Ed Polcer : The Ed Polcer All Stars : Some Sunny Day AD: 12.05.1991, Atlanta, USA
Ed Polcer (Kornett) - Bob Havens (Posaune) - Allan Vaché (Klarinette) - Johnny Varro (Klavier) - Marty Grosz (Gitarre) - Jack Lesberg (Bass) - Hal Smith (Drums)
Das hier ist Jazz in der Tradition des Dixielands, aber nicht des billigen "Bier-Jazz", den man leider nur allzu oft in den Festzelten zu hören bekommen hat, sondern traditioneller Jazz allererster Güteklasse.
Kornettist Ed Polcer leitete von 1975 bis zur Schließung 1985 den legendären Jazzclub "Eddie Condon's" in New York, nachdem dieser 1973 verstorben war. Er spielte wiederholt in der Carnegie Hall, 1973 mit Benny Goodman, und spielte auf der Hochzeit von Grace Kelly und Prinz Rainier.
Bob Havens, der sowohl Bigband-Erfahrung (etwa von 1960-1982 im Lawrence Welk Orchestra, die in der damals berühmten Show gleichen Namens spielte, Benny Goodman), aber auch mit George Girard, Al Hirt, Bob Crosby und Peanuts Hucko mehr den alten Jazz.
Allan Vaché ist der jüngere Bruder des bekannten Kornettisten Warren Vaché. Er spielte mit Bobby Hackett, Wild Bill Davison, Vic Dickenson, Pee Wee Erwin oder auch Bob Wilber.
Johnny Varro, dessen Klavierstil auch Einflüsse von etwa Teddy Wilson, Ralph Sutton oder Jess Stacy zeigt, spielte bereits 1957 mit Bobby Hackett, wirkte viele Jahre als Pausenpianist im legendären Club von Eddie Condon, bevor er dort fester Pianist der Band wurde (als Nachfolger von Gene Schroeder). Weiter spielte er mit Roy Eldridge, Red Allen, Charlie Shavers, Coleman Hawkins, Jo Jones, den Dukes of Dixieland, u.v.a.
Marty Grosz, der Sohn des berühmten Malers George Grosz, wurde noch in Berlin geboren, bevor er mit drei Jahren in die USA auswanderte. Dort wirkte er in unzähligen Konzerten mit, die sich im traditionellen Umfeld bewegten. Er gilt als exzellenter Rhythmusgitarrist, der auch feine Soli spielen konnte, aber auch als Sänger und Entertainer seine klasse zeigte. Hier ist er nur als Gitarrist zu erleben.
Jack Lesberg spielte sowohl im Sinfonieorchester unter der Leitung von Leonard Bernstein, als auch in den All Stars von Louis Armstrong (Australien 1956), aber auch mit Eddie Condon, Benny Goodman, Billie Holiday, Tommy Dorsey, Bobby Hackett und auch Frank Sinatra.
Hal Smith wirkte mit Billy Butterfield, Doc Cheatham, Wild Bill Davison, Bud Freeman, u.v.a.
Die Band spielt wie aus einem Guss, es gibt kein gegenseitiges Übertrumpfen, alle spielen als Band zusammen und nicht als hervorragende Einzelkämpfer, wahrlich nicht oft erlebt man solche glücklichen Glücksgriffe.
Auch klanglich wurde diese CD gut eingefangen, es bleiben keine Wünsche offen.