Beiträge von andréjo

    Die dritte Sinfonie kenne ich (nach wie vor) nicht, sonst aber die beiden genannten Konzerte und diverse Kammermusik, zum Teil schon länger. Das lohnt allenthalben! :)


    Was die Undine-Sonate anbelangt, habe ich mir die auch erst vor rund einem Jahr zugelegt. Wirklich ein Prachtstück, mittlerweile mehrmals gehört! Eine Bekannte von uns hat Flöte studiert, ist aber nicht beruflich im musikalischen Sektor tätig. Sie hat das Werk auf Nachfrage gar nicht konkret gekannt, sondern hatte nur mal davon gehört. Liegt's am Reinecke?


    :wink: Wolfgang

    Meine Versuche mit Brian schlugen bisher alle fehl. Zündet bei mir irgendwie nicht.

    Böse gesagt eine Art Bax, von geringerer Qualität aber mit dennoch erhöhtem Mitteilungsdrang.

    :cincinbier:

    Das könnte wohl sein. :)


    Wenn ich mich jetzt recht erinnere, ist aber zumindest das Violinkonzert gar nicht schlecht und im Vergleich transparent.


    :cincinbier: Wolfgang

    [Havergal Brian:] Seine Erste ist gigantisch, aber sie bewegt mich nicht.

    Zustimmung und Ergänzung: Da sind impressionistisch gefärbte, durchaus reizvolle fünfzehn, zwanzig Minuten am Anfang. Und dann wird es spätestens mit den Vokalpartien uferlos und in wahrlich mehrfacher Hinsicht übersteuert ...

    Ich musste jetzt an den ebenfalls "brucknernden" Briten Havergal Brian denken, da ich "ständig rasch abbiegend" geschrieben habe. Den mochte ich damals auch sehr.

    Ein paar Sinfonien habe ich schon je einmal, vielleicht zweimal gehört, auch die monströse erste. Auf jeden Fall auf ihre Art faszinierend jeweils! Leider verlangt Havergal Brian als ruchloser Viel- und Altersschreiber Merk- und Zuordnungsfähigkeit sowie dazugehörigen Zeit- und vielleicht auch Recherchieraufwand, der mich ein wenig überfordert - obwohl die Zeit sogar da wäre oder sein sollte. Aber ... :( ^^

    Mein Fazit: So farbig die Musik ist, so einfallsreich, so vielgestaltig - der dicke rote Faden ist mir ein wenig zu dünn. Grins1

    Ich habe das mal quasi suchthaft täglich gehört. Allerdings ist die 4. höher geschätzt, die weniger bunt und ständig rasch abbiegend gestaltet ist.

    Mit Bax war ich nie so warm.

    Jetzt habe ich die dritte Sinfonie (gleiche CD) laufen, bevor ich mal aus dem Haus muss zum Einkaufen.


    Die Sinfonie wirkt geschlossener, klassizistischer, dunkler im ersten Satz, direkter zupackend und optimistisch im zweiten.


    Ich meine schon, eine klare Entwicklung zu erkennen gegenüber der ersten Sinfonie. Bruckner fällt mir nicht mehr ein ... oder doch ganz dezent jetzt im langsamen Satz. Bruckner, Wagner, Wagner, Bruckner. Ganz dezent. ... Der Finalsatz erlaubt mir dann wiederum keinerlei solche Assoziation, meine ich. EDIT: Vielleicht die Schlusstakte, aber das ist dann auch wirklich nur vordergründig und halb wahr ...


    Die Sinfonien zwei und vier kommen vielleicht später noch an die Reihe.

    Macht Freude, wie gesagt.


    Mittlerweile läuft der dritte Satz. Völlig richtig, der Impressionismus drängt sich nach vorne. Vielleicht weniger der eines Debussy, sondern eher eines Bax in seinen sinfonischen Dichtungen. Schnelle Assoziation, die mir insofern subjektiv Recht gibt, als sich der Eklektizismus verstärkt.


    Der vierte Satz läuft. Pathos wie im ersten. Oder wie generell bisher? Jetzt taucht ein Fanfaren- wenn nicht Choral-Thema auf, das in seiner dezent kontrapunktische Manier doch eher nach Deutschland gehört ... oder findet sich solches auch in Francks Sinfonie?


    Mein Fazit: So farbig die Musik ist, so einfallsreich, so vielgestaltig - der dicke rote Faden ist mir ein wenig zu dünn. Grins1


    Ich muss nicht weiter betonen, dass hier kein Experte sich äußert. Doch möchte ich es von meiner Seite dabei belassen. Wenn Ihr weiter Euch äußern wollt, dann freue ich mich. Wenn nicht, kein Thema. Im ersteren Fall sollte man die Beiträge vielleicht verschieben. :)


    :) Wolfgang


    EDIT: Dank auch an putto!


    Seit fünf - jetzt über zehn - Minuten läuft der erste - jetzt der zweite - Satz der ersten Sinfonie. Doch - es erscheint mir nicht abwegig, hier Bruckner zu assoziieren, und darauf gründet wohl auch die Erinnerung. Es geht dann - in der Tat - ein wenig eklektisch weiter, wie ich meine - und wieder mal taucht Bruckner kurz auf ...


    Die Musik ist allenthalben anregend und es bereitet Freude, sie zu hören.


    Ist César Franck ein französischer Brahms? Oder sogar Gabriel Fauré? Meines Erachtens kann das nur jemand sagen, der deren Musik jeweils zu wenig kennt. Dazu sind die Personalstile zu markant. (Wir hatten ja erst gestern einen ähnlichen Diskussionsansatz bezüglich Reger, Brahms und Herzogenberg im Streichquartett-der Woche-Thread).


    So weit bin ich bei Magnard bislang nicht gekommen. Ich erkenne den Personalstil nicht. Das mag mein Problem sein und sonst gar nichts. :)


    :wink: Wolfgang


    EDIT: Den interessanten Beitrag von Maurice lese ich gerade.

    Nochmals kurz und nichtssagend [ :P] zu Magnard und möglichen Bruckner-Einflüssen:

    [...] Die französische Musik ist mMn völlig anders gestrickt, auch entspricht die "Französische Schule" bei den Instrumenten kaum eine Verbindung zu Bruckner, sei es der Klang der Oboen, als auch der Blechinstrumente.

    Da stimme ich gerne zu. Es sind vor allem wohl auf die Harmonik und ein wenig auf die Struktur bezogene Erinnerungen. Als solche sind sie latent vorhanden, die Erinnerungen, wurden nur aufgeweckt durch Franks Beitrag. Leicht möglich, dass ich nach vielleicht jeweils zweimaligem Hören vor einigen Jahren dies mir bei einer oder zwei der vier Sinfonien zurechtgelegt hatte (und bei den anderen der Eindruck erst gar nicht aufgekommen ist), dass ich zudem davon gelesen hatte - und dass beim nächsten Mal das alles verblasst ist ... ;) :)

    Gute Idee, die mal wieder durchzuhören. Ich habe anderthalb Einspielungen, das heißt, mit Plasson alle, mit Ossonce 1 und 2.


    Bruckner wird ja recht gerne bei aller möglichen spätromantischen oder auch eher modernen Musik als Bezugsglied herangezogen. Manchmal ist ein Korn Wahrheit dabei, manchmal ein größeres, manchmal tue ich mich schwer, das Korn zu finden.


    Meiner Erinnerung nach sind mir bei einer der Sinfonien - oder bei zweien? - gewisse Parallelen, gewisse Passagen aufgefallen. Magnard wird aber dadurch vermutlich nicht zum französischen Bruckner ... und andere Parallelen gibt es wohl auch. Die Musik erscheint mir sehr gekonnt und verdient genaues Hinhören, aber vielleicht ist der Personalstil doch nicht so ausgeprägt, sondern man könnte eher von einem gewissen Eklektizismus sprechen. Indes: Ich will hier nicht etwas vortäuschen, was nicht da ist: wirklicher Einblick. :D


    :cincinbier: Wolfgang

    Werter Kollege Boris,


    Du warst aber auch schon lange nicht mehr hier, stimmt's?


    Ich würde mich freuen, sollte sich das auch wieder ändern.


    :) Wolfgang

    :) Ich habe Felix Meritis so verstanden, dass Reger sich nicht auf einer Wellenlänge wie Herzogenberg oder 120 andere Kandidaten bewegt - was übrigens keine Abwertung Herzogenbergs bedeuten soll, der schlicht ein überzeugender, runder, geistreicher Handwerker ist. Aber es ist halt der berühmte Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Liga. Reger gehört zur ersten, Herzogenberg zur zweiten, die (putto, Felix Meritis und) ich bisweilen sehr gerne höre(n), getreu der Devise: Es muss nicht immer Brahms sein, sonst wird es langweilig. Herzogenberg kann man von Brahms herleiten, Reger von Brahms herzuleiten, erschiene mir wenig sinnvoll. Das ändert nichts an der Richtigkeit des Zitats, das putto angeführt hat. Denn natürlich gibt es Elemente vor allem im Spätwerk, die Regers Berührung mit, Berührtsein durch Brahms zeigen.


    Vermutlich sind wir uns alle drei einig. Mein Verdacht. ;)

    >>Reger met Brahms in 1896, and many of his works were influenced by the older man.<<

    https://books.google.at/books?…&q=brahms%20reger&f=false

    Danke für das Zitat!


    Ich würde es nicht bestreiten wollen - vor allem, wenn ich an die späten Sachen denke, wie an das Klarinettenquintett. Ob vor allem deshalb, weil Brahms auch eines geschrieben hat, so herbstlich wie das von Reger? - Das könnte schon sein.


    Trotzdem: Siehe oben. Zunächst hört man Reger und dann lange nichts. :)

    @ Klangqualität des Berner Streichquartetts bei Regers Opus 109:

    [...]

    Der Trick ist: Bässe rausdrehen, dann ist der Klang gar nicht mal schlecht.

    Vielleicht probiere ich das mal aus heute oder morgen und lasse mich überraschen. So richtig vorstellen kann ich es mir eigentlich gar nicht.

    Doch, doch, das hat in der Tat eine Wirkung. Schon vorher hatte ich kein Riesenproblem mit den Bernern ... aber jetzt klingt das besser.


    Und nachdem ich jetzt die Tage das Quartett dreimal gehört habe - quasi in zweieindrittel Versionen oder so -, kam es mir heute so vor, als könne man den Presto-Satz ein wenig mit Mendelssohn assoziieren. Schwer zu sagen, wie groß jetzt die moralische Beeinflussung von außen war. Wäre der Urheber des Quartetts jemand aus der zweiten Riege der Spätromantiker, vielleicht wäre dann diese Bezugsetzung interessanter. Hier scheint sie es mir halt nicht zu sein, denn erst mal hört man den Oberpfälzer Meister, und dann kommt länger nichts. ...

    [... ] Meine Mendelssohnantennen schlagen überhaupt nicht an [...]

    :thumbup: Jetzt trau ich mich. Vorher war ich ein wenig scheu ob der Gefahr, als Ignorant dazustehen.


    Auch dem Punkt drei würde ich nicht prinzipiell widersprechen. Vielleicht so formuliert: Wenn mich denn doch etwas an dem Quartett nerven sollte oder nerven müssen sollte, dann das Finale. Andererseits ist der ganze reife Reger halt doch nur ein halber und unreifer Reger ohne ein herzhaftes Doppelfugieren ...