„Und doch ist nie der Tod ein ganz willkommner Gast“ - Endlichkeit, Sterben, Tod
Endlichkeit, Sterben, Tod finden nicht bloß ästhetischen Niederschlag in zahlreichen Vokalwerken wie Bachs H-Moll-Messe, Passionen, Kantanten, Brahms Requiem, Mahlers Lied von der Erde bzw. generell in eigens dafür verzapfter Mucke. Sondern auch in Instrumentalmucke und Oper bildet das ein nicht unbeträchtliches Feld. Und dahin soll dieser Thread sich zentrieren.
Der Tod selbst scheint der Denke bzw. begrifflicher Aufspießerei zu spotten. Schwierigkeit bereitet die Chose Tod einen bereits in der Sprache. Ganz schlicht wird einen das klar beim Rüberwachsen der Message, dass irgend‘ ein Björn plötzlich tot ist. Denn das kommt insofern schräg rüber, weil der gestorbene Björn ja dann nicht mehr existiert, sondern bereits totalst rausgeplumpst aus „Ist“-Status ..
Dann fragt sich der Brägen, wenn diese Chose bereits in der Sprache so strange ist, wie kann dann überhaupt ästhetische Gestaltung von Tod funzen…
Sträuben sich Erfahrung, Angst vor und Auseinandersetzung mit Endlichkeit, Sterben vergleichsweise weniger ihrer ästhetischen Konvertierung in Mucke
Schönbergs mega-geiles Streichtrio entzündete sich in Konfrontation durch schwere, beinahe tödlich endende Krankheit.
https://www.youtube.com/watch?v=L_yCNlXjJGo
Arnold Schönberg startete diese Komposition schon vor seiner Operation, die er bloß knapp überlebte. Ganz am Ende scheint mir sein Streichtrio den Schluss von Mahlers Andante (1. Satz) seiner Neunten fragmentarisch zu zitieren.
Alles weitere dazu in Meliones Thread.
Günther Anders verweist in seinen fetzigen Ketzereien auf Mozart:
„Niemals hat mit Musik, kein Trauermarsch und keine Dolchstoßszene …, das Erlebnis des abrupten Sterbens so atemberaubend vermittelt wie das soeben gehörte Fragment eines Hornkonzerte. Mittendrin, in einem auf die Tonika (ich glaube: ein d) hinzielender Lauf erleidet die Melodie auf dem Leitton, also dem cis, einen Schlaganfall und erreicht ihr Ziel nicht mehr. Niemals wird dieses cis erlöst werden …..
Dieser Thread zielt vor allem drauf ab, auf Instrumental-Mucke, aber auch Oper und/oder Teile zu verweisen und/oder zu diskutieren, die am Bereich Endlichkeit, Sterben und Tod andocken..
Geistliche Mucke, wie Requiem, Messen, Kantaten sollen aber in diesem Thread nicht berücksichtigt werden.
Meta-Gebelfer über Sinnfreiheit des Threads sowie schlechte Laune bleiben draußen.
Fetzige Youtube-Links, coole und nette CD/DVD-Bildchen und natürlich zahlreiche Anregungen zum Reinziehn sind ausdrücklich erwünscht.
Also bringt euch alle hier wacker ein …..