Das Streichquintett: problematische, dem »reinen« Quartett unterlegene Gattung?
Zitat aus Reclams Kammermusikführer:
Das Streichquintett
In der musikästhetischen Literatur ist das Streichquintett, soweit es dort überhaupt eine Rolle spielt, meist als problematische, dem »reinen« Quartett unterlegene Gattung angesehen worden – bezeichnend dafür etwa die Anekdote, HAYDN habe stets mit 4 Stimmen genug gehabt, die 5. Stimme »nicht finden können« und habe deshalb keine Quintette komponiert, oder SCHUMANNS Ansicht, statt der »vier einzelnen Menschen« glaube man im Quintett »eine Versammlung« vor sich zu haben«.
Zitatende.
Haydn hat anscheinend – ebenso wie Beethoven – nur ein Streichquintett komponiert. Mozart hat laut Kammermusikführer Musterwerke dieser Gattung komponiert und scheint in seinen späteren Werken das Quintett als Steigerung des Quintetts betrachtet zu haben.
Na denn – hör'n mer mal:
Die Besetzung war zu Beginn durchaus unterschiedlich: 2 Violinenm, 2 Bratschen und Baß oder auch 3 Violinen, 1 Bratsche und Baß. Zum Ende des 18. Jh. etablierte sich denn die »deutsche« Normalbesetzung: 2 Violinenm, 2 Bratschen und Violoncello.
In Spanien gab es unabhängig davon eine andere Entwicklung: 2 Violinen, 1 Bratsche und 2 Violoncelli.
Diese Besetzung finde ich interessanter. Auch hier gibt's einiges zu hören:
http://www.hyperion-records.co.uk/al.asp?al=CDA67287 und http://www.hyperion-records.co.uk/al.asp?al=CDA67383
Aber vor allem einer der Gipfelpunkte der Kammermusik:
So weit so … uninteressant?
Ich hoffe nicht.
Ich bin eben nur ein »Suchender im Reich der Töne« und hoffe auf interessante Beiträge der werten MusikkennerInnen hier.
Pau