Marian wäre froh drum gewesen. Bekanntlich war er alles andere als ein Parteigänger und wurde zur Übernahme der Rolle nach einem halben Dutzend Absagen mehr oder minder genötigt, die ihm riesigen Erfolg und Unglück zugleich brachte. Arme Sau…
Beiträge von Armin Diedrich
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Eben wieder das alte dramaturgische Problem nicht bedacht, daß der Schurke und Teufel meist die weit ergiebigere und interessantere Rolle ist als der Held. Dazu ein Darsteller mit erheblicher erotischer Ausstrahlung, der sei es bewusst oder unter der Hand mit seiner Figur punktuell sogar Mitleid erzeugen kann.
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Einer der Punkte, in denen der „Jud Süß“ im Sinne Goebbels‘ komplett in die Binsen ging. Ein Gutteil der Zuschauerinnen hätte mit Begeisterung mit Marian Rassenschande betrieben und den biederen Malte Jaeger links liegen gelassen.
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Ja, durch die Besetzung mit Marian (der übrigens nach dem „Jud Süß“ auch jede Menge Liebesbriefe bekam…) hat der Cagliostro auch eine Deutungsebene in Richtung auf einen der „Weisen von Zion“. Aber auch in dem Fall ist das Verhalten des Helden mit seiner Begeisterung für Abenteuerlust, Individualität und Liebe nichts, was einem auf Kollektivismus abzielenden Regime schmecken könnte…
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Einmal mehr, selbst eine so brutal strikte und vermeintlich wohl durchorganisierte Diktatur wie es das Dritte Reich war, erschien im Alltag oftmals ganz anders und war es auch. Man musste nur die Kniffe kennen (und auch den Mut dazuhaben, sie anzuwenden), um durchzukommen. Im Filmbereich hatten das durchaus Einige, ganz viele hatten es aber auch nicht, aus unterschiedlichsten Gründen. Was aber bedeutet, dass es sich schon lohnt, viele Filme einfach mal abzuklopfen, was wirklich hinter ihnen steckt, inwieweit Propaganda dort erfolgreich war oder vielleicht auch ganz anders gelesen werden kann.
Wolfram
Genau das ist ja etwa der Punkt beim „Münchhausen“. Man möchte meinen, der Jubiläums- und Repräsentationsfilm der UFA sei harmlose Komödie und Effektstück. Aber dann wird unverkennbar der „Bock von Babelsberg“ verhöhnt, dem Länderjongleur und Machtmenschen Cagliostro ins Gesicht widersprochen, die Herrscherin Russlands positiv dargestellt, die Willkür und Gewalttätigkeit der Inquisition thematisiert und als melancholische Quintessenz dem Jugendwahn und Vitalismus eine Absage erteilt, da der Held aus Liebe zu seiner Frau alt werden und mit ihr sterben will… Muss man auch durchziehen.
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und auch der Schluss wirken allerdings schon wie Fremdkörper in dem Film, was auf einen Nachdreh deuten könnte
Der Schluss ist allerdings auch im Buch so gegeben. Wobei ich natürlich nicht weiß ob da an der Ausgabe von 1933 später geändert wurde…
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„Münchhausen“. Innovativ in der Tricktechnik, subversiv in diversen Passagen. Vor einigen Jahren tauchte die lange verschollene Szene in der Braunschweiger Oper wieder auf. Und wenn da die Sopranistin sagt: „Der Herzog ist ein Bock“ (wo die Anspielung auf den von Babelsberg unüberhörbar ist) und am Ende Münchhausen meint: „Ich fürchte, ich muss auch bald nach Russland“, sind die Gründe für den Schnitt sonnenklar…
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Ich sah ihn mal, als er in einen Arienabend von Ben Heppner ging, soweit reichte sein Interesse immerhin. Genutzt hat es eher weniger…
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Mara Zampieri — Lady Macbeth
Gemäß Verdi muß ja die Lady nicht unbedingt eine schöne Stimme haben. Aber Mara Zampieri übertreibt's.
Bei ihr bleibt ja ohnehin kaum je ein Ton auf dem anderen.
Dennis O'Neill hatten wir in der beschriebenen Aufführung damals auch. Er sang sehr oft in München. Vom Publikum liebevoll bezeichnet als "Der laufende Meter"
Ein Freund nannte ihn nur die Erdkröte…
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Nö, gibts nicht mehr. In Frankfurt kein einziger Laden mehr, wenn wir von Oxfam mal absehen
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Hatten wir schon „If ever I could leave you“ aus „Camelot“? Das von Jürgens ist dem nachgebildet.
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Im Alter von 88 Jahren starb der Filmemacher Christopher Nupen, unter anderem bekannt für seine Porträts über Jacqueline du Pré und Andres Segovia
Christoper Nupen, brilliant classical music film director who confessed to an affair with Lotte Lehmann – obituaryDavid Attenborough noted that his skill lay in being 'on the same wavelength' as stars such as Ashkenazy, Barenboim and Jacqueline du Préweb.archive.org -
Wenn ich mich recht erinnere hatte sich der angesetzte Sänger krankgemeldet und irgendjemand hatte das nicht registriert oder weitergegeben, so daß bei Beginn der Aufführung kein Ramfis im Haus war… und der tritt ja gleich als erster auf.
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Ach, unter Sawallisch gabs das mal. Da bekamen sie für eine Aida keinen Ramfis und mussten das ganze Haus wegschicken. Hat irgendjemanden im Betriebsbüro den Job gekostet…
Oh! Das ist mir entgangen. Ist ja dann schon eine Weile her. War das unter seiner Zeit als Intendant? Dann kann ich mir vorstellen, daß dadurch jemand seinen Job verlor. Gut Kirschen essen war mit ihm nicht unbedingt.
Das war so etwa 89 oder 90, nach der Wiedereröffnung. Eine Aida wegen fehlendem Ramfis bei voll besetztem Haus abblasen zu müssen ist schon peinlich, ist ja nun keine unbesetzbare Partie.
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Was ist an Lincke so schlimm?
Persönlich finde ich es überhaupt nicht schlimm. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, daß Leute, die "Xerxes" sehen wollen, mit "Frau Luna" nicht so recht glücklich sind. Das ist doch musikalisch eine völlig andere Richtung. Aber ich hätte kein Problem damit, da ich Operette durchaus schätze.
Wie das mit Einspringern in Detmold ist, kann ich nicht beurteilen. In München hat das Betriebsbüro - zumindest unter Bachler - schon die tollsten Kapriolen geschlagen, um Ersatz - oft in letzter Minute - zu finden. Und nicht nur für einen Sänger oder Sängerin. Ich fand das immer ganz großartig. Daß das Publikum heimgeschickt wurde, habe ich noch nie erlebt.
Ach, unter Sawallisch gabs das mal. Da bekamen sie für eine Aida keinen Ramfis und mussten das ganze Haus wegschicken. Hat irgendjemanden im Betriebsbüro den Job gekostet…
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Inzwischen wurde auch in Frankfurt nachgelegt
Pussy Riot will wegen Anna Netrebko doch nicht in Wiesbaden auftretenNur wenige Stunden, nachdem das Hessische Staatstheater den Auftritt der Gruppe Pussy Riot bei den Maifestspielen angekündigt hatte, sagt diese nun ab. Der…m.faz.net -
Ist aber auch nicht schön, sich beständig von der Journaille mit Dreck beschmeißen zu lassen.
Und da greift er alte Traditionen von Käthe Dorsch wieder auf? Die ließ es immerhin mit Ohrfeigen bewenden.
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Der Herr Goecke hat wohl ein paar Linien zuviel gezogen..,
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Dann hat er etwas mit Goethe gemeinsam, den kostete ebenfalls ein Hund sein Amt als Theaterdirektor...
Echt? Wen hat Goethe denn angeschmiert?
Der Hund des Aubry hat Goethe einen Haufen auf den Stuhl gelegt, so daß er entfloh…
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Offenbar hatte er seinen Vierbeiner ja dabei. Dann hat er etwas mit Goethe gemeinsam, den kostete ebenfalls ein Hund sein Amt als Theaterdirektor...