Die Symphonie im 21. Jahrhundert
Sie wurde immer wieder totgesagt, die Symphonie, aber irgendwie lebt sie fort und findet immer wieder KomponistInnen, die sich ihr widmen, auch im 21. Jahrhundert.
Heute gerade entdeckt:
Johanna Doderer
Symphonie Nr. 2 "Bohinj"
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Anne Schwanewilms
Ariane Matiakh
Der See "Bohinj" zu deutsch: "Wochein" liegt in den Julischen Alpen, im heutigen Slowenien. Der See und die Landschaft drum herum sind zum einen berückend schön, historisch fanden hier aber im 1. Weltkrieg auch mit die verlustreichsten Schlachten überhaupt statt mit ca. 1 Mio Toten.
Zur 50-minütigen dreisätzigen Symphonie schreibt Johanna Doderer: “Ich war vor allem von der großartigen Landschaft fasziniert. Mit der Zeit kam ich dahinter was sich dort im Ersten Weltkrieg alles abspielte. Die Idylle trägt einen stummen Schrei in sich. Mein dreisätziges Werk streift auch diesen Klang.“
Das Werk ist tonal und erinnert mich an vielen Stellen an Musik von John Adams, aber auch historische Vorbilder wie Gustav Mahler und Richard Strauss scheinen hie und da durch, der zweite Satz ist ein Orchesterlied. Ein IMO sehr hörenswertes Werk.
Einen 10-minütigen Trailer von den Aufnahmesitzungen mit der Komponistin findet man auf youtube.