Jean Ferrat (* 26. Dezember 1930 in Vaucresson, Hauts-de-Seine; † 13. März 2010 in Aubenas, Ardèche; eigentlich Jean Tenenbaum) ist gestorben und mit ihm einer der bedeutendsten Chansonsänger der Gegenwart.
Ich lernte ihn zusammen mit Georges Brassens und Léo Ferré kennen. Sein Chanson "Potemkine" kündigte Mitte der 60er die Studentenunruhen und Proteste gegen den Vietnam-Krieg von 1968 ankündigte. Es war ein Affront und ein klares Bekenntnis Ferrats zu seiner linken Überzeugung, was dazu führte, dass "Potemkine" und Ferrats Chanson "Ma France" nicht mehr vom Rundfunk gespielt werden durfte.
Geboren wurde Ferrat am 26. Dezember 1930 in Frankreich unter dem bürgerlichen Namen Jean Tenenbaum. Als er elf Jahre alt war, wurde sein aus Russland eingewanderter jüdischer Vater ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er starb. Ferrat selbst überlebte nur dank der Hilfe kommunistischer Kämpfer.
Ferrat veröffentlichte im Lauf seiner Karriere mehr als zwei Dutzend Platten. Poetische Liebeslieder waren darauf ebenso zu finden wie Chansons mit politischen Texten. Mit viel Feingefühl und einer tiefen, sanften Stimme vertonte er auch Gedichte von Louis Aragon.
Nun würdigte Staatspräsident Nicolas Sarkozy Ferrat als einen der Großen des französischen Chansons. "Er hat gezeigt, dass er anspruchsvoll und gleichzeitig populär sein kann", schrieb der Staatschef. Jeder Franzose habe Ferrats unvergesslichen Melodien und seine anspruchsvollen Texte im Gedächtnis.
Es grüßt Peter