Eben geguckt

  • Es kommen noch zwei weitere Filme von Ozu an

    Hast Du zufällig " Erzählungen eines Nachbarn" auftreiben können? Ich liebe die Filme von Yasujiro Ozu und natürlich auch von Akira Kurosawa.

    calisto

  • Hast Du zufällig " Erzählungen eines Nachbarn" auftreiben können?

    Noch nicht. Aktuell warte ich auf 'Was hat die Dame vergessen' von 1937 und 'Weizenherbst' von 1951. Ich glaube aber nicht, dass es dabei bleiben wird. :)


    :wink:Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)


  • Die ersten ca. 20 Minuten war ich doch etwas schockiert, ob der plastischen Albernheiten. Besonders nervig fand ich die Szenen mit John Giver. Auch die deutsche Synchronisierung finde ich zum großen Teil schlecht. (Verehrer Michel mit der Stimme von Hans Clarin finde ich ganz grauenhaft.) Nach einer guten halben Stunde bin ich aber besser in Tritt gekommen. (Ich frage mich, ob ich den Anfang des Films je gesehen habe.) Der Film lebt natürlich von einer wunderbaren Audrey Hepburn. Auch ihr (Film-) Vater, gespielt von Maurice Chevalier, ist auf der positiven Seite. Gary Cooper...ganz so schlecht, wie er in Bezug auf diesen Film immer geschildert wird, finde ich ihn nicht unbedingt. Gut, er ist doppelt so alt wie Audrey, aber sowas soll ja nicht selten vorkommen. Ärgerlich finde ich den Running Gag mit dem Hund (so würde man Tiere heutzutage in keinem Film mehr behandeln), und die "Zigeuner"-Band geht mir auch irgendwann auf den Senkel. Die Dialoge zwischen Hepburn und Cooper machen aber Spaß, insbesondere das freche Angebergetue der Ariane. Allerdings wirkt es auch reichlich unrealisitisch, insbesondere, dass dem Film-Cooper das nicht aufgefallen sein soll. Emotional wird es dann, wenn der Detektiv-Vater ins Hotel kommt, ja rührend. Ab da, und besonders in der Schluss-Szene am Bahnsteig spielt Hepburn so intensiv glaubhaft ihre Traurigkeit und Verletztheit, wie wohl nur sie es konnte. "Das verletzte Mädchen", ähnlich ergreifend wie die Schluss-Szene bei "Breakfast at Tiffany's" mit dem Kater, sie schien es nicht zu spielen, sondern zu leben. Allerdings ist der allerletzte Schluss auch wieder dermaßen unrealistisch und kitschig...innerhalb von Sekunden ist alles (für immer) gut; im englischen Original wird noch mit der Stimme des Vaters geschildert, wie es danach weiterging, was in der deutsche Fassung fehlt. Naja, das nächste mal würde ich mir den Film eh ganz im Original ansehen. Kommt sicherlich nicht an Billy Wilders beste Filme (Some like it hot; One, two, three; Avanti;...) heran.


    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga
    Und wer Herr Reichelt ist, weiß ich auch erst seit Montag. --- Prof. Dr. Christian Drosten



  • Doku 2020, 1 Std. 40 Min.

    Regie: Helena Coan


    Eine sehr schöne Doku über Audrey Hepburn.


    Info Amazon Prime:


    Eine ausführliche Dokumentation über Audrey Hepburn: Hollywoodstar, Modeikone und Sonderbotschafterin. Im Alter von 24 Jahren gewann sie ihren ersten Oscar und wurde zu einer der größten Kulturikonen der Welt: Audrey Hepburn war eine einzigartige Schönheit und ein legendärer Star in Hollywoods goldenem Zeitalter, dessen Stil noch heute inspiriert. Aber wer war Audrey Hepburn wirklich?


    maticus

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  • In Ermangelung japanischer Alternativen ;) erstmal hier weiter:



    Nun also 'Es ist soweit', der zweite Durbridge, nun unter der Ägide des WDR und teilweise sogar in England gedreht. Es ging voran.


    Ziemlich typischer Durbridge, irgendwie werden fast alle Beteiligten als Verbrecher entlarvt und wer übrigbleibt, ist der Hauptschurke. Macht aber trotzdem Laune.


    Und schön ist natürlich auch das Wiedersehen mit diesen Schlachtrössern früher deutscher Fernsehunterhaltung. Jürgen Goslar, Peter Pasetti, Eva-Ingeborg Scholz, Siegfried Lowitz, Karl Lieffen, Fita Benkhoff - allesamt im Besitz unverwechselbarer, markanter Stimmen. Alleine das schon ein Genuss.


    :wink:Wolfram

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  • Eben mal wieder diese Folge geschaut (über Amazon):


    Der Tatortreiniger: "Der Fluch" (2014)


    Einfach herrlich! Grins1 Grins1 Grins1 Da passt einfach alles ... :thumbup:

    Don' t feed the troll!



  • Kennste einen, kennste alle:



    Richtig und gleichzeitig so etwas von falsch. Auch 'Bakushu' von 1951, einerseits 'Early Summer', andererseits im Deutschen 'Weizenherbst' genannt, ist einer dieser Filme von Yasujiro Ozu, die einem sofort bekannt vorkommen. Stilistisch sowieso, aber auch von den Schauspielern und der grundlegenden Thematik her.


    Und mir persönlich ist der Effekt auch bekannt, den jeder neue Ozu auf mich hat: Ich bin gebannt, gefesselt, begeistert, den Tränen nahe und will eigentlich immer mehr davon sehen. Und so genau weiß ich gar nicht, warum!


    Die Ruhe? Die Einfachheit? Das langsame Hineinschleichen der Konflikte? Die unglaublich schönen 'Zwischeneinstellungen', wenn kurz zuvor leise die Musik hinzutritt? Die Verweigerung 'westlicher' Filmsprache (Will sagen - ein Kameraschwenk z.B. hat keine inhaltliche Funktion, sondern kann einfach nur der Versuch eines harmonischen Übergangs zum nächsten Bild sein.)? Die Komposition jeder Einstellung? Oder, oder, oder? Natürlich ist es alles zusammen, weil man aus seinen Filmen nicht ein Detail hervorheben kann. Sie funktionieren als Einheit und fügen sich dann zu einem harmonischem Ganzen zusammen.


    Natürlich ist der Hauptkonflikt (eine Unverheiratete sucht sich selber, jenseits ihrer Familie, ihren Ehemann) für uns 'Westler' heute veraltet, wie so manche Konfliktsituation in seinen Filmen. Aber hinter allem schwebt immer etwas Allgemeingültiges, hier eben die Suche nach einem selbstbestimmten Leben mit allen Risiken, die das mit sich bringen kann.


    Ozu ist wirklich etwas für Feinschmecker, aber wer ein feines Sensorium für Filme hat, wird immer auf seine Kosten kommen. Kann man ihn immer sehen? Ich glaube eher nicht. Ab und an braucht es wohl auch mal 'ne sahnetriefende Torte oder 'ne knallige italienische Oper. Ozu wäre dann eher das exzellente Praliné oder das Hugo-Wolf-Lied, aber wer will darauf auf Dauer schon verzichten? ;)


    :wink:Wolfram


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  • Ich bin weit anspruchsloser ins neue Jahr gestartet - erstmal war ich krank, und wenn ich krank bin, dann liebe ich Berieselung sehr -, aber ich hab eine Entdeckung gemacht, die Fans deutscher TV-Krimis einen Heidenspaß machen sollte, vor allem wenn man mal etwas Ungewöhnlicheres sehen will als immer bloß Tatorte und ganz besonders wenn man mag daß das alles in Hamburg spielt :)


    "Nachtschicht" heißt die Serie.


    Ich kannte das garnicht und bin nur zufällig drauf gestoßen, weil vor einigen Tagen eine der Folgen in tiefer Nacht auf 3sat wiederholt wurde. Erwartet hatte ich weiter nichts, ich konnte halt nicht schlafen und zappte rein. Und war begeistert! Bis in die Nebenrollen toll besetzte, ebenso humorige wie tragische Konstellationen, Armin Rohde plus drei Kolleg:innen ermitteln meist an mehreren Vorkommnissen zugleich. Jede Folge spielt immer in einer Nacht von der Dämmerung bis zum Morgengrauen. Skurrile Nebenfiguren ohne Ende, hohes Tempo, handwerklich top und insgesamt irgendwie.... Anders Grins1


    Empfehle ich sehr. Es gibt glaub ich 18 90minütige Folgen, auf einer DVD sind immer zwei Folgen drauf.



    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • erstmal war ich krank,

    Kein schöner Start ins neue Jahr, lieber Garcia, aber ich hoffe, es geht wieder besser.


    Nach dem wundervollen Ozu gab es bei mir auch eher leichte Kost. Ich habe die 'Straßenfeger' fortgesetzt mit dem legendären 'Feger' schlechthin:



    'Das Halstuch', 1962 erstmals im TV ausgestrahlt. Ach ja, der Zahn der Zeit. ^^ Durbridge ist eben Durbridge - einmal ein Erfolgsrezept gefunden, warum soll man es ändern? Deutsche Landschaften und Dörfer sehen noch lange nicht englisch aus, nur weil man ab und an eine Telefonzelle oder einen Briefkasten als Blickfang platziert. Und natürlich leidet der Film an dem, an dem so viele deutsche TV-Produktionen der damaligen Zeit laborieren: das Tempo, das Tempo, das Tempo. Es ist alles so unendlich langsam.


    Trotz allem bringt es aber auch Spaß, lässt man sich einmal auf all das ein. Und man wird ja auch belohnt durch ein Wiedersehen mit einem Haufen altgedienter TV-Schlachtrösser.


    Ach ja, und dann ist da ja noch der legendäre 'Geheimnisverrat' durch Wolfgang Neuss. Bei einem 'Whodunnit' ist das natürlich auch gemein, von daher kann ich die damalige Empörung durchaus nachvollziehen. Schön ist dabei natürlich, dass eine Nation anscheinend nichts Besseres zu diskutieren hatte, aber das kennen wir heute ja auch immer noch.


    Nur dass die Verantwortlichen der DVD-Ausgabe immer noch nichts gelernt haben, macht einen doch stutzig. Auf der ersten DVD, nach genau der Hälfte der Serie, gibt es ein Bonusmaterial, in dem genau noch einmal die Neuss-Geschichte erzählt wird, natürlich inklusive Nennung des Täters. Von Spoiler-Alarm scheint da noch niemand etwas gehört zu haben. Grins1


    :wink:Wolfram

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  • Early Summer

    Natürlich ist der Hauptkonflikt (eine Unverheiratete sucht sich selber, jenseits ihrer Familie, ihren Ehemann) für uns 'Westler' heute veraltet, wie so manche Konfliktsituation in seinen Filmen.

    Das ist eben dieser Konflikt, den man halt nur damals in Japan verordnen kann: es war normal, daß eine Heirat von den Eltern der Familien beschlossen wurde; und dann kam diese "amerikanische" Einstellung in die Gesellschaft Japans hinein, daß sich die Ehepartner sozusagen selber wählen. In der Zeit um 1945-1965 war das halt eine Neuheit, mit der die alte Generation erstmal klarkommen mußte.

    Aber hinter allem schwebt immer etwas Allgemeingültiges, hier eben die Suche nach einem selbstbestimmten Leben mit allen Risiken, die das mit sich bringen kann.

    Das wiederum ist eins der Themen, was mich an Ozus Filmwelt so anspricht, weil es eben über das Japanische hinausgeht.

    Kann man ihn immer sehen? Ich glaube eher nicht.

    Ozu ist etwas für Kenner, wie ich finde - für Leute, die nach etwas Konzentriertem suchen, nach der Essenz der Kunst. Und es ist diese Abgeklärtheit, die Ozu auch heute so besonders macht. Um 1960 wirkte sein Stil für die japanischen Filmemacher "veraltet" (merkt man speziell bei den Debüts damaliger Regisseure), aber heutzutage hat die Patina, die sich auf seinen Werken abgelegt hat, mehr Glanz aufzuweisen als manche andere Filme dieser Zeit.

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    jd

  • Straßenfeger

    Jaja, vor dem Fach stand ich bei Saturn auch neulich Grins1


    Mich reizte (und reizt) die "Weiße Frau", allerdings in der originalen Literaturform von Wilkie Collins mehr noch als in der Verfilmung (das Buch steht hier sowieso und sollte mal wieder gelesen werden). Aber dieser Dreiteiler hatte mir es als Kind sehr, sehr angetan! Wiedersehen nicht ausgeschlossen...


    Und die "Gentlemen bitten zur Kasse" sollte ich mir auch mal besorgen und nicht immer nur auf etwaige Feiertagswiederholungen warten...


    "Percy Stuart" gibt's auch in dieser Serie. Heißgeliebt als Kind, aber ob das heut noch funktioniert, daran hab ich meine Zweifel...



    :)

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    (Shunryu Suzuki)

  • Gestern dieser, spätabends.



    Was soll ich sagen? Der beste Billy Wilder Film überhaupt (den BW gar nicht gedreht hat). {analog dazu ist "Sommer vorm Balkon" der beste Doris Dörrie Film den Doris nie gedreht hat}...


    Die Pokerrunde! Die Pokerrunde! Unsterblich und absolut genial bis in die winzigsten Einzelheiten... Manchmal guck ich nur die zehn Minuten Pokerrunde (die erste, mit den qualmenden Zigarren und dem grünen Sandwich ("ganz junger Käse oder ganz alte Wurst"), und jeder noch so graue Tag bekommt einen goldenen Rahmen und hat sich gelohnt.


    Ein Film für den es sich lohnt geboren worden zu sein um ihn sehen zu können. Und wenn das der einzige Grund wäre - wär's ok.



    :)

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  • Mich reizte (und reizt) die "Weiße Frau"

    Dieser und auch der 'rote Schal' waren damals als beginnender Jugendlicher absolute Sternstunden. Die ganze Familie saß vor der Flimmerkiste und hielt den Atem an. Deshalb habe ich mir beide Verfilmungen dann vor ein paar Jahren auf DVD zugelegt und immer noch nicht vollständig gesehen. Angefangen, abgebrochen, aufgeschoben. Bei mir funktionieren sie nicht mehr so richtig, aber ich werde vielleicht mal wieder einen Versuch starten.

    "Gentlemen bitten zur Kasse"

    Ähnlich hier, allerdings habe ich ihn als Kind nie gesehen, immer nur davon gehört. Den ersten Versuch dann auf DVD habe ich abgebrochen, ihn dann allerdings ein paar Jahre später in einem Rutsch gesehen. Naja, fand ich ok.

    "Percy Stuart" gibt's auch in dieser Serie. Heißgeliebt als Kind, aber ob das heut noch funktioniert, daran hab ich meine Zweifel...

    Habe ich als Kind geliebt, war einfach toll. Nach ein, zwei Folgen habe ich auch hier angebrochen und das Ding verschenkt. Das ging - für mich - wirklich gar nicht mehr. Schade eigentlich.


    Übrigens finde ich 'Stahlnetz' weiterhin hervorragend, die 'Hafenpolizei' ganz schrecklich, aber immerhin ist es das Hamburg meiner Kindheit, 'Dem Täter auf der Spur' - :neenee1: und die 'Unverbesserlichen' sind so schrecklich schräg, das sie schon wieder gut sind. Vor allem, wenn Agnes Windeck auftaucht. ^^


    Man muss es einfach ausprobieren, manchmal klappt es. ;)


    :wink:Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

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  • Gestern dieser, spätabends.



    Toller Film, bei dem ich mich auch immer erinnern muss, dass er ja eben nicht von Wilder stammt. Könnte er nämlich sehr gut.


    :wink:Wolfram

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  • Jugenderinnerungen...


    Jaja, nicht alles funktioniert im Alter noch... Was bei mir immer noch ganz hervorragend geht sind nicht alte deutsche Sachen, aber Raumschiff Enterprise (nicht aber Orion!) und die ganz alten, schrägen Godzillafilme. Finde ich so klasse wie vor 50 Jahren.


    Dank für die Warnung betreffs Percy Stuart, ich hab's mir irgendwie gedacht. Die "Gentlemen" liefen ab und an (oft zu Neujahr) auch später mal im TV, das hab ich eigentlich immer genossen.


    Bleibt die Überlegung betreffs "Die Weiße Frau"... Ein hervorragender Roman, ich denke ich bleibe beim Buch (Bleak House geht eh aufs Ende zu und ich möchte gern noch etwas im viktorianischen England verweilen).


    Am allerbesten von allen Jugenderinnerungen aber funktioniert "Der Kommissar". Wie großartig diese Serie eigentlich war habe ich erst Jahrzehnte später begriffen.




    :)

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  • Stahlnetz hab ich eben bestellt.



    Ich glaube nicht da was falsch gemacht haben zu können als alter TV-Krimifan (sehr preiswert ist's obendrein): Grins1 danke für die Anregung, es war lange fällig, lieber Wolfram!



    :)

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  • Da die bestellten japanischen Filme noch nicht angekommen sind, habe ich mich erstmal mit 'Der Andere' getröstet.

    Die erste Durbridge-Verfilmung im deutschen TV, hier vom NDR 1959.


    In Ermangelung japanischer Alternativen ;) erstmal hier weiter:

    Nun also 'Es ist soweit', der zweite Durbridge, nun unter der Ägide des WDR und teilweise sogar in England gedreht. Es ging voran.


    Ziemlich typischer Durbridge, irgendwie werden fast alle Beteiligten als Verbrecher entlarvt und wer übrigbleibt, ist der Hauptschurke. Macht aber trotzdem Laune.


    Nach dem wundervollen Ozu gab es bei mir auch eher leichte Kost. Ich habe die 'Straßenfeger' fortgesetzt mit dem legendären 'Feger' schlechthin:

    kommt alles als geile Durbridge-Krimi-Kost rüber.


    Den fetzigen Mehrteiler <Ein Mann namens Harry Brent> nicht vergessen:

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    Wir haben uns diesen Durbridge mit viel Spaß reingezogen:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann


  • Infam (The Children's Hour)

    USA, 1961, 104 Min., bw

    R: William Wyler

    Audrey Hepburn, Shirley MacLaine, James Garner, Miriam Hopkins, Fay Bainter, Karen Balkin, Veronica Cartwright


    Gemischte Gefühle: einerseits sehr dramatisch, gut gespielt, andererseits fällt es mir immer schwerer, mich für Filme aus einem solchen überkommen moralischen Zeitalter und der daraus resultierenden Dramatik zu interessieren.


    Sicherlich, das Theaterstück von Lillian Hellman aus den 1930er Jahren, auf dem der Film beruht, basiert auf einer wahren Begebenheit (Anfang des 19. Jahrhunderts in Schottland), Wyler konnte in den prüden USA erst 1961 im zweiten Anlauf erfolgreich produzieren (vgl. Hays Code; McCarthy Ära etc.), wobei selbst dann gewisse Dinge nicht explizit benannt werden durften. Und solche "überkommenen" Moralvorstellungen exisitieren ja leider heutzutage immer noch in vielen Ländern, und selbst in Deutschland liegen gewisse Paragraphen noch nicht so lang zurück. Insofern ein gesellschaftspolitisch wichtiger Film. Auf der anderen Seite kann ich mit der dadurch entstehenden gesellschaftlichen Dramatik (im Film) nicht mehr viel anfangen, dazu bin ich in meiner Blase inzwischen zu weit von solchen Verhältnissen entfernt. So wirkt es für mich fast ein bisschen (unbeabsichtigt) satirisch, wenn die "Entdeckung" der vermeintlich lesbischen Geheimnisse mit Schockeffekten wie in einem Horrorfilm dargestellt werden. Das mag damals Realität gewesen sein, heute scheint einem das befremdlich. Diese Kleingeistigkeit und Bigotterie regt mich nur zu sehr auf. Naja, vielleicht gerade deshalb ein empfehlenswerter Film. Aber bitte im englischen Original.


    maticus

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    Und wer Herr Reichelt ist, weiß ich auch erst seit Montag. --- Prof. Dr. Christian Drosten

  • Den fetzigen Mehrteiler <Ein Mann namens Harry Brent> nicht vergessen:

    Der steht noch an, ebenso wie die restlichen D. und dann auch noch Tim Frazer. Und danach muss ich zur Kur. :D


    :wink:Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)


  • Es muss bald 50 Jahre her sein, dass ich ihn einmal im deutschen Fernsehen gesehen habe und danach bis heute nie wieder. Ich erinnere mich noch, dass ich damals, als Jugendlicher, schwerst begeistert war. Und ich fürchte, diese Begeisterung ist heute noch um ein Vieles größer. Ein Film, der mich von der ersten Einstellung an quasi mit offenem Mund dasitzen ließ.


    Ein Film über die Unmöglichkeit eine Wahrheit zu erkennen, über den Verlust von Gewissheiten, über eine scheinbare Endzeit, über das Leben, das Hölle ist, über den Menschen und die Menschlichkeit, aber auch ein Film über Film, über die vermeintliche Objektivität der Kamera, über den Schein und die Realität, die wiederum auch nur ein Schein ist.


    Wo soll man anfangen, 'Rashomon' zu preisen? Beim Inhalt? Bei der Dramaturgie? Bei den Bildkompositionen und Einstellungen, die man immer wieder anhalten möchte, um sie ganz in sich aufsaugen zu können? Bei den grandiosen schauspielerischen Leistungen? Bei der fulminanten Kamera, beim Schnitt, bei der Musik? - Bei allem!


    Sehen muss man ihn und gerade in einer Zeit der so selbstsicher geäußerten Wahrheiten immer und immer wieder!!!


    :wink:Wolfram

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