Ungeliebte Wörter

  • Hi,


    gegen die Mundart als solche habe ich ja nichts. Wenn sie "komplett" gesprochen wird. Wer aber - und das meine ich - ein passables Hochdeutsch spricht und dann nur ganz wenige solcher Redewendungen benutzt, dann ist das ganz einfach schlechtes Deutsch. Ich schreibe und spreche ja auch nicht ausschließlich das mir heimische Ruhrpott. Aba dat kannich wennich will, ne? Isja auchma ganz lustich.

    Helli

  • Was mich im Moment absolut auf die Palme bringt:


    "Ich grüße Sie.." (am Telefon)

    ♪┏(°.°)┛┗(°.°)┓┗(°.°)┛┏(°.°)┓ ♪

  • Grüß Dich, Holger. :D


    Das Problem habe ich zum Glück nicht. Aber es liest sich so, als ob Deine Anrufer dies in einer exaltierten Höflichkeit darbieten, die vor ehrlicher Intention nur so strotzt. :-I


    :wink:
    Wulf


    P.S. Ne warte, klingt eher nach gespieltem Gute-Laune-Modus, ein solcher, auf dem man am liebsten mit Du mich auch erwidern möchte, stimmts? ;+)

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Wer aber - und das meine ich - ein passables Hochdeutsch spricht und dann nur ganz wenige solcher Redewendungen benutzt, dann ist das ganz einfach schlechtes Deutsch.

    Ich mag solche eingestreuten Wendungen eigentlich ganz gern - vor Allem, wenn sie aus ganz verschiedenen Dialekten stammen. Tja, die Geschmäcker sind unterschiedlich...

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Was ich scheußlich finde ist "Ich habe mich erschrocken".
    Erschrecken (erschrak, erschrocken) ist, im Unterschied zu erschrecken (erschreckte, erschreckt), intransitiv.
    "Es hat mich erschreckt" oder "ich bin erschrocken" (wenn man nicht "ich erschrak" sagen will), aber nicht "ich habe mich erschrocken".


    Was ich auch nicht leiden kann, ist die Inflation von Anführungszeichen. Man muß nicht jedesmal ein Wort in Anführungszeichen schreiben, wenn man es im übertragenen Sinne anwendet.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • .


    Was ich auch nicht leiden kann, ist die Inflation von Anführungszeichen. Man muß nicht jedesmal ein Wort in Anführungszeichen schreiben, wenn man es im übertragenen Sinne anwendet.


    Wenn sie denn wenigstens nur dann angewendet würden....
    Bastian Sick bringt dieses abschreckende Beispiel einer Speisekarte:
    Ein kleiner Gruß aus unserer "Küche" :shake:
    Ich habe neulich auf einem Plakat gelesen
    Wir wünschen unseren Kunden "Frohe Ostern". :thumbdown:

    Ein Paradies ist immer da, wo einer ist, der wo aufpasst, dass kein Depp reinkommt...

  • Eigentlich sollte das Wörtchen "eigentlich" auf das Eigentliche, Wesentliche hinweisen, aber eigentlich macht das Eigentlich jede Aussage nur noch zum weichgespülten Wischiwaschi. Eigentlich sollte man eigentlich abschaffen! 8o
    Tara

  • Was mich im Moment absolut auf die Palme bringt:


    "Ich grüße Sie.." (am Telefon)


    Schon mehrfach durchexerziert:
    "Ich bedanke mich!"
    "Schön! Wann denn?"
    "Äh....jetzt."
    "Na denn man tau, ich höre zu."


    :D

    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.

  • Ich hasse das "doch", wenn es in Satzkonstruktionen wie dieser einen Kausalsatz erzeugt:


    Das ist eine gute Aufnahme, schließt sie doch eine bisher sträflich übersehene Lücke im Repertoire. (o. ä.)


    Das klingt für mein Sprachempfinden immer besserwisserisch und altklug.


    Im Übrigen mag ich den Strang und bin immer wieder verblüfft, dass das, was andere stört, mich überhaupt nicht juckt. Sehr interessant!



    Tharon.

  • l-l :juhu: :D

    ♪┏(°.°)┛┗(°.°)┓┗(°.°)┛┏(°.°)┓ ♪


  • Wenn sie denn wenigstens nur dann angewendet würden....
    Bastian Sick bringt dieses abschreckende Beispiel einer Speisekarte:
    Ein kleiner Gruß aus unserer "Küche" :shake:
    Ich habe neulich auf einem Plakat gelesen
    Wir wünschen unseren Kunden "Frohe Ostern". :thumbdown:


    Max Goldt hat das auch schon kritisiert und dabei die Anführungszeichen mit "sogenannt" paraphrasiert. Neben dem übertragenen Sinn bzw. dem Sogenannten ist aber wohl nicht selten wörtliche Rede gemeint. Das Schriftsprachliche soll dann das mehr Persönliche des Gesprächs transportieren. Das kann schon mal einschleimerisch rüberkommen, aber ist ja erstmal ein interessantes Stilmittel.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Ich weiß keinen anderen Ort als diesen, aber ich ärgere mich maßlos über die inflationäre Verwendung des Apostroph, speziell im Fall des abgetrennten "s".
    An Peter's Auto habe ich mich ja schon fast gewöhnt. Als ich kürzlich in der Gemüseabteilung eines Supermarktes in Braunschweig den Plural "Champignon's" las, war der cholerische Anfall nicht mehr fern.


    :wink: Agravain


  • Wenn sie denn wenigstens nur dann angewendet würden....
    Bastian Sick bringt dieses abschreckende Beispiel einer Speisekarte:
    Ein kleiner Gruß aus unserer "Küche" :shake:
    Ich habe neulich auf einem Plakat gelesen
    Wir wünschen unseren Kunden "Frohe Ostern". :thumbdown:

    Das letzte Beispiel finde ich interessant. Durch das Setzen von Anführungzeichen erhält der Wunsch etwas deklamatorisches, ähnlich dem Prosit Neujahr!. Vielleicht "kauft" ( :D ) man sich so davon frei, dem Wunsch allzuviel Ernst bzw. Verbindlichkeit beizumessen.


    Das Wort Küche in Anführungszeichen zu setzen ist vermutlich ein Setzfehler - ich hoffe zumindest, dass die Anführungszeichen für den Gruß intendiert waren - falls nicht, macht es zumindest neugierig und den Besuch des Restaurants nicht unspannend. :rolleyes:
    Dass Bastian Sick selbst ein abschreckendes Beispiel ist, soll ein anderes Thema sein.


    :wink:


    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Entschuldigung, aber ich muss mal eine semantische Verschiebung monieren die durch Faulheit entsteht. Gemerkt, was ich meine? Tip: Satzbeginn. ;+)


    "Entschuldigung, dass ich zu spät bin."
    "Hiermit entschuldige ich meinen Sohn/meine Tochter......."


    Nischt. Um ein Ent-Schulden kann nur gebeten werden, verdammix. Schuldigung, habe ich nich gewussd. Genau.
    Natürlich ist der Wegfall der langen Formulierung "Verzeihen Sie, bitte" oder "Entschuldigen Sie, bitte" bei kleinen Alltagsbagatellen wie einem versehentlichen Anrempeln etc. durchaus nachvollziehbar und jeder, der einen anderen darüber belehrte, dass er höchtens um Vergebung bitten kann, macht sich nicht umsonst der Hochnäsigkeit verdächtig.


    Wenn ich allerdings wie vor paar Jahren geschehen in einer deutschen Tageszeitung lesen muss, dass sich ein Täter an seine Opfer wandte (es handelte sich seinerzeit um einen Mann, der mit einer Spritze bewaffnet, mehrere Menschen am Berliner Hauptbahnhof attackierte; in der Spritze waren wohl HI-Viren) und entschuldigte, wird mir anders.



    Tschuldigung, aber das musste mal raus ;+)

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Hallo zusammen,


    als höflicher Mensch stelle ich mich fast immer ordentlich vor. Mein Nachname ist nun wirklich nicht selten und daher leicht merkbar. Natürlich verzeihe ich jedem wenn er sich, aus welchem Grund auch immer, meinen Namen nicht merkt.


    ABER die Nachfrage


    "Wie war ihr Name?"


    lässt mich innerhalb von Sekunden so :cursing: aussehen!


    Wie schon bemerkt ich bin höflich und antworte: "Mein Name ist ...."


    :cursing:


    LG


    Maggie

    Wenn Einer kümmt un tau mi seggt, Ick mak dat allen Minschen recht, Dann segg ick: Leiwe Fründ, mit Gunst, O, liehr'n S' mi de swere Kunst. - Fritz Reuter

  • Und korrekt müßte es heißen: "Wie war doch gleich nochmal Ihr Name?"


    Soviel Zeit muß sein. 8+)


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • ... oder: "Mein Name war XY und ist es auch immer noch".


    Gruß
    MB


    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Wenn schon, denn schon:


    "Müller darf ich nicht heissen;
    Meier möcht' ich wohl sein:
    doch Schulze musst ich mich nennen."


    :tee:

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

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