
Eben gehört 2021/2022
- Knulp
- Geschlossen
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Ich höre das 7. Violinkonzert von Grażyna Bacewicz
mit der wunderbaren Einführung von Toni Bernet.
Talestri
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Natürlich berührt mich das Thema. Interessante Unterstellung. Ich lebe ja auch hier und also genauso dicht dran.
Das heißt aber nicht zwingend, dass ich das hier diskutieren möchte oder muss. Wenn es nun quasi Forenzwang wird, bei jedem russischen Komponisten oder Interpreten einen Ukraine-Bezug miterwähnen zu müssen, um sich der eigenen Meinung zu versichern (und dem Dazugehören zu einer Gruppe, die eben genau diese Meinung hat), dann geht mir das zu weit. Ich muss auch nicht bei jedem historisch belasteten Komponisten oder Interpreten immer eine Gewissenseinordnung mitliefern.
Ich kann doch auch der Ansicht sein, dass ich die entsprechende Fach-Diskussion im entsprechenden Thread teilweise eher als unterkomplex empfinde und deshalb nicht daran teilnehmen möchte. Zumal ich befürchte, dass ich manche der hier Diskutierenden in ihren Meinungsfestungen argumentativ kaum erreichen könnte. Und das ist ja auch gar nicht mein Ziel hier.
Leider habe ich ja manches gelesen, was in diesem Thread geschrieben wurde. Und ich hätte mir bei manchen Beiträgen gewünscht, es unterlassen zu haben. Denn ich schätze hier grundsätzlich alle Forumsmitglieder, weil nahezu jeder auf seine Weise meinen kulturellen Horizont durch Hinweise, Empfehlungen, Berichte erweitert hat. Aber das macht sie für mich nicht auch zwingend zu Fachleuten für die derzeitigen weltpolitischen Entwicklungen.
Aber ich verstehe, dass es essenziell ist, sich über die Lage in der Ukraine auszutauschen. Auch hier. Ich bitte nur um Verständnis, dass ich da nicht mittun will, ohne mich dafür weiter rechtfertigen zu müssen.
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Irgendwie schön diese Einspielungen.
Ja, aber auch irgendwie recht seicht. ---- Dann doch lieber weiter mit Haydn unter Müller-Brühl:
Ich fürchte, ich habe Haydn ziemlich verkannt in den letzten Jahren.
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Robert Schumann (1810 - 1856)
4. Sinfonie in d-Moll, Op.120 - Originalversion 1841
Orchestre Révolutionnaire Et Romantique
John Eliot Gardiner
Gruß
Josquin
Gleiche Interpreten, andere Verpackung, gleiche Symphonie, andere Fassung:
Symphonie Nr. 4 in d-Moll, op. 120 - Revidierte Fassung 1851
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Diese:
Edward Elgar: Cellokonzert
Lynn Harrell (vlc), Cleveland Orchestra, Leitung: Lorin Maazel
Bin nicht so der Kenner des Elgarschen Cellokonzerts - aber diese Einspielung hat mir sehr gut gefallen. Was sagen denn Elagrians dazu?
Nun läuft vom gleichen Silberling das hier:
William Walton: Violinkonzert
Kyung Wha Chung (vl), LSO, Leitung: André Previn
Adieu
Algabal
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Ja genau! Sie ist in der 1841er Fassung und in dieser Interpretation einfach wundervoll. Referenz!
Musikantisch geht es weiter:
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
4. Sinfonie in B-Dur, Op. 60
Le Concert des Nations
Jordi Savall
Ich bin schon sehr gespannt auf das Schubert-Projekt von Savall.
Gruß
Josquin
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Max Reger höre ich auch nicht oft. Der hatte ja nur ein kurzes Leben von 1875 bis 1916. Reger war schon recht konservativ, aber auch irgendwie ein freundlicher und sympathischer Zeitgenosse.
Konservativ? Das mag bei den Variationen vielleicht durchaus zutreffen, aber sonst sehe ich ihn als einer der Modernisten seiner Zeit an. So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen.
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Das mag bei den Variationen vielleicht durchaus zutreffen, aber sonst sehe ich ihn als einer der Modernisten seiner Zeit an.
So wurde das wohl auch im Kreis der Zweiten Wiener Schule gesehen: Im von Arnold Schönberg geleiteten Verein für musikalische Privataufführungen, der Anfang der 1920er bestand, war Max Reger derjenige Komponist, von dem in den vielen Konzerten die meisten Werke aufgeführt wurden.
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So wurde das wohl auch im Kreis der Zweiten Wiener Schule gesehen: Im von Arnold Schönberg geleiteten Verein für musikalische Privataufführungen, der Anfang der 1920er bestand, war Max Reger derjenige Komponist, von dem in den vielen Konzerten die meisten Werke aufgeführt wurden.
So ist es. Man stelle sich nur mal vor, wenn Mozart, Schubert, Hans Rott, Max Reger und die im KZ ermordeten Viktor Ullmann, Pavel Haas oder Gideon Klein hätten nur 10 Jahre länger gelebt. Was wäre da noch alles möglich gewesen?
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Max Reger höre ich auch nicht oft. Der hatte ja nur ein kurzes Leben von 1875 bis 1916. Reger war schon recht konservativ, aber auch irgendwie ein freundlicher und sympathischer Zeitgenosse.
Konservativ? Das mag bei den Variationen vielleicht durchaus zutreffen, aber sonst sehe ich ihn als einer der Modernisten seiner Zeit an. So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen.
Möglich, dass sich Cosimas Sicht begründen ließe, je nach Auffassung der Begrifflichkeit. Die Komplexität vieler Werke, ihre formale und gedankliche Rücksichtslosigkeit auf das Publikum passen aber kaum dazu. Andererseits hat er eben nicht annähernd so gebrochen mit einer Tradition wie manch anderer in jenen und etwas späteren Zeiten, sondern diese eben rücksichtslos weiterentwickelt.
Ja, und gewiss war er ein "freundlicher und sympathischer Zeitgenosse" - ein Fress-Sack und Säuferling, ebenfalls rücksichtslos zu seiner Arbeitskraft und Lebensenergie - ist das freundlich und sympathisch? Das heißt keineswegs, dass ich ihn anders taxieren würde. So isses mit den Paradoxa auf der Beziehungsebene!
Jetzt reicht's dann wieder mit den fehlenden Rücksichten.
Wolfgang
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