Streichquartett der Woche - ein lockerer Austausch

  • Vielen Dank auch von mir für diese schöne Threadidee und den Start. Bitte mich auch aufzunehmen.

    Habe diesen Thread (unten unter "Vermischtes") und dazu extra die Diskussion zu op, 44/1 (beim Komponisten) nun auch im Inhaltsverzeichnis eingebaut und werde dort gerne weiter aktualisieren, sobald jeweils die Diskussion zu einem neuen Quartett begonnen wird.

    Habe seit Jahren die Gesamtaufnahme mit dem Henschel Quartett:



    Freue mich nun aufs Wiederhören, auf den Abgleich mit der Diskussion hier und den Hörvergleich zunächst mit den Emersons. (Danke für den Link!)


    EDIT. Übernehme selbstverständlich auch gerne das Aktualisieren der Liste im Posting 1 - kann aber sein aus Zeitgründen manchmal erst ein, zwei Tage später.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Bitte mich auch aufzunehmen.

    Herzlich gerne, herzlich willkommen! Die aktualisierte Liste:

    • Mauerblümchen
    • Wieland
    • Amethyst
    • Knulp
    • Abendroth
    • andréjo
    • Felix Meritis
    • Braccio
    • AlexanderK

    Habe diesen Thread (unten unter "Vermischtes") und dazu extra die Diskussion zu op, 44/1 (beim Komponisten) nun auch im Inhaltsverzeichnis eingebaut und werde dort gerne weiter aktualisieren, sobald jeweils die Diskussion zu einem neuen Quartett begonnen wird.

    Dafür vielen Dank!

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Nun gehört:

    Es war wieder so, wie ich mich zu erinnern glaubte. Die Cherubinis nehmen sich im Vergleich zu anderen Formationen deutlich zurück. Der erste Satz wird hier gar nicht erst im Stile der Italienischen Symphonie interpretiert, sondern eher klassisch aufgefasst. Das hat den Vorteil, dass sie abschnittweise aufdrehen können, etwa in den kontrapunktischen Passagen in der Durchführung, oder auch am Ende des Satzes. Für mich gewinnt dieser Satz dadurch an Plastizität. Im Schlusssatz geben die Cherubinis sich auch um ein gutes Stück leiser und bedächtiger als andere - und auch hier eröffnet sich dadurch die Möglichkeit mehr aufdrehen zu können. Die Mittelsätze sind äußerst geschmackvoll und sensibel gespielt.

    Eine klassische Interpretation eines klassizistischen Werks - für mich passt das wunderbar so. Nach wie vor also meine Lieblingsaufnahme von op. 44,1.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Transforensisch wurde ich auf diese Neuaufnahme aufmerksam und möchte deren Kenntnis mit Euch teilen:



    Auf den ersten Lausch hat mir op. 44 Nr. 1 mit den van Kuijks sehr gut gefallen! Könnte einen Favoritenplatz einnehmen ...


    [EDIT] (Ups, sehe gerade, dass Felix Meritis schon darauf aufmerksam machte ... na, ihm gefiel sie jedenfalls auch!)[/EDIT]

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Die Quartette von Mendelssohn sind ja vergleichsweise erst recht spät Repertoirestücke geworden. Deshalb ist die Zahl an historischen Aufnahmen auch ziemlich überschaubar. Ich habe für das op. 44,1 nur zwei Aufnahmen aus der Mono-Ära gefunden. Die älteste stammt von 1952 und ist vom Curtis Quartet, das mir bisher kein Begriff war, aber immerhin mit Jascha Brodsky als Primarius aufwarten kann. Brodsky ist bekannter als Lehrer u.a. von Hilary Hahn und Leila Josefowicz. Die Aufnahme mit dem Curtis Quartet gibt es bei Forgotten Records. https://forgottenrecords.com/e…t-3-quatuor-curtis-fr1652

    Das Budapest String Quartet hat das Werk 1959 eingespielt.

    Die vermutlich nächsten Aufnahmen waren die mit dem Fine Arts Quartet (1961) und dem Juilliard Quartet (1963). Die habe ich in der LP-Sammlung.


     


    Felix Mendelssohn-Bartholdy / The Fine Arts Quartet - Mendelssohn - Quartet In D Major / Fuga / Unfinished Quartet / Capriccio (Vinyl, US, 1967) Zu verkaufen | Discogs

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Habe im Oktober op. 13 aus dieser Aufnahme gehört. Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Demnächst werde ich 44/1 nachholen.


    Hier lief Doric

    In der dynamischen Differenzierung noch deutlich breiter als Melos, v. a. im piano, nicht immer auf Brillanz gebürstet, wie ich es eigentlich von den Dorics erwartet hätte. Sehr schöne magische Momente, z. B. am Übergang zur Schlussgruppe der Kopfsatz-Exposition, die hier übrigens wiederholt wird, und das lohnt sich.


    Ich weiß nicht, ob es an der Aufnahme oder am wiederholten Hören innerhalb kurzer Zeit liegt, aber die Durchführung des ersten Satzes ist in ihrer Stringenz doch wirklich erste Klasse!?

  • In der dynamischen Differenzierung noch deutlich breiter als Melos, v. a. im piano, nicht immer auf Brillanz gebürstet, wie ich es eigentlich von den Dorics erwartet hätte. Sehr schöne magische Momente, z. B. am Übergang zur Schlussgruppe

    Habe ich auf Deine Anregung soeben angehört: ja die dynamische Breite ist extrem im ersten Satz. Für mich funktioniert das hier sehr gut, wie mir überhaupt die gesamte Einspielung dieses Quartetts vom Doric Quartet gefällt. (Bei anderen Werken nehmen aber die Manierismen teilweise überhand.)

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Zwei Einspielungen dieses Quartetts kenne ich zumindest. Sie liegen mir als CDs vor. Die Brilliant-Box diente vor über zwanzig Jahren dem Bedürfnis, die gesamte Kammermusik Mendelssohns zu besitzen - die eine oder andere Komposition kannte ich bis damals überhaupt noch nicht. Deutlich jüngeren Datums ist die Anschaffung des Gesamtwerks für Streichquartett (und Streichquintett sowie Oktett) mit dem Mandelring-Quartett - wahrscheinlich sogar eine Empfehlung aus diesem Forum. Nur das Quartett, op. 80, hat sich mir dann noch für zumindest zwei weitere Käufe aufgedrängt.


    Für das Mandelring-Quartett verlinke ich die Einzelausgabe, die op. 44/1 enthält.


       


    Bislang haben mir die beiden frühen Quartette op. 12 und op. 13 spontaner zugesagt als die drei Nummern aus dem Opus 44. Damit scheine ich nicht allein zu stehen, wenn man den neuen Faden bislang verfolgt. Ist das Material des zweiten und des dritten Quartetts - es gibt ja noch ein Jugendwerk ohne Opuszahl - auf eine naive Weise griffiger? Zumindest eines der beiden Booklets besagt klar die größere Bedeutung der mittleren Quartette und insofern auch von op. 44/1; das andere (zur Brilliant-Sammlung) scheint da neutraler zu urteilen und wägt die Sätze zum Teil gegeneinander ab. Differenzierte Betrachtungen finden sich in beiden Kurzcharakterisierungen jedoch nicht.


    In gedruckter Form steht mir (zumindest) der Reclam-Führer zur Verfügung. Vielleicht dazu, auf jeden Fall aber zu meinen aktuellen Hörerfahrungen später mehr.

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Gestern nun meine durch diesen Thread inspirierte Wiederbegegnung (nach 2007) mit der Aufnahme des Henschel Quartetts, hier mein Eindruck:


    Der 1. Satz hat bei den Henschels für mich etwas verbissen Getriebenes. Ein Seitenthema (in der Emerson-Aufnahme erstmals ab 01:50 zu hören) wirkt auf mich schubertisch. Markant auch das Erschlaffen der Musik am Ende der Durchführung. Den 2. Satz, das Menuetto, höre ich bei den Henschels melancholisch. Am ehesten einen Sommernachtsraum assoziiere ich in der für mich wahrlich traumhaften Atmosphäre im Trio. Markant auch der archaisch, aber bewegt schreitende Duktus im 3. Satz. Das Spannungsfeld, in dem sich diese Musik bewegt, finde ich sehr inspirierend. Das Finale höre ich als einfach mitreißende, spritzig konzertante Streichquartettmusik. Heute versuche ich es am Abend mal mit der von Wieland verlinkten Emerson Aufnahme, bin schon gespannt.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Für mich funktioniert das hier sehr gut, wie mir überhaupt die gesamte Einspielung dieses Quartetts vom Doric Quartet gefällt. (Bei anderen Werken nehmen aber die Manierismen teilweise überhand.)

    :top: Die anderen Quartette habe ich mit den Dorics noch nicht gehört.


    Heute nun Van Kuijk. Kam auch hier sehr gut an!

  • Es gibt eine sehr frühe Aufnahme des op 44/1 von einem Quartett names Stradivarius String Quartet. Sie entstand Januar 27, Februar 4, April 19 und 22, 1937. Die Mitglieder des Quartetts waren zur Zeit der Aufnahme:


    Wolfe Wolfinsohn, 1. Geige

    Alfred Pochon, 2. Geige

    Marcel Dick, Bratsche

    Iwan d'Archambeuu, Cello.


    Quelle dieser Info und link zur Aufnahme (habe nicht geprüft, ob er noch live ist) :

    The Shellackophile
    Recordings of classical music from the 78-rpm era (mostly)
    shellackophile.blogspot.com


    Auf YT sind einzelne Sätze zu finden.

    Erster Satz:

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    Zweiter Satz:

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    Dritter Satz:

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    Vierter Satz:

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  • Es gibt eine sehr frühe Aufnahme des op 44/1 von einem Quartett names Stradivarius String Quartet. Sie entstand Januar 27, Februar 4, April 19 und 22, 1937.

    Ah ja, interessant. Vielen Dank für die Recherche und das Einstellen. Das dürfte dann sicher die erste Aufnahme sein. Von dem Quartett hatte ich bis dato noch nichts gehört.

    :cincinsekt:


    Inzwischen habe ich ein bisschen recherchiert und das hier gefunden (auf Französisch). Danach war das Stradivarius Quartett der "Nachfolger" des bekannten Flonzaley Quartetts.


    FN - Le Quatuor Stradivarius

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Das dürfte dann sicher die erste Aufnahme sein. Von dem Quartett hatte ich bis dato noch nichts gehört.

    Ja., dachte auch, dass es die erste sein könnte. Ich kannte das Quartett auch nicht, habe die Aufnahme gefunden, als ich nach der des Gewandhaus Quartetts suchte.

  • Nach dem Henschel Quartett gestern nun das Emerson String Quartet, mein Höreindruck:



    Das Emerson Quartet verdeutlicht mir mit seiner Aufnahme die (mir sofort sehr nahe) Emotionalität der Aufnahme des Henschel Quartetts. Es spielt meinem Hörempfinden nach glatter, äußerlicher brillant und zu zielgerichtet geradlinig angespannt. Nicht nur etwa die „Schubert-Passagen“ im 1. Satz haben für mich ungleich mehr Psychologie bei den Henschels.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Moin,


    ich habe mal in in die hier liegende Aufnahme mit dem Cherubini Q. gehört. Das klingt so dünn und trocken - das höre ich so ungern, da kann ich gar nichts zur eigentlichen Musik sagen. Das kommt davon, wenn man nur nach Rezensionen kauft.

    Helli

  • Von Leipzig nach Prag ist es nicht so weit, deshalb heute das Talich Quartet, das auch eine GA der Mendelssohn Quartette eingespielt hat. Und wenn man ihre Aufnahme von 44,1 hört, dann könnte man durchaus denken, die reicht mir, da brauche ich keine weitere. Das ist hochmusikalisch ohne Virtuositätsüberbietungen gespielt, im Ton eher etwas aufgeraut und alle vier kommen gleichberechtigt zu Wort. Durch das Weglassen von Wiederholung(en) im Kopfsatz wird auch dessen Dominanz etwas zurückgedrängt (Dauer dadurch knapp 9 statt über 12 min), was mir durchaus gefällt. Auch die Mittelsätze haben mir besser gefallen als bei den bisher gehörten Aufnahmen.


     

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Wie in Beitrag 29 verlinkt, besitze ich zwei Aufnahmen, das mir nicht weiter geläufige Bartok-Quartett und das Mandelring-Quartett, dem man Referenz-Charakter wird zubilligen können. Das ist in diesem Streichquartett auch deutlich wahrzunehmen, wobei die vermutlich billig lizenzierten Musiker im Rahmen der Brilliant-Ausgabe mir das Werk allenthalben so haben vermitteln können, dass ich das Interesse vor vielen Jahren nicht verloren habe. Die prägnanten, fanfarenhaften Dreiklangsaufschwünge mit Mendelssohn-Tusch-Rauschen waren mir heute sofort wieder vertraut. (Gut, die Mandelrings habe ich mit diesem Quartett heute nicht zum ersten Mal gehört. Doch dreimal im Jahr steht es nun nicht auf dem Programm.)


    Leider ist die ältere Produktion denn doch mehrheitlich unterlegen, wie ich meine. Das Mandelring-Quartett spielt dynamisch bei Weitem differenzierter und kann insofern die ruhigeren Passagen weicher und trotzdem klarer vermitteln. Das liegt natürlich primär an der nivellierenden, stärker verschwommenen Aufnahmequalität beim Bartok-Quartett.


    Aber es liegt schon auch an den Musizierenden. Vom ersten Ton an spielen Mandelring mit gezielterer Akzentuierung, beherzt, aber eben auch ungemein transparent. So erscheint im Kopfsatz selbst das orchestrale Tremolo in den Begleitphrasen weniger dicht, die imitative Phraseologie wirkt später straffer kontrapunktisch, die Stimmführung interessanter. Das Tempo im Kopfsatz dürfte sich nicht allzu sehr unterscheiden in beiden Aufnahmen. Mandelring benötigt wohl nur deshalb über 11 statt über 9 Minuten, weil sie die Exposition wiederholen - ich habe die Noten nicht mitverfolgt, könnte mir aber einen Irrtum nicht recht erklären. Freiwillige vor ... gibt es zwei Fassungen? ... :versteck1:


    In den drei anderen Sätzen sind die Leute vom Mandelring-Quartett dann durchwegs zügiger unterwegs. Das bekommt dem Presto-Schlusssatz ohnehin und es macht auch im Andante deutlich, dass Mendelssohn eigentlich kein Romantiker ist wie Schumann oder vor ihm Schubert - überspitzt formuliert vielleicht -, sondern ein Klassizist. Natürlich gilt das nicht für sein Gesamtwerk - und es gilt vor allem nicht für sein Opus 80 -, aber hier gilt es sehr wohl. Zweifellos kennzeichnet das Quartett in manchen Passagen ein eigenwilliges Changieren zwischen Dur und Moll, gewiss trägt das Andante Züge von Wehmut, aber Letztere scheint mir vorübergehend, auch im langsamen Satz für sich betrachtet. Sie fällt zunächst auf angesichts der vorausgehenden beschwingten Sätze - auch das Moll-Trio beim Menuett habe ich rasch wieder aus den Gehörgängen verloren. Doch vor allem scheint mir das Tempo eher ein Andantino als ein wirkliches Andante. Interessant war beim Hören für mich, dass das Bartok-Quartett diesem Satz vielleicht mehr Tiefe verleihen konnte und dass mir die Dur-Moll-Doppelbödigkeit stärker aufgefallen ist. Ein Momenteindruck nur? Auf jeden Fall wirkt die Musik einheitlicher, wenn auch der langsame Satz nicht wirklich langsam ist. Mendelssohns Intention? Ich denke, ja.


    Fazit: Für mich ist ein direkter Anschluss an die Ära Haydn gegeben. Die Assoziation des Sommernachtstraums drängt sich mir nicht auf - vielleicht alleine mein Problem, doch andererseits gibt es ja oben im Thread diesbezüglich gewisse Widersprüche. :P Das Werk ist von heiterem Optimismus geprägt, es ist formstreng, sehr geschlossen und ich könnte jetzt nicht sagen, dass es mir nach dieser neuen Hörerfahrung weniger Freude bereitet als die Opera 12 und 13. 44/2 sowie 44/3 habe ich nicht mehr im Ohr. Opus 80 ist eine andere Kategorie.


    :) Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

    Einmal editiert, zuletzt von andréjo ()

  • Ob ich hier regelmäßig mitmachen werde, kann ich aktuell nicht sagen, da ich privat im Moment sehr viel um die Ohren habe.


    Hier lief eben das Artemis-Quartett:



    Das Stück war ganz neu für mich. Im Vergleich zum in letzter Zeit häufiger gehörten a-moll-Quartett op. 13 (mit den Ebenhölzern) finde ich es recht leichtgewichtig, ja sogar ein bißchen schwach. Der Kopfsatz zieht sich, insb. die Durchführung gibt wenig her, das Menuett ist auch nicht besser. Das Andante sticht in meinen Ohren dann heraus, da sind Material und das Ausmaß seiner Durchführung auch besser im Lot. Das Finale hingegen wieder zu lang.


    Nochmal: Meine Erstbegegnung mit dem Quartett bei einer aktuell starken Prägung auf den Vorgänger (in einer bestimmten Interpretation). Also bitte nicht auf die GoldSalzwaage legen! Weitere Interpretationen, so ich es hinkriege, in den nächsten Tagen!

    Bernd


    Fluctuat nec mergitur

  • Wie in Beitrag 29 verlinkt, besitze ich zwei Aufnahmen, das mir nicht weiter geläufige Bartok-Quartett und das Mandelring-Quartett, dem man Referenz-Charakter wird zubilligen können

    Danke, Wolfgang, für Deine ausführliche Besprechung! [Den Tipp mit den Mandelrings könntest Du evtl. von mir erhalten haben... 8) ].

    Ich stimme mit Dir weitgehend überein, außer dass ich op. 13 deutlich vorzuehe. Trotzdem höre ich die op. 44 Quartette öfter! Ganz einfach, weil sie eben klassizistisch sind (daher auch meine Schwäche für Saint-Saëns). Das verlangt weniger emotionale Beteiligung, für die ich häufig einfach keine Energie habe. Ich denke, den Ausdruck Klassizismus kann man für Mendelssohns mittlere Phase unbedingt gelten lassen, in seinen letzten Jahren relativiert sich das wieder deutlich.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

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