Beiträge von Fugato

    "All we like sheep" gehört wohl zu meinen bottom three Chören. Zum Anhören wohlgemerkt, denn beim Singen macht dieser Chor - wie eigentlich alle im Messiah - sehr viel Freude. Aber ich finde ihn ehrlich gesagt weder besonders schön, noch besonders passend (jeweils mit Ausnahme des tollen Schlussabschnitts).

    Ich finde es genial, wie Händel hier den Text vertont hat. Bei "All we like sheep" singt der ganze Chor akkordisch, so als wolle Händel die gesamte Herde musikalisch darstellen, die sich dann bei "have gone astray" auseinanderbewegt: es singen nur noch zwei Stimmen in großem Abstand, die sich immer weiter auseinanderbewegen und damit ganz bewusst gegen die Regeln des vierstimmigen Satzes verstoßen. Das klingt irgendwie merkwürdig, und genau das soll es auch, um das In-die-Irre-gehen darzustellen. Ein Minimum an musikalischem Aufwand mit maximaler Wirkung - typisch für Händel.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Recht günstig ist die Pinnock-Box erhältlich. Allerdings kenne ich Pinnocks Mozart nicht (auch seinen Haydn nicht). Bin ich damit gut beraten oder sollte ich lieber ein paar Euro mehr für die Hogwood-Box ausgeben? Von Hogwoods Mozart habe ich bislang nur eine CD mit Sy. 38+39, und die gefällt mir wirklich gut.

    Hallo Martin,


    ich habe beide Boxen :D und würde Dir eher zu Hogwood raten, der auf mich hier frischer und zupackender wirkt. Im Vergleich dazu wirkt Pinnock auf mich eher gesetzt und auf Ausgewogenheit bedacht. Zu bedenken ist, dass in der Hogwood-Box etliche Werke enthalten sind, die Pinnock gar nicht eingespielt hat (die Pinnock-Box enthält 11 CD's, die Hogwood-Box 19).


    Viele Grüße,
    Andreas

    Ich habe mit "Nein" gestimmt.


    LP's habe ich von 1975 bis 1985 gesammelt, also noch während meiner Schüler- und Studentenzeit. Da ich in dieser Zeit immer knapp bei Kasse war, hielt sich die Sammlung in einem überschaubaren Rahmen. Mit ging es damals nicht darum, eine Sammlung "für die Ewigkeit" aufzubauen, sondern erst einmal diejenigen Werke besser kennenzulernen, die mich besonders interessierten. 1985 bekam ich meine erste Stelle, und mein erstes Gehalt investierte ich in einen CD-Player (kostete damals rund 1000 DM) und die ersten CD's (Stückpreis damals 40 DM) - und nachdem ich zuhause die erste CD gehört hatte, habe ich nie wieder eine LP gekauft. Es war einfach überwältigend, die Musik kam wie aus dem Nichts und in einer nie gehörten Klarheit. Das für mich umständliche Handling der LP's habe ich genauso wenig vermisst wie das Rumpeln, Knacken und Knistern sowie das regelmäßige Auswechseln der Abtastnadel, das immer heftig ins Geld ging.


    Ein Argument gegen die LP war für mich auch die mangelnde Portabilität. Einen tragbaren CD-Player konnte ich gut mit auf Reisen nehmen und die Musik so ohne Qualitätsverluste hören, während ich LP's immer auf Cassetten überspielen musste, was klanglich nicht befriedigend war.


    Bei meinem letzten Umzug vor 15 Jahren habe ich dann meine LP-Sammlung an einen sehr netten Arbeitskollegen verschenkt, der sich für klassische Musik interessierte - das war's mit LP's.


    Heute höre ich noch nicht einmal mehr CD's, sondern habe - ähnlich wie Christian - meine Sammlung komplett auf einem Server gespeichert, von wo aus die Musik an die entsprechenden Geräte gestreamt wird. Diesen Komfort (blitzschneller Zugriff auf jede CD von jedem Gerät aus) möchte ich nicht mehr missen.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Nachschlag:





    Der Telemann war leider nicht im Angebot, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Und bevor jemand fragt, warum ich die Wellesz-CD's nicht mitbestellt habe: die habe ich schon längst :P


    Carola: Vierdanck und Marais sind ein guter Kauf :yes:


    Viele Grüße,
    Andreas


    Mangels Bach-Kantate zum Tag der Deutschen Einheit heute das Magnificat - passt doch irgendwie: Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles.


    Diese Aufnahme ist schon über 20 Jahre alt, aber ich kenne keine bessere. Ferner gibt auf dieser CD die Kantate BWV 80 "Ein feste Burg ist unser Gott" in der Fassung mit Pauken und Trompeten - der Reformationstag ist ja nun nicht mehr sooo weit weg :D


    Viele Grüße,
    Andreas

    Aber egal, dieser CD-Max von Klinger/Favre ist für mich DER CD-Enhancer sondergleichen.

    "Enhancer" kann in diesem Fall ja nur bedeuten "Minimierung der Fehlerrate beim Auslesen der Daten durch Veränderung der optischen Eigenschaften". Die originalen Audiodaten von der CD sollen ja nicht "enhanced" (sprich: in irgendeiner Art und Weise verändert) werden, sondern exakt ausgelesen den Wandlern zugeführt werden.


    Vielleicht wäre hier ein ABX-Test angebracht: Es werden zwei CD's aus der gleichen Pressung genommen, wovon eine mit CD-Max behandelt wird. Dann werden Musikstücke abgespielt - zuerst von der unbehandelten (A), dann von der behandelten CD (B) und zuletzt zufällig ausgewählt von einer der beiden (X), wobei Du im Test dann sagen sollst, ob X von A oder B stammt. Wenn Du dabei eine statistisch signifikante Trefferquote hinbekommst, ist der Nachweis erbracht, dass Du die Unterschiede zwischen behandelt und unbehandelt erkennst.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Ich schreibe einfach mal auf, was mir so einfällt:


    1. Arien: But who may abide the day of his coming - I know that my redeemer liveth - The trumpet shall sound
    2. Chöre: All we like sheep have gone astray - As by man came death - Worthy is the lamb (mit der Amen-Fuge)
    3. Rezitative: Comfort ye - For Behold, darkness shall cover the earth - Behold, I tell you a mistery


    Den Halleluja-Chor habe ich mal ganz bewusst weggelassen :D


    Viele Grüße,
    Andreas

    Du hörst Rihm?

    Meine Tochter hatte gerade das Thema Aleatorik im Kunstunterricht - da wollte ich mal ein Beispiel aus dem Bereich der Musik parat haben. Keine Ahnung, ob das wirklich aleatorisch ist, aber für mich klingt es so :P


    Tal passt schon eher in meine Richtung - er hatte ja u. a. bei Hindemith studiert.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Nein, ich finde das sehr erfreulich, daß ein 15-jähriges Mädchen so einen Bildausschnitt erkennt und zeitlich richtig einordnet :thumbup: - Hochachtung! (Anm.: allerdings ist es von Vermeer .... ;+) )

    Macht nichts - der twittert auch nicht und die Richtung passte schon :D

    Wahrscheinlich kennt sie den Film oder das Buch?

    Den Film.


    Jetzt Madrigali Libro I von Don Carlo, gesungen vom gleichnamigen Consort:



    Viele Grüße,
    Andreas

    Canzonen, Capricci und Sonaten von Johann Vierdanck (um 1605-1646):



    28 Jahre seines relativ kurzen Lebens war Krieg, den Westfälischen Frieden hat er nicht mehr erlebt.


    Meine 15-jährige Tochter sagte gerade: "Oh, das ist doch das 'Mädchen mit dem Perlenohrring' von Rembrandt." Gut erkannt, obwohl Rembrandt nicht twittert und weder er noch sein Model auf Facebook sind - vielleicht ist die abendländische Kultur doch noch nicht ganz verloren :D


    Viele Grüße,
    Andreas

    Und da Bach in meinem CD-Regal leider noch stark unterrepräsentiert ist und ich den Hernn Goebel schätze

    Bei mir ist es genau umgekehrt: Bach ist stark überrepräsentiert und Herrn Goebel schätze ich gar nicht :D


    Soeben frisch eingetroffen:







    Und noch etwas für diejenigen, die meinen, ich würde immer nur dieses alte Zeugs hören:



    Man gönnt sich ja sonst nichts :D


    Viele Grüße,
    Andreas

    Heute zufällig in der Sammlung wiederentdeckt und in den Player geschoben:



    Sehr differenziertes und angenehm anzuhörendes Violinspiel - von dieser Solistin würde ich gern mehr hören.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Solange wir nicht innerhalb der Wohnung und bis zum Kraftwerk dedizierte Leitungen legen

    Dann aber bitte sauerstofffreies Kupferkabel mit mindestens 1,5 Quadratmillimeter Durchmesser, High-End-Aufdruck und in die richtige Richtung verlegt :D


    HIP-Freunde verwenden stattdessen ein wassergetränktes Hanfseil :mlol:


    Viele Grüße,
    Andreas


    EDIT: Hier finden sich einige Informationen zum Thema High-End-Lautsprecherkabel.

    Dieser Thread ist ein typisches Beispiel dafür, wie mangelndes (technisches) Wissen durch Glauben ersetzt wird, der ja bekanntlich Berge versetzen kann :D


    Es soll ja auch Leute geben, die glauben, dass sich der Klang ihrer Anlage dadurch verbessern lässt, dass sie den Netzstecker um 180 Grad drehen. Was sich dadurch technisch verändern soll, konnte mir (wie bei vielen anderen Behauptungen aus dem Bereich des HiFi-Voodoo) noch niemand erklären, aber wie heisst es so schön: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen :D


    Und eins ist natürlich auch klar: Was viel teurer ist, muss einfach besser klingen - das kann gar nicht anders sein :D


    Viele Grüße,
    Andreas

    Was HiFi ist, war ursprünglich in der DIN 45500 festgelegt. Diese Norm stammt jedoch aus den 1960er Jahren; die dort festgelegten Mindestwerte erscheinen heute schon fast lächerlich. Die DIN-Norm wurde in den 1990er Jahren durch die EN 61305 ersetzt, in der keine Mindestwerte mehr festgelegt sind - daher spielt sie in der Werbung keine nennenswerte Rolle (während früher das HiFi-Logo auf vielen Geräten zu finden war, die DIN 45500 erfüllten). Weitere Informationen hier, wo man sich auch den (englischen) Text der Norm herunterladen kann.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Das ist alles nicht weiter verwunderlich: Maria Martin-Prat, Leiterin des Referats Urheberrecht der EU-Kommission, war früher eine hochrangige Vertreterin der Musikindustrie, siehe hier 'http://www.golem.de/1104/82618.html'. Ein Schelm, wer da Böses denkt :D


    Als nächstes wird dann wohl das Recht auf Privatkopie eingeschränkt - ist den Majors ja schon lange ein Dorn im Auge.


    Viele Grüße,
    Andreas

    "http://www.heise.de/newsticker/meldung/EU-Rat-beschliesst-laengere-Schutzfrist-fuer-Tonaufnahmen-1341496.html" Hier gibt es einen weiteren, etwas klarer formulierten Beitrag mit einem Link zur entsprechenden Mitteilung des EU-Ministerrats. Etliche Länder (Belgien, Tschechien, die Niederlande, Luxemburg, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Schweden) haben dagegen gestimmt, Österreich und Estland haben sich enthalten.


    Interessant finde ich die Argumentation des Ministerrates, "die Künstler würden in der Regel ihre Karrieren relativ früh beginnen, daher seien nach den bisherigen Regeln ihre Werke nicht über ihre gesamte Lebenszeit geschützt". Werden die Wunderkinder jetzt zur Norm erhoben?


    Viele Grüße,
    Andreas