Beiträge von andréjo

    Beide Werke klingen halt durch und durch amerikanisch, nehme ich an. Das macht sie dann zum Projekt. Und bei der Solo-Nummer dürfte das Louisville-Orchester zugehört haben. ---


    Nein, ganz Deiner Meinung, werter music lover!


    Das Stück von Michael Tilson Thomas - wie geht es ihm? Schlecht2 - hat den Pfiff, den man erwartet. Das Konzert werde ich mir demnächst auch mal anhören, falls das möglich ist. Die CD werde ich mir jedoch nicht kaufen, solange sie nicht deutlich preisgünstiger zu erwerben ist. Spielzeit? Sind das überhaupt 45 Minuten oder so?


    EDIT: Wenn man die Exzerpte beim Werbepartner hört, hört man ja fast das ganze Konzert, wie mir scheint ... Auf jeden Fall unterhaltsam! :thumbup:


    :wink: Wolfgang

    Nachtrag zu Britten - bei meiner Ankündigung zum Ursprungsbeitrag von AlexanderK, einem der letzten "offiziellen" vor einer Woche, nicht mehr zu editieren:



    Ja, das ist ein ganz ähnlicher Gestus, selbst wenn man die Melodik vielleicht nicht verwechseln kann. Respekt!

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    ab 13:39 :thumbup: :thumbup:

    :verbeugung2: Soeben habe ich es auch herausgefunden! Wobei ich Bernsteins Serenade jetzt nicht wie meine Westentasche kenne. Aber eine klangliche Ähnlichkeit kann ich mir gut vorstellen. Es ist vielleicht dieser bisweilen eigenwillig anrührende bis sentimentale Sound des großen Amerikaners - ein kühles Pathos ;). Ob Britten da so fern ist? Aber ich melde mich noch mal.

    Der Haydn hat wieder andere Qualitäten, das ist schon klar - aber ein Quartett wie KV 464 ist in dieser eigenwilligen Mischung aus Ohrwurm und dezent-raffinierter Harmonik für mich unerreicht.


    Da will ich doch mal demnächst KV 464 und op. 18/5 vergleichen. Ich kann mir den Berührungspunkt schon vorstellen ...

    Tonart, die insgesamt heitere Grundhaltung, Variationensatz und sicher noch anderes. Vorher war mir das dennoch nicht wirklich aufgefallen.


    Noch lieber als KV 464 mag ich eigentlich KV 428 - die Harmonik ist dort noch überraschender, der Ohrwurmcharakter ausgeprägter. Letzteres könnte aber eine recht subjektive Sichtweise sein. Vor allem ist das Quartett in Es-Dur geheimnisvoller und dunkler, oft sehr romantisch und an Schubert gemahnend. Das ist nun nicht nur subjektiv.


    Notiert habe ich mir noch, jüngst motiviert durch das Forum, einen Vergleich mit Bernsteins Serenade. Auf den Zettel steht sonst nur AlexanderK, aber kein Vergleichsglied. Doch das lässt sich schnell herausfinden.


    :) Wolfgang

    Das Buchberger-Quartett bringt mir den ersten Satz noch etwas näher, da es die dynamischen Kontraste und die Rhythmik stärker betont und auch eine Nuance transparenter klingt. Das Scherzo-Menuett erscheint mir etwas gröber als Auryn, dadurch geht eher der Witz ein wenig verloren. Der langsame Satz hat für mich nicht das Geheimnis, das er vielleicht besitzen sollte. Ansonsten sind Buchberger erwartbar zügig unterwegs. Die Intonation geht für mich in Ordnung, ganz perfekt ist sie vielleicht nicht immer. Auch keine Überraschung dürfte mittlerweile mehr sein, dass die Nähe zu einer historischen Aufführungspraxis ausgeprägt erscheint, und das überzeugt mich durchaus


    Alles in allem: ein dezentes Plus für Auryn. Beide Einspielungen sind schon sehr gut, über den Daumen gepeilt.


    :) Wolfgang

    Der Haydn hat wieder andere Qualitäten, das ist schon klar - aber ein Quartett wie KV 464 ist in dieser eigenwilligen Mischung aus Ohrwurm und dezent-raffinierter Harmonik für mich unerreicht.


    Da will ich doch mal demnächst KV 464 und op. 18/5 vergleichen. Ich kann mir den Berührungspunkt schon vorstellen ...

    In der Tat ... irgendwann wären wir bei Guillaume de Machaut und nicht gar so weit weg von außereuropäischen Klängen oder zeitgenössischer Avantgarde ... Panta rhei ...

    Joseph Suder ... ein seltsames Phänomen für mich. Den Namen habe ich schon oft gehört oder gelesen. Musik kenne ich keine einzige ... die fällt quasi immer so dazwischen hinunter ...


    Gehört wird nachher, wie sich das diese Woche gehört:



    Anno dunnemals habe ich mir sämtliche Haydn-Buchberger über einen längeren Zeitraum zusammengekauft. Das war im jeweiligen Einzelfall schon preisgünstig, obwohl mir das Abwarten auf die Gesamtausgabe natürlich noch einmal billiger gekommen wäre. Aber ich kannte damals kaum ein Streichquartett von Haydn - und jetzt kenne ich auch noch nicht gar so viele mehr als flüchtig - und wollte das ändern, systematisch ändern. Für die neuwertige Doppel-CD mit dem 76er Opus soll man jetzt beim einen Partner knapp 100 Euro hinlegen. Ziemlich absurd ...


    Der andere Partner bietet neben der Integrale noch eine dezente Auswahl an Einzelausgaben, die aber wiederum für kleines Geld.


    :) Wolfgang

    Hier kann man nachlesen, dass Stahlsaiten erst nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt wurden. Insofern spielte man zu Haydns Zeiten nicht auf Stahlsaiten, auch wenn man sie auch auf die damaligen Instrumente hatte aufziehen können.


    Heutzutage sind außerhalb der HIP-Szene ohnehin Kunststoffsaiten Standard, außer vielleicht bei der E-Saite der Geige.

    Vielen Dank, Braccio! Nach Letzterem im Internet zu suchen - so weit war ich ohnehin noch nicht. Ich habe stattdessen eruiert, seit wann es Stahl gibt ... Kunststoff gibt es auch noch, genau ...


    :pfeif: Wow1 Grins1 Wolfgang

    Heißt das im Umkehrschluss, dass auf ein altes Instrument nicht unbedingt Darmsaiten aufgespannt sein müssen und eben auch nicht mussten? Das heißt, dass man vor 300 Jahren ganz genauso auf Stahlsaiten spielen konnte?


    Ich bin jetzt tatsächlich irritiert und kann den Intelligenzgrad meiner Fragen nicht einschätzen. (Allerdings würde das zu meinem Allgemeinzustand an einem privat recht fragwürdigen Tag passen. Aber das gehört nicht hierher und interessiert auch niemanden.)

    Möglicherweise spielen sie auch teilweise auf Darmsaiten, dem (famosen) Klang nach könnte ich mir das vorstellen.

    Die Rede war vom Buchberger-Quartett und es ist in der Tat so, dass nur die Viola ein modernes Instrument ist (von 1990). Die anderen stammen aus dem 18. Jahrhundert, vor der Entstehungszeit unseres Haydn-Quartettes. Darf ich einen Zusammenhang zu Darmsaiten herstellen? (Sollte das eine dumme Frage sein, muss und werde ich damit leben, aber mich für die Antwort auf jeden Fall bedanken.)


    :cincinbier: Wolfgang

    Mit der Einspielung des Auryn-Quartetts bin ich schon mal zufrieden. Zufrieden noch ohne einen aktuellen Vergleich. Das Werk ist, alles in allem, schön - wenn ich das so plump sagen darf -, es gibt unter Haydns Quartetten auch nicht so schöne ...


    Ich kann viele Stellungnahmen hier nachvollziehen. Ob es sich so leicht beantworten lässt, inwieweit Haydn'scher Humor vor allem die Tonleiterspielereien beeinflusst? In meinem Reclam-Führer und in den Booklets zu Auryn und zu Buchberger - die - Letztere - ich mir später oder morgen anhören will - werden dazu keine Überlegungen angestellt. Mir scheint wesentlich, dass sich vergleichbare kompositorische Prinzipien im Kopfsatz, im Finalsatz und auch im Menuett, das ja eher ein Scherzo darstellt, finden und damit für die große Linie sorgen. Das wäre ein durchaus romantisches Konzept, zumindest aber ein hochklassisches. Romantisch wiederum in seiner harmonischen Radikalität ist der langsame Satz ohnehin, selbst wenn er den melodischen Basis-Schlichtheiten in den anderen Sätzen entgegenläuft. Romantisch ist das Phänomen, dass im H-Dur-Satz zunächst auf eine Tonartenfixierung ganz verzichtet wird. Und in gewisser Weise romantisch scheint mir auch die Tatsache, dass eine greifbare und diesen Namen verdienende Melodik kaum zu erkennen ist, nicht einmal bei dem kurzen, aber dann genial abgewandelten Motiv des zweiten Satzes. Und der Variationen-Satz gleich zu Beginn ist gewiss als strukturelles Faktum originell, steht aber in Opus 76 nicht allein, und die großen Überraschungen bei der Gestaltung der vier Variationen sehe ich nicht so sehr.


    Mozart erweist sich immer wieder als Vorromantiker, seine harmonischen Rückungen stehen dafür und natürlich seine Moll-Sätze oder -Passagen. Die Haydn'sche Romantik ist insofern eine andere.


    So weit ein paar Überlegungen, über die man gerne streiten darf, sollten sie dahingehend bereits ein Angebot darstellen. ;)


    :) Wolfgang


    EDIT: In seinem Eröffnungsbeitrag hat Felix Meritis Dinge gesagt, die ich hier wiederhole. Andere später. ... Isch schwör, dass ich mich nicht an alle diese Dinge erinnert habe ... vielleicht an einzelne ...

    Danke an music lover für die Information! Ganz sicher war ich mir nicht - daher: meines Wissens. Aber Du hast da ja sehr viel Hintergrundswissen geliefert! Insofern dürfte es nicht nur Deine Meinung sein. Bei mir war es in der Tat meine Meinung, beruhend auf allzu persönlichen Hörerfahrungen. ;) :)


    Offenbar stimmt das Klischee mit der Werkreservierung durch Wittgenstein tendenziell, aber nicht konsequent und bis 1961. Wie ich geschrieben habe: ebenfalls kein Anspruch meinerseits auf Expertenwissen!


    :) Neulich habe ich bei einer Konzertbesprechung mich auf die Anekdote bezogen, die die Künstlerin erzählt hat. J. S. Bach wollte gerne die Organistenstelle von Buxtehude, aber dessen Tochter nicht heiraten. Stimmt das wenigstens? Grins1


    Ach so - nachher eben gehört:



    :cincinbier: Wolfgang

    Der Film ist meines Erachtens zwar nicht gänzlich frei von politischem Hintergrund, aber ich sehe das eher als unbedeutend. Selbst der einschlägigen Szene, als Bömmel gegen Ende zugestehen muss, dass er beliebt ist, aber eben nicht ernstgenommen wird, und Dr. Brett - nomen est omen - sich ihm gegenüber mahnend auf die eigene Vorstellung von Ordnung und Disziplin beruft, muss man nicht zwangsläufig so interpretieren. Freilich wird hier der politische Kontext schon spürbar. Doch würde man ihn nicht kennen, würde man ihn dann erkennen? :/


    Wo äußern sich sonst die Drill- und Zuchtideen? Habe ich eindeutige oder eindeutigere Szenen übersehen? Das ist leicht möglich. Werden bei den heute ausgestrahlten Filmversionen solche Szenen weggelassen? Da würde ich mich über Hinweise freuen. Meines Wissens gibt es ja auch zwei Versionen und mir ist vermutlich nur die spätere bekannt.


    So genial im Einfall wie eben naiv ist ja auch der Roman von Heinrich Spoerl. Den habe ich als Jugendlicher gelesen, dann wohl nicht mehr. Finden sich dort deutliche politische Bezüge? Aber auch hierbei wäre mir nicht bekannt, dass sich - quasi vor 1968 - in anderen Schüler-Romanen - so berühmten wie denen von Friedrich Torberg oder Hermann Hesse - auffällige politische Schülerhaltungen fänden. Ein Sonderfall ist der Roman Jugend ohne Gott von Ödön von Horvath, dessen Aussage in der Tat eine politische ist, aber das dürfte kein Schulroman sein wie die genannten, sondern eine stärker abstrahierende Zeit- und Milieustudie. Und im Falle von Robert Musils Törleß scheint mir das ähnlich vor allem auf der individual- und sozialpsychologischen Ebene.


    Wohlgemerkt: Selbstverständlich kann und muss man alle diese Romane politisch deuten. Im Gegensatz zu Spoerl haben sie aber eben nicht oder nicht primär eine Unterhaltungsfunktion, sondern stellen per se Zeitkritik dar.


    Spoerl selbst scheint kein expliziter Gegner des Regimes gewesen zu sein. War er ein Mitläufer? Ein Nutznießer? Oder eben ein reiner Unterhaltungsschriftsteller, der den Interessen auch des Regimes entgegenkam, auf dieser Ebene abzulenken - mit allen gewünschten Konsequenzen?


    :) Wolfgang

    Bekanntlich konnte Paul Wittgenstein damit überhaupt nichts anfangen - hat es aber leider dennoch zu Lebzeiten nicht aus der Hand gegeben, so wie alle seine von ihm bestellten Konzerte, wenn ich recht informiert bin.

    Vedernikov spielte 1959 die russische Premiere des op.53 und nahm das Werk1961 auf . Paul Wittgenstein verstarb 1961 . Laut IMSLP :


    Erstaufführung 1956-09-05 — West Berlin: Siegfried Rapp (piano), Martin Rich (conductor)

    Danke für die interessante Information. Mit Siegfried Rapp kann ich das folgende wenig bekannte Konzert für die linke Hand beitragen. Ein durchaus typischer Martinu der 1920er, der mir aber erst sehr spät, also vor ein paar Jahren, aufgefallen ist. Und Prokofieff spielt er ja auch.


    Und das fünfte Konzert mag ich ebenfalls am liebsten mit Richter. Ich wusste nicht, dass er es öfters eingespielt hat, aber es wundert mich natürlich nicht. Was ich kenne, ist die folgende Aufnahme:



    Da ich die CD mit den Legendary Russian Pianists besitze, kenne und schätze ich auch die Einspielung des ersten Konzerts mit Kerer.


    Doch in der Tat gibt es gewiss keinen Mangel an herausragenden älteren und neueren Aufnahmen der Prokofieff-Konzerte. Am liebsten höre ich mittlerweile das zweite mit der genialen Kadenz im ersten Satz. Hier ein Musterbeispiel aus meiner Sicht:



    Das Cover sieht bei mir anders aus, aber so schön sind die beiden Herren dann auch wieder nicht ... ;)


    :cincinbier: Wolfgang

    Browning war meines Wissens der erste Spezialist für Prokofieffs viertes Klavierkonzert. Mit ihm habe ich dieses Opus, das ja den Ruf einer gewissen Sprödigkeit genießt, vor auch schon etlichen Jahrzehnten kennengelernt. Bekanntlich konnte Paul Wittgenstein damit überhaupt nichts anfangen - hat es aber leider dennoch zu Lebzeiten nicht aus der Hand gegeben, so wie alle seine von ihm bestellten Konzerte, wenn ich recht informiert bin.


    :wink: Wolfgang