In der Einspielung des Kronos-Quartetts habe ich die Musik jetzt wieder gehört; den Blick in die Partitur werde ich anschließen. Außerdem habe ich die freundlicherweise von den Kollegen bereitgestellten Links mit interessanten Informationen überflogen.
Ein Zitat aus dem Booklet der mir zugänglichen Aufnahme - aus: George Crumb: Profile of a Composer, 1986
The three stages of [the voyage of the soul] are Departure (fall from grace), Absence (spiritual annihilation) and Return (redemption).
Erkannbar ist hier also der christliche Mythos vom Sündenfall, dem die reale Kriegserfahrung in naturalistischer Bildhaftigkeit zugeordnet wird. Ein Bezug auf Beethoven läge einerseits nahe, finden sich doch, wie bereits festgestellt, diverse andere konkrete Anspielungen auf überlieferte Musik. Aber ich hätte schon Probleme mit dessen Sinnhaftigkeit. Der Bezug würde auf mich parodistisch wirken. Indes: Warum verwendet Crumb exakt diese Schlagwörter?
Die Struktur des Werks und seine Symbolik werden in den verlinkten Texten überzeugend erläutert; manches kam ja auch oben zur Sprache. Wesentlich erscheinen mir die extreme Theatralik dieser Musik und ihr collagehafter Pop-Art-Gestus - beides weist, wenig überraschend, immer wieder über die Besetzung eines konventionellen und akustischen Streichquartetts hinaus. Geräusche werden einbezogen, weitere Instrumente, Gesprochenes und die Musik profitiert naturgemäß von einer oft technisch extremen Behandlung des Instrumentariums.
An zumindest einer Stelle wird in englisch akzentuiertem Deutsch von 1 bis 7 gezählt und die 13 angefügt. Sinn?
EDIT: Der Partitur ist mehrfach zu entnehmen, dass der 7 und der 13 Funktionen zukommen. Diese Zahlen haben bekanntermaßen mythologischen Charakter. Da brauche ich nach einem Sinn gar nicht zu fragen, der ist quasi per se gegeben.