Sweelincks Fantasia verwendet einen mitteltönigen Tonvorrat, allerdings mit dis statt es. Es treten ja auch die großen Terzen bzw. Dezimen als Rahmenintervalle deutlich hervor. An einer einzigen Stelle, wo vor der "Schlußstretta" sich die Musik quasi noch einmal niederbeugt, gibt es auch ein "es" (Seiffert-Ausg. T. 176 hz.imslp.info/files/imglnks/us…hromatica_-_Sweelinck.pdf ). Dieses allerdings nur im Durchgang (e - es - d) und über a und c, also nicht als Bestandteil eines Es-Dur-Dreiklanges. Das spricht m.E. er für als gegen Mitteltönigkeit, nutzt das "falsche" es quasi kompositorisch.
Genau das ist der Punkt. Nutzung von Halbtonschritten als Durchgänge sind unkritisch, funktionieren mitteltönig ebenso wie temperiert.
Die Frage ist halt, ob die Taste "Dis/Es" für Es-Dur oder für H-Dur verwendet wird. Erst im Zusammenhang wird's kritischer.
Beim Buxtehude schaue ich mal nach, meine aber, dass "ais" Leitton in h-Moll war und "b" Terz in g-Moll.
Gruß
MB