun am wenigsten zur Beurteilung von Marthalers Regiekünsten (unter ungünstigen Umständen produziert, ab dem zweiten Jahr - u.a. auch bei der Aufzeichnung der DVD - von fremder Hand wiedereinstudiert usw.). Allerdings muss ich zugeben, dass auch Hoffmanns Erzählungen kürzlich in Stuttgart nicht mehr die Magie früherer Marthaler-Inszenierungen hatten. Immerhin ist die Hamburger Lulu aber mit Nagano am Pult, Hannigan in der Titelrolle, von Otter sowie (mit leichten Abstrichen) Schmeckenbecher und Klink ziemlich gut besetzt, was man vom Rest der Hamburger Premieren und Repertoireaufführungen nur sehr bedingt sagen kann.
Viele Grüße
Bernd