Alexander Nikolajewitsch Serow

  • Alexander Nikolajewitsch Serow

    Bislang wurde Serow (1820 - 1871) im Forum kaum genannt, dabei ist er neben Dargomyschsky die wichtigste Verbindung zwischen Glinka und den heute noch prominenten russischen Opernkomponisten. Obwohl in der 80er-Jahre-Ausgabe des grove bereits seine Vorbildfunktion für Mussorgsky und Tschaikowski referiert wird - besonders der betrunkene Holofernes für den wahnsinnigen Godunow - findet sich dort noch die arg abwertende Anmerkung, dass die Rezitative nicht so gut seien wie bei Dargomyschsky bzw. überhaupt die Opern abgesehen von wenigen Glanzstellen nichts taugten. Inzwischen hat sich das Lexikon gebessert (von dem herablassenden Ton gegenübert den "Kleinmeistern" besonders des 19. Jahrhunderts halte ich nichts) und sogar die Opern nach Judith (1863), seinem späten Erstling nach einer Kritikerkarriere, werden gewürdigt.

    Ich bin gerade auf halbem Weg durch die für mich erste Serow-Oper - Judith - und fühle mich sehr wohl dabei.

    Nach den eher Meyerbeerschen Akten der Hebräer geht es ins exotisitsche Holofernes-Lager, die Höhepunkte liegen noch vor mir. Die in den Lexika beschriebenen langen Bögen und die gute Instrumentation sind unschwer nachzuvollziehen.

    Gibt es hier noch andere Serow-Hörer?

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Ich gebe zu, von diesem Komponisten habe ich noch nie gehört. Klingt interessant, was Du schreibst! Vor allem das, was Serows Nähe zu Tschaikowski und Mussorgski betrifft.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Neben Glinkas Ein Leben für den Zaren war Judith Tschaikowskis Lieblingsoper. Spuren davon sollen vor allem in Die Jungfrau von Orléans zu finden sein.
    Bei Mussorgsky sind neben der Wahnsinnsszene im Boris Godunow die dortige Krönungsszene und Rezitative mit Folklore-Anklängen in Der Jahrmarkt von Sorotschinzy auf Serow-Vorbilder zurückzuführen.
    Auch Borodin und Rimski-Korsakow haben sich auf Serow bezogen, Rimski hat das auch zugegeben.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

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