Wenn es kein besser und schlechter geben soll wäre alles gleich gut und keine Motivation nach der ersten Studienarbeit noch was zu verbessern
Vielleicht ist das simple "gut" keine angemessene Kategorie.
Und von wegen Studienarbeit: Wenn es Tonsatz ist, sagen wir: Palestrina-Stil, dann (ich zitiere de la Motte): "Drei parallele Quinten = befriedigend". Da gibt es besser und schlechter, weil es ein Regelwerk gibt.
Wo sonst gibt es ein solches Regelwerk?
Ich bemühe nochmal meine momentane Arbeitshypothese: Bei der Rezeption von Kunst liegt ein Resonanzphänomen vor. Das Kunstwerk regt etwas in mir an (oder auch nicht), und ich bewerte das Kunstwerk danach, wie ich diese Resonanz bewerte.
In dieser Bewertung sind Anteile des Kunstwerks und von mir enthalten, klar.
Es ist damit auch klar: In der Tonkunst ist das Kunstwerk die Aufführung. Die Partitur ist "nur" eine mehr oder weniger unvollkommene Anleitung zur Aufführung, die sich dennoch beim Hören mehrerer unterschiedlicher Aufführung als Uferfiltrat abstrahierend konstruieren lässt - selbst in solch entfernten Fällen wie Bach Mt-Passion mit Klemperer oder McCreesh.