• Jazz habe ich vor wenigen Jahren für mich entdeckt und daher bin ich relativ aufgeschlossen. Sehr gerne mag ich z. B. Trio-Aufnahmen (Klavier, Bass & Schlagzeug) gernau auch mit der Erweiterung von 1 - 2 weiterer Instrumente z. B. Saxophon, Trompete und/oder auch mit Gesang. Big Band-Aufnahmen höre ich auch sehr gerne. Dabei ist vielleicht einiges, was eher zum "Easy-Listening-Bereich" gehört aber mir gefällts.


    Gerne höre ich Aufnahmen von diesen Labeln: ACT, Blue Coast Records, ECM und Venus-Records.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Ich kann “Jazz” eigentlich nicht ausstehen! :D Wie sagte Albert Ayler dereinst? “We don’t play Jazz. Jazz is Jim Crow. We play free music.” Aber ich mag sehr viele Musiker und sehr viel Musik, die im Jazz einsortiert werden. Und fast aus allen Stilepochen gibt es Sachen, die ich sehr liebe. Was sich aber gar nicht gut mit meinen Ohren verträgt ist Dixie (das ist aber naklar auch gar kein “Jazz” und naklar auch kein “Jim Crow” sondern fahlweiße Jim Crow-Parodie, Unterhaltungssch... äh, Muzak).


    Mit Bigbands habe ich auch so meine Sorgen (obgleich es da tolle Sachen gibt, wie das “Liberation Music Orchestra”), ich stehe eher auf kleine Ensembles, Trios, Quartette. Je ungebundener, desto besser. Da ich mir eigentlich nichts “systematisch erschließe”, sondern eher ein herumvagabundierer Omnivore bin, kenne ich alles und nichts (eigentlich wohl eher nichts).


    Kennengelernt habe ich Jazz in den frühen 1980ern über das Dave Brubeck Quartett der 1950er (und manchmal höre ich das auch heute noch), dann viel Bebop- und Hardbopzeugs. Bebop geht mir heute aufgrund der häufig arg ausgestellten, schwitzigen Aufgeregtheit und Nervosität, die mir aber oft irgendwie jeder Dringlichkeit bar erscheint, oft schnell sehr auf die Nerven.


    Schwerpunkte sind bei mir seit ca. 25 Jahren ziemlich klar der “klassische” freie Jazz der 1960er und frühen 1970er Jahre und alles was es an guter ungebunden improvisierter Musik gibt, die danach gekommen ist. Ach, und auch sonst alles, was wirklich gut ist (zB Grant Green).


    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Was sich aber gar nicht gut mit meinen Ohren verträgt ist Dixie (das ist aber naklar auch gar kein “Jazz” und naklar auch kein “Jim Crow” sondern fahlweiße Jim Crow-Parodie, Unterhaltungssch... äh, Muzak).

    Warum nur gruselt es mich immer mehr, ob der hier (damit meine ich gar nicht diesen Thread) zunehmend offensiv vorgetragenen Distinktionsmarker?

    Hm.

  • Ich bin zum Jazz eigentlich über die Stimmen gekommen, die mich in allen Musikrichtungen schon als Kind am meisten interessiert haben. Im Jazz waren es dann zunächst die drei großen Ladys Ella, Billie und Sarah, später dann auch Nina Simone, Betty Carter, Dinah Washington usw. Bei den Männer habe ich lange suchen müssen, bis mir irgendwann eine LP mit Joe Williams in die Hände fiel und ich sofort elektrifiziert war.


    Big-Band-Sound von Ellington, Armstrong, Miller, Basie usw. war dann mein Ding, aber das hat sich gegeben. Eigentlich ist nur der Duke übriggeblieben, den ich immer noch mit quasi allem, was er gemacht hat, heiß und innig liebe.


    Aber im Lauf der Zeit hat sich der Geschmack doch sehr geändert. Die menschliche Stimme ist immer noch ein wichtiges Kriterium (Cassandra Wilson, Dianne Reeves), aber die kleine Formation interessiert mich eigentlich im Moment viel mehr. Und je 'wilder', je besser. Coltrane oder Pharoah Sanders, Eric Dolphy oder Steve Coleman.


    Aber eigentlich gehe ich mehr nach Künstlern und weniger nach Stilrichtungen und da sehr stark nach, wie gesagt, Stimmen oder Instrumenten, die ich einfach mag. Mit Klavier im Jazz habe ich Probleme (wobei ein Konzert mit MyCoy Tyner zu meinen stärksten Erinnerungen zählt) ebenso wie mit Bass-Soli oder Schlagzeug (Max Roach - für dich gilt das nicht. ;) ). Aber alle Arten von Saxophon und Trompete sind mein Ding. Zu den schon Genannten kommen z.B. noch speziell Sony Rollins, Dizzy Gillespie, Clifford Brown, Archie Shepp, Branford Marsalis hinzu. Ups, Chet Baker hätte ich fast vergessen, der mich eigentlich erst in diese gesamte Trompeten-/Saxophon-Welt eingeführt hat.


    Durchgehend aber im Moment für mich, je kleiner die Besetzung, je besser. Ella mit Joe Pass - fantastisch, Ella mit Nelson Riddle - nun ja. ^^ Art Blakey Quintett mit Clifford Brown - ich bin dabei, Clifford Brown with strings - ich muss kämpfen. ^^ Warum nur hat Dinah Washington meistens mit großem Orchester gesungen? ;) Einzig Sarah Vaughan mit Michael Tilson-Thomas und den Los Angeles Philharmonic Orchestra kann ich ertragen, liebe ich sogar sehr, weil ihr hier eine wunderbare Melange von großer Oper und Jazz hinsichtlich Gershwin gelingt.


    Ich könnte mich in den Hintern beißen, wenn ich so gelenkig wäre, dass ich das Konzert von Miles Davis in Hamburg vor der Kunsthalle verpasst habe. Er ist solch ein Künstler (wie Coltrane), den ich von seinen Anfängen bis zum Schluss gierig verfolge und mir anhöre. Was nicht heißt, dass ich alles mag, was Davis gemacht hat. Oder noch nicht mag, denn ich brauche oftmals einen Künstler, um mich über ihn in neue musikalische Bereiche zu begeben. Bei Coltrane hat es geklappt, bei Davis wird es auch noch irgendwann funktionieren. ^^


    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • ich frage mich, ob ich mir diese "Complete Studio Masters" des Charlie Parker Quintets (mit Miles Davis) zulegen sollte!?

    Wenn du mich fragen würdest , wäre meine Antwort : für Parkers frühe Sachen (46/47) ist die Compilation 'In a Soulful Mood' eine gute Zusammenstellung verschiederer Besetzungsgrößen . Und später gibt es eigentlich als Quintett nur das Live At Massey Hall' von 1953 , das es in vielen Ausgaben gibt . Aber das war eine Sternstunde . Vielleicht fragst du mich ja mal ?

    Good taste is timeless / "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" Old soldiers never die ...


  • Ich könnte mich in den Hintern beißen, wenn ich so gelenkig wäre, dass ich das Konzert von Miles Davis in Hamburg vor der Kunsthalle verpasst habe. Er ist solch ein Künstler (wie Coltrane), den ich von seinen Anfängen bis zum Schluss gierig verfolge und mir anhöre. Was nicht heißt, dass ich alles mag, was Davis gemacht hat. Oder noch nicht mag, denn ich brauche oftmals einen Künstler, um mich über ihn in neue musikalische Bereiche zu begeben. Bei Coltrane hat es geklappt, bei Davis wird es auch noch irgendwann funktionieren. ^^


    :wink: Wolfram

    Hallo Wolfram. Ich war damals vor Ort und bin sehr dankbar, dass ich Davis wenigstens noch ein Mal live erleben durfte. Sein sehr spezielles Charisma ist mir unvergesslich (ähnlich beeindruckend wie bei Zappa, den ich ebenfalls glücklicherweise noch bei der für mich letzten Gelegenheit vor seinem Tod gesehen habe). Das schreibe ich nicht, um deine Gelenkigkeit nochmals herauszufordern, sondern mit dem Hinweis darauf, dass der NDR den Gig ja seinerzeit mitgeschnitten hatte - und er ist immerhin auf Youtube in mäßiger Qualität zu finden. Für mich eine schöne Erinnerung, nachdem ich den NDR irgendwann schon mal flehentlich, aber vergeblich angeschrieben hatte.
    Dass Davis auch bessere Gigs als diesen gespielt hat - geschenkt! ;)

    ...schreibt Christoph :wink:

  • sondern mit dem Hinweis darauf, dass der NDR den Gig ja seinerzeit mitgeschnitten hatte - und er ist immerhin auf Youtube in mäßiger Qualität zu finden.

    Danke für den Hinweis. Ich erinnere mich an damalige TV-Reportagen, hatte aber an eine vollständige Aufzeichnung überhaupt nicht gedacht. Wobei Aufzeichnung natürlich mit dem Live-Erlebnis nicht konkurrieren kann (Neid. ;) ), aber immerhin.

    nachdem ich den NDR irgendwann schon mal flehentlich, aber vergeblich angeschrieben hatte.

    Die Veröffentlichungspolitik des NDR hinsichtlich bedeutender musikalischer Ereignisse wird mir immer ein Rätsel bleiben.

    Dass Davis auch bessere Gigs als diesen gespielt hat - geschenkt!

    Eines meiner größten musikalischen Erlebnisse war der gefühlt 120jährige Frank Sinatra. Objektiv grauenhaft, aber es gibt so Momente, wo große Künstler es aufgrund von Lebenserfahrung, Präsenz, Charisma, Charme (ok, vielleicht bei Miles Davis weniger ;) ) Professionalität noch einmal zwingen können. Da erübrigen sich dann auch Vergleiche, sondern man ist einfach nur froh, sie noch einmal erleben zu können.


    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

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  • Unter "Dixieland" verstehe ich "nachgemachten" New-Orleans-Stil, vor allem durch europäische Musiker - auch mein Fall nicht! Den New-Orleans-Stil (mit dem der Jazz ja eigentlich begonnen hat) sollte man aber nicht so schnell abtun, da gibt es mE echte Perlen! Manche frühe Aufnahmen von Louis Armstrong vor allem (von dem es aber Sachen in jeder denkbaren Qualität gibt ), aber auch z.B. Sidney Bechet. Das löst sich manchmal schon ganz schön von 1-2-3-4-Geschrumme und "swingt" ordentlich (sprich Betonungen auf dem letzten Viertel/Achtel/Sechzehntel VOR der starken Taktzeit) und weist den Weg zum Swing und weiter zum Be-Bop. Maurice kann sicher mehr und genauere Beispiele liefern, da er sich im alten Jazz offenbar gut auskennt.

    Daher auch gleich einige Einwände zu Deiner Einschätzung hier.


    Der Jazz begann bereits viel viel früher in den Kirchen der Südstaaten und den dortigen Plantagen, etwa durch den "Field Holler" und "Work Song" (das war nicht nur ein Stück von Nat Adderley, sondern bereits eine Bezeichnung für den Gesang der Sklaven in den Baumwoll-Feldern), die Kirchenlieder (Spirituals, Gospels) und den "Volksliedern (man sagt dazu auch "Traditional").


    New Orleans war die wichtige Schnittstelle der USA, da durch den Mississippi und der Boote "(Steam Liner" genannt) die ankommenden Einwanderer aller Länder sich ins Land verteilten. So kamen auch die Musiker aus New Orleans nach Chicago.


    Es gibt gravierende Unterschiede im Verhältnis der Musik aus New Orleans und später Chicago oder New York. In NO (kurz für New Orleans jetzt) findet man diese Wurzeln heute noch: Einerseits die großen Straßenparaden der Marching Bands, Cajon-Music, New Orleans Jazz, Rock'n Roll a la Fats Domino, aber auch Klassische Musik durch das NO Philharmonic Orchestra und natürlich der zahllosen Blues-Musiker damals wie heute.


    Das entscheidende Mittel war der Blues gewesen. Dazu kam die Abfolge der Brass Bands, die man durch das Militär spätestens seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg kannte. Nach dem Kriege konnte man dan extrem viele überzählige Instrumente aus der Armee erwerben, etwa Kornette. So fanden diese Instrumente Einzug auch bei der schwarzen Bevölkerung.


    Auch darf man den Ragtime nicht unterschätzen, denn auch auf dieser Basis entstanden viele Musikstücke, etwa der "Panama Rag" oder "High Society", zwei der wichtigsten Stücke des alten Jazz. Diese Musikform war die aus der Militärmusik entstandene AA-BB-C (-A) -Form. Nahezu jeder Marsch hat diese Reihenfolge der Teile. Über den letzten Teil wurde dann viel später erst improvisiert.


    Das mal zur Geschichte der Musik überhaupt, um den weiteren Verlauf zu verstehen.


    New Orleans Jazz war nichts Anderes als "Marschmusik mit Hot Intonation", wie es JE Berendt so klasse in seinem Buch "Die Geschichte des Jazz" beschrieben hat. Damals gab es in den Brass Bands, die weitaus früher als irgend eine Jazzband existierten genau diese Musik. Soli gab es überhaupt nicht, höchstens leichte Abwandlungen der Melodie durch Kornett oder Klarinette. Die Posaune hatte eine reine Begleitfunktion und die Rolle des Basses zu übernehmen, es gab aber auch das Sousaphon und das Althorn (welches in Es gestimmt ist normalerweise) in der Parade-Band.


    Wer sich von dem durchaus schaurigen Klang ein Bild machen möchte, hier mal etwas zum Anhören:


    https://www.youtube.com/watch?…owSdPI6d-mvLbbVvB8o-R5bdM


    Das ist eines der typischten Stücke einer Brass Band. Früher war das noch chaotischer gewesen. Noten gab es nicht, die Aufteilung am Schlagzeug war die der Militärband: Kleine Trommel, Große Trommel (die teilweise noch ein Becken hatte). Drei Trompeten, zwei Klarinetten (auch Es-Klarinette teilweise), eventuell gar ein Saxophon, Althorn, Posaune (manchmal auch drei Posaunen), Schlagwerk. Kein weiteres Harmonie-Instrument.


    Das ist urwüchsig, fast schon archaisch anzuhören. Manchmal hart am Free Jazz sogar. Veblüffend, oder?


    https://www.youtube.com/watch?…-mvLbbVvB8o-R5bdM&index=2


    Hier ein typisches Spiritual, denn auch das war ein typisches Stück der Brass Band.


    Es ist eine der ältesten und wichtigsten Brass Bands aus New Orleans überhaupt. In ihr spielten bereits Legenden wie Buddy Bolden und Papa Celestin um die Jahrhundertwende 1899/1900......


    Die kleineren Besetzungen etwas später hatten kein Klavier besetzt, auch der Bass kam eher selten zum Einsatz. Wenn, dann als Tuba/Sousaphon oder als gestrichenen Bass. Bill Jonson soll dann den Bass erstmals gezupft haben, als ihm angeblich der Bogen brach, so die Legende.


    Die besetzung bestand aus Kornett - Posaune -Klarinette - Banjo - (Tuba) - Schlagwerk gab es so auch noch nicht richtig, also wenn überhaupt dann eher ein alter Koffer oder kein Schlagwerk. Allenfalls ein Vorläufer des heutigen Drum Sets, was man "Draps" nannte, ein "komisches Ding", so die Übersetzung.


    Die Betonung der Taktteile lag oftmals noch auf den Schlägen 1 und 3 in New Orleans, was man von der Marschmusik her kannte. Später ging es gar auf alle vier Zählzeiten über teilweise. Die Stimmführung hatte alleine das Kornett, die Klarinette umspielte die Melodie mit einer Gegenmelodie, die Posaune spielte den Basspart mit vielen "Glissandi", einem Stil, den man später "Tailgate Style" nannte, weil de Posaune auf dem Wagen beim Umzug immer Hinten leicht erhoben stand, damit sie den Zug ausziehen konnte. Diese Postion hieß "Tailgate".


    Es gab KEINE Improvisationen, das reine Ensemble-Spiel steht hier noch heute im Vordergrund. Es wurden nach der Themenvorstellung allenfalls Variationen gespielt, also die Melodie umspielt. Man konnte sie immer noch erkennen. Der New Orleans Stil ist also zunächst einmal ein reiner Stil der ganzen Band. Später sollte sich das ein wenig ändern, aber im Grunde wird noch heute nach diesem Verfahren in NO so gespielt, natürlich mit moderneren Einflüssen.


    Der Unterschied zum "Chicago Style" der 1920-er Jahre (den man fälschlicherweise auch Dixieland nennt) liegt in der Betonung der Zählzeiten und der nun stärker ausgeprägten solistischen Leistung der Musiker.


    Warum dieser Unterschied? Es war vor allem ein Jazz der weißen Musiker gewesen, die oftmals besser ausgebildet waren als ihre schwarzen Kollegen. Kaum ein Musiker aus NO hatte ein Studium oder richtigen Unterricht. Alles war selbst erlernt, bzw. von den besseren Musikern abgeschaut. Die Weißen dagegen waren klassisch geschult, zumindest ein Teil davon. Die Musik wurde "geschliffener" und dadurch glatter, aber eben auch dadurch besser anhörbar und für die Kneipen besser anzuhören.


    Die weißen Musiker spielten vor allem die Musik der Schwarzen nach, konnten das aber nicht, da ihnen das Feeling noch fehlte. Sie verlagerten auch die Betonung der Musik nach Hinten, also auf die Zählzeiten 2 und 4. Noch immer war das Kornett die Melodie-Stimme (also Lead-Stimme), noch immer spielte die Klarinette drum herum, doch die Posaune bekam langsam eine eigene Stimme, sie wurde quasi "emanzipiert" (Miff Mole und George Brunies waren die Musiker hier: Brunies kam direkt aus NO sogar) und war ein weißer Musiker. Der Rhythmus bestand aus Klavier, Banjo/Gitarre, Tuba/Kontrabss und Drums.


    Louis Armstrong war dann um 1927 herum der Musiker, der aus der alten "Frontline" (Kornett - Klarinette -Posaune) die Strukturen einriss, und natürlich die Musiker Johnny Dodds (Klarinette) und Kid Ory (Posaune). Erstmals bekamen diese drei Musiker die Chance zum Solospiel, die Posaune aber nur im Ansatz, Ory, Jim Robinson und Louis Nelson waren DIE Tailgate-Posaunisten überhaupt. Nelson ging viel weiter, er war ein sehr gebildeter Musiker, der auch Noten lesen konnte (er studierte Musik am Boston Conservatory). Sein Stil war schmiegsamer, moderner gewesen. Man kann das bei ihm noch im hohen Alter von über 80 Jahren hören. Er war der Jüngste der drei Posaunisten (1903-1990) und spielte quasi bis zu seinem Tode in NO. Ory und Robinson waren Autodidakten gewesen.


    "Dixieland" ist eigentlich kein direkter eigener Stil, sondern eine "Verkitschung" der Musik aus NO und Chicago. Selbst Wikipedia ist da mir zu schwammig, auch wenn es so in weiten Teilen stimmt. Die Musik wurde, wie ich bereits schrieb, "glatter". Später wurde in fast jedem Bierzelt so ein Mist gespielt, was mit der ursprünglichen Musik nichts zu tun hatte. Die Stücke waren grausam schlecht, vor allem in Deutschland. Titel wie "Die alten Ritterleut" oder "Wenn die Elisabeth" , "Am Sonntag will man Süßer mit mir segeln gehn" sind da zu nennen. Grausame Musik, die man nicht spielen sollte.


    Wichtig wurden andere Punkte: 1923 wurde das heutige Drumset durch Vic Berton quasi "erfunden", als er das erste "Charleston-Becken" entwickelte. Erstmals wurde nun das Drum Set mit Bass Drum (die damals riesig war, quasi die Größe der alten Pauke aus der Militärband hatte), die Snare Drum. Kuhglocke, Temple Block (ein Holzteil zum Draufschlagen), ein Hängebecken, das "Charleston-Becken", heute "High Hat" genannt und dazu Stücke und der Jazzbesen für leise Stellen zu spielen.


    Die Gitarre begann sich langsam gegen das Banjo zu behaupten. Das Banjo wurde später vor allem in NO noch genutzt, doch auch Dixie-Bands spielen bis heute damit noch, dazu kam oftmals nun das Klavier (was man aber auch oft wegließ wenn man ein Banjo hatte) der Kontrabass und immer noch bis heute zum Teil, die Tuba.


    Chicago Style waren im Grunde alle Einspielungen damals von Bix Beiderbecke und etwas später Eddie Condon. Sie spielten diesen Stil bis an ihr Lebensende. Jeder Musiker hatte eine eigene , teilweise tragische Geschichte. Fast alle Musiker galten als "hardcore Alkoholics", die mehr tranken als spielten. Fragt mich nicht, warum das so war, aber es ist wirklich so gewesen. Dazu sollte man das Buch von Eddie Condon lesen, es ist echt der Hammer.


    In New York kam dann eine Seitenlinie des Chicago Jazz auf, der "New York Stil". Er war noch reiner als die Musik in Chigaco, also extrem glatt, aber die Musiker waren technisch sehr gute Musiker, doch keine großen Improvisatoren. Dazu gehörten etwa Phil Napoleon und Red Nichols, zwei weiße Kornettisten.


    Ich möchte auch betonen, dass die musikalische Entwicklung viel mit der Rassentrennung zu tun hatte. Daher verwende ich auch oft die Begriffe "Weißer Musiker" "Schwarzer Musiker". Man muss einfach diese Zeit damals in den USA unbedingt immer im Hinterkopf haben. Leider hat sich von dieser Trennung bis heute nur bedingt was geändert, vor allem im Süden der USA. Wir kennen alle die derzeitige Lage in den Staaten. Sorry, das musste ich jetzt doch mal schreiben.


    https://www.youtube.com/watch?v=ZxP0cf1bpTM


    https://www.youtube.com/watch?v=V03v_hmpLsk


    https://www.youtube.com/watch?v=AvOZ21fDlFA


    Das sind mal einige Beispiele zum Chicago Style mit deren wichtigsten Musikern.


    https://www.youtube.com/watch?v=UXwpbFo2bJE


    Hier Phil Napoleon


    https://www.youtube.com/watch?v=gsBJcSLIu5k


    und Red Nichols in einem frühen Video.


    https://www.youtube.com/watch?v=SeRmy_0KEOI


    hier Louis Amstrongs Hot Five/Seven


    https://www.youtube.com/watch?v=Z0CeHR2XyOM


    Hier die Hot Seven ohne Armstrong, aber mit George Mitchell am Kornett, der damals zu den besten Kornettisten gehörte.


    https://www.youtube.com/watch?v=B06DwBVi9LA


    Louis Armstrong 1928


    Kleine Anmerkung von mir dazu: 1927 gab Armstrong erst das Kornett zu Gunsten der Trompete auf. Viele Musiker von damals bleiben aber dem Kornett bis zum Ende treu, etwa Wild Bill Davison, Jimmy McPartland und Red Nichols. Bei den Schwarzen etwa Kid Howard. Doch viele Musiker spielten dann ebenfalls Trompete, bzw. wechselten um. Es ist nur ein anderes Mundstück, was die Technik angeht. Die Trompete ist aber kraftvoller und leichter zu spielen als das Kornett.


    Armstrong war nicht der erste Kornettist, der das Instrument wechselte. Das war Arthur Briggs gewesen, der heute total unbekannt ist. Er ging früh nach Europa, so dass er in den USA keine Bedeutung erlangte.


    Alle anderen Instrumente werden noch heute benutzt, mit ganz wenigen Ausnahmen. So gibt es das C-Melody-Sax nur noch im alten Jazz und wird von wenigen Musikern gespielt. Ähnlich das Bass-Sax, was vor allem in Bigbands und der Moderne noch vorhanden ist.


    Ich habe jetzt noch keinerlei Namen für den Ragtime genannt, der auch sehr wichtig war: Jelly Roll Morton etwa, oder Eubie Blake.


    Natürlich gab es viele Bands, die den Weg dann von New Orleans aus weiter nach Chicago, Kansas City (diese Stadt hatte ein eigenes Musikleben), San Francisco oder New York brachten. Doch das würde den Rahmen sprengen erst einmal.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Besten Dank, lieber Maurice! Mal wieder sehr informativ. :thumbup:


    Werde später ausführlicher antworten ...

    Don' t feed the troll!



  • Hm.

    Si duo faciunt idem, non est idem. Sollte man dieser Tage mehrfach einrahmen.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Ich freue mich sehr über alle Rückmeldungen, die sich auf den Jazz beziehen. Lieben Dank dafür! :thumbup:


    Werde gleich mal auf einzelne Posts eingehen ...

    Don' t feed the troll!



  • Mit Bigbands habe ich auch so meine Sorgen (obgleich es da tolle Sachen gibt, wie das “Liberation Music Orchestra”), ich stehe eher auf kleine Ensembles, Trios, Quartette. Je ungebundener, desto besser. Da ich mir eigentlich nichts “systematisch erschließe”, sondern eher ein herumvagabundierer Omnivore bin, kenne ich alles und nichts (eigentlich wohl eher nichts).

    Ja, die Vorteile kleinerer Ensembles sind tatsächlich u. a. auch die Freiheiten, die sie durch das Ungebundenere ausleben können. :thumbup: Dazu fällt mir dennoch ein Video v. Helge Schneider zum Thema "Jazz" ein, das ich gestern auf Youtube sah. Da meinte er, dass er mal ein Orchester leitete und den Musikern dann kurz vor der Vorstellung die Noten wegnahm. :D Aber gut, das fällt nun eher in den Bereich "Comedy" (wobei er ja ein ganz passabler Jazz-Musiker ist, wie ich finde). Ich finde zudem die Improvisation bei Live-Konzerten sehr wichtig. Jazz muss "lebendig" sein und nicht nur zu 100% das abspulen, was man eh schon kennt. Das macht für mich ein richtig tolles und interessantes Konzert aus. Momente, die einfach einmalig sind ... aber das führt nun zu weit, daher möchte ich mal nicht weiter ausufern.

    Kennengelernt habe ich Jazz in den frühen 1980ern über das Dave Brubeck Quartett der 1950er (und manchmal höre ich das auch heute noch), dann viel Bebop- und Hardbopzeugs. Bebop geht mir heute aufgrund der häufig arg ausgestellten, schwitzigen Aufgeregtheit und Nervosität, die mir aber oft irgendwie jeder Dringlichkeit bar erscheint, oft schnell sehr auf die Nerven.

    Dass man im Laufe der Zeit seine Hörgwohnheiten ändert, finde ich sogar ganz gut. Man muss sich ja auch weiterentwickeln. Ich habe derzeit immer wieder das "Problem", das ich z. B. mehr Free Jazz hören möchte, habe aber gleichzeitig den Eindruck, dass ich "noch nicht so weit bin". Etwas Free Jazz sehr gern, aber ich könnte es (noch?) nicht schwerpunktmäßig hören. Beneide aber irgendwie jeden, der das kann. Ich frage mich ja manchmal, ob man auch dann ein Free Jazz Fan sein kann, ohne weitere Jazz-Richtungen bzw. -Stile genauer zu kennen. Für mich ist Free Jazz irgendwie eine Art "Weiterentwicklung" anderer Jazz-Stile; eine ganz besondere Kunstform. Das sollte man aber vielleicht noch mal separat thematisieren. Nun aber zurück zum Bebop: ja, kann verstehen, dass es "nervös" machen kann. Ich empfinde es derzeit jedoch eher als "mitreißend." :)

    Schwerpunkte sind bei mir seit ca. 25 Jahren ziemlich klar der “klassische” freie Jazz der 1960er und frühen 1970er Jahre und alles was es an guter ungebunden improvisierter Musik gibt, die danach gekommen ist. Ach, und auch sonst alles, was wirklich gut ist (zB Grant Green).

    :thumbup: Deine CD-Empfehlungen (im "Eben goutiert"-Thread) sind jedenfalls immer wieder interessant ...


    Ich kann “Jazz” eigentlich nicht ausstehen! Wie sagte Albert Ayler dereinst? “We don’t play Jazz. Jazz is Jim Crow. We play free music.” Aber ich mag sehr viele Musiker und sehr viel Musik, die im Jazz einsortiert werden. Und fast aus allen Stilepochen gibt es Sachen, die ich sehr liebe. Was sich aber gar nicht gut mit meinen Ohren verträgt ist Dixie (das ist aber naklar auch gar kein “Jazz” und naklar auch kein “Jim Crow” sondern fahlweiße Jim Crow-Parodie, Unterhaltungssch... äh, Muzak).

    Ja, das Wort "Jazz" ist ja ein Wort des "weißen Mannes". Es gab ja u. a. die Bezeichnung "Great Black Music", die sich ja dann leider nicht durchgesetzt hat. Aber gut, das wird nun womöglich zu politisch ...

    Don' t feed the troll!



  • Jazz habe ich vor wenigen Jahren für mich entdeckt und daher bin ich relativ aufgeschlossen. Sehr gerne mag ich z. B. Trio-Aufnahmen (Klavier, Bass & Schlagzeug) gernau auch mit der Erweiterung von 1 - 2 weiterer Instrumente z. B. Saxophon, Trompete und/oder auch mit Gesang. Big Band-Aufnahmen höre ich auch sehr gerne. Dabei ist vielleicht einiges, was eher zum "Easy-Listening-Bereich" gehört aber mir gefällts.


    Gerne höre ich Aufnahmen von diesen Labeln: ACT, Blue Coast Records, ECM und Venus-Records.

    Oh, ja. Und "Easy Listening" höre ich auch sehr gern - und stehe auch dazu. :thumbup: Weshalb auch nicht?


    Dem ACT-Label (bzw. Siggi Loch) habe ich so einige Entdeckungen zu verdanken. :verbeugung1:

    Don' t feed the troll!



  • Si duo faciunt idem, non est idem. Sollte man dieser Tage mehrfach einrahmen.

    Meinst du das im Sinne vom Ochsen Jupiter ?

    Good taste is timeless / "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" Old soldiers never die ...

  • Ich bin zum Jazz eigentlich über die Stimmen gekommen, die mich in allen Musikrichtungen schon als Kind am meisten interessiert haben. ...

    Ging mir genauso: ich war vor einigen Jahren noch total stimmenfixiert (auch in der Klassischen Musik). Mittlerweile höre ich allerdings sogar bevorzugt Instrumentalmusik (schätzungsweise zu ca. 60 - 70 %).

    Big-Band-Sound von Ellington, Armstrong, Miller, Basie usw. war dann mein Ding, aber das hat sich gegeben. Eigentlich ist nur der Duke übriggeblieben, den ich immer noch mit quasi allem, was er gemacht hat, heiß und innig liebe.

    Ja, Duke Ellington bewundere ich u. a. auch, weil alles so "leicht" und elegant klingt.

    Aber im Lauf der Zeit hat sich der Geschmack doch sehr geändert. Die menschliche Stimme ist immer noch ein wichtiges Kriterium (Cassandra Wilson, Dianne Reeves), aber die kleine Formation interessiert mich eigentlich im Moment viel mehr. Und je 'wilder', je besser. Coltrane oder Pharoah Sanders, Eric Dolphy oder Steve Coleman.

    Auch Künstler, von denen ich noch nichts oder noch nicht allzu viel besitze (lediglich von Coltrane, gemeinsam mit Miles Davis).

    Aber eigentlich gehe ich mehr nach Künstlern und weniger nach Stilrichtungen und da sehr stark nach, wie gesagt, Stimmen oder Instrumenten, die ich einfach mag.

    So fing es auch bei mir an: hat den großen Vorteil, dass man sich auch für weitere Musikrichtungen öffnet und neue Welten kennenlernt, sozusagen. :thumbup:

    Don' t feed the troll!



  • Wenn du mich fragen würdest , wäre meine Antwort : für Parkers frühe Sachen (46/47) ist die Compilation 'In a Soulful Mood' eine gute Zusammenstellung verschiederer Besetzungsgrößen . Und später gibt es eigentlich als Quintett nur das Live At Massey Hall' von 1953 , das es in vielen Ausgaben gibt . Aber das war eine Sternstunde . Vielleicht fragst du mich ja mal ?

    Danke für die Tipps. Werde gleich mal reinhören.

    Don' t feed the troll!



  • Lieben Dank noch mal, lieber Maurice, für deinen hochinteressanten Beitrag! :thumbup:

    Der Unterschied zum "Chicago Style" der 1920-er Jahre (den man fälschlicherweise auch Dixieland nennt) liegt in der Betonung der Zählzeiten und der nun stärker ausgeprägten solistischen Leistung der Musiker.


    Warum dieser Unterschied? Es war vor allem ein Jazz der weißen Musiker gewesen, die oftmals besser ausgebildet waren als ihre schwarzen Kollegen. Kaum ein Musiker aus NO hatte ein Studium oder richtigen Unterricht. Alles war selbst erlernt, bzw. von den besseren Musikern abgeschaut. Die Weißen dagegen waren klassisch geschult, zumindest ein Teil davon. Die Musik wurde "geschliffener" und dadurch glatter, aber eben auch dadurch besser anhörbar und für die Kneipen besser anzuhören.


    Die weißen Musiker spielten vor allem die Musik der Schwarzen nach, konnten das aber nicht, da ihnen das Feeling noch fehlte. Sie verlagerten auch die Betonung der Musik nach Hinten, also auf die Zählzeiten 2 und 4. Noch immer war das Kornett die Melodie-Stimme (also Lead-Stimme), noch immer spielte die Klarinette drum herum, doch die Posaune bekam langsam eine eigene Stimme, sie wurde quasi "emanzipiert" (Miff Mole und George Brunies waren die Musiker hier: Brunies kam direkt aus NO sogar) und war ein weißer Musiker. Der Rhythmus bestand aus Klavier, Banjo/Gitarre, Tuba/Kontrabss und Drums.

    8) Ja, die Klassische Schulung der Weißen erklärt Einiges. Und dass ihnen noch das "Feeling" fehlte, kann ich auch gut nachvollziehen. Sehr interessant auch, dass sich die Hervorhebung bestimmter Intrumente, je nach Stilrichtung, stark änderte (fand ich auch im Youtube-Beitrag zur Gesichte des Jazz sehr interessant). Hatte ich so nie bewusst wahrgenommen.

    Don' t feed the troll!



  • Ja, das Wort "Jazz" ist ja ein Wort des "weißen Mannes".

    Nein, das ist so nicht richtig. Die Herkunft ist nicht direkt zu verfolgen. Es gab zunächst auch nur das Wort "Jass", und den kennt man vor allem durch die ersten Plattenaufnahmen der "Original Dixieland Jass Band" des Kornettisten Nick La Rocca, Und dieser stammt aus New Orleans. Daher dürfte das Wort eher aus einem Sprach-Misch Masch von Amerikanischem Englisch, Spanisch, Französisch und Africans gewesen sein.


    Es gibt gewisse Ähnlichkeiten in diversen Sprachen. Dieses Sprach-Misch Masch findet man dort auch im "Creolischen", einer Sprache, die eine Ableitung aus dem Französischen ist, was man wohl wiederum auf den Südsee-Inseln gesprochen hat, etwa auf Martinique.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Oh, ja. Und "Easy Listening" höre ich auch sehr gern - und stehe auch dazu. Weshalb auch nicht?

    "Easy Listening" kann aber auch grausam sein. Ich möchte mal auf ein postives Beispiel hinweisen, weil ich den Trompeter persönlich kenne und auch weiß, was für ein exzellenter Musiker er ist. Ich habe zusammen mit ihm mal einen Bigband-Gig gespielt, bei dem ich selbst nur Gast war. Er selbst war 1.Trompeter bei keinem geringeren als Hugo Strasser, das ist schon eine Hausnummer.


    https://www.youtube.com/watch?v=fyqwlLHpG30


    Er hat das übrigens damals im eigenen Studio komplett alleine eingespielt.


    https://www.youtube.com/watch?v=uxc0HqqfL1I


    Hier das Ganze mit dem oben im Video beschriebenen Horst Fischer und dem Orchester von Hugo Strasser. Ralf spielt im Orchester mit. Man erkennt ihn als Trompeter rechts mit dem leicht abgeknickten Mundrohr, wenn man genau hnschaut. Horst Fischer war DER deutsche Jazztrompeter nach dem Kriege gewesen. Er bekam 1953 sogar ein Angebot von Stan Kenton als Nachfolger von Maynard Ferguson bei diesem einzusteigen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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