Ken Thomson - Thaw (JACK Quartet)
Danke für den Hinweis, kannte ich noch nicht. Kann man hier nachhören:
https://www.youtube.com/watch?v=JAzVarFjurw
Minimal music mit starken Bezügen zur progressiven Rockmusik.
Ken Thomson - Thaw (JACK Quartet)
Danke für den Hinweis, kannte ich noch nicht. Kann man hier nachhören:
https://www.youtube.com/watch?v=JAzVarFjurw
Minimal music mit starken Bezügen zur progressiven Rockmusik.
Richard Wetz (1875-1935) ist in erster Linie als Komponist dreier post-brucknerianischer Symphonien bekannt, die auf cpo verfügbar sind. Er hat auch zwei Streichquartette komponiert, von denen das 2. Streichquartett in e-moll op. 49 vor 30 Jahren vom jungen Mannheimer Streichquartett eingespielt wurde. Das 36-minütige Werk hat die Sätze:
1. Langsam und ausdrucksvoll
2. Sehr langsam
3. Scherzo, mäßig schnell
Finale. Getragen und schwer
Wie die Satzbezeichnungen schon andeuten, handelt es sich um ein eher vergrübeltes Werk, die Ecksätze beginnen jeweils mit einer sehr getragenen Einleitung. Ein klangschönes Werk, das man allerdings mehrmals hören muss, um ihm näher zu kommen. Für Hörer, die das Quartett von Wolf oder die Werke von Pfitzner schätzen, durchaus eine Bereicherung. Ich besaß bisher nur eine Kopie eines Bibliothekexemplars, konnte jetzt aber das Original bei Ebay erstehen. Am Fluss gibt es auch noch eins.
Norbert Florian Schuck hat über Wetz' Quartette eine Masterarbeit angefertigt, hier ein kurzer Artikel (englisch und deutsch) von ihm:
https://repertoire-explorer.musikmph.de/wp-content/upl…efaces/5357.pdf
Per stream:
Beethoven
Streichquartett op. 127
Lindsay String Quartet (1. Zyklus)
Hat schon was, der etwas rauhe Klang passt ganz gut zum alten Beethoven. Der langsame Satz beeindruckt.
Klaus Fischer-Dieskau
Streichquartett Nr. 1
Albis Quartett
KFD - der dieses Jahr 100 geworden wäre - war der vier Jahre ältere Bruder von DFD und hat sich einen Namen als Chorleiter gemacht. Offenkundig hat er auch komponiert, eine CD mit zwei Streichquartetten ist kürzlich erschienen.
Das 1. Streichquartett wurde 1946 abgeschlossen, aber wohl schon in Kriegstagen begonnen. Es ist ein spätromantisches Werk, dessen Melancholie ich ziemlich attraktiv finde. In der Nachkriegszeit sicher als unzeitgemäß abgelehnt, kann das Werk heute vermutlich mehr Interesse wecken. In das 30 Jahre später entstandene 4. Quartett habe ich bisher nur kurz hineingehört, immer noch tonal, aber eine wesentlich herbere Klangsprache.
Beethoven , Streichquartett No.11 f-moll op.95 aus dem 1. Zyklus des Lindsay String Quartets . Wie Wieland anderen Orts bekundete ,wurden die Aufnahmen gerade wieder neu herausgebracht . Beim Lindsay Quartet scheiden sich ja die Geister , aber das ist ja auch lebensnah . Wat den eenen sin Uhl , is den Annern sin Nachtigall .
Beim Lindsay Quartet scheiden sich ja die Geister , aber das ist ja auch lebensnah . Wat den eenen sin Uhl , is den Annern sin Nachtigall .
Ja. Und? Wie gefallen Dir diese Aufnahmen?
Ich habe vor etlichen Jahren aufgrund von Empfehlungen im Penguin Guide zwei CDs mit den Lindays gekauft und war jedesmal enttäuscht ... Haydns "Sieben Worte" und Schuberts Streichquartette Nr. 8 und 13 ...
Danke für Deine Rückmeldung!
Gruß
MB
Wie gefallen Dir diese Aufnahmen?
Lerchen sind sie nicht , eher Wachtelkönige - mit hohem Wiedererkennungswert . Über Intonation und/oder Primgeiger war immer ein Streitgespräch möglich , wenn man es nicht so machte wie ich : sie wegen ihrer Intensität schätzen , und die ist wohl unstriitig . Sonst kein Freund von Gesamtaufnahmen , kann ich mir die allermeisten ihrer Beethoven-Quartette ohne Zucken anhören . Irgendwie erinnern sie mich in manchen Momenten an das Busch-Quartett . ( Schubert Quartett No.15 und das Streichquintett mag ich auch von ihnen , sowie ihre Zusammenarbeit mit Peter Frankl , also Brahms , Schumann , Dvorak und Martinu Klavierquintette . Sie waren nicht die Subtilsten , aber aufgesetzt , routiniert oder langweilig klingen sie für mich in den hier genannten Werken nie . ( Und zum Glück bin ich auch nicht mit Khampans Ohren verflucht/gesegnet) .Für ihren Bartok , Haydn und Mozart kann ich mich nicht begeistern .
Lieber B-major, vielen Dank für Deine Einschätzung! Vielleicht lasse ich nochmal etwas einströmen ... Busch-Quartett und in diesem Zusammenhang D. 887 und D. 956 sind freilich Hausnummern ...
Gruß
MB
Busch-Quartett und in diesem Zusammenhang D. 887 und D. 956
Das Quintett haben die Mannen um Adolf Busch nicht eingespielt , wohl aber D 887 . Da ist für mich - wie bei Beethoven - ein ähnlicher Einsatz spürbar .
Bemerkenswert reizvoll und aussagekräftig, diese Produktion von 2020 - vielleicht gerade weil hier nicht sklavisch transkribiert wird, sondern fortgesponnen, durch Intermezzi verknüpft, und das oft recht modernistisch. Die Lieder finden sich in Auswahl bei rund 50 Minuten Gesamtdauer. Tendenziell ist es ein einziger Satz mit Attaca-Übergängen.
Das Arrangement stammt vom Bratschisten des noch recht jungen Ensembles, Andreas Höricht.
Möglich, dass die CD hier oder in einem anderen Faden schon vorgestellt wurde. Ich habe sie mir jüngst gekauft, weiß aber nicht mehr genau, wie ich auf die Idee gekommen bin. Es war aber eine Empfehlung.
Wolfgang
Wilhelm Kienzl - schon der Name macht vielleicht Pickel, und erst recht die sich einstellende Assoziation "Evangelimann" als Kitsch-Oper, die er so gar nicht ist. (Es sei denn, man nimmt nur das rührselige Finale zur Kenntnis).
Nachdem ich jahrelang seinem Meisterwerk "Don Quixote" verfallen war, habe ich es jetzt endlich mit den Streichquartetten versucht.
1x nebenbei währen der Arbeit gehört: Sehr klangschön, mit Zug nach vorne, schöne Themen, und ich wurde nicht ein Mal stutzig wegen etwaiger Redundanz oder prätenziöser Fugenpusseligkeit. Das habe ich selten. Ob das Alles jetzt so richtig nachbrahmsisch gut gearbeitet ist, müsste ich beim wiederholten (unabgelenkten) Hören herausfinden. Zunächst aber: unbedingte Empfehlung für Liebhaber spätromantischer Kammermusik, die nicht ausufert, sondern in alten Bahnen schöne Wege findet.
Über das "Thomas Christian Ensemble" (ja, mit Deppenleerstellen) weiß ich gar nichts, weil ich das (immerhin lobenswerterweise vorhandene) Booklet nicht gelesen habe, aber ich finde den Klang sauber intoniert, schön dunkel timbriert und akustisch gut abgebildet.
Deppenleerstellen)
Ich kannte bisher nur den Kapostroph ... you made my day!
Gruß
MB
Friedrich Gernsheim (1839-1916)
Streichquartette Nr.1 c-moll op.25 & Nr.3 F-Dur op.51
Diogenes Quartett
CPO, DDD, 2017
Das Diogenes Quartett widmet sich dem weitestgehend vergessenden Komponisten Friedrich Gernsheim und tut dies mit größtem Einsatz und ganz viel Einfühlungsvermögen. Die Musik macht wundern, wie solch große Quartettkunst durch's Raster der Musikgeschichte fallen konnte. Eine tolle Entdeckung und man darf auf weitere Ausgaben gespannt sein.
Viele Grüße
Frank
Heute bisher Zwei
Samuel Barber
Streichquartett op. 11
Escher Quartet
Vom Barber wurden hier beide Finalsätze eingespielt, der ursprüngliche und der heute gültige. Barber hatte lange überlegt, ob er überhaupt einen dritten Satz braucht. Aus meiner Sicht: nein.
Othmar Schoeck
Streichquartett Nr. 2
Amar Quartett
Haha, auch die habe ich gestern gehört, unmittelbar nach Gernsheim.
Die Musik macht wundern, wie solch große Quartettkunst durch's Raster der Musikgeschichte fallen konnte.
Vollste Zustimmumg! Man (oder ich?) ist ja im Überschwang der Begeisterung oft recht fix mit solchen Aussagen, aber hier finde ich sie auch nach mehreren Monaten, seit dem ich Gernsheims Werk kenne, immer noch absolut zutreffend.
Haha, auch die habe ich gestern gehört, unmittelbar nach Gernsheim.
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