Querflöten-Frischlinge

  • Kann ich bestätigen - die Altblockflöte steht im Violinschlüssel. Allerdings wird sie transponierend geschrieben ....

    Von daher würde ich mir dann eher Duette für Sopran- und Altblockflöte suchen.

    Achtung - die Altblockflötenstimmen sind immer klingend und nicht transponierend notiert! Ein notiertes c2 ist (unabhängig von dem, was auf der Altblockflöte gegriffen wird) auch ein klingendes c2!


    Duette für Sopran- und Altblockflöte funktionieren mit Querflöte und Altblockflöte nicht :!: , weil die Sopranblockflöte normalerweise (um eine Oktave) transponierend notiert ist. Sprich: Wenn beide das spielen, "was da steht", rutscht die Oberstimme unter die Unterstimme, wodurch sich die Intervalle verschieben (aus einer Quarte z.b. wird eine Quinte).


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Duette für Sopran- und Altblockflöte funktionieren mit Querflöte und Altblockflöte nicht

    Aber Duette für zwei Altblockflöten kann man auch mit Querflöte und Altblockflöte spielen. Richtig?

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • Aber Duette für zwei Altblockflöten kann man auch mit Querflöte und Altblockflöte spielen. Richtig?

    Genau! Die kann man mit Querflöte und Altblockflöte einfach so abspielen, wie sie notiert sind.


    Die Altblockflöte liegt (analog zum Abstand Oboe-E-Horn) eine Quinte tiefer als die Sopranblockflöte, wobei letztere nicht analog zur Oboe eine Oktave höher klingt, als sie normalerweise notiert ist. Ergo ertönt bei einer Sopranblockflöte ein c2, wenn das "tiefe" C gegriffen wird, während die Altblockflöte beim gleichen Griff (alle Löcher sind zu) ein f1 liefert. Derjenige, der die Altblockflöte bedient, muss das wissen und grifftechnisch entsprechend umdenken (klingend c2 = gegriffen g1), aber so lernt er sein Instrument normalerweise.


    Siehe Wikipedia: "Die Sopranflöte liegt eine Oktave über der Höhe der menschlichen Sopranstimme. Ihr tiefster Ton ist c2, der Tonumfang beträgt c2–d4 (g4). Stücke für Sopranflöte werden in der Regel eine Oktave tiefer notiert, als sie erklingen."


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • während die Altblockflöte beim gleichen Griff (alle Löcher sind zu) ein f1 liefert. Derjenige, der die Altblockflöte bedient, muss das wissen und grifftechnisch entsprechend umdenken (klingend c2 = gegriffen g1)

    Wenn man zuerst Sopranblockflöte gespielt hat, wie vermutlich die meisten, stelle ich mir das nötige Umdenken schwierig vor. In dieser Hinsicht hat man es mit der Querflöte einfacher. Danke für die ausführliche Erklärung, lieber Bernd.


    Ich habe übrigens über die Plattform nebenan.de gesucht.


    nebenan.de – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Allegro, vielleicht wäre das auch für dich eine Möglichkeit.

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • Auf meine "Kleinanzeige" bei nebenan.de hat sich noch eine zweite Interessentin gemeldet. Auch sie hat vor zwei Jahren nach sehr langer Pause wieder mit der Querflöte angefangen und nimmt auch ab und an Unterrichtsstunden. Heute haben wir uns zum ersten Mal getroffen und es war richtig gut. Wir sind auch auf einen ähnlichen Niveau. Wobei meine Mitspielerin rhythmisch deutlich sicherer ist als ich. Wir haben ein paar leichte Stücke von Telemann (TW 40. 102, Largo), Boismortier (op. 13/1) und Devienne (Op. 82/5) vom Blatt gespielt. Es klang gar nicht so schlecht. hat Spaß gemacht, war aber auch ganz schön anstrengend. Wir werden uns auf jeden Fall wieder treffen und haben uns auf ein, zwei Stücke geeinigt, die wir bis zum nächsten Treffen üben werden.


    Die Mitspielerin hatte übrigens eine kostenlose App zum Stimmen auf dem Smartphone dabei. Sie heißt "Soundcorset tuner" und funktioniert sehr gut.


    Wenn ab August die dritte Interessentin mit der Altblockflöte dazu kommt, werden wir es auch mal zusammen versuchen. Falls es dafür geeignete Literatur gibt. Aber bis dahin machen wir erst mal zu zweit weiter.

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • Heute haben wir uns zum ersten Mal getroffen und es war richtig gut.

    Freut mich, das zu lesen! Für mich gibt es nichts Schöneres als das Musikmachen mit anderen - ein Partner, mit dem es vernünftig funktioniert, reicht schon völlig aus.


    Wenn ab August die dritte Interessentin mit der Altblockflöte dazu kommt, werden wir es auch mal zusammen versuchen. Falls es dafür geeignete Literatur gibt.

    So etwas gibt es zumindest in Form von Arrangements z.b. hier:


    Browse Tunes - Free Flute Sheet Music | flutetunes.com


    Einige der zur freien Verfügung stehenden Sachen wie z.b. "Schafe können sicher weiden" aus BWV 208 wird man auch mit zwei Querflöten und Altblockflöte spielen können.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Ich habe jetzt mit der Allemande aus Bachs Solo-Partita, BWV 1013 angefangen:


    Allemande from Partita in A minor for solo flute (J.S. Bach) - Free Flute Sheet Music
    Sheet music for Allemande from Partita in A minor for solo flute by Johann Sebastian Bach, arranged for Flute solo. Free printable PDF score and MIDI track.
    www.flutetunes.com


    Meistens wird der Satz für meinen Geschmack zu schnell gespielt. Erstens kann ich das technisch (noch) nicht und zweitens gefällt es mir auch nicht. Die Interpretation von Kate Clark mag ich sehr.


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    Die Allemande ist irgendwie hypnotisch, fast mit Ohrwurmcharakter. Im Vergleich zu den Solo-Partiten für Violine oder den Cellosuiten scheint mir BWV 1013 aber ziemlich wenig verbreitet, bei den meisten Aufnahmen der Flötensonaten ist sie auch nicht mit drauf.


    Welches Tempo scheint euch für die Allemande angemessen?

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • Ich habe jetzt mit der Allemande aus Bachs Solo-Partita, BWV 1013 angefangen:

    Das ist ein Werk, welches ich auch aus eigener (rudimentärer) Spielpraxis kenne, denn hier Vade Mecum of the Oboist von Albert Andraud | im Stretta Noten Shop kaufen (stretta-music.de) findet sich eine Version für Oboe, die ich wenigstens ab und an mal durchgespielt habe.

    Die Interpretation von Kate Clark mag ich sehr.

    Ich bin ja überhaupt kein Fan von Barockinstrumenten, aber Kate Clark beherrscht ihre olle Traversflöte in der Tat hervorragend klangschön und intonationssicher. Außerdem kommt sie ohne die bei Interpreten aus der entsprechenden Szene häufig anzutreffenden "Bäuche" der exaltiert-unnatürlichen Art aus - großes Kompliment! Hier wird Bach ohne das Abziehen irgendeiner Affenshow gespielt :top:- und es geht auch nicht um das Aufstellen neuer Geschwindigkeitsrekorde! :top: :top:


    Wobei ich, obwohl mir das souverän ruhige Tempo, welches Frau Clark gewählt hat, gut gefällt, die Allemande vermutlich eine Spur flotter nehmen würde, wenn ich sie denn selber vor Publikum aufführen müsste (was sicher nicht mehr vorkommen wird, denn im fortgeschrittenen Alter ist mir so etwas mittlerweile zu schwer geworden :schwitz1: :schaem1: ).


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Außerdem kommt sie ohne die bei Interpreten aus der entsprechenden Szene häufig anzutreffenden "Bäuche" der exaltiert-unnatürlichen Art aus -

    Bäuche?


    Pahud spielt es so, auf seiner Doppel-CD ist das Stück allerdings nicht mit drauf:


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    Mir ist das aber zu schnell.


    Ich bin froh, dass ich ab und zu Unterricht habe, gerade bei diesem Satz. Es beginnt schon mit der Frage: Wo soll ich atmen? Auch die Artikulation wirft etliche Fragen auf. Aber in meinem Fall ist ja der Weg das Ziel.

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • Also ich habe mal kurz in Kate Clarks Aufnahme hineingehört; und das Gehörte hat mir auch sehr gut gefallen. Das Tempo würde ich mir zum Anhören aber auch ein klein wenig flotter wünschen.


    . Außerdem kommt sie ohne die bei Interpreten aus der entsprechenden Szene häufig anzutreffenden "Bäuche" der exaltiert-unnatürlichen Art aus -

    Also was Du mit diesen "Bäuchen" meinst, ist mir ein einziges Rätsel, Bernd.

    Viele Grüße - Allegro


    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Na, dieses ewige An- und Abschwellen auf einzelnen Tönen bzw. in kurzen Phrasen nennen die Fachleute ^^ "Bäuche"! Wenn ich nicht zu müde bin (das Leben ist gerade elend anstrengend), gehe ich gleich mal ein Beispiel dafür suchen.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Und schon habe ich ein passendes Exempel gefunden:


    Concerto for two violins BWV 1043 in D Minor: II. Largo ma non tanto - YouTube


    Gleich beim ersten Ton erscheint der "Bauch" - und kommt im ganzen Satz immer wieder mit permanenter Penetranz zum Vorschein. Gestandene Musiker aus der "historisch informierten" Szene halten diese Art des Gestaltens von Barockmusik für extrem "authentisch". Ich in meiner Uninformiertheit :schaem1: finde sie einfach nur unnatürlich, manieriert und gegen jede gesangliche Linie gerichtet.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Danke, Bernd - hab´s verstanden.


    Also ich gestehe, dass ich das ab und zu ! auch mal mache :schaem1: - wenn es darum geht, lange Töne ohne Zuhilfenahme von Verzierungen "interessanter" zu gestalten .... was anderes ist mir dafür noch nicht eingefallen ... :versteck1:

    Viele Grüße - Allegro


    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Also ich gestehe, dass ich das ab und zu ! auch mal mache :schaem1: - wenn es darum geht, lange Töne ohne Zuhilfenahme von Verzierungen "interessanter" zu gestalten

    Ab und zu mache ich das auch, gar keine Frage! Selbst bei Barockmusik (bei romantischen Werken ist es ja eh sehr häufig im Notentext gefordert)! Aber als Dauermanie in quasi jedem Takt finde ich es ganz und gar furchtbar.


    Bei Kate Clark ist erfreulicherweise nichts davon zu hören; sie spielt klare Linien ohne beständige Ausbeulungen.


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Na, dieses ewige An- und Abschwellen auf einzelnen Tönen bzw. in kurzen Phrasen nennen die Fachleute ^^ "Bäuche"!

    Ja, verstehe. Vielleicht soll damit das nur äußerst sparsam eingesetzte Vibrato ersetzt werden.

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

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