Beiträge von Maurice

    Scheint hier noch niemand (im Forum) gepostet zu haben ...


    Keith Jarrett teil gelähmt: Das Ende einer Jazz-Piano-Ära

    Ich habe das nicht mal mitbekommen. Das ist keine gute Nachricht, aber leider nach Schlaganfällen auch normal. Er ist inzwischen auch 78 Jahre alt, da passiert sowas sehr schnell. Auch Oscar Peterson konnte die linke Hand nach seinem Schlaganfall 1993 nicht oder nur noch extrem eingeschränkt nutzen. Immerhin trat er nach seiner Genesung wieder auf.


    Ein ganz Großer ist als Musiker damit verstummt. Sehr traurig.

    Ich habe gerade das Video vom Hurwitz angesehen, wo er diese Capriccio-Box bespricht:


    Um es freundlich zu sagen: er hält sie nicht für wirklich gelungen.

    Dann lohnt es sich reinzuhören. Herrn Hurwitz' Meinungen sind oftmals genau vorbei und nicht getroffen. Ich habe die Kritiken in besserer Erinnerung, mehr aber auch nicht. Gehört habe ich die Aufnahmen nicht, aber die Suiten aus Stuttgart, die ich hervorragend fand. Daher würde ich Hurwitz' Ansichten erst mal sehr in Frage stellen.

     


    Sandor Vegh mit seiner Camerata Academica Salzburg spielt Streichersinfonien, bzw. Serenaden für Streicher von Mozart, Mendelssohn, Dvorak und Hugo Wolf


    W.A.Mozart : Serenade D-Dur, KV 239

    F.Mendelssohn: Streichersinfonie Nr.9, C-Dur

    A.Dvorak : Serenade für Streichinstrumente E-Dur, op. 22

    Hugo Wolf : Serenade G-Dur


    Camerata Academica Salzburg, Leitung: Sandor Vegh AD: 19.08.1986 & 21.08.1986

    Ob der Nielsen komplett wird ist keineswegs sicher, werter Maurice.. Dausgaard hat nämlich mitten in der Saison "hingeschmissen" und wird seinen Vertrag, den er per e-mail kündigte, nicht erfüllen.

    Oh !! Nun gut, die Einspielungen sind ja nicht neu, sondern die Veröffentlichungen von 2019 (2017,2015 3 und 4) und 2020 (Einspielungen weiß ich nicht gerade). Da dürften die beiden letzten Sinfonien vermutlich auch bereits eingespielt worden sein. Die Nr.3 und 4 haben sogar eine Grammy-Nominierung erhalten, da dürfte man sich in Seattle doch eher zur Veröffentlichung entscheiden, um eine GA vorweisen zu können.

     


    Carl Nielsen: Sinfonie Nr.4 : Seattle Symphony , Thomas Dausgaard AD: Live Nov. 2015


    Thomas Dausgaard dürfte mit der Seattle Symphony nun auch seinen Zyklus fertig haben. Bisher sind zwei CDs mit den Sinfonien Nr. 1-4 erschienen. Ich gehe davon aus, dass die beiden anderen Sinfonien auch bald veröffentlicht werden.


    Heute nun die Nr.4 zuerst. Und doch noch die Nr. 3 hinterher.


    Von Thomas Dausgaard habe ich einige CDs hier, etwa die GA der Sinfonien von Hamerik, Langgaard und Schumann und die Carl Nielsen-Orchesterwerke. Er macht überall einen guten Eindruck, schauen wir mal. Er war in seiner Funktion als Dirigent relativ lange mit seinen Orchestern verbunden, etwa mit dem Schwedischen Kammerorchester von 1997-2019, dem Dänischen RSO (2001-2012), ist seit 2016 Chef des BBC Scottish SO und seit 2019 in Seattle tätig.

     


    Chet Baker: Chet Baker Quartet feat. Russ Freeman AD: 1952-1953 (1954, Bonus-Track only)


    Chet Baker (Trompete, Vocal-23) - Russ Freeman (Klavier) - Red Mitchell (Bass, 1) - Bob Whitlock (Bass, 2-4) - Carson Smith (Bass, 5-22) - Joe Montragon (Bass, 26) - Bobby White (Drums,1-4) - Larry Bunker (Drums, 5-22) - Shelly Manne (Drums, 23-25) - Bob Neel (Drums, 26)


    AD: Track 01: 15.12.1952, L.A. , Tracks 02-04: 17.04.1953, L.A. , Tracks 05-11: 30.07.1953, L.A. , Tracks 12-22: 03.10.1953, L.A. , Tracks 23-25:

    27.10.1953, L.A. , Track 26: 10.08.1954, L.A:, Tiffany Club Live


    Diese CD beinhaltet die beiden LPs Cool Baker, Vol.1 und Cool Baker, Vol. 2


    Wer sich im West Coast Jazz etwas auskennt, wird sehr schnell die Namen Red Mitchell, Carson Smith, Joe Montragon , Larry Bunker und Shelly Manne herauslesen, natürlich auch Russ Freeman.


    Hört man sich diese Aufnahmen mit jenen von Miles Davis im gleichen Zeitraum an, wird man recht schnell doch gewisse Unterschiede im Spiel der beiden Trompeter heraushören. Spielt Miles doch öfter mit dem Dämpfer, bevorzugt Baker das offene Horn. Auch agiert Baker etwas kraftvoller und auch technisch reifer als Davis. Baker ist nur drei Jahre jünger als Davis übrigens. Baker wurde damals nicht grundlos wiederholt zum besten Jazztrompeter gewählt, er war damals Miles überlegen, der doch ziemlich stark mit technischen Problemen zu kämpfen hatte (neben seiner Drogensucht).


    Es sind Bakers erste eigene Einspielungen, kurz nachdem er das Gerry Mulligan Quartett verlassen hatte, weil Mulligan wegen seiner Drogensucht ins Gefängnis musste. Kurze Zeit später wurde leider auch Baker drogenabhängig, was am Ende auch sein Tod bedeuten würde. Der berühmte Fenstersturz 1988 in Amsterdam war die Folge davon.


    Hier bei diesen zeitlos hervorragenden Einspielungen wurde er vom exzellenten Russ Freeman (1926-2002) am Klavier begleitet, einem leider auch sehr unterschätzten Musiker aus Chicago, der aber vor allem an der Westküste um Los Angeles herum agierte. Ab 1955 spielte er 11 Jahre mit Shelly Manne zusammen, dann zog er sich von der Szene weitgehend zurück, gründete 1962 einen eigenen Verlag und komponierte Schlager.


    Chet Baker fand 1955 in Dick Twarzick am Klavier einen Seelenverwandten, der aber halt auch den Drogenkonsum mit ihm teilte. Entsprechend setzte sich Twarzick 1955 in Paris den letzten Schuss, als er mit Baker auf Europatournee war und einige wirklich exzellente Einspielungen vorlegte. Welch ein Verlust für Baker und die Musikwelt.


    Man höre nur mal auf Track 11 der CD (Batter Up) das im schnellsten Tempo unisono gespielte Zwischenthema. Das lässt klar erkennen, wie fit Baker war, wenn er denn wollte. Man hört aber auch, wie kreativ Freeman ist, wenn es darum geht, um Baker herum zu spielen, ihn beim Thema zu unterstützen oder neue Linien zu finden, die zu Bakers Spiel passen.

     


    Zdenek Fibich: Sinfonie Nr.2 AD: 1951


    Tschechische Philharmonie Prag , Karel Sejna


    Das ist die zweite CD der kleinen Box. Auch hier eine erstaunliche Mono-Qualität für 1951. Sehr erfreulich.

     


    Louise Farrenc : Sinfonien Nr.1 & 3


    Insula Orchestra , Laurence Equilbey


    Ich kannte weder Dirigentin noch Orchester, aber sie spielen wohl auf historischen Instrumenten. Nun gut, am Ende zählt das Ergebnis, und das scheint mir sehr gelungen zu sein.

    Ich besitze Einspielungen der Sinfonie unter Belohlavek (BBC-SO), Mackerras, Neumann, Pesek und Petrenko. Meine Erstbegegnung war mit Neumann auf Supraphon, so weit ich das in Erinnerung habe. Petrenko kam später erst, dann aber gleich die Box bei JPC.


    Zwischenzeitlich hatte ich immer mal wieder andere Einspielungen noch im Visier (jene aus Essen etwa, aber auch Ashenazys Einspielung). Am Ende wurde es keine weitere Einspielung. Ich denke, dass mir diese fünf Aufnahmen ausreichen werden. Welche ich als Favorit auswählen würde weiß ich nicht. Sie sind, und das finde ich höchst erfreulich, alle mMn sehr gut gelungen. Bei so einem Mosnterwerk sicher eine reife Leistung, sowohl vom Dirigenten, aber auch dem Orchester.


    Dass man hier mit der Tschechischen Philharmonie keinen Fehler machen kann, sollte klar sein. Neumann und Pesek sind die ältesten Einspielungen bei mir. Vielleicht hier mit dem ganz kleinen Nachteil der Aufnahmequalität, aber das ist jetzt Jammern und Kritik auf sehr hohem Niveau.

     


    Emilie Mayer : Sinfonie Nr.4, H-Moll (Rekonstruktion Malzew) & Concerto für Klavier und kleines Orchester in B-Dur


    Neubrandenburger Philharmonie, Stefan Malzew (Sinfonie) & Sebastian Tewinkel (Concerto) + Ewa Kupiec (Klavier)


    Emilie Mayer (1812-1883) ist inzwischen auch hier durchaus ein Begriff geworden, da sich einige Labels und Künstler mit ihr beschäftigten und Einspielungen vorgenommen haben. Im Konzertleben ist sie allerdings weiterhin nur sehr selten zu hören. Wenn ich das richtig gelesen habe, hatte sie 8 Sinfonien geschrieben, wovon einige als verschollen gelten und die hier eingespielte Vierte existiert nur als Klavier-Arrangement zu vier Händen, auf dem der Dirigent Stefan Malzew seine Rekonstruktion aufgebaut hat. Das Werk wurde am 16.März 1851 in Berlin.


    Das Concerto wurde damals als "stark an Mozart angelehnt" bezeichnet. Nun gut, das mag Anfang der 1850-er Jahre nicht gerade "futuristisch" anmahnen, aber wer weiß, was die sehr kluge Frau Mayer im Kopf hatte? Vielleicht war das von ihr auch so gewollt? Niemand wird es 2023 mehr sagen können und Hinweise dazu scheint es bis dato auch nicht zu geben dazu.



       


    Carl Reinecke : Orchesterwerke, Vol.1 (incl. 1.& 3. Sinfonie)


    Münchner Rundfunkorchester , Henry Raudales

    Dirigent Henry Raudales ist auch der Konzertmeister des Orchesters, dirigiert aber immer mal wieder. Hier scheint er seine Sache sehr gut gemacht zu haben, so zumindest mein erster Eindruck.

    Nochmal Op. 6 von Webern. Staatskapelle Dresden, Giuseppe Sinopoli. Kam mir noch klangsinnlicher und atmosphärisch dichter vor als mit dem LSO unter Boulez.

    Die ganze Reihe unter Sinopoli finde ich ausgezeichnet gelungen. Durch IHN und Karajan wurde ich langsam mit der Zweiten Wiener Schule vertraut gemacht. Danke an diese beiden großartigen Dirigenten und ihre tollen Orchester !!

     


    Jean Sibelius : "The Sound of Sibelius" (u.a. Karelia-Suite, Die Waldnymphe, Valse Triste, Finlandia) AD: 2006-2007


    Lathi SO, Osmo Vänskä


    Mir ist heute irgendwie nach Sibelius. Diese CD habe ich neu bekommen aus dem Abverkauf von BIS-CDs bei JPC.



    Wie erklärt ihr euch, dass ein Schüler dieser Masterclass nicht weiß, wie weit man bei "quasi improvvisando" ausholen darf?

    Es ist, wie so oft in der Musik, alles ein wenig Ansichtssache. Wer zu Dozent A geht, sollte wissen, wie dieser so tickt, worauf er/sie Wert legt und worauf weniger. Das ist in etwa wie mit den Lautstärken zu agieren/spielen. Bei Dirigent A ist "Forte" lauter als bei Dirigent B, usw.


    Cherubino hat das sehr schön geschrieben. :top:

     


    Zdenek Fibich: Sinfonie Nr.1, "Am Abend", op. 39, "Im Frühling", op. 23 AD: 1950 (Mono)


    Tschechische Philharmonie Prag & Chor der Tschechischen Philharmonie Prag , Karel Sejna & Drahomira Tikalová (Sopran) + Karel Kalas (Bass)


    Erstaunlich gutes Mono für 1950 und Prag. Respekt!! Das dürfte die erste GE der Fibich-Sinfonien gewesen sein, wenn auch in einem Abstand von 10 Jahren (1950 Nr.1, 1951 Nr.2 und 1961 Nr.3).


    Dirigent und Kontrabassist Karel Sejna (1896-1982) dürfte nach Vaclav Talich, Karel Ancerl, Vaclav Neumann und Rafael Kubelik die Nr.5 der tschechischen Dirigenten gewesen sein nach dem 2.Weltkrieg. Ja, da werden mir die Opernfreunde sicher einige andere Namen noch um die Ohren hauen, etwa Zdenek Chalabala. Natürlich noch Zdenek Kosler, Libor Pesek, der letztes Jahr vertorben ist. Jiri Belohlavek, der leider viel zu früh gehen musste, und und und.


    Es ist eine der wenigen Mono-Einspielungen die ich besitze, aber die Doppel-CD-Box war so günstig gewesen, da musste ich einfach zuschlagen.

    Der Katalog von BIS wird dann zunächst bei Apple über ihre Programme vermarktet. An Diskusscheiben haben die kein Interesse.

    Ich habe überhaupt nicht mitbekommen, dass BIS die CD-Produktion eingestellt hat. Oder wurde BIS verkauft?