• Dann werde ich schnell noch ... bei diesen Lieblings-Stücken musste ich nicht lang überlegen (einige davon sind es sogar schon seit Jahren, also quasi "niemals Satthör-Stücke" :D ) ...


    Michael Wollny Trio: Gorilla Biscuits
    https://www.youtube.com/watch?v=AkXXBCK5Qf0


    Michael Wollyn Trio: Phlegma Phighter
    https://www.youtube.com/watch?v=_KNaxzDTtUM


    Michael Wollny Trio: Whale
    https://www.youtube.com/watch?v=YeNkJ2LhtHE


    Michael Wollny Trio: When I' m Laid in Earth (Purcell-Cover)


    https://www.youtube.com/watch?v=uw0uW5e3LI8


    4 Wheel Drive (Wollny, Landgren, Danielsson, Haffner; Komposition: Michael Wollny): Polygon


    https://www.youtube.com/watch?v=kTx8wXgfh-4


    Out of Land (Wollny, Shaerer, Parisien, Peirani): Ukuhamba
    https://www.youtube.com/watch?v=Bfj0opz-oC8


    Miles Davis: So What


    https://www.youtube.com/watch?v=ylXk1LBvIqU


    Motherless Brooklyn Sondtrack: Blues Walk (Wynton Marsalis, Joe Farnsworth, Russell Hall, Isaiah J. Thompson, Jerry Weldon)
    https://www.youtube.com/watch?v=YRj3LXej5-M



    Timo Lassy: Shootin' Dice
    https://www.youtube.com/watch?v=pildEFYwbGs
    Die Live-Version (auf der "Lassy Live") ist allerdins um Längen besser ...


    Tony Bennett: Old Devil Moon (MTV Unplugged)
    https://www.youtube.com/watch?…5hJgMKdZeP0hSc8j7ssIST9tE

    Don' t feed the troll!



  • Aber wie wäre es denn mit den 10 Jazz-Lieblingsstücken aus 2019?

    Auch wenn der Satz nicht auf mich gemünzt war: Hier muss ich absolut passen. Ich habe z.B. vom letzten Sonntag bis morgen Abend bei dann fünf unterschiedlichen Auftritten mit fünf unterschiedlichen Besetzungen alleine schon mindestens 75 bis 80 verschiedene (!!!) Titel gespielt. Darunter einige der ganz großen Standards, aber auch viele Raritäten, die man heute kaum noch spielt, die aber echt sehr sehr schön und auch teilweise harmonisch interessant sind.


    Warum ich das hier schreibe? Weil es im Jazz alleine an Standards vielleicht 5000 Stücke gibt, ich habe sie nicht gezählt. Darunter waren echte Klassiker, wie z.B. "It don't mean a Thing", "Perdido" , "Cotton Tail", "Jumpin' at the Woodside" oder "Whispering" aber auch Raritäten wie "Blanche Touquatou", "Poor Buttefly" oder "You do Something for You". Wer mal etwas aus den 1950-er Jahren haben will: "Lullaby of Birdland", "Song for my Father", "Opus de Funk" oder "Summer Samba/So Nice".


    Die Stücke hatten eine Zeitspanne von ca. 1910 bis 1960, so über den Daumen jetzt aus dem Kopf heraus. Alleine nach der Woche wüsste ich nicht mal, was DA meine Favoriten gewesen wären......


    Daher muss ich bei solchen Fragen wirklich passen. Und wenn ich das nächste Wochenende hinter mir habe (ich spiele die kompletten Faschingstage durch, aber keinerlei Karnevals-Kram), kommen bestimmt noch mal 40 Nummern dazu.


    Und vor Fasching geht es bereits in die Besprechung für einen Auftritt am 08.März. Da stehen die Stücke fest, nur die Reihenfolge noch nicht. Da gibts wieder was Neues dann....

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Auch wenn der Satz nicht auf mich gemünzt war: Hier muss ich absolut passen. Ich habe z.B. vom letzten Sonntag bis morgen Abend bei dann fünf unterschiedlichen Auftritten mit fünf unterschiedlichen Besetzungen alleine schon mindestens 75 bis 80 verschiedene (!!!) Titel gespielt. Darunter einige der ganz großen Standards, aber auch viele Raritäten, die man heute kaum noch spielt, die aber echt sehr sehr schön und auch teilweise harmonisch interessant sind.

    Wow, ist sicher nicht einfach, so viele unterschiedliche Stücke innerhalb eines solch kurzen Zeitraums zu spielen. 8| Respekt!


    Warum ich das hier schreibe? Weil es im Jazz alleine an Standards vielleicht 5000 Stücke gibt, ich habe sie nicht gezählt. Darunter waren echte Klassiker, wie z.B. "It don't mean a Thing", "Perdido" , "Cotton Tail", "Jumpin' at the Woodside" oder "Whispering" aber auch Raritäten wie "Blanche Touquatou", "Poor Buttefly" oder "You do Something for You". Wer mal etwas aus den 1950-er Jahren haben will: "Lullaby of Birdland", "Song for my Father", "Opus de Funk" oder "Summer Samba/So Nice".


    Die Stücke hatten eine Zeitspanne von ca. 1910 bis 1960, so über den Daumen jetzt aus dem Kopf heraus. Alleine nach der Woche wüsste ich nicht mal, was DA meine Favoriten gewesen wären......


    Daher muss ich bei solchen Fragen wirklich passen. Und wenn ich das nächste Wochenende hinter mir habe (ich spiele die kompletten Faschingstage durch, aber keinerlei Karnevals-Kram), kommen bestimmt noch mal 40 Nummern dazu.

    Oh, das kann ich gut nachvollziehen. Ich, als Jazz- (und Klassik-) "Newbie" habe es da leichter. :D Und es geht ja zudem nur um 2019, also was man im vergangenen Jahr bevorzugt gehört hat. Und Hörgewohnheiten sind ja zudem unterschiedlich (ob man sich an gewissen Stücken satthören kann oder nicht, z. B. ...).

    Und vor Fasching geht es bereits in die Besprechung für einen Auftritt am 08.März. Da stehen die Stücke fest, nur die Reihenfolge noch nicht. Da gibts wieder was Neues dann....

    Berichte doch mal, wo du so auftrittst. Würde dich wirklich gern mal live erleben. :)

    Don' t feed the troll!



  • Wow, ist sicher nicht einfach, so viele unterschiedliche Stücke innerhalb eines solch kurzen Zeitraums zu spielen. Respekt!

    Danke. Nun, viele Dinge sind Routine und Übungssache. Dazu kommt aber auch der Wunsch, den Leuten nicht immer die gleichen Stücke vorzuspielen, das stumpft doch irgendwie ab, wobei man natürlich seine persönlichen Favoriten hat.



    Oh, das kann ich gut nachvollziehen. Ich, als Jazz- (und Klassik-) "Newbie" habe es da leichter. Und es geht ja zudem nur um 2019, also was man im vergangenen Jahr bevorzugt gehört hat. Und Hörgewohnheiten sind ja zudem unterschiedlich (ob man sich an gewissen Stücken satthören kann oder nicht, z. B. ...).

    Es ist im Jazz zum Glück in der Hinsicht einfacher, dass man die Stücke immer wieder anders interpretieren kann. In der Klassik spielt man das ab was in den Noten steht. Daran ändert auch ein Dirigent zunächst mal nur wenig. Die Feinheiten werden dann mal kurz geprobt, das Stück aufgeführt, Ende. Der Musiker ist nur ein Rädchen unter vielleicht 50 oder 100 Kollegen, je nach Werk.


    Im Jazz der kleinen Besetzungen - ich habe Mittwoch und Donnerstag nur im Trio gespielt (aber einmal mit Banjo und Kontrabass und einmal mit Klavier und Drums) - hier hören drei Musiker genau zu, gehen auf den jeweiligen Musiker ein, wenn er z.B. mal das Tempo verzögert oder anzieht, plötzlich ganz leise mit dem Dämpfer agiert, oder seine Kollegen zu "Fours" animiert (hier spielt jeder solistisch vier Takte, und das Ganze in Form und Harmonieschema das jeweiligen Stückes). So etwas gibt es in der Klassik überhaupt nicht.


    Es stellt z.B. bei der Besetzung Banjo/Bass andere Anforderungen an den Bläser als die Besetzung Klavier/Drums. Letzteres erfordert weitaus mehr eigene Dynamik, da Klavier und Drums weitaus mehr "Wind" machen können als Banjo/Bass.


    Daher ist hier die Stückauswahl völlig anders anzugehen als mit einer Quintett-Besetzung. Bei drei Leuten gibt es im Grunde keinerlei "Versteckmöglchkeit", wie man das (und das ist jetzt bösartig, aber völlig real) in einem großen Orchester kennt. Der Tutti-Geiger hat hier "nur" "Füllarbeiten" zu verrichten, während man im Trio kein "Loch" haben darf. Jede Linie ist genau durchhörbar.


    Das ist jetzt sehr vereinfacht von mir beschrieben, denn natürlich hat der "Tutti-Geiger" im Gesamtgebilde einer Sinfonie ja auch seine Rolle zu erfüllen, und wenn dann drei Tutti-Geiger mal so einfach pausieren, geht das natürlich auch wieder in den Gesamtklang mit ein, aber zunächst einmal bricht das Werk dadurch nicht zusammen.


    In der Bigband haben ja auch alle Musiker ihre Aufgabe zu erfüllen. Das kann sehr spannend sein, aber auch ermüdend. Ich musste für mich feststellen, dass ich es als ermüdend empfunden habe, weil dann doch immer wieder sich die Arrangements und Titel wiederholen. Daher spiele ich keinerlei Bigband-Gigs mehr. Es hat mich krank gemacht.



    Berichte doch mal, wo du so auftrittst. Würde dich wirklich gern mal live erleben.

    Du bist dafür zu weit weg von mir. Ich mache hier nur sehr selten Werbung, das geht heute per Facebook, Mail und WhatsApp einfacher. Ein richtig tolles Konzert hatte ich gestern Abend gespielt. Das war in Quintett-Besetzung mit Trompete/Flügelhorn, Tenor/Baritonsax, Klavier/Geige/Gesang, Kontrabass und Drums. Die Konstellation in dieser Form hatten wir so auch noch nie.


    Am 08.März (Internationaler Frauentag) spiele ich mit einer fantastischen Sängerin eine Matinee. Mit der Sängerin bin ich auch befreundet, so dass alleine hier schon eine persönliche Bindung besteht. Wir können trotzdem sehr spontan sein, und wissen recht gut, wie die andere Seite "tickt". Da gibt es dann Stücke, die z.B. Ella Fitzgerald/Louis Armstrong zusammen gespielt haben, oder auch mal ein Stück von Billie Holiday, aber auch mal einen Bossa Nova, bekannte Jazz-Nummern, aber auch mal Stücke, die nicht so ganz bekannt sind. Dazu dann noch Gitarre, Bass und Drums.


    Für die Sängerin wird es eine Premiere sein, da sie bis dato in Konzerten nie ohne Klavier gesungen hat. Doch die kann das, sie ist mit einem unglaublich großen Talent gesegnet. Dabei singt sie sonst mehr die Soul/Jazz/Pop-Sachen, doch sie ist ein großer Fan von Ella und Billie. Sie scattet auch hervorragend, etwa bei Nummern wie "How High the Moon" oder "It don't mean a Thing". Dazu ist sie mehrsprachig (Deutsch, Dnglisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch), was z.B. dann möglich macht, die bekannten Bossa Novas auch in der Originalsprache zu singen (etwa "Black Orpheus" in Portugiesisch).


    Das sind so Sachen, die ich gerne mache. Das hat den Vorteil, eben NICHT auf Dauer von bestimmten Stücken die Nase voll zu haben, es kommt einfach auf die Umsetzung an. Doch wenn Du in einer Band spielst, die ausgeschriebene Arrangements spielt, wird das auf Dauer statisch. Nicht ohne Grund hat z.B. Duke Ellington seinen Musikern viel Freiraum gelassen, bzw. das Erimprovisierte dann ausnotiert, damit es immer wieder "frisch" klingt.


    Schaue , bzw. höre Dir an, wie Charles Mingus und Miles Davis an die Sache heran gegangen sind. Natürlich haben sie ihre Vorstellungen gehabt, aber eben auch die Musiker geholt, die diese Vorstellungen mit viel eigener Initiative und Fantasie weiter entwickelt haben. Gerade Miles hat sich ja immer wieder selbst neu erfunden. Das mag nicht immer jedermanns Sache gewesen sein, aber dazu gehört schon ein gewisser Weitblick, aber auch Cleverness.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Maurice:
    Lieben Dank für deine ausführliche Rückmeldung! :thumbup:


    Es ist im Jazz zum Glück in der Hinsicht einfacher, dass man die Stücke immer wieder anders interpretieren kann. In der Klassik spielt man das ab was in den Noten steht.

    Dies ist übrigens mitunter ein Grund, weshalb sich Michael Wollny für den Jazz entschieden hat. Er könnte ja locker auch Klassik-Konzerte spielen, wo er sicherlich auf ein breiteres Publikum stoßen würde bzw. was für ihn womöglich noch lukrativer wäre. Er liebt es allerdings im Jazz ausgiebig zu improvisieren und bei ihm klingt daher kein Konzert wie das andere. :thumbup:


    In der Bigband haben ja auch alle Musiker ihre Aufgabe zu erfüllen. Das kann sehr spannend sein, aber auch ermüdend. Ich musste für mich feststellen, dass ich es als ermüdend empfunden habe, weil dann doch immer wieder sich die Arrangements und Titel wiederholen. Daher spiele ich keinerlei Bigband-Gigs mehr. Es hat mich krank gemacht.


    In einer Bigband zu spielen stelle ich mir eigentlich auch recht schwierig vor. Ich habe am Donnerstag allerdings ein Konzert einer Jazz-Bigband ("Jazz at Lincoln Center Orchestra with Wynton Marsalis") besucht und hatte den Eindruck, dass alle mit Herzblut dabei waren und zudem recht locker spielten. Gut, das waren allerdings auch 15 Solisten eines weltberühmten Orchesters. Ich hatte jedenfalls einen sehr guten Eindruck, also auch von der Stimmung innerhalb des Orchesters. Ist ja immer wieder eine Freude, so etwas zu sehen. Nun aber zurück zu dir: ich finde es toll, dass du das machst, was dir Freude bereitet und dir aussuchen kannst, mit wem du spielen möchtest, etc. ... :thumbup:

    Am 08.März (Internationaler Frauentag) spiele ich mit einer fantastischen Sängerin eine Matinee. Mit der Sängerin bin ich auch befreundet, so dass alleine hier schon eine persönliche Bindung besteht. Wir können trotzdem sehr spontan sein, und wissen recht gut, wie die andere Seite "tickt". Da gibt es dann Stücke, die z.B. Ella Fitzgerald/Louis Armstrong zusammen gespielt haben, oder auch mal ein Stück von Billie Holiday, aber auch mal einen Bossa Nova, bekannte Jazz-Nummern, aber auch mal Stücke, die nicht so ganz bekannt sind. Dazu dann noch Gitarre, Bass und Drums.

    Das liest sich gut. Wirklich schade, dass du so weit weg wohnst ...

    Don' t feed the troll!



  • In einer Bigband zu spielen stelle ich mir eigentlich auch recht schwierig vor. Ich habe am Donnerstag allerdings ein Konzert einer Jazz-Bigband ("Jazz at Lincoln Center Orchestra with Wynton Marsalis") besucht und hatte den Eindruck, dass alle mit Herzblut dabei waren und zudem recht locker spielten. Gut, das waren allerdings auch 15 Solisten eines weltberühmten Orchesters. Ich hatte jedenfalls einen sehr guten Eindruck, also auch von der Stimmung innerhalb des Orchesters. Ist ja immer wieder eine Freude, so etwas zu sehen.

    Du hast da auch eine seit vielen Jahren von Wynton Marsalis wohlgeformte Bigband gehört. Leider inzwischen ohne einige Musiker, die dort viele Jahre eine führende Rolle gespielt haben, etwa Wycliffe Gordon (Posaune) und der leider verstorbene Joe Temperley (Baritonsax).


    Diese Band "erfindet" sich immer wieder selbst neu. Ich habe zufällig gestern Mittag die Besetzung gesehen, die momentan angesagt ist, das sind schon hervorragende Musiker. Allerdings ergeben nicht immer 16 Solisten eine hervorragende Bigband, doch dort klappt das hervorragend. Schaue Dir mal den Posaunisten Chris Crenshaw an. Er lacht nie, verzieht nie eine Miene, ich habe immer das Gefühl, er will einen "fressen" und ist völlig humorlos. Spielen kann er aber ganz ganz toll. Doch auf mich wirkt sowas total merkwürdig. Sowas sehe ich auch nur sehr selten bei Kollegen.



    Das liest sich gut.

    Das wird es auch werden.



    Wirklich schade, dass du so weit weg wohnst ...

    Oder umgekehrt,,,, :D

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Reichlich verspätet, meine Antwort die Lieblingsstücke - das hat mehrere Gründe...
    1)meine Vergeßlichkeit.
    2)im Jazz geht es mir weniger um einzelne Stücke, immer mehr um ganze Platten.
    3) 2019...da hab ich ja kaum Jazz gehört :(


    Aber Stücke, die mich seit Jahrzehnten begleiten und also auch 2019 begleitet haben, die gibt es schon. Ein paar sind diese:


    Art Ensemble of Chicago, "Spanish Song", von der "Complete Live in Japan". Nur noch zu Mondpreisen zu erstehen und der Link geht natürlich nicht.



    Sowieso das großartigste was ich an Klaviertrios kenne. Und da dann der Hakbstünder "Desert Sun".



    Ebenfalls ohne Bild (Amazon sei Dank) :
    Albert Mangelsdorff Trio mit Jako Pastorious am Baß und Alphonse Mouzon an den Drums vom Berliner Jazzfest, "Trilouge" heisst die Platte, "Ant Steps On An Elephants Toe" das erste Stück, es ist fantastisch.


    Hiervon (ist dies meine Loeblingsjazzplatte? Unmöglich es zu sagen, unmöglich es zu verneinen)



    "India", es ist mehrmals drauf, ich rede von der letzten und längsten Version auf der letzten CD.




    Hier das lange Titelstück (diese Piano/Baß/Drums Einleitung... Hach) und der Tango, "Hasta Siempre". Garbarek noch ohne jeden Kitsch.



    Brötzmann ist im Jazz mir was Jerry Garcia im Rock ist. Mag manchmal angreifbar sein hat mich aber geprägt. Diese ist relativ hörbar. Sie swingt sogar (oder so ähnlich). Das Eröffnungsstück... Ich kann mich nicht satthören :D


    Und natürlich diese:

    Pharoahs Dance.



    Wie gesagt, das bezieht sich nicht nur auf 2019 (aber alles war auch da mal Thema trotz Jazzabstinenz), sondern auf meine Lebenszeit. Ich hör mal auf bevor ich gar kein Ende mehr finde :D



    Wenn mal einmal anfängt...



    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Garcia:
    Lieben Dank!


    Ich überlege ja, ob ich mir nicht die "Bitches Brew" anschaffen sollte (obwohl ich den Titel schon immer furchtbar fand). Habe dazu nun einen interessanten Betrag gehört:


    https://www.swr.de/swr2/musik-…-auf,av-o1153094-100.html


    Eigentlich ist mir das Album ja ein wenig zu ... "psychedelisch". Ansonsten gefallen mir die bisherigen Hörproben eigentlich ganz gut. 8) Kann jemand von euch etwas zu dieser "Collector' s Edition"




    Zur Konzert-DVD: bei den Ausschnitten, die man so anklicken kann, sieht man ja fast nur Miles Davis in Nahaufnahme. Hm. Kennt jemand das komplette Konzert und kann etwas zur DVD sagen? Und ob sich die Bonus-CD lohnt?

    Don' t feed the troll!



  • Zur dieser Edition kann ich nichts sagen, denn meine Ausgabe enthält die dritte CD nicht. Dafür aber die Kopenhagen-DVD, die - wenn man sich für diese Davis-Phase interessiert - sicherlich eine sehr lohnenswerte Anschaffung ist. Der Gig ist vernünftig gefilmt - frag mich nicht, mit wie vielen Kameras, aber da gibt verschiedene Einstellungen und Perspektiven, die die gesamte Combo und Bühne angemessen abbilden. Es ist ein musikalisch dichtes Konzert, die Titel gehen ineinander über (wie eben bei Davis in diesen Jahren üblich), repetitive Rockelemente finden sich hier weniger als auf der "Bitches brew"-Studio-Sache, alles ist freier. (Vielleicht für deine Ohren auch weniger "psychedelisch"??? Aber schwer zu sagen, da ich nicht weiß, wie du diesen Begriff verstehst. Aber ich hätte ihn mit "Bitches brew" nicht in Verbindung gebracht.) Das dänische Publikum ist brav zurückhaltend.
    Ich würde mal so sagen: Mir ist gerade nicht klar, ob es eine bessere Filmaufnahme von 1969 gibt. Aber diese hat m.E. eine zumindest ordentliche Aufnmahmequalität, und musikalisch sind das schon recht krass-faszinierende Ausflüge einer hervorragenden Besetzung.

    ...schreibt Christoph :wink:

  • Benutzername:
    Vielen Dank für deine Rückmeldung! :)


    Habe soeben entdeckt, dass diese Edition bei Amazon sogar noch günstiger zu haben ist. Unter 20 Euro für 3 CDs und 1 DVD ... da kann man nicht meckern.

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  • Habe mir eine dreiteilige Doku (Youtube) zum Thema "Die Geschichte des Jazz" angeschaut, die ich sehr interessant fand.


    Diese Doku brachte mich nun zu folgenden Fragen:


    Welche Jazzstile mögt ihr - und welche nicht?


    Und mit welchen wolltet ihr euch schon immer mal näher beschäftigen?

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  • Dann beginne ich mal mit dem, was ich nicht so mag:
    Ragtime (obwohl ja eigentlich nur ein "Vorläufer" des Jazz und Duke Ellingtons "Wurzeln", was den Solo-Klavierstil anbelangt), New Orleans Jazz und Dixieland.


    Was ich sehr mag:
    Ich hörte bislang ja schwerpunktmaßig zeitgenössischen Jazz, der verschiedene Stile und Musikrichtungen beinhaltet (wie z. B. das "Michael Wollny Trio").
    In letzter Zeit jedoch immer öfter Jazz-Größen, wie Miles Davis (Bebop, Cool Jazz, Hard Bop, Free Jazz u. Fusion) und Duke Ellington (Swing).


    Da ich Bebop mag, jedoch bislang kaum Alben aus diesem Bereich besitze, möchte ich mich nun vor allem mit dieser Stilrichtung und deren berühmte Vertreter etwas näher beschäftigen.
    Ich frage mich derzeit nur, wo ich anfangen soll. Ich tendiere zu Dizzy Gillespie (Trompete) und/ oder Charly Parker (Saxophon).


    Sollte ich irgendetwas Falsches geschrieben haben, bitte ich vorab schon mal um Entschuldigung. Bin ja leider keine Expertin auf diesem Gebiet.


    Und um kurz noch mal auf die Jazz-Doku zurückzukommen, die ich sah: dort hieß es u. a.: "Wie an der Kurve eines Seismographen kann man an der Entwicklung des Jazz sehen, wie sich das Verhältnis zwischen der schwarzen und der weißen Bevölkerung in den USA immer wieder verändert hat." Ich finde daher, dass es sich sehr lohnt, sich mal ein wenig damit zu beschäftigen. Mir hat' s jedenfalls Lust auf Mehr gemacht ...

    Don' t feed the troll!



  • Ich bin überhaupt kein Jazz-Fan. Um überhaupt mitreden zu können, hab ich damals in der Schule einen Kurs Jazz belegt. Ich lernte, dass mir der Big-Band Stil durchaus gefallen könnte, ich mit späteren Formen wie Free-jazz oder dergleichen auch weiter nichts anfangen kann. Jahre später hab ich mir ne Anthologie zugelegt, the Ultimative jazz Archive mit 168 CDs. Leider hat sich bei mir nur höchst selten Vergnügen an der Musik eingefunden. Ich bin auch immer noch nicht durch. Wahrscheinlich ein Projekt für die Ewigkeit... :(

  • Ich bin überhaupt kein Jazz-Fan. Um überhaupt mitreden zu können, hab ich damals in der Schule einen Kurs Jazz belegt. Ich lernte, dass mir der Big-Band Stil durchaus gefallen könnte, ich mit späteren Formen wie Free-jazz oder dergleichen auch weiter nichts anfangen kann. Jahre später hab ich mir ne Anthologie zugelegt, the Ultimative jazz Archive mit 168 CDs. Leider hat sich bei mir nur höchst selten Vergnügen an der Musik eingefunden. Ich bin auch immer noch nicht durch. Wahrscheinlich ein Projekt für die Ewigkeit... :(

    168 CDs? 8| Nicht schlecht. Wenn du sie aber schon länger hast und dich einfach nicht dazu überwinden kannst, würde ich sie an deiner Stelle vielleicht doch lieber verkaufen oder verschenken, wie auch immer.


    Und "Big Band"-Jazz ist doch toll ... 8) also kann toll sein, meiner Meinung nach. ^^

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  • Da ich Bebop mag, jedoch bislang kaum Alben aus diesem Bereich besitze, möchte ich mich nun vor allem mit dieser Stilrichtung und deren berühmte Vertreter etwas näher beschäftigen.
    Ich frage mich derzeit nur, wo ich anfangen soll. Ich tendiere zu Dizzy Gillespie (Trompete) und/ oder Charly Parker (Saxophon).

    "Bebop" hat sich langsam um 1939 herum begonnen zu entwickeln. Erste Anzeichen kann man bereits 1938 (oder 1937) im Schlagzeugspiel von Kenny Clarke erkennen, der die Bass Drum nicht mehr stur die Viertel durchgetreten hat. Auch in frühen Soli von Charlie Parker kann man ganz klar Bop erkennen, es war klar anders, als das, was etwa Johnny Hodges, Benny Carter oder Willie Smith damals gespielt haben. Und SIE waren die damals führenden Altsaxophonisten.


    Dizzy Gillespie entwickelte seinen Stil langsamer, doch erste Anzeichen waren 1939 bereits erkennbar, doch er war noch nicht so weit technisch und auch klanglich. Der Trompeter Joe Guy spielte um 1941 herum dann sehr ähnlich wie Dizzy, nämlich in einem modifizierten "Misch-Stil" von Roy Eldridge, dem wichtigsten Vorläufer der modernen Jazztrompete und den frühen High Note-Virtuosen Charlie Shavers, Paul Webster und Erskine Hawkins. Shavers war im Grunde ein extrem flexibler Swing-Trompeter, der sich mit Sidney Bechet, Tommy Dorsey und der Moderne verbunden fühlte, ohne wirklich ein "Bop-Trompeter" zu sein.Red Rodney und dann Kenny Dorham sollte man nicht vergessen.


    Daher würde ich eher mal Charlie Parker wählen. Bei den Trompetern gibt es neben Dizzy vor allem Fats Navarro (1950 an Drogen gestorben), Howard McGhee, Ernie Royal, Sonny Berman (der leider Anfang 1947 an einer Überdosis Heroin verstarb).


    Charlie Christian machte die elektrische Gitarre mit einem Schlag im Jazz bekannt, die er in reinster Bop-Manier spielte. Seine Sessions im legendären "Minton's Playhouse" sind in kleinen Teilen auch erhalten geblieben. Eigentlich spielte er bei Benny Goodman. 1942 verstarb er an Tuberkulose.


    Jimmy Blanton, ebenfalls 1942 verstorben, machte den Bass zum Solo-Instrument. Er tat dies bei Duke Ellingotn. Auch er verstarb an der Tuberkolose 1942.


    Das mal ganz kurz geschrieben,

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Toller informativer Input, danke einmal mehr Maurice! :top:
    Ich mag am liebsten Piano solo Jazz und sammle da in letzter Zeit auch ziemlich gezielt, angefangen von Scott Joplin bis zu aktuellsten Veröffentlichungen, stilistisch alles durch, da mich jede Stilrichtung interessiert.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • AlexanderK :
    Oh, ja. Piano Solo Jazz mag ich ebenfalls am liebsten. :thumbup:


    Maurice:
    Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung! :wink: Da muss ich dann mal stöbern ... da gibt' s ja eine Menge.

    Don' t feed the troll!



  • was ich nicht so mag:
    [...] New Orleans Jazz und Dixieland

    Unter "Dixieland" verstehe ich "nachgemachten" New-Orleans-Stil, vor allem durch europäische Musiker - auch mein Fall nicht! Den New-Orleans-Stil (mit dem der Jazz ja eigentlich begonnen hat) sollte man aber nicht so schnell abtun, da gibt es mE echte Perlen! Manche frühe Aufnahmen von Louis Armstrong vor allem (von dem es aber Sachen in jeder denkbaren Qualität gibt :ohnmacht1: ), aber auch z.B. Sidney Bechet. Das löst sich manchmal schon ganz schön von 1-2-3-4-Geschrumme und "swingt" ordentlich (sprich Betonungen auf dem letzten Viertel/Achtel/Sechzehntel VOR der starken Taktzeit) und weist den Weg zum Swing und weiter zum Be-Bop. Maurice kann sicher mehr und genauere Beispiele liefern, da er sich im alten Jazz offenbar gut auskennt.


    Und dann gibt es natürlich in der Swing-Ära die Bop-Vorläufer wie Lester Young oder Coleman Hawkins, deren sehr freier Umgang mit dem thematischen Material und deren Ausweitung der Klangmöglichkeiten des Instrument in den Be-Bop überleiten. Parker und nach ihm Gillespie spielen dann die alten Standards, ohne deren Melodie überhaupt auch nur anzuspielen - und geben dem Kind dann einfach einen neuen Namen; so wird aus "How High the Moon" "Ornithology". Und dann natürlich nahezu alles, was der Duke so gemacht hat.


    ***


    Zur Ausgangsfrage: ich mag eigentlich alle Jazz-Stile; bei der ganz alten Jazzmusik brauche ich aber Highlights, und die extremsten Free-Sachen, wie sie etwa Coltrane teilweise gemacht hat, oder Albert Ayler, kann ich nur noch an guten Tagen hören (dann aber mit Begeisterung). Und live kommt das alles nochmal ganz anders! Das geht mir mit aller Musik so, beim Jazz aber ganz besonders!

    Bernd


    Fluctuat nec mergitur

  • Hm, ich frage mich, ob ich mir diese "Complete Studio Masters" des Charlie Parker Quintets (mit Miles Davis) zulegen sollte!?





    Quasimodo :
    Auch dir lieben Dank für deine Rückmeldung!

    ... Und live kommt das alles nochmal ganz anders! Das geht mir mit aller Musik so, beim Jazz aber ganz besonders!

    Ja, da bin ich ganz bei dir. Live ist es noch mal ein ganz anderes Erlebnis und im Jazz vor allem die Improvisationsmöglichkeiten, die sich bieten. :thumbup:

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