Streichquartett der Woche - ein lockerer Austausch

  • Ich nehme mal die Gurnemanz'sche Anregung der Rätsel-Previews auf:


    Das Quartett der nächsten Woche entstand ungefähr zur gleichen Zeit wie das der aktuellen Woche.
    Und da wir ja wissen, dass alle guten Komponisten mit B, M oder S beginnen ( Grins1 ), ist auch der Komponist des neuen Quartetts unter diesen.


    :wink:

  • Quasimodos Tipp leuchtet ein. Als Kontrapunkt biete ich Saint-Saëns an. Nr. 1 und Nr. 2 sind genau äquidistant zu Bartók 1.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Und ich tippe auf eine ziemlich niedrige Opuszahl.


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • Na, da wage ich doch mal einen Tipp auf das erste (vielleicht aber auch das zweite) Streichquartett von

    Und ich tippe auf eine ziemlich niedrige Opuszahl.

    Ich dachte erst, die Opuszahl könnte eine Konstante zur noch laufenden Woche sein. Aber dann passen die Jahreszahlen nicht ... darum bin ich bei Quasimodos "vielleicht", vorausgesetzt, wir denken da an dieselbe ästhetische Erhebung ...

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Hier geht's ja hoch her. :)


    Ich habe mir eben noch ein weiteres Bartok Nr 1 angehört. Eine in jeder Hinsicht beeindruckende Version, nämlich die des Vertavo String Quartetts. Grosse Empfehlung!


  • Ich wollte diese Woche zumindest noch Bartók 1 vom Hagen Quartett anhören, bin dann aber leider nicht mehr dazugekommen :( . Bei aller Zuneigung kann ich dieses Werk nicht so oft hintereinander hören wie die Quartette von Haydn und Mozart letztens.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Der Empfehlung des Vertavo String Quartet schließe ich mich unbedingt an.

    Ich habe bisher ein bisschen wahllos Takacs, Belcea, Vertavo und Végh gehört, Vertavo gefiel mir sogar am besten. Zumindest was die Nr. 1 betrifft.

    Der saftige Vertavo-Sound passt gut zum nachromantischen Habitus des Stücks. Irgendwie muss ich immer wieder an Zemlinsky und die bis in die Atonalität hineinreichende Wiener Terzenseligkeit denken.


    Die Végh Aufnahme ist leider eine tontechnische Katastrophe. Zuminderst die bei Spotify zu hörende Praga-Ausgabe ist ganz übles Pseudo-Stereo, bei dem die Höhen links und die Tiefen rechts sind, nebst anderen nervigen gegenphasigen Artefakten. Das kann so nicht von einem LP-Masterband stammen, das hätte kein Presswerk akzeptiert. Alle 6 Quartette haben das gleiche Problem, obwohl sie offensichtlich zu unterschiedlichen Zeiten mit jeweils anderer Tonqualität aufgenommen sind, also ein klarer CD-Überspielungs-Unfug.

    Wer die Möglichkeit hat, auf Mono zu schalten, hört es richtig, dann klingt's auch gut.

    Noch besser sicher von LP.

  • Wie gut, dass bei mir die Boxen, um sie aus dem Griffbereich meines Kleinen zu halten, ohnehin auf der Kommode fast nebeneinander stehen! So habe ich immer Mono, wenn ich Musik nicht streame sondern über meine Anlage höre (was ich bei der Végh Aufnahme von Praga tatsächlich tat)! ^^

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Ich habe das 1. Streichquartett von Bartok vor dieser Woche sehr lange nicht gehört. Der Zugang zu dieser Musik ist mir diese Woche erstaunlich schwer gefallen. Ich habe 3 Aufnahmen gehört (u.a. Eder Quartett und Ungarisches Streichquartett), Am besten hat mir jedoch das Fine Arts Quartett gefallen:



    Die Tempi wirken eher langsam, es wird jede Phrase sorgfältig gestaltet, manchmal geradezu sanglich, so dass unerwartete Melodien hervortreten. Für mich war es jedenfalls der richtige Zugang, auch wenn es sicher weitaus temperamentvollere Aufnahmen gibt.

  • Wie zu erwarten, wurde das Preview-Rätsel geknackt. Gurnemanz hat richtig getippt.

    Es ist das Streichquartett op. 3 von Alban Berg.


    Wenn ich meiner iTunes Abspielhistorie glauben darf, dann befindet sich dieses Streichquartett inmitten von lauter Beethoven Quartetten in den Top 10. Da wird es wohl diese Woche noch an Boden gewinnen.


    Physisch besitze ich die Einspielung des Petersen Quartetts, von der ich mir allerdings vor allem im zweiten Satz etwas mehr Leidenschaft wünschen würde.


    Die CD ist wohl nicht mehr erhältlich, deshalb nur ein Link zu Discogs:

    Petersen Quartett: Berg, Janacek, Dutillieux


    :wink:

  • Es ist das Streichquartett op. 3 von Alban Berg.

    :clap: :clap: :clap:

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • Ganz herzlicher Dank für den Impuls! Bisher unverzeihliche Bildungslücke bei mir. Habe sofort CDs mit dem Alban Berg Quartett und dem Arditti String Quartet gemedimopst.


     


    Das Gute an diesem Thread ist unter anderem, in der (immer noch nicht und gleichzeitig längst viel zu großen) CD-Sammlung eklatante bis peinliche Lücken zu füllen. ;)

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Ich erlaube mir, noch einen Nachtrag zum SQ der letzten Woche zu bringen: Hagen Quartett.

    Ich finde diese Einspielung fantastisch und weiß nun wieder, weshalb ich mir die Bartók Quartette nur in dieser Aufnahme anhören wollte. Im ersten Satz betonen sie sehr das Sangliche (erlesenes Vibrato!), und siehe da: man muss an Wagners Tristan und Isolde denken. Dadurch wirkt das Stück eben nicht so fatalistisch wie bei Végh, sondern leidenschaftlich. Die anderen beiden Sätze sind auch toll gespielt. Diese virtuose Spielkultur erlaubt ein extrem differenziertes Spiel. Besser geht's mMn nicht.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Habe sofort CDs mit dem Alban Berg Quartett und dem Arditti String Quartet gemedimopst.

    Gute Idee!

    Das Gute an diesem Thread ist unter anderem, in der (immer noch nicht und gleichzeitig längst viel zu großen) CD-Sammlung eklatante bis peinliche Lücken zu füllen. ;)

    Grins1

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Auch von meiner Seite herzlichen Dank an Scherzo für die Wahl dieses Streichquartetts. Selbst wenn ich wohl nur eine einzige Einspielung finde und es kaum kenne - oder obwohl ... - denn jetzt reizt mich die Musik gerade aus letzterem Grund.


    Die Hagens mit Bartok werde ich mir später noch anhören - jetzt da meine laienmusikantischen Aktivitäten mit Klavierbegleitung des Kirchenchors - andere Konfession und leider mittlerweile auch kein Anhänger der eigenen mehr ... - erfolgreich absolviert sind. Die Qualitäten der Einspielung wurden ja hier bestätigt, zuletzt unmissverständlich von Felix Meritis. :thumbup:


    Über kurz oder lang werde ich mir eine gemischte Sammelausgabe mit dem Belcea-Quartett zulegen. Da ist erfreulicherweise das Wenige, was ich bereits mit Belcea kenne, nicht dabei, hingegen aber die sechs Quartette von Bartok.



    Euch allen ein schönes Osterwochende!


    Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • jetzt da meine laienmusikantischen Aktivitäten mit Klavierbegleitung des Kirchenchors - andere Konfession und leider mittlerweile auch kein Anhänger der eigenen mehr .

    Sehr löblich!


    Und: Vielen Dank an Scherzo für diese Wahl! Auch so ein Stück aus der Kategorie "wollte ich mich schon länger mal mit auseinandersetzen" ... Nunc est bibendum. Oder so ...

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • jetzt da meine laienmusikantischen Aktivitäten mit Klavierbegleitung des Kirchenchors - andere Konfession und leider mittlerweile auch kein Anhänger der eigenen mehr .

    Sehr löblich!


    Und: Vielen Dank an Scherzo für diese Wahl! Auch so ein Stück aus der Kategorie "wollte ich mich schon länger mal mit auseinandersetzen" ... Nunc est bibendum. Oder so ...

    Naja, der zweite Teil meines Gelöbnisses ist zwar nicht löblich, aber leider ein klein wenig unvermeidlich, wie mir mehr denn je scheint ...


    Doch das Höhere braucht keine allzu humanoiden Etiketten, wie mir mehr denn je scheint ...


    Danke Dir auf jeden Fall! :)


    EDIT: Wie ich soeben feststelle, trägt das Adjektiv humanoid nicht ganz so viele Schattierungen, wie ich zu wissen meinte. Ich lasse es stehen ...

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Doch das Höhere braucht keine allzu humanoiden Etiketten, wie mir mehr denn je scheint ...

    So ist es.

    leider ein klein wenig unvermeidlich, wie mir mehr denn je scheint ...

    Ich weiß nicht und sage nur: Wenn das Salz nicht mehr salzt, womit soll man dann salzen? Und das geht an die Hauptamtlichen beider großer Konfessionen. Gehört aber nicht in diesen Thread ...

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

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