Streichquartett der Woche - ein lockerer Austausch

Am 12. Dezember wird eine neue Forensoftware installiert. Die Arbeiten dauern voraussichtlich etwa eine Stunde und werden zwischen 13:00 und 18:00 Uhr stattfinden. Für die Dauer der Installation wird das Forum nicht verfügbar sein!
  • Habe jetzt das ganze Quartett mal angehört, mit den Cremonesern, über YT:


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    Charme oder Eleganz höre ich hier nirgends, im Gegenteil: ein ziemlich ungestümer Zugriff, nervös flackernd, teilweise unausgeglichen (so im Finale), doch immer spannend und packend. Beim ersten Hören klingt das durchaus ansprechend, beim wiederholten Hören könnte es nerven. Aber warum nicht: Kann man so machen! Im Hintergrund scheint hier weniger Mendelssohn, sondern eher Beethoven zu winken...


    :)

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • Ich finde auch, dass das SQ eine eher untypische Komposition von Saint-Saëns ist. Der dritte Satz ist z.B. ungewöhnlich profund. Die klangliche Raffinesse ist aber schon das, was man von ihm kennt.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Und jetzt das Fine Arts Quartet:


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    Ja, ist etwas ganz anderes! Viel differenzierter, feiner, dabei doch zupackend. Bin zwar noch im 1. Satz, würde aber jetzt schon entscheiden: Das wäre eher etwas für mich!


    Ach ja: Gar nicht so übel, das Ding... ;)


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz


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    Jean-Paul Sartre


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    Helmut Lachenmann

  • Der dritte Satz ist z.B. ungewöhnlich profund.

    Stimmt, da dachte ich vorhin, ich sei urplötzlich in Beethovens op. 132 (oder op. 131?) angekommen....


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz


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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • Die mit Partitur verlinkte Datei von oben steht noch aus, aber ich fürchte, dass es ansonsten bei der einen Aufnahme bleiben wird, die ich als CD besitze. (Ich schaue noch mal genauer.)


    (Das Cover der Doppel-CD ist ein anderes.)


    Soeben gehört. Aus klanglicher und interpretatorischer Sicht habe ich gegen die Aufnahme spontan keine Einwände.


    Ich hätte ja gerne geschrieben: Was wollt Ihr alle mit dem Mendelssohn? Das ist Saint-Saens und sonst nichts. Indes wäre solches geblufft. Denn Mendelssohn habe ich wirklich deutlich mitempfunden. selbst wenn die Musik ein wenig französisicher, in geringerem Maß von Blütenduft quasi erfüllt sein mag. Klassizistisch aber durch und durch. Das entspricht der musikalischen Entwicklung des Meisters: Je älter, desto abgeklärter oder je älter, desto weniger der Romantik verpflichtet - oder: je älter, desto mehr aus der Zeit gefallen. Das Entstehungsdatum käme mir jedenfalls ohne dessen Kenntnis nicht in den Sinn. Und ich bin mir auch überhaupt nicht sicher, ob ich die Musik ohne Vorwissen Saint-Saens zugeordnet hätte und niemandem sonst. Das überrascht mich ein wenig und zeigt mir leider auch, dass der Eindruck vom bisherigen Hören kein bleibender war - ein Werturteil soll das nicht sein, zumindest nicht primär, denn es ist sehr leicht möglich, dass ich bislang nicht so genau hingehört habe wie heute.


    Fazit: Schöne Musik, geradlinige Musik, keine leidenschaftliche Musik, unterkühlt elegante Musik - insofern passt sie schon zu Saint-Saens. Aber die charakteristischen Rückungen in der Melodik (vor allem), die habe ich etwas mühsamer suchen müssen als erwartet - pointiert beschreiben kann ich sie ohnehin nicht.


    :) Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Ich vermeine, die Cavatina aus op. 130 herauszuhören.

    Stimmt, das ist es. Mir war nur klar, daß es eines späten Beethoven-Quartette sein muß. Vermutlich hat Saint-Saëns bewußt darauf angespielt.


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • Zitat von Gurnemanz

    Charme oder Eleganz höre ich hier nirgends, im Gegenteil: ein ziemlich ungestümer Zugriff, nervös flackernd, teilweise unausgeglichen (so im Finale), doch immer spannend und packend.

    Vielleicht wäre der Vergleich gar nicht so uninteressant?


    Das Quatuor Viotti spielt auch eher kühl als elegant - die beiden Adjektive hatte ich ja kombiniert, ohne Deinen Beitrag zu kennen, werter Gurnemanz! Und wenn das Septett Charme hat, dann hat dieses Streichquartett ihn sehr in zweiter Linie - schon der überwiegende Moll-Charakter passt nicht so ganz. Packend und spannend - für mich auch nicht in erster Linie. Das könnte vielleicht an der Interpretation liegen. In zweiter Linie finde ich die Musik natürlich spannend und packend. Das will ich, denn ich will offen sein - es ist das Quartett der Woche, das mich per se interessiert.


    EDIT: Beethoven? Dann muss ich es zeitnah noch ein zweites Mal hören - wollte ich ja ohnehin mit der Partitur-Datei. Aber Ihr seid halt gut! :thumbup:

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Das will ich, denn ich will offen sein - es ist das Quartett der Woche, das mich per se interessiert.

    Bin dabei. :cincinbier: Und jetzt froh, dieses Werk kennengelernt zu haben, nachdem eben die Aufnahme mit dem Fine Arts Quartet verklungen ist. Eine faszinierende Entdeckung!


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz


    Wissen Sie denn nicht, daß die Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind?
    Jean-Paul Sartre


    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.

    Helmut Lachenmann

  • [...] Der dritte Satz ist z.B. ungewöhnlich profund. [...]

    Das ist richtig, meine ich auch - und dort scheint mir auch Mendelssohn sich am wenigsten aufzudrängen


    Dann höre ich mir erst mal die Cavatina an, an deren Thema ich mich nicht erinnere, und dann nochmal diesen dritten Satz. Opus 131 kenne ich besser auch ohne vorheriges Auffrischen. Für 132 ist der Tag noch zu heiß ... :versteck1:

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Was ist der Unterschied zwischen Beethovens Klavierkonzerten und seinen späten Streichquartetten? Was weiß ich, aber die langsamen Sätze bringe ich immer durcheinander. Also, vorsichtig - nicht komplett - hineingehört in die Cavatina und in den langsamen Satz des ersten Quartetts von Saint-Saens und festgestellt, dass Ihr da eine schöne Portion Recht haben könntet. Man muss die Thematik nicht plump verwechseln können, um festzustellen, dass ein Einfluss vorliegt und sich der Geist des gerne gereizten Titanen nach Frankreich verpflanzt hat. Warum auch nicht - und ich bin dabei!

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Eben gehört habe ich die Aufnahme des FAQ. Und obwohl ich die CD sicher schon ein-, zweimal gehört habe, kam es mir heute doch wie eine Erstbegegnung vor. Kann vieles hier Geschriebene nachvollziehen und finde das Werk unerwartet und somit erfreulicherweise eindrucksvoll.


    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Hier gab's eine intensive Darstellung mit dem Quatuor Girard, live mitgeschnitten am 22. März 2018:


    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Erstbegegnung mit dem Quatuor Tchalik, einem französischen Geschwisterquartett (das - wo nötig - auch noch Bruder Dania als Pianist verstärken kann.) Die vier jungen Musiker aus der Madrider Kaderschmiede von Günter Pichler erfüllen IMO höchste Ansprüche.



    »... die fantastischen Lesarten, die das Quatuor Tchalik diesen beiden Meisterwerken angedeihen lässt, laden dazu ein, den Jubilar in seinem runden Gedenkjahr neu kennenzulernen. Die Darbietung der vier Musiker ist überaus homogen und klar, dabei zugleich tief lotend und im besten Sinne spielerisch.« (Fono Forum, Januar 2022)

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Erstbegegnung mit dem Quatuor Tchalik, einem französischen Geschwisterquartett (das - wo nötig - auch noch Bruder Dania als Pianist verstärken kann.) Die vier jungen Musiker aus der Madrider Kaderschmiede von Günter Pichler erfüllen IMO höchste Ansprüche.

    na endlich eine Aufnahme, mit der ich mich anfreunden kann, großen Dank für den Tip!

    Bei meiner Spotify-Suche wurde mir die Aufnahme nicht angezeigt, mit dem Quartettnamen funktioniert es aber.

    Grandios soweit hineingehört.

  • Danke für den Tipp auch von mir. Werde ich mir vormerken, hat mein Streaminganbieter zum Glück auch im Angebot.

    Dem schließe ich mich an - verfügbar bei Qobuz. (Oder, lieber Braccio, ist das auch Dein Anbieter?)

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Heute ist die Fine Arts Quartet CD (Naxos) auch bei mir eingetroffen. Einmal mehr danke ich für den Impuls, hatte bei diesem Komponisten bisher Karneval, Orgel oder Oper im Blick, nicht jedoch sein (spätes) Streichquartettschaffen.


    Faszinierend auch für mich gleich der mysteriöse, rätselhafte Licht-Beginn. Und ja, Beethoven, Mendelssohn, auch Brahms meine auch ich nach-zuhören. In der Durchführung des 1. Satzes ist mir eine Stelle aufgefallen, die mich sofort stark an die "Erschöpfungsstelle" im 1. Satz von Beethovens "Eroica" erinnert hat. Es ist auch ein berührender, elegisch-schmerzlicher Grundton, der mich im 1. und 3. Satz durchaus anspricht. Im getriebenen Scherzo hat mich dann auch das ambitioniert Fugatorische im ersten Trio noch mehr gepackt. Spukhaft das Ende des Satzes, auch ein "Hinhörer" für mich. Der 3. Satz (Molto adagio), innig und leidenschaftlich, wird (so höre ich ihn) zum sehr persönlichen Bekenntnis. Das Finale wiederum belebt neu und gibt sich konzertant, auch gut. Dank auch an Mauerblümchen für den Link zur BR-Klassik Kurzvorstellung! Der zweite Geiger Loïc Rio des Quatuor Modigliani spricht da von "Musik wie ein Lichtstrom", und er hebt hervor, dass die erste Geige sehr gefordert ist.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Faszinierend auch für mich gleich der mysteriöse, rätselhafte Licht-Beginn

    Ja, den Anfang finde ich auch ganz besonders eindrucksvoll. Ansonsten beeindruckt mich am Quartett, dass Saint-Saëns, der ansonsten schlafend auf dem höchsten technischen Niveau komponieren konnte, hier doch auch geschwitzt zu haben sein. Auch dieses Quartett ist "die Frucht einer langen, mühsamen Arbeit".

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

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