
Eben gehört
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Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Wq 240 (H. 777)
Libretto: Karl Wilhelm Ramler (1725-1798)
Lore Binon (Sopran)
Kieran Carrel (Tenor)
Andreas Wolf (Bariton)
Il Gardellino Baroque Orchestra
Vlaams Radiokoor
Bart van Reyn (Leitung)
Aufnahme: 15.-18. Juni 2021
Endlich mal wieder eine Neueinspielung dieses für mich einzigartigen oratorischen Werkes, welches der "Hamburger" Bach selbst als sein bestes bezeichnete.
Hier wird die zuvor von mir geschätzte Aufnahme unter Herreweghe mit den erstklassigen Solisten Hillevi Martinpelto, dem von mir besonders geschätzten Christoph Prégardien und Peter Harvey aus dem Jahre 2005 (Virgin Classics) nochmal deutlich übertroffen und zwar vor allem in aufnahmetechnischer Hinsicht wegen der klanglichen Präsenz und Durchhörbarkeit. Doch auch interpretatorisch im Hinblick auf das emphatische Musizieren legt diese Aufnahme noch eine Schippe drauf.
Das Libretto Ramlers wurde auch von Telemann und Graun vertont, wobei Bach hier die genialste Umsetzung gelingt. In sehr freier Nachdichtung folgt der Text der biblischen Vorlage, referiert das Geschehen stets im Präsens und mit einer sehr emotionalen und bildhaften Sprache. Durch die Tonsprache des Sturm und Drang wird das Geschehen auf das Extremste plastisch, unmittelbar eingängig und mitreißend. Mehrsätzige Szenen gibt es in diesem kompakten, knapp 70-minütigen Werk nicht; jeder Satz bildet quasi ein Tableau, entweder in Form der direkten Betrachtung des (göttlichen) Geschehens oder in Gestalt der Seelenreflexion im Gläubigen. Das Werk gliedert sich in zwei etwa gleich große Teile, denen jeweils eine kurze Einleitung der Streicher vorangestellt ist. Die Handlung teilen sich Tenor und Bariton; die Arien, die barock-untypisch ohne Da-Capo auskommen, verteilen sich auf alle drei Solisten. Dem Chor fallen weniger, dafür umso markantere, Anteile zu, die bisweilen an Händel erinnern. Die Blechbläser werden recht oft eingesetzt, insbesondere um die triumphalen Momente zu unterstreichen. Durch den illustrativen Einsatz des Orchesters, etwa in den Nummern 3 und 4, die von der Auffahrt Jesu handeln, sowie ganz besonders zu Beginn des zweiten Teiles in der Geschichte der Emmaus-Jünger (Nr. 14), denen sich Jesus, von den Zweien zunächst unerkannt, seine Passion schildernd zugesellt, formt Bach das direkte Vorbild für entsprechende Passagen in Haydns Schöpfung. Auch sonst war das Werk nicht ohne Einfluss auf die Nachwelt. Mozart führte das Werk 1788 in Wien gleich drei Mal auf und ließ sich für die Pamina-Arien in der Zauberflöte von ihm inspirieren.
Mich hält diese Aufnahme seit Tagen in ihrem Bann. Eine absolute Hörempfehlung.
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Mag er gewesen sein , was er war : Reginald Goodall mag ich als Dirigenten . Meist sind nur seine Wagner- und Bruckner - Aufnahmen bekannt . Ich habe aber eine Schwäche für seinen Boris Godunow . (Neben der 48er Golovanov - Einspielung) . Es ist eine Rundfunkübertragung aus der Royal Opera Covent Garden . vom Juni 1961 . Der Boris ist der Boris - also der Boris Christoff , und hier , im Gegensatz zu seinen beiden Studioaufnahmen , nur als Zar zu hören . 3 x Christoff , nämlich Zar , Pimen und Vaarlam , verleidete mir die Studioproduktionen . Hier kann ich ihn und das gute Ensemble mit einem "typischen" Goodall - Dirigat (= langsame Tempi) geniessen . ( Wer sucht , kann im Netz einen link finden) .
Wegen der verwendeten Fassung und ähnlicher Dinge verweise ich entgegen sonstiger Gepflogenheiten auf eine Kritik , weil eben diese Dinge dort ausführlich besprochen werden : http://www.musicweb-internatio…sorgsky_Boris_PACO123.htm
Erhältlich ist die Aufnahme in wohl bestmöglichem Klang bei Pristine Classical https://www.pristineclassical.…os=3&_sid=d19cccdf7&_ss=r
Da die Oper bei you tube nicht zu finden ist , als Trostpflaster die Vierte von Schumann mit Goodall und dem Royal Opera House Covent Garden Orchestra , ebenfalls aus 1961 .
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Joseph Lauber : Sinfonien Nr.1 & 2
SO Biel Solothurn, Kaspar Zehnder
Mir völlig unbekannt sind die 6 Sinfonien von Joseph Lauber (1864-1952), einem Schweizer Zeitgenossen von etwa Richard Strauss. Im Klassikforum hat ein User das Ganze sehr gut beschrieben, daher möchte ich mit einem Link darauf verweisen.
Ich selbst finde das Ganze sehr ordentlich und stimmungsvoll geschrieben, ohne mich aber jetzt vom Sockel zu reißen. Noch weiß ich nicht so recht, ob ich mich freuen soll, oder aber mal abwarten, was die weiteren vier Sinfonien so bringen werden. Wirklich einen Aufbruch ins neue Jahrhundert war bei den beiden Werken nicht zu erkennen. Geschrieben wurden sie 1895 und 1896.
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Mein Hörprojekt für Januar (und Februar). Die Mahler-Aufnahmen aus San Francisco mit Michael Tilson Thomas. Bin jetzt bei der Sechsten. Bislang haben mir alle Einspielungen ausgezeichnet gefallen. Außerordentlich detailreich, dynamisch und mit, wie ich meine, toller Darstellung der großen Bögen. Und klanglich wirklich ein Traum, zumal die Mehrkanal-Versionen.
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Meine erste intensivere Hörerfahrung mit Bohuslav Martinů: Seine drei Cellosonaten in der Einspielung von 2022 mit Johannes Moser und Andrei Korobeinikov (Label Pentatone).
Die mehr rhapsodischen als thematisch durchgearbeiteten Sätze vereinen böhmisches Kolorit mit impressionistischen Einschlägen, enthalten sowohl sehr kantable als auch stark rhythmische Passagen.
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Joseph Lauber : Sinfonien Nr.1 & 2
SO Biel Solothurn, Kaspar Zehnder
Mir völlig unbekannt sind die 6 Sinfonien von Joseph Lauber (1864-1952), einem Schweizer Zeitgenossen von etwa Richard Strauss. Im Klassikforum hat ein User das Ganze sehr gut beschrieben, daher möchte ich mit einem Link darauf verweisen.
https://das-klassikforum.de/in…145b80a867a195f6dde6c789b
Ich selbst finde das Ganze sehr ordentlich und stimmungsvoll geschrieben, ohne mich aber jetzt vom Sockel zu reißen. Noch weiß ich nicht so recht, ob ich mich freuen soll, oder aber mal abwarten, was die weiteren vier Sinfonien so bringen werden. Wirklich einen Aufbruch ins neue Jahrhundert war bei den beiden Werken nicht zu erkennen. Geschrieben wurden sie 1895 und 1896.
Joseph Lauber hat auch hier im Forum einen eigenen Thread.
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Meine erste intensivere Hörerfahrung mit Bohuslav Martinů: Seine drei Cellosonaten in der Einspielung von 2022 mit Johannes Moser und Andrei Korobeinikov (Label Pentatone).
Die mehr rhapsodischen als thematisch durchgearbeiteten Sätze vereinen böhmisches Kolorit mit impressionistischen Einschlägen, enthalten sowohl sehr kantable als auch stark rhythmische Passagen.
Diese Aufnahme habe ich kürzlich auch gehört. Tolle Stücke, finde ich.
Willkommen im Forum übrigens, querstand!
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Heute im Auto.
Johann Sebastian Bach: Messe h-Moll BWV 232
Barbara Schlick, Catherine Patriasz, Charles Brett, Howard Crook, Peter Kooy
Chorus and Orchestra of Collegium Vocale Gent
Philippe Herreweghe
Ohne (Hoch- bzw. Über-)Druck, unangestrengt, ja: entspannt; fließend, schwingend, leicht, aber klanglich voll und dennoch jederzeit transparent. Höre ich sehr gerne.
Nun an den Bergquell:
Aaron Copland: Appalachian Spring
Berliner Philharmoniker
Sergiu Celibidache
live: 4.4.1950
Bewegend.
Agravain
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Russland von einhundert Jahren. Statt Livekonzert dann doch nur aus der Konserve heute Abend - dafür (zumindest bei der Symphonie) mit Noten und voller Aufmerksamkeit:
Sergej Prokofjew
2. Klavierkonzert g-moll op. 16
Anna Tsybuleva
hr-Sinfonieorchester
Alain Altinoglu
Dimitri Schostakowitsch:
1. Sinfonie f-moll op. 10
Rotterdams Philharmonisch Orkest
Valery Gergiev
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Bei mir erstmal weiter mit Callas. Kommt ja noch genug auf mich zu.
Callas, Tucker, Nicolai, Tagliabue, Rossi-Lemeni - Serafin 1954.
'Pagliacci' und auch diese Aufnahme zeigen, dass sich die Stimme der Callas verändert hat, dünner geworden ist, ihr bestimmte Passagen nicht mehr so leicht fallen. Kaum merklich noch, aber das wird sich ja im Laufe der nächsten Jahre bekanntermaßen verschlimmern. Trotzdem eine tolle Aufnahme. Welch ein Ausdruck! - obwohl das auch schon fast Eulen nach Athen bedeutet.
Wolfram
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Kommt ja noch genug auf mich zu.
Wohl wahr . Die mageren Jahre kommen noch .
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Wohl wahr . Die mageren Jahre kommen noch .
Aber auch die fetten, sprich die frühen Live-Aufnahmen.
Wolfram
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Heute:
Johann Sebastian Bach: Messe h-Moll BWV 232
Jennifer Smith, Michael Chance, Nico van der Meel, Harry van der Kamp
Netherlands Chamber Choir
Orchestra of the 18th Century
Frans Brüggen
Hm. Es gibt historisch informierte Lesarten, die mich mehr ansprechen als diejenige Brüggens. Er gönnt dem Ganzen nur wenig (innere und äußere) Ruhe. Daneben: Die Gestaltung manch einer Solopartie fand ich nicht überzeugend.
Chor und Orchester machen schon was her. Aber trotzdem…
Agravsin
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Leo Weiner : Toldi - Symphonische Dichtung
Leo Weiner (1885-1960) wurde in Budapest geboren und verstarb dort auch. Er war also ein Ungar durch und durch, mit jüdischen Vorfahren, so dass er bei der Besetzung Ungarns durch die Nazis nur durch viel Glück und dem schwedischen Diplomaten Wallenberg der Vernichtung entging.
Er war der Lehrer so bedeutender Musiker wie Geza Anda, Antal Dorati, Gyorgy Kurtag, Georg Solti oder Tibor Varga.
Seine Kompositionen sind wenig bekannt und auch recht wenig umfangreich gewesen. So diese Symphonische Dichtung, 5 Divertimenti, eine Passacaglia,ein Concertino für Klavier und Orchester, zwei Violinsonaten, drei Streichquartette und Klaviermusik.
Hier im Forum lese ich im Grunde nichts über ihn, aber da ich mich nicht auf allen Gebieten der Klassik tummele, heißt das wenig.
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Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 1 & 3
Royal Philharmonic Orchestra
D: René Leibowitz
Ja, der Leibowitz-Zyklus von 1961. Leider eher ein Geheimtipp, tatsächlich aber einer der besten, wenn nicht der beste aller Zeiten!
Muss ich auch unbedingt wieder mal hören.
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Leider eher ein Geheimtipp,
Eigentlich witzig - nicht gerade wenige Kenner nennen diesen Geheimtipp immer wieder. So geheim kann er gar nicht mehr sein...
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