Opernsaison 2023/2024

  • Diese Thread-Tradition hat bei Capriccio unter der Pandemie etwas gelitten, finde ich. Vielleicht kriegen wir das ja gemeinsam wieder etwas nach vorne geschoben... ;)


    Das erste Haus hat schon vor einigen Wochen seine Spielzeit 2023/2024 bekannt gegeben: Das Theater Hof.


    Premieren:


    Wolfgang Amadeus Mozart - Die Zauberflöte

    mit einer Dialogneufassung von Ivana Sokola

    ab 23. September 2023


    Paul Graham Brown - A tale of two Cities

    Musical

    ab 27. Oktober 2023


    Walter und Willi Kollo - Wie einst im Mai

    Operette

    ab 16. Dezember 2023


    David Carlsen - Anna Karenina

    Deutsche Erstaufführung

    ab 2. März 2024


    Patrick Cassidy - Dante

    Uraufführung

    ab 15. Juni 2024


    Jedenfalls nichts dabei, das mich im kommenden Jahr nach Hof locken würde.

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • Wen lockt es schon nach Bayerisch Sibirien…

    Einzelne giebt es sogar, auf deren Gesicht eine so naive Gemeinheit und Niedrigkeit der Sinnesart, dazu so thierische Beschränktheit des Verstandes ausgeprägt ist, daß man sich wundert, wie sie nur mit einem solchen Gesichte noch ausgehn mögen und nicht lieber eine Maske tragen (Arthur Schopenhauer)

  • Wen lockt es schon nach Bayerisch Sibirien…

    Die Hofer höchstwahrschlich. Und auch Menschen, die in der Umgebung leben und sich über ein Theater in Reichweite freuen.

    Ich frage mich, was so eine uncharmante Replik auf eine gutgemeinte Information soll...

  • Inzwischen hat mit Ulm ein weiteres Stadttheater veröffentlicht:


    Giacomo Puccini - Tosca

    Werk dürfte hier bekannt sein

    ab 23. September 2023


    Lacrimae

    "Ein vorbarockes Pasticcio mit Musik aus der Zeit William Shakespeares"

    ab 1. November 2023


    Jerry Bock - Anatevka

    Musical

    ab 11. November 2023


    Franz Lehár - Giuditta

    Operette; vielleicht ein Abgrenzungsversuch von der BSO-Version von letztem Jahr?

    ab 14. Dezember 2023


    Gaetano Donizetti - Anna Bolena

    ab 26. Januar 2024


    Richard Wagner - Parsifal

    ab 24. März 2024


    George Benjamin - Lessons in Love and Violence

    ab 8. Juni 2024


    Das Programm der Spielzeit 2023/2024


    Ein schönes Programm, finde ich. Und da mir unter allen denkbaren Fällen die Parsifälle ja die liebsten sind, werde ich das Haus im Auge behalten für das Frühjahr 2024. Wenn in München, Augsburg oder Stuttgart noch etwas Spannendes dazukommt, kann man im Süden ja mal nach dem Rechten hören...

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  • Die Met hat ihr Programm für die kommende Saison veröffentlicht.


    Neuproduktionen:


    Jake Heggie - Dead Man Walking

    I: Ivo van Hove; ML: Yannick Nézet-Séguin / Steven Osgood

    mit u.a. Joyce DiDonato

    ab 26. September 2023


    Anthony Davis - X: The Life and Times of Malcolm X

    I: Robert O'Hara; ML: Kazem Abdullah

    ab 3. November 2023


    Daniel Catán - Florencia en el Amazonas

    I: Mary Zimmermann; ML: Yannick Nézet-Séguin

    mit u.a. Mattia Olivieri

    ab 16. November 2023


    Georges Bizet - Carmen

    I: Carrie Cracknell; ML: Daniele Rustioni / Diego Matheuz

    mit u.a. Piotr Beczała

    ab 31. Dezember 2023


    Giuseppe Verdi - La Forza del Destino

    I: Mariusz Trelinski; ML: Yannick Nézet-Séguin

    mit u.a. Lise Davidsen

    ab 26. Februar 2024


    John Adams - El Niño

    I: Lileana Blain-Cruz; ML: Marin Alsop

    ab 23. April 2024


    Wiederaufnahmen:


    Verdi-Requiem; Nabucco; La Bohème; Ballo in Maschera; Tannhäuser; Zauberflöte; Butterfly; Turandot; Roméo et Juliette; La Rondine; Fire shut up in my bones (Terence Blanchard); The Hours (Kevin Puts); Orfeo ed Euridice

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  • Es ist schon sehr interessant, dass die MET wegen mangelnder Auslastung der großen 'klassischen' Opern nun wirklich ziemlich radikal ihr Programm umstellt. In der Hoffnung, mehr "people of colour" und jüngere Leute ins Opernhaus zu ziehen. Hier in Deutschland scheint es mir eher umgekehrt zu sein: Wenn ein Opernhaus finanziell gut im Sattel sitzt, dann bringt es auch einmal die eine oder andere neue Produktion. Aber dass daraus dann ein Kassenschlager wird, erwartet man ja wohl eher nicht.

  • Es ist schon sehr interessant, dass die MET wegen mangelnder Auslastung der großen 'klassischen' Opern nun wirklich ziemlich radikal ihr Programm umstellt.

    Ja, es sieht ganz danach aus.

    Hier

    "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." (Theodor Ludwig Wiesengrund)

  • Aber dass daraus dann ein Kassenschlager wird, erwartet man ja wohl eher nicht.

    Da bin ich mir doch recht sicher, dass die Leitung der Met nicht erwartet, dass das Kassenschlager werden. Es geht, wenn ich Peter Gelb richtig verstanden habe, eher darum, der Erwartung gesellschaftliche Vielfalt und Gegenwart abzubilden - in der Hoffnung, damit perspektivisch neue Interessierte anzuziehen und der eigenen Relevanzbehauptung wieder etwas Substanz unterzuschieben. Ich bin sehr gespannt, ob das gelingen wird. Grundsätzlich findet sich ja auch noch Einiges an Tafelsilber im Spielplan. Und die Besetzungen vermögen durchaus auch zu locken.

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  • Ich bin sehr gespannt, ob das gelingen wird.

    Ich auch. Und vor allem, ob die gewichtigen Sponsoren von diesem Konzept überzeugt werden können. Wenn das nicht der Fall sein sollte, wird man schnell wieder zurückrudern müssen.

    "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." (Theodor Ludwig Wiesengrund)

  • In der New York Times stand vor ein paar Wochen ein Artikel, in dem der Journalist mehrere Aufführungen derselben Oper bei verschiedenen Besetzungen miteinander verglichen hat. Sein Fazit: Es gibt kaum Leute, die sich eine Oper mehrfach anschauen, auch wenn die Besetzung völlig anders ist. Deswegen sind Opern des klassischen Repertoirs nicht mehr ausverkauft - und das ist ein Problem für die MET, auf das man mit den neuen Werken reagieren möchte. Okay, von "Kassenschlagern" zu sprechen war von mir vielleicht etwas übertrieben, aber Peter Geld verspricht sich klar mehr Verkauf von seinem neuen Konzept. Der gesellschaftliche Auftrag eines Opernhauses ist gut und schön, wenn das Haus subventioniert ist, aber wenn es ein harter Wirtschaftsbetrieb wie in Amerika ist, dann geht es einfach auch darum, was sich verkaufen lässt. Wobei sich dann sicher auch gut verkaufen lässt, dass man neue Musikwerke bringt - auch den Sponsoren.

  • Wobei sich dann sicher auch gut verkaufen lässt, dass man neue Musikwerke bringt - auch den Sponsoren.

    Das glaube ich nicht. Die Sponsoren in U.S. sind sehr konservativ.

    Und was die Inszenierungen betrifft : ich kann mich an den Fall einer Sponsorin erinnern, die eine ganze Produktion gekauft hat, um - so wie sie das offenbar sah - das Schlimmste (Stichwort: German Trash) zu verhindern.

    Leider weiß ich das Werk nicht mehr.

    "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." (Theodor Ludwig Wiesengrund)

  • Die Bayerische Staatsoper hat heute ihr Programm für die nächste Spielzeit vorgestellt:

    Die erste Premiere, ein Kräftemessen der Geschlechter, ist Wolfgang Amadeus Mozarts Le nozze di Figaro in einer Inszenierung von Evgeny Titov. Die Musikalische Leitung übernimmt Stefano Montanari.
    Kurz vor Weihnachten folgt Johann Strauß’ Die Fledermaus, interpretiert von Barrie Kosky und dirigiert von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski.
    Pjotr I. Tschaikowskis Pique Dame, inszeniert von Benedict Andrews, folgt der Spur des Mysteriösen, des fatalen Schicksals, des Irrsinns, all dessen, was als Chiffre für die menschlichen Obsessionen steht. Dirigent Aziz Shokhakimov gibt sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper.
    Ein dunkler Schatten liegt auch auf Mieczysław Weinbergs Oper, die wir erstmals in München zeigen wollen: Die Passagierin. Regie führt Tobias Kratzer, und Vladimir Jurowski übernimmt die Musikalische Leitung.
    Im Mai feiert Giacomo Puccinis Tosca in einer Neuinterpretation von Kornél Mundruczó Premiere. Andrea Battistoni steht am Pult des Bayerischen Staatsorchesters. Anja Harteros singt die Titelpartie.
    Die Münchner Opernfestspiele werden mit György Ligetis Le Grand Macabre eröffnet. Regisseur Krzysztof Warlikowski und Dirigent Kent Nagano kehren dafür zurück an die Bayerische Staatsoper.
    Zum Abschluss der Saison feiern wir die Premiere von Claude Debussys Pelléas et Mélisande in einer Inszenierung von Jetske Mijnssen im Prinzregententheater. Mirga Gražinytė-Tyla hat die Musikalische Leitung inne.
  • Le Grand Macabre und Pelléas bei den Opernfestspielen. Das könnte ein Anlass sein dort im Sommer '24 mal nach dem Rechten zu sehen... :)

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • Aber ansonsten kommt mir das BSO-Programm stinklangweilig vor. Eine Respighi/Orff-Doppelproduktion im Cuvilliés-Theater ist die aus meiner Sicht einzige spannende Wiederaufnahme. Der Rest: kanonisiertes Allerweltstheater. Und Macabre/Pelléas/Passagierin sind bei den Festspielen so doof auseinandergezogen, dass man nicht alle drei in einem Rutsch besuchen kann.


    Also wohl eher doch nichts für mich in 23/24. Es wird Spannenderes geben.


    Am 29. März gibt die DOB ihr Programm in einer als "exklusiv" angepriesenen Séance für Abonnent:innen bekannt. Ich kann nicht hin. Vielleicht mag von dort ja jemand hier im Forum berichten.

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • Leider (für mich) keine guten Gründe für eine Hamburgreise liefert in 2023/2024 die dortige Staatsoper.


    Premieren:


    Georges Bizet - Carmen

    I: Herbert Fritsch; ML: Yoel Gamzou

    mit u.a. Maria Kataeva

    ab 17. September 2023


    Richard Wagner - Der fliegende Holländer

    I: Michael Thalheimer; ML: Kent Nagano

    ab 23. Oktober 2023


    Dmitri Schostakowitsch - Lady Macbeth von Mzensk

    I: Angelina Nikonova; ML: Kent Nagano

    ab 23. Januar 2024


    Giacomo Puccini - Il Trittico

    I: Axel Ranisch; ML: Giampaolo Bisanti / Leonardo Sini

    ab 12. März 2024


    Salvatore Sciarrino - Venere e Adone

    I: Georges Delnon; ML: Kent Nagano

    ab 28. Mai 2024


    Wiederaufnahmen:


    Manon, Nabucco, Entführung, Fidelio, Turandot, Faust, Figaro, Hänsel und Gretel, Fledermaus, Zauberflöte, La Bohème, Elektra, Turco, Eugen Onegin, Così, Lucia di Lammermoor, Tosca, Don Pasquale, Rigoletto, Simon Boccanegra, Falstaff, Norma, Traviata, Tannhäuser, Hoffmann


    Mir ist ein Rätsel, wie man so ein umfangreiches Repertoire spielen kann ohne auch nur eine einzige wirklich aufregende Wiederaufnahme.

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  • Dmitri Schostakowitsch - Lady Macbeth von Mzensk

    I: Angelina Nikonova; ML: Kent Nagano

    ab 23. Januar 2024

    Das ist keine Premiere der kommenden Saison, sondern diese Produktion lief schon in diesem Winter. Premiere war am 22. Januar 2023.

  • Tut mir leid fragen zu müssen, aber was ist die Quelle dieser Angaben?


    In der Presse lese ich ganz andere Angaben, z.B. neuer "Boris Godunow" und neue "Salome":


    Staatsoper Hamburg: „Boris Godunow“ eröffnet neue Spielzeit - WELT
    In der kommenden Spielzeit sollen in der Staatsoper fünf neue Produktionen auf die Bühne kommen. Eine besonders aufwändige und von Kritikern als „gewaltig“…
    www.welt.de

    Beste Grüße vom Stimmenliebhaber


    Bis auf Weiteres schreibe ich hier höchstens noch in der R.I.P.-Rubrik.

  • Georges Bizet - Carmen

    I: Herbert Fritsch; ML: Yoel Gamzou

    mit u.a. Maria Kataeva

    ab 17. September 2023

    Richard Wagner - Der fliegende Holländer

    I: Michael Thalheimer; ML: Kent Nagano

    ab 23. Oktober 2023

    Giacomo Puccini - Il Trittico

    I: Axel Ranisch; ML: Giampaolo Bisanti / Leonardo Sini

    ab 12. März 2024

    Salvatore Sciarrino - Venere e Adone

    I: Georges Delnon; ML: Kent Nagano

    ab 28. Mai 2024

    Auch bei diesen vier Produktionen war bzw. ist die Premiere jeweils ein Jahr vor dem von Dir angegebenen Datum.

    Einmal editiert, zuletzt von music lover ()

  • "Krieg und Frieden" von Sergej Prokofjew hatte gestern Premiere in der Bayr. Staatsoper.

    Oper in 13 Bildern.

    In russischer Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache. Neuproduktion.


    Die musikalische Leitung hat der Generalmusikdirektor der Bayr. Staatsoper Vladimir Jurowski.

    Inszenierung: Dmitri Tcherniakov


    Eine Koproduktion mit dem Gran Teatro del Liceu, Barcelona. Nach dem gleichnamigen Roman von Lew N. Tolstoi


    "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." (Theodor Ludwig Wiesengrund)

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