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Friedrich Gulda: Konzert für Violoncello und Blasorchester – Eklektische Liebeserklärung ans Salzkammergut
Browning war meines Wissens der erste Spezialist für Prokofieffs viertes Klavierkonzert.
Da bin ich anderer Meinung. Nach der Uraufführung durch den einarmigen Pianisten Siegfried Rapp am 5. September 1956 in Deutschland und noch vor der oben von b-major erwähnten russischen Premiere durch Vedernikov im Jahre 1959 spielte Rudolf Serkin die US-Premiere dieses Werks bereits 1 1/2 Jahre nach der Uraufführung mit dem Philadelphia Orchestra unter dem Dirigat von Eugene Ormandy. Am 30. März 1958 entstand in derselben Besetzung die Schallplattenaufnahme, die die erste Aufnahme des Werks sein dürfte. Rapp nahm das Werk erst 1962 für die Schallplatte auf, Vedernikov (wie ich von b-major gelernt habe) 1961, Browning sogar erst 1968.
In den 50er Jahren hatten wir also Rapp, Serkin und Vedernikov als erste Interpreten dieser Komposition. Browning kam erst in den 60ern.
Zu Serkin darf ich vielleicht ein wenig aus dem Thread zu den Prokofiew-Klavierkonzerten zitieren:
In der Aufnahme Rudolf Serkins habe ich schon als Kind dieses 4. Klavierkonzert Prokofiews geradezu geliebt. Ich habe es wieder und wieder gehört und empfand es alles andere als spröde, vielmehr geradezu begeisternd.
Die Serkin- Aufnahme ist in jedem Falle ein Muß.
Ich teile die Begeisterung von music lover in diesem Falle.
Es ist in jedem Falle eine der besten Aufnahmen des 4.Konzertes, und ich kenne diese Aufnahme auch schon seit den 70er Jahren.
Noch so ein "Scheunenfund."
Klemperer, Wiener Sinfoniker, 19.3.1951, Beethoven 6. Wenn man sich erst einmal an den etwas altbackenen Sound gewöhnt hat, dann ist es eine geradezu wundervolle Aufnahme, flüssiger als die ab 1955 entstandenen.
Der Bauerntanz ist dennoch langsamer als bei anderen: Klemp. "Mit Holzschuhen kann man nicht schnell tanzen."
Ich wundere mich nur, was für Preise man heute dafür aufruft.
Meine LP hat die typische blau-weiße Hülle der Vox LPs der frühen 50iger.
Gruß aus Kiel
Danke an music lover für die Information! Ganz sicher war ich mir nicht - daher: meines Wissens. Aber Du hast da ja sehr viel Hintergrundswissen geliefert! Insofern dürfte es nicht nur Deine Meinung sein. Bei mir war es in der Tat meine Meinung, beruhend auf allzu persönlichen Hörerfahrungen.
Offenbar stimmt das Klischee mit der Werkreservierung durch Wittgenstein tendenziell, aber nicht konsequent und bis 1961. Wie ich geschrieben habe: ebenfalls kein Anspruch meinerseits auf Expertenwissen!
Neulich habe ich bei einer Konzertbesprechung mich auf die Anekdote bezogen, die die Künstlerin erzählt hat. J. S. Bach wollte gerne die Organistenstelle von Buxtehude, aber dessen Tochter nicht heiraten. Stimmt das wenigstens?
Ach so - nachher eben gehört:
Wolfgang
Danke an music lover für die Information!
Gern geschehen
Offenbar stimmt das Klischee mit der Werkreservierung durch Wittgenstein tendenziell, aber nicht konsequent und bis 1961. Wie ich geschrieben habe: ebenfalls kein Anspruch meinerseits auf Expertenwissen!
Hinsichtlich der Klaviermusik mit Orchester op. 29 von Paul Hindemith stimmt das mit der Werkreservierung durch den Auftraggeber in jedem Fall. In dem Faden zu diesem Werk schrieb ich dieses:
Wittgenstein führte Hindemiths Klaviermusik mit Orchester niemals auf, woraus zu schließen ist, dass ihm dieses Stück missfiel. Er duldete es aber auch nicht, dass es ein anderer Pianist öffentlich spielte, denn er hatte sich ein lebenslanges Alleinaufführungsrecht zusichern lassen. Einem interessierten Pianisten teilte die Ehefrau Hindemiths deshalb 1950 in einem Brief mit: "Das Konzert ist Eigentum von Herrn Wittgenstein und mein Mann hat keinerlei Möglichkeit, darüber zu verfügen."
Was bei Prokofiew Nr. 4 jedenfalls nicht stimmt, ist, dass Wittgenstein das Werk partout nicht spielen wollte. Er hat das Werk keineswegs kategorisch abgelehnt, hat es lediglich nicht verstanden. Und er wollte es erst spielen, wenn er es verstanden hatte. Siehe hierzu Dr. Hans Brofeldt auf seiner Homepage "Piano Music for the Left Hand Alone", die dem Andenken an Paul Wittgenstein gewidmet ist:
Wittgenstein never played the concerto but it has wrongly been said that he refused to do so - like he did with Hindemith's concerto. What he said was: Even a concerto Prokofiev has written for me I have not yet played because the inner logic of the work is not clear to me and, of course I can't play it until it is.
(Wer das Originalzitat aufrufen möchte: Oben auf "Zitat von Dr. Hans Brofeldt" klicken und man landet auf seiner Homepage bei dem Buchstaben P. Dort runter zu Prokofiew scrollen)
Offenbar stimmt das Klischee mit der Werkreservierung durch Wittgenstein tendenziell, aber nicht konsequent und bis 1961.
"Wittgenstein refused Rapp's request to premiere the piece in no uncertain terms, writing to him in June 1950:
ZitatYou don't build a house just so that someone else can live in it. I commissioned and paid for the works, the whole idea was mine ... But those works to which I still have the exclusive performance rights are to remain mine as long as I still perform in public; that's only right and fair. Once I am dead or no longer give concerts, then the works will be available to everyone because I have no wish for them to gather dust in libraries to
Alles aus dem wiki Eintrag zu Rapp . Irgendwo meine ich auch gelesen zu haben , daß Prokofievs Witwe ihre Zustimmung gegeben haben soll . Jedenfalls muß Wittgenstein sein Einverständnis erklärt haben .
Der Abend wird eingeleitet mit diesem wunderlichen und vergnüglichen Werk
Heinrich Schiff war der Widmungsträger.
siehe auch hier
Gruß aus Kiel
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Paul Hindemith : Symphonie "Mathis der Maler", "Konzertmusik für Streichorchester und Blechbläser" & Symphonische Metarmorphosen
Israel PO , Leonard Bernstein AD: 1989, live
Tolle Konzertaufnahme !! Danke, wer hier im Forum das die letzte Zeit mal gepostet hatte.
Paul Hindemith, Symphonie "Mathis der Maler" - diese Aufnahme mit dem von Leonard Bernstein geleiteten Israel Philharmonic Orchestra habe ich dieser Tage auch gehört. Und davor Leonard Bernstein 1956, auch live, aber in New York mit dem New York Philharmonic. Die Rundfunk-Monoaufnahme ist in dieser Box enthalten:
Die Monoaufnahme vermittelt mir großartig die Liveintensität und Bernsteins Leidenschaft auch für diese Musik. Und die Stereoaufnahme mit dem Israel Philharmonic Orchestra ist für mich eine großartige, würdige Stereoaufnahme des Werks. Bernsteins Intensität und Leidenschaft sind (meinem Hörempfinden nach) ungebrochen, es wird mit hörbarer Hingabe musiziert. Gleichwohl wirkt der Livemitschnitt von 1956 auf mich überbordender, jener von 1989 emotional gemäßigter, aber auch prachtvoller. Nicht nur dieses gewaltige Drama des großen 3. Satzes finde ich immer wieder fesselnd.
Als dritte Aufnahme habe ich aus youtube (nach Empfehlung von Maurice, vielen Dank!) Herbert Kegels Aufnahme von 1980 mit der Dresdner Philharmonie für Eterna gehört. Die Aufnahme beeindruckt mich anders - straffer, strenger und herber als Bernsteins so vehement leidenschaftliche Deutungen.
Später werde ich sie dann einzeln bewerten und sie bei strahlendem Sonnenschein im Sommer dann von Nachbarskindern auf den üblichen Straßen Flohmärkten verkaufen lassen. Dann haben die etwas Spaß beim verkaufen und können sich was dazu verdienen.
Keine schlechte Idee eigentlich. Danke!
Alles anzeigenLudwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr.4
Boston Symphony Orchestra
Rudolf Serkin, Piano
Seiji Ozawa
LG Dirigent
![]()
Willkommen zurück lieber Dirigent!
Darauf gleich meine Lieblings-Tannhäuser-Ouvertüre!
Alles anzeigenAlles anzeigenLudwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr.4
Boston Symphony Orchestra
Rudolf Serkin, Piano
Seiji Ozawa
LG Dirigent
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Willkommen zurück lieber Dirigent!
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Darauf gleich meine Lieblings-Tannhäuser-Ouvertüre!
Hallo
Danke für die Begrüßung, ja die Aufnahme ist auch mein Favorit.
LG Dirigent
Verdi - La Traviata
Man sieht schon an der folgenden Diskographie, wie beliebt diese Oper ist. Es werden 253 Aufnahmen angezeigt. Mehr als bei Tosca.
Für Rigoletto finde ich dort nur 190. Auch nicht schlecht, gemessen an 53 für Luisa Miller oder 14 für Alzira.
Previtali, 1960, Studio
Teatro dell'Opera di Roma
Moffo
Tucker
Merrill
Paul Hindemith, Symphonie "Mathis der Maler" - diese Aufnahme mit dem von Leonard Bernstein geleiteten Israel Philharmonic Orchestra habe ich dieser Tage auch gehört.
Ah, dann hatte ich die Empfehlung von Dir gelesen. Danke Dir.
Als dritte Aufnahme habe ich aus youtube (nach Empfehlung von Maurice, vielen Dank!
) Herbert Kegels Aufnahme von 1980 mit der Dresdner Philharmonie für Eterna gehört. Die Aufnahme beeindruckt mich anders - straffer, strenger und herber als Bernsteins so vehement leidenschaftliche Deutungen.
Na, dann haben wir jetzt zwei unterschiedliche Interpretationen, so war mir Kegel auch in Erinnerung gewesen, aber sicher war ich mir nicht mehr. Dann haben wir quasi gegenseitig Empfehlungen gesendet. Super Ergänzung, ganz ohne Absprache.
Willkommen zurück lieber Dirigent!
Dem Herzlichen Willkommensgruß schließe ich mich gerne an. Schön, dass Du wieder da bist.
Schön dich wieder hier zu lesen, lieber Dirigent !
Robert Volkmann: Ouvertüre "Richard III", op. 68 & Sinfonie Nr.1, op44 , d-moll
Nordwestdeutsche Philharmonie, Werner Andreas Albert
Mit Richard Volkmann in den eiskalten, aber sonnigen Tag.
Es ist erstaunlich, dass sich nach wie vor niemand nach W.A. Albert um diese Werke gekümmert hat. Ich möchte dabei auch noch die CD mit den Serenaden empfehlen, die ebenfalls von CPO, aber mit der Deutschen Kammerakademie Neuss unter Johannes Goritzki eingespielt wurde.
Psalms from St. Paul's - Volume 11:
Psalmen 119 & 136-138
The Choir of St. Paul's Cathedral
Huw Williams (Orgel)
D: John Scott
Der Anglican Psalter erschien 1997 in einer neuen Musikedition (als: New St. Paul’s Cathedral Psalter), und Hyperion unternahm eine komplette Einspielung aller Teile auf zwölf CDs. Hier hört man den umfangreichen Psalm 119 mit seinen 176 Versen, vertont zu je acht Versen von verschiedenen englischen Komponisten des 18.-20. Jahrhunderts.
Joseph Suder : Kammersinfonie A-Dur & Symphonische Musik
Bamberger Symphoniker , Uwe Mund
Joseph Suder (1892-1980) wurde in Mainz geboren, verbrachte aber ab 1911 die meiste Zeit in München. Dort fing er 1911 an der Akademie für Tonkunst an zu studieren. Er hat sich Zeit seines Lebens nicht in die atonale Musik gewagt, sondern baute auf die Musik von Bach, Beethoven und Richard Wagner auf. Allerdings arbeitete er nur manchmal mit dem vollen Orchester, wie viele weitere romantische oder spätromantische Komponisten. Dagegen fand er neue Formen für sich, klebte da überhaupt nicht an der Tradition. das ist jetzt sehr vereinfacht ausgedrückt.
Wer mehr über Suder wissen möchte, sollte sich auf DIESER Seite umschauen.
Mir war der Name absolut überhaupt kein Begriff, bin durch Zufall bei der Durchsicht der Angebote bei JPC auf den Komponisten gestoßen.
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