Musikalische Rituale: Sind sie euch wichtig?

  • Liebe Foren-Mitglieder,

    zunächst mal wünsche ich allen ein frohes neues Jahr! :)

    Mich würde mal interessieren, welche musikalischen "Rituale" ihr so pflegt?

    Jahrestage verstorbener Musiker/ Komponisten und/ oder Geburtstage (natürlich auch lebender Musiker)? Weihnachten in der Kirche? Neujahrs-Konzerte? Oder muss es z. B. "sonntags Bach sein", etc. ... ? Und geht es euch da eher um spezielle Werke und/ oder generell um die Musiker und/ oder Komponisten?

    Wer mag, kann/ darf natürlich auch gern etwas zum Hintergrund schreiben.

    :wink:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Oder muss es z. B. "sonntags Bach sein", etc. ... ?

    Aber klar. Eine oder mehrere Kantaten zum Tage.

    Passionen in der Passionszeit, Requien im November, Frühlingssinfonie im Mai, Sommersinfonie (z. B. Brahms 2) im Sommer, Herbstsymphonie im Herbst, Winterträume im Winter.

    Mahler 8 an Pfingsten.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich versuche in der Karwoche immer live einen Parsifal zu sehen oder eine Matthäuspassion zu hören oder beides.

    Darüber hinaus gehört für mich die Weihnachtshistorie von Schütz (die es leider nicht jedes Jahr live in meiner Gegend gibt) unbedingt in den Advent. Und zwar eher nah an Weihnachten als in den frühen Dezember. Auf jeden Fall höre ich sie am Heiligabend in der Aufnahme von La Petite Bande, die mir am besten gefällt.

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • Mir sind in der Zwischenzeit doch einige 'Rituale' die ich lange gepflegt habe, aus verschiedenen Gründen ein wenig weggerutscht. Als in anfing in die Oper zu gehen, lief dort selbstverständlich um Karfreitag/Ostern herum der Parsifal, also war das ein fester Bestandteil, bis das Werk sich für mich von diesem Fest inhaltlich löste. Die Matthäus-Passion im Hamburger 'Michel' war aber immer fest gebucht, so lange ich dort lebte. Danach verschwand sie dann aus Entfernungs- und anderen Gründen aus meinem Terminplan, allerdings nicht aus meinem CD-Player. Wenn ich sie höre, dann aber immer um Ostern herum.

    Das gilt auch für das 'Deutsche Requiem', ebenfalls ein fester Buß-und-Bettag-Termin im Michel solange es diesen Festtag gab. Nun eher CD, aber auch die dann eigentlich nur im November.

    Um Weihnachten herum das Weihnachtsoratorium, sehr überraschend ;) und auch das gibt es eigentlich nur zu dieser Jahreszeit. Da hat sich das Ritual noch am stärksten erhalten.

    Es gibt so Werke, die haben für mich ihren 'Sitz im Leben' in bestimmten Monaten, zu bestimmten Ereignissen, weshalb ich sie nur dann hören mag, weil ich immer das Gefühl habe, meine Stimmung, meine Empfängnis dafür ist dann besonders 'geschärft'.

    Ich kann natürlich die 'Winterreise' auch im Sommer hören, aber wenn es draußen kalt, feucht, diesig und trostlos ist, passt sie für mich einfach besser. Allerdings habe ich mal in einem November Vergleichshören mit diversen Aufnahmen gemacht. Das war dann irgendwann wirklich zu viel des Guten. Grins1

    Jubiläumsjahre haben manchmal Auswirkungen auf mich. Das Beethovenjahr mit Sicherheit, aber in der Regel eher nebenbei.

    :wink:Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Ich muß gestehen... Ich habe überhaupt keine Rituale.

    Allerdings gibt es so jahreszeitliche Schwerpunkte. In der dunklen Jahreszeit neige ich zu dunkler Musik (Thomasz Stanko etwa, überhaupt diese nordischen ECM-Sachen), im Sommer läuft hier sicher mehr Reggae, härterer Rock und Lebendiges als im Winter.

    Aber Rituale? Nein. Ich folge meinem Bauch und der mag keine Rituale, der macht was er will (er sollte es lassen, er wird zu fett dabei)...


    Auch Dir ein tolles neues Jahr, liebe Newbie!


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Als in anfing in die Oper zu gehen, lief dort selbstverständlich um Karfreitag/Ostern herum der Parsifal, also war das ein fester Bestandteil, bis das Werk sich für mich von diesem Fest inhaltlich löste.

    Klar, da wird er häufig angesetzt, also geht man dann auch rein. Allerdings höre ich den "Parsifal" inzwischen ganzjährig. (Aber fast immer nur die beiden Außenakte Grins1 )

    Die Matthäus-Passion im Hamburger 'Michel' war aber immer fest gebucht, so lange ich dort lebte. Danach verschwand sie dann aus Entfernungs- und anderen Gründen aus meinem Terminplan, allerdings nicht aus meinem CD-Player. Wenn ich sie höre, dann aber immer um Ostern herum.

    Auch die "Matthäus"-Passion höre ich inzwischen ganzjährig, in früheren Zeiten war sie für mich in einer ganz bestimmten Aufnahme (die späte Richter-Aufnahme mit Mathis, Baker, Schreier, FiDi und Salminen) an Karfreitag gesetzt und dann ruhte sie zumeist ein ganzes Jahr.

    Das gilt auch für das 'Deutsche Requiem', ebenfalls ein fester Buß-und-Bettag-Termin im Michel solange es diesen Festtag gab. Nun eher CD, aber auch die dann eigentlich nur im November.

    Im November höre ich auch verstärkt Werke wie das Brahms-Requiem, das Dvorak-Stabat Mater oder auch das Mozart-Requiem, inzwischen aber auch das alles ganzjährig. Im Jahr 2022 habe ich erstmals den kompletten Brahms durchgehört, den ich mr vor 10 oder 12 Jahren bei "Zweitausendeins" als 60-CD-Edition gekauft und die CDs erst in diesem Jahr in mp3 umgewandelt habe.

    Um Weihnachten herum das Weihnachtsoratorium, sehr überraschend ;) und auch das gibt es eigentlich nur zu dieser Jahreszeit. Da hat sich das Ritual noch am stärksten erhalten.

    Früher war für mich fest: Heiligabend der "Messiah", an den beiden Feiertagen dann WO, inzwischen bin ich auch hier flexibler geworden, das WO habe ich wegen einer bestimmten Aufahme in dieser "Saison" bereits ab September immer wieder gehört - und schon seit Sommer höre ich immer wieder (so auch heute) "Die letzten sieben Worte" von Schütz, obwohl es eigentlich nur in die Kar-Zeit passt.

    Ich kann natürlich die 'Winterreise' auch im Sommer hören, aber wenn es draußen kalt, feucht, diesig und trostlos ist, passt sie für mich einfach besser.

    Ja, die höre ich auch eher im Winter als im Sommer, bei einigen Texten ist glühende Sommerhitze eher schwer kompatibel, obwohl diese Lieder so klasse sind, dass man sie auch eher ganzjährig hören sollte. Ich habe früher aber auch zwei Live-"Winterreisen" im Wonnemonat Mai erlebt, obwohl da ja "eigentlich" eher die "Dichterliebe" kommen müsste, die ich aber auch im Winter live erlebt habe.

    Also: Ich habe durchaus liebgewonnene Rituale (etwa eine bestimmte Auswahl von Werken/Aufnahmen, die ich zum Einschlafen höre - oder neuerdings verstärkt Brahms Vierte, genauer den 3. und 4. Satz, wenn ich schnell fußläufig mein Ziel erreichen muss), aber die "Rituale" werden mit den Jahren eher unwichtiger für mich.

    Beste Grüße vom Stimmenliebhaber

  • Hm, ich musste wirklich lange überlegen.

    Ich bin, ähnlich wie Garcia wohl, ein Mensch, der eher auf seinen Bauch hört und weniger an Ritualen hängt.

    Um die Weihnachtszeit herum höre ich aber, das habe ich mir seit 2, 3 Jahren angewöhnt, das Album "Jul med Peter Mattei", obwohl ich mit Weihnachten ja an für sich nicht so viel anfangen kann. Aber daran sieht man mal wieder, welch magische Wirkung er bzw. sein Gesang auf mich hat. :fee:

    Ansonsten ist es, ähnlich wie bei Garcia, oft jahreszeitlich bedingt, welche Art von Musik ich höre. Im Herbst u. Winter viel mehr Klassik als sonst. Alle anderen Musikrichtungen kann ich das ganze Jahr hindurch gut hören. Liegt wohl auch daran, dass ich zu Hause am liebsten Klassik höre (zu mindestens die Werke, die ich als sehr ergreifend empfinde) und im Herbst und Winter bin ich halt öfter zu Hause als im Frühjahr oder Sommer.

    Hinsichtlich der Konzerte gibt es bei mir keine Rituale.

    An manchen Jahrestagen höre ich mir dann aber doch das ein oder andere Werk/ Stück eines Künstlers an, den ich verehre oder sehr schätze. Das empfinde ich dann einfach als eine Art von Verbundenheit/ Dankbarkeit. :verbeugung1:

    Na, obwohl, doch: ein Ritual gibt es! Wenn ich Auto fahre, höre ich - immer - Musik. :jaja1: Nicht Radio, sondern Musik aus meinem USB-Stick.

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Zitat von Newbie69

    Um die Weihnachtszeit herum höre ich aber, das habe ich mir seit 2, 3 Jahren angewöhnt, das Album "Jul med Peter Mattei", obwohl ich mit Weihnachten ja an für sich nicht so viel anfangen kann. Aber daran sieht man mal wieder, welch magische Wirkung er bzw. sein Gesang auf mich hat.

    Weihnachtsalben hasse ich, also solche wie das hier erwähnte, das ist >mMn< geheuchelt und nur auf PR aus!

    Es gibt Weihnachts CDs die abseits des gängigen liegen .....wie z.B. diese....

    .....das ist für mich eine passende Musik!

    Passions Musik liebe ich in allen Formen und Varianten, links und rechts von Bach! (Aber auch hier nicht unbedingt zur Passionszeit)

    Ansonsten höre ich Querbeet durchs Repertoire, ob Frühling, Sommer, Herbst und Winter ist mir völlig egal!

    LG Fiesco

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Neujahrskonzert. Wollte ich früher nie, dieses Jahr habe ich unaufgefordert eingeschalten.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Passiv-Hör-Rituale: Vor Weihnachten immer "Stille Nacht" von Schnittke. Ums Weihnachtsoratorium bin ich lange nicht herumgekommen, bis ich es über hatte und mit Äquivalentem von Rosenmüller et al. verscheucht habe. Neulich wieder mit gehört, nicht mit Otto wie stets, sondern mit Harnoncourt, hat Spaß gemacht.

    Konzert-/Theater-Rituale: Null. Allerdings habe ich in aller Regel die ersten beiden Jahreswochen frei und schaue ich da in aller Muße, wohin ich demnächst so gehen werden (eine Art Meta-Ritual mithin).

    Aktiv-Musizier-Rituale: Alltägliches wie: Spiele Tonleitern, Übe Daumenlagen, Beseitige altes Kollophonium. Spiel-Material: Ewige Cellistenfreude: Bachs Cellosuiten (mir genügt die erste; mit ihr werde ich nicht fertig, will immer noch mehr). Ansonsten gibt es kein Werk, zu dem ich immer zurückkomme (abgesehen von Technik-Übungen wie z. B. von Feuillard; die Etüde Nr. 11 von Duport ist etwas zu schwer für mich, daher kämpfe ich schon länger damit. So kann sie klingen:

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    ).

    .

  • Letztes Jahr hatte ich zunehmend das Problem, daß mir die liebgewordene Gewohnheit, an den entsprechenden religiösen Feiertagen das passende Repertoire zu spielen, immer mehr entglitt. Häufig hörte ich es nach oder mußte es sogar vorziehen. Das lag daran, daß ich bei meiner Familie so sehr mit anderen Dingen beschäftigt bin, daß ich bei denen nicht mehr dazu komme. Es ist zwar nicht so, daß ich alles streng abklappere, aber bestimmte Termine möchte ich für mich fokussiert haben - z.B. Ostern, Pfingsten oder Weihnachten.

    Für dieses entsprechende Repertoire habe ich tatsächlich so etwas wie einen zeitlichen Fokus entwickelt, den es früher bei mir nicht gab - da liefen z.B. Bachs große Vokalwerke das ganze Jahr hindurch, je nach Lust und Laune. Inzwischen aber höre ich die Passionen und das WO weitesgehend in den passenden Zeiten. Beim Gregorianischen Choral ist der liturgische Fokus ebenso da. Ich bin da aber nicht übermäßig streng: wenn ich eine neue WO-Einspielung im Sommer erwerbe, muß sie deshalb nicht bis zum Winteranfang auf Halde liegen. Doch die Tendenz, es besonders im Dezember und Januar zu hören, ist schon da.

    Andere Ausprägungen wie den Parsifal zu Karfreitag oder Mahlers 8. zu Pfingsten sind bei mir nicht verankert. Ich muß auch nicht Beethovens 9. an Silvester hören. Bachkantaten verfolge ich zur Zeit auch nicht regelmäßig, obwohl dies eher zu mir passen würde. Das Auflegen solcher Werke ist eher an meine spontane Lust gekoppelt.

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Ich reihe mich mal in die Gruppe derer ein, die sich musikalisch an Jahreszeiten und religiösen Feiertagen orientieren, wobei ich nicht dazu tendiere, zu pingelig zu sein. Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ höre ich durchaus komplett das ganze Jahr über. ;)

    Aber Oratorien und Passionen und Gregorianik bis hin zum Volkslied orientieren sich stark an der Religion und an Jahreszeiten. Ich brauche das auch, weil es mir Struktur gibt und weil man sich so immer auf etwas freuen und es dann besonders genießen kann.

    Als aktive Sängerin und Musikerin muss ich natürlich Kompromisse eingehen. Die Chorproben für ein WO beginnen spätestens im Spätsommer, in diesem Jahr werden wir fast durchgehend Johannespassion proben, damit zur Aufführung Karfreitag 2024 alles klappt. In der Instrumentalmusik läuft das ähnlich. Das ist aber ok, weil hier für mich die eigentliche Aufführung zählt, auf die man hinarbeitet und -fiebert.

    Außerdem höre ich im Auto andere Musik als zu Hause. Es ist einfach unmöglich, bei Fahrgeräuschen auf der Autobahn z.B. Gitarren- resp. Lautenmusik zu hören, also habe ich da andere Prioritäten, hauptsächlich Soundtracks oder Mike Oldfield oder etwas zum Mitsingen, aber niemals Radio.

    Liebe Grüße
    Jori :verbeugung2:

  • Schöner Thread!

    Ich bin ein Alphabetischist:

    Um Weihnachten gibt es Musik von Weingartner, und Weigl

    An Zilvester höre ich gerne Zarebski, Zelenski und Zemlinski.

    Der JAnuAr beginnt mit Alfven, Andreae und Atterberg.

    Im FeBruar gibt's Bax, Brahms und Bridge.

    Im März warten Casella, Catoire und Cage.

    Der April offeriert mir Elgar, Enescu und Englund.

    Der Mai bietet mir Faure an, Finzi und Furtwängler.

    Im Juni höre ich Gliere, Huber und Juon.

    Im Juli gibt's Korngold und Koechlin und etwas Lyatoshinsky.

    Der August ist geprägt von Mahler, Miaskowsky und wenig Mozart.

    Im September erklingen Parry, Pejacevic und Panufnik.

    Der Oktober ist geprägt von Rachmaninoff, Raff und Ravel.

    Im November dominieren die S's, wie Saeverud, Schmidt und Schönberg und Schumann.

    Und im Dezember erklingen Tschaikowsky, Tyberg und halt eben die restlichen UVW's und XYZ's, und meistens ist das Jahr viel zu kurz ...

    ... alles mit Schmunzeln und guten Neujahrswünschen an alle ForianerInnen vom

    Walter aus Rüschegg-Heubach

  • Was für ein geniales Konzept, Walter! So etwas Ähnliches will ich jetzt auch anfangen. Nicht das Gleiche natürlich, das wäre ja Mundraub oder Urheberrechtsverletzung oder was in der Art.

    Wow1 Grins2

    Wolfgang

    PS:

    Rituale schätze ich eigentlich nicht so sehr. Das Wiener Neujahrskonzert ist durchaus ein fester Termin für mich und ich kann der Musik, die dargeboten wird, viel abgewinnen, finde den eng begrenzten Rahmen einerseits und das breite Spektrum innerhalb dieses Rahmens gleichermaßen überzeugend - ansonsten das Jahr über höre ich solche Klänge allerdings eher selten, das muss ich zugeben.

    Man verschone mich allerdings mit dem Klamauk um die dritte Zugabe. Und hören mag ich diesen Marsch auch schon lange nicht mehr.

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Na ja. Ich meine schon, dass manche Musik besser zu bestimmten Jahreszeiten passt als andere. Freilich mögen individuelle, nicht jahreszeitlich bedingte Gefühlslagen die meteorologisch grundgestimmten Rahmenbedingungen überlagern.

    Doch gehört für mich Brahms' Requiem, Tschaikowsky 6 und Ähnliches doch eher in den November als in den Mai.

    Brahms 3+4 sind mir eher herbstlich.

    Schumanns Frühlingssinfonie höre ich tatsächlich in selbigem. Beethoven 6, Brahms 2, Dvorak 6 gehören für mich in den Sommer. Vielleicht nicht bei 35+ Grad, sonst schon.

    Wintermusiken sind mir Sibelius 4, Sibelius 6, Holmboe 8.

    Freilich gibt es Musik, die weniger jahreszeitlich gebunden ist, Beethoven 3, Schuberts "Große", Schumann 2, 3, Brahms 1, Dvorak 7, 8, 9 u. v. a. m.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • für mich gehört Brahms 2. Klavierkonzert in den Herbst - wahrscheinlich weil ich es in einem Herbst (1984) kennengelernt habe..

    Beethoven 3

    gehört für mich, wenn es die jeweilige Gesellschaft zulässt, in die Silvesternacht.

    Für Weihnachten hat sich bei mir seit paar Jahren das Weihnachtsoratorium von Saint-Saens bewährt...

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Also ich habe beim Musikhören keine jahreszeitlichen Gefühle, (vielleicht Bachs WO ausgenommen). Aber die Benamsung von Sinfonien ist eh nicht meine Sache, und daher kann ich den Schumann hören, wann ich will. Ich muss nur Lust drauf haben, und das kann auch nachts um halb drei sein.

    Deshalb gibt’s bei mir keine Rituale. Höchstens das Ritual eine wunderschöne Vinylscheibe auf den Teller zu legen und dann den Tonarmlift sanft herunterzufahren…

    PS: Frage an die Ritualverfechter: wie haltet Ihr es mit der 7. von Mahler?? Muss man die in Häppchen hören, also die Nachtmusiken um 0 Uhr und das strahlende C-Dur-Finale um 12 Uhr mittags?? :versteck1:

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    Was ist heute Kunst ? Eine Wallfahrt auf Erbsen. (Thomas Mann, Doktor Faustus, Kap. XXV)

  • PS: Frage an die Ritualverfechter: wie haltet Ihr es mit der 7. von Mahler?? Muss man die in Häppchen hören, also die Nachtmusiken um 0 Uhr und das strahlende C-Dur-Finale um 12 Uhr mittags??

    Vielleicht habe ich es nicht deutlich geschrieben. Jedenfalls gibt es eine Menge Musik, die ich weder tages- noch jahreszeitlich gebunden (oder auch nur präferiert) wahrnehme. Mahler 7 gehört dazu.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Alphabetischist

    Haha...welche geniale Neuwortschöpfung, lieber Walter. Und dass Du das noch so offen zugibst... Grins1

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

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