Beiträge von andréjo

    Ihr Lieben!


    Ich hab doch geschrieben: Dazu habe ich die Noten verfolgt.


    Das ist doch eindeutig oder ich heiße auch in echt Andréjo.


    Ihr könnt Euch aber gerne zusätzlich zu Bitasking äußern. (Ohne Bindestrich schaut dieser wunderschöne Begriff auch wunderschön aus.)


    :rolleyes: ;+) :P Wolfgang

    Zitat

    Ich fand die Einzel-CDs zu der Hartmann-Gesamtaufnahme viel interessanter
    als die Gesamtaufnahme als Box. Bitte sagt mir jetzt nicht, dass es die anderen
    Aufnahmen nicht wert waren...


    Ich sag gar nichts, werter Vitelozzo, denn ich versteh auch gar nichts. :hide:


    Vielleicht kann ich Dir nach formallogisch weniger rätselhafter Wiederholung der Vorgabe sogar etwas sagen, denn ich besitze sowohl die Gesamtaufnahme als auch die CD mit der Dritten von Hartmann und dem Ives.


    :D Wolfgang

    Eben gehört und gleichzeitig gelesen

    Probieren geht über studieren ...


    Ich fang daher mal an ...


    Soeben habe ich mir folgende CD zu Gemüte geführt - sowohl das berühmte Quintett als auch die nicht ganz so bedeutende, aber doch hübsche Arpeggione-Sonate (auf Originalinstrumenten!).



    Dazu habe ich die Noten verfolgt. (Ob ich sagen darf, wie diese Noten aussahen, weiß ich nicht ... ?( )


    Die Interpretationen haben mich, alles in allem, überzeugt. Es geht - wie ich auch weiß - wohl noch spannender und dynamisch differenzierter. An der technischen Qualität gibt es nichts zu mäkeln.


    :wink: Wolfgang

    Kleines Off-Topic

    Wie hellsichtig 1913! Nur ein Jahr später stürzt sich eine ganze vermeintlich zivilisierte Gesellschaft, die nach Empfinden nicht weniger Zeitgenossen in überlebten Konventionen erstarrt zu sein schien, in ein riesiges archaisches Opferfest - bezeichnenderweise massenhaft, individualitätsverneinend (der "bunte Rock" einer militärischen Klassengesellschaft wird gegen das einheitliche vermassende Feldgrau getauscht!) und in der Erde eingegraben.


    DAS quasi analog zu wiederholen, wenn es denn mit Regietheater-Skandalen und ähnlich kindlich Aufrührerischem nicht mehr gelingt, das werden wir schon wieder einmal schaffen ... 8|


    Wolfgang

    Du hast natürlich Recht, Magus. So todernst habe ich meinen Beitrag diesbezüglich auch nicht gemeint - und dass DU das weißt, das weiß ich auch :) . Leider ist mir als altem Philologen die Funktion stellvertretender Symbolik vertraut - man muss aber noch träumen dürfen ...


    Immerhin: Wenn es mehr solcher Ballette gibt, dann könnte ich mir das gelegentlich antun! Dornröschen jedoch brauche ich nicht und beim Neujahrskonzert aus Wien möchte ich die Musiker sehen und gelegentlich den Saal und von mir aus hin und wieder ein Bild von einem Schloss, von einem Fluss, von einem Wald, und am liebsten in der Postkartenperspektive. :thumbup:


    :wink: Wolfgang

    Lasst mich mal spaßeshalber die Cover meiner Aufnahmen im Plattenschrank hier zusammenkopieren - die zuletzt angeführte CD ist noch unterwegs zu mir:


    schon unter Mehtas Leitung, allerdings mit dem Cleveland Orchestra und nur als alten Kassettenmitschnitt vom Rundfunk ... Radio Eriwan lässt grüßen :wacko:




    Mittlerweile habe ich mindestens zwei Interpretationsvergleichs-Programme zu diesem Schlüsselwerk der Neuen Musik gehört. Wie hier bereits anderweitig erwähnt, wurde die SACD mit Esa Pekka Salonen von Michael Stegemann (in der Sendung von DKultur) besonders gelobt. Deshalb wollte ich sie mir noch bestellen. Stegemann hat vor allem Probleme mit Gergiev (siehe im Thread weiter oben), aber auch tendenziell mit Bernstein. Er vermisst die rhythmische Präzision und Transparenz, die das Werk benötigt bzw. bei einer Aufführung vorauszusetzen wären. Agogische Freiheiten oder allzu viel Breitwandklang hält er für kontraproduktiv. In anderem Zusammenhang habe ich gehört oder gelesen, dass Karajan bereits am ständigen Wechsel der Metren mehr oder minder gescheitert sei.


    Die Mono-Einspielung von 1950 mit dem Uraufführungsdirigenten Pierre Monteux besticht durch ihre eisige Schärfe und rhythmische Unerbittlichkeit bei beachtlicher Durchhörbarkeit. (Teleton wäre (oder ist er sogar?? :huh: ) damit zufrieden. :P )


    Strawinskys eigene Aufführung aus den frühen 1960ern wurde von Stegemann als eher misslungen deklariert - allerdings nur in einem Halbsatz, wobei eine Aufnahme mit dem Komponisten aus den 40ern hoch einsortiert wurde. Es gibt bezüglich der 60er Einspielung allerdings auch andere Ansichten. Meinerseits müsste ich sie wohl überhaupt erst einmal hören ... :hide:


    Ormandy ist mir weder positiv noch negativ besonders aufgefallen. Das heißt aber nur: Weiterer Hördurchgang mit den Erfahrungen der letzten Wochen sei angesagt!


    Chaillys Einspielung gilt als sehr gut; mir gefällt vor allem die exzellente Aufnahmequalität!


    Und jetzt herrscht bei mir Vorfreude bezüglich Salonen!


    :wink: Wolfgang


    PS: Ich sehe gerade, dass innerhalb dieses Threads doch fast alle Cover in meinem Beitrag zum ersten Mal auftauchen. :spock: ;+)

    Ich bin - um dies vorauszuschicken - kein Liebhaber der Körpersprache Ballett, und ein Kenner dreimal nicht. Die Rekonstruktion der originalen Ballettfassung habe ich nicht gesehen und ich kenne sie auch (noch) nicht.


    Mein Eindruck war der gleiche wie der meines Vorredners. Die Leistungen der Tänzer haben mich per se durchaus beeindruckt. Die Choreographie von Sasha Waltz jedoch schien mir eher so geartet, dass ein bestimmtes Konzept mehrmals paraphrasiert wurde, während doch - zumindest an der Oberfläche - eine Steigerung bis hin zur Opferung darzustellen wäre. (Wie gesagt, das ist der möglicherweise vordergründige Eindruck eines völligen Laien.) Andererseits bewegt sich die Musik - quasi hörpsychologisch betrachtet - wohl auch in Wellen. Diese Wellen - sie mögen vom Ballett durchaus nachempfunden worden sein.


    Was ich jetzt noch schreiben will, ist banal. Und dennoch stört es den Möchtegern-Urdemokraten in mir. :P Hatten die Musiker den unwesentlichen Anteil am Gesamtgeschehen? Spielt die Musik nicht in jeglicher Hinsicht die alles entscheidende Rolle? Von ihnen sieht man nichts - am Ende lässt sich halt der Dirigent auf offener Bühne feiern, zusammen mit der Choreographin und der "Opfer"-Tanzprotagonistin in der Mitte, aber immerhin mit allen anderen Ballettisten zugleich.


    Es ist mir bekannt, dass dies die Situation jeglichen Musiktheaters konventionellen Zuschnittes sein mag - und es ist mir auch bekannt, dass dies die Voraussetzungen für Strawinsky auch vor gut hundert Jahren waren.


    Ich hab nur laut nachgedacht. 8+)


    :wink: Wolfgang


    PS: Dank zweier Interpretationsvergleiche im Rundfunk ist mir - wie dem Eröffner dieses Threads - mittlerweile klar geworden, dass die Ablehnung der Musik durch das Uraufführungspublikum den Charakter einer urbanen Legende hat, dass es eher das Ballett war, welches die Traditionalisten in Paris verstört hat. Beinahe hätte ich gesagt: Beruhigend! ...


    Dank an MB für diesen Thread!


    Die bislang einzige Gesamtaufnahme der nummerierten Quartette in meiner Sammlung ist die obige von 1999; sie ist antiquarisch günstig erhältlich. Natürlich fehlt mir der Vergleich, um über ihre Qualität genauer zu urteilen. Bezüglich meines Bedürfnisses, die Werke kennenzulernen, habe ich keine Einwände. Öfters als ein, zwei, vielleicht drei Male gehört habe ich nur das zweite (auch längst vor der Anschaffung dieser Beinahe-Integrale), dessen Übergangscharakter mit dem höchst interessanten Einbezug des Soprans und einem Text des Fin-de-Siècle-Gurus Stefan George so bezeichnend und richtungsweisend zu sein scheint, dass sich Schulbücher mit dem Werk befassen.


    :wink: Wolfgang

    Vor zwei Jahren etwa kannte ich Dutilleux dem Namen nach - vor vielleicht zehn Jahren nicht einmal das.


    Jetzt besitze ich ein halbes Dutzend CDs, habe die auch schon mehrmals gehört und bin sehr angetan!


    Vielleicht passiert mir das nach dem heutigen Tag über kurz oder lang auch mit Eliasson - drei YouTube Dateien habe ich bereits gehört, eine CD bestellt. Musik von Dutilleux kann man allerdings in erheblich größerer Zahl erwerben, als mir dies bei Eliasson der Fall zu sein scheint.


    :wink: Wolfgang

    Hallo, Boris!


    Ich besitze die CD mit den Klavierkonzerten von Hermann Goetz (ohne e am Schluss :P ) seit wenigen Jahren. Das erste Konzert lernte ich erst auf diesem Weg kennen, das zweite habe ich schon vor Jahrzehnten auf Band mitgeschnitten und oft gehört. Mag das erste recht hübsch sein, so ist das zweite ein melodiöses und formstrenges Meisterwerk!


    :wink: Wolfgang

    Marc-André Hamelin weiß ich in manchen seiner brillianten Einspielungen romantischer oder eher moderner Klavierkonzerte, die ich kenne, und ebenso mit den bereits genannten Rzewski-Variationen oder mit den rassigen Quasi-Jazz-Nummern von Nikolai Kapustin sehr zu schätzen.


         


    Zumindest mit dem Romantischen Klavierkonzert (1920) von Joseph Marx, von dem Hyperion behauptet, es liege als "First Recording", demnach wohl als Weltersteinspielung vor, gibt es aber überzeugendere Darbietungen: Jorge Bolet, der möglicherweise auf CD nicht greifbar ist, das Konzert aber schon wesentlich früher mindestens einmal auf Tonträger eingespielt hat, oder David Lively, dessen CD-Aufnahme unwesentlich jüngeren Datums sein dürfte.


    Hamelins Über-Virtuosität nimmt Marx' exquisitem Werk viel vom Kontrast zwischen Hochstimmung und Kraftentfaltung auf der einen, lyrischen Ruhepolen auf der anderen Seite. Man hat nie den Eindruck, dass er sich die Musik erarbeiten muss; sie verliert dadurch an Gespanntheit und Grandiosität.


    Nichtsdestotrotz: Hamelin scheint ein sympathischer Zeitgenosse zu sein, und allein schon die Tatsache, dass er ausgräbt, dass er nicht primär den Schlachtrössern zwischen Grieg und Rachmaninow hinterherhechelt, macht ihn für mich interessant.


    :wink: Wolfgang

    KZ-Musik auf 24 CDs

    Zitat

    Wenn man keine Probleme hat, macht man sich eben welche ...

    Nun, Probleme habe ich in der Tat ausschließlich andere ... :rolleyes:


    Von dem "Vorwort" habe ich überdies gesprochen - ist nachzulesen.


    Nach Goldschmidt will ich mich gerne auf weitere Entdeckungen dieser Art machen.


    Folgende Serie hatte ich mir (zur Hälfte!) schon länger zugelegt - zugegebenermaßen wohl nur, weil sie mit zwanzig Euronen praktisch nachgeworfen wurde. Mittlerweile zahlt man wieder deutlich mehr dafür, und ob die Integrale noch in zwei Hälften oder als Ganze erhältlich ist, erschließt sich mir auf die Schnelle nicht.


    Die Werke, Komponisten und manch anderes wird in den Booklets auf sehr interessante Weise aufbereitet. Trotz auch bekannter Namen werden hier wohl eher echte Liebhaber bedient; Kammermusik, vor allem Solistisches für Klavier und Lieder überwiegen bei Weitem. Viel habe ich noch nicht hineingehört, aber das kann man ja immer wieder ändern. Es handelt sich um 24 CDs. Verantwortlich zeichnet der italienische Musiker Francesco Lotoro.


    Und auch hier kann man sich sicher wieder über den Titel der Serie streiten - wenn man mag :P :



    "http://www.musicaconcentrationaria.org"


    :wink: Wolfgang

     


    Richard Strauss: Panathenäenzug für Klavier (linke Hand) und Orchester, 1927


    Peter Rösel, Klavier; Dresdner Staatskapelle; Leitung: Rudolf Kempe


    Die EMI-Aufnahme stammt aus den 1970er Jahren und ist auch im Rahmen der Brilliant-Edition mit den Orchesterwerken von Strauss unter dem Dirigat von Rudolf Kempe erschienen. Die Brilliant-Edition gilt als großer Wurf.


    Das kaum bekannte, beinahe halbstündige Werk reiht sich ein in die beachtliche Zahl der für den einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein komponierten Klavierkonzerte.


    Ich mag das ein wenig aufgeblasene Pathos und den eckigen Charme dieser auch rhythmisch nicht uninteressanten Passacaglia recht gerne und finde die Einspielung sehr gut. Natürlich ist das kein Meisterwerk, aber ein wenig mehr Popularität hätte es meines Erachtens verdient.


    Die folgende Einspielung gibt es auch noch:



    [Blockierte Grafik: http://www.das-klassikforum.de/images/beer.gif] Wolfgang

    nochmals Goldschmidt: "Entartetes" aus den Fünfzigern ?!?

    Mittlerweile habe ich die drei Konzerte komplett gehört.


    Goldschmidt scheint in den Jahren nach 1950 einen Stil gepflegt zu haben, der doch recht stark an die Neoklassizisten um Hindemith erinnert. Dabei ist die Musik durchaus farbig und expressiv. Wie gesagt. Andere Musik von ihm kenne ich (noch) nicht.


    Vom Klarinettenkonzert einmal abgesehen, lässt sich dem Booklet entnehmen, dass Goldschmidt sich mit dieser Musik zum Teil schon seit Jahrzehnten getragen hatte. Es wird auch klar, dass er trotz des noch quasi glücklichen Geschicks einer Exilexistenz und eines langen Lebens sich nicht mehr im selben Grad in England zurechtfand wie in Deutschland vor dem Faschismus und dass er in schon vorgerücktem Alter dreißig Jahre lang kaum mehr komponierte, bevor in den Achtzigern allmählich das Bewusstsein für sein Werk wieder einsetzte.


    Dennoch - das fällt mir quasi erst jetzt auf 8o - ist die Bezeichnung Entartete Musik explizit für die Werkauswahl auf dieser CD eben noch aus einem weiteren Grund problematisch!


    :wink: Wolfgang

    Zitat

    Ich finde den Reihentitel durchaus problematisch, weil er den NS-Jagon ungebrochen übernimmt und wohl als selbstdesavouierend auffasst. Gewissermassen verdoppelt/bestätigt man aber zumindest implizit auf diese Weise die NS-Kategorie.


    Anführungsstriche hätte da immerhin ein wenig Distanz geschaffen ...


    Zitat

    Wenn die Problematik den Herausgebern bewusst war, hat man solche Bedenken zu Gunsten der Publicity wahrscheinlich ignoriert.


    Mittlerweile bin ich Besitzer der CD mit den drei in den Fünfzigern entstandenen Konzerten von Berthold Goldschmidt und freue mich, mit dieser hervorragend interpretierten Orchestermusik einen eher konservativen Neutöner, dessen Name mir schon vor Jahren bekanntgemacht wurde, musikalisch kennenzulernen - was sich allenthalben lohnt.


    An dem Begriff der Entarteten Musik, der ohne Anführungszeichen auf dem Cover thront - nun gut, "thronen" ist vielleicht zu viel gesagt - störe ich mich auch ein wenig. Er wird - natürlich - im Booklet erläutert, seine Wahl für die entsprechende Decca-London-Reihe begründet. Wenn man auf diese Weise der Musik per se nähergebracht wird, ist es meines Erachtens ein Wert als solcher.


    :wink: Wolfgang

    @ Florian Voß - @ putto


    Wohlgemerkt - ich schätze Goulds Bach sehr. Aber so wie die Hörproben klingen - ich fand's etwas zu technokratisch und auch zu rokokohaft, unerträglich fand ich's nicht -, hätte vielleicht auch Gould Schubert gespielt. Oder hat er? Mozart hat er in jedem Fall weitaus schlimmer verhunzt.


    @ Philbert


    Das ist nun echt ein Graus, dieser Bariton, auf den Pianisten achtet man überhaupt nicht mehr. Meine obige Rheinberger-Nummer ist ein ähnlicher Genuss. Schade, dass man das Werk erst neuerdings überhaupt in einer anderen Einspielung erwerben kann.


    :wink: Wolfgang

    Regelrecht bereut habe ich die Lektüre auch nicht, manchmal möchte man eben mitreden können. ;+)


    Es ist ohnehin tragisch, dass man die Plots alle so schnell wieder mehr oder minder vergisst - auch wenn es heute dank Internet möglich ist, sie wieder einigermaßen aufzuwärmen. Noch seltsamer scheint mir zu sein - oder es ist wirklich mein privates Problem -, dass man sich Bücher, die einem nicht oder weniger gefallen haben, bisweilen besser in Erinnerung hält als solche, mit denen man recht zufrieden war, ohne dass es einem Erweckungserlebnis gleichgekommen wäre. Das sind ohnehin die meisten - vielleicht auch die meisten Klassiker!


    :wink: Wolfgang

    Leider nicht abgebrochen ... würde ich jetzt jedoch tun:



    Was für ein postmodernistischer und faktenhuberischer Trivialroman! Es fängt recht interessant an, politisch, sozial und psychologisch offenbar motiviert, und kriegt dann wieder einmal nicht die Kurve weg von symbolistischer Pseudo-Fantasy. Wenn es wenigstens nur halb so viele Seiten gewesen wären!


    Ich hätte damals auf das Literarische Quartett hören sollen!


    :wink: Wolfgang