Beiträge von Algabal

    Bei jpc hat die Einspielung bei dreizehn Bewertungen volle 5/5 Sternen. Muss nix heißen. Ungewöhnlich ist das aber schon. Die Schnipsel der 1, 3 und 4 (in die 2 hab ich nicht reingehört - die kann ich nicht leiden) machen auf mich einen sehr, sehr guten Eindruck (was für ein krasser Puls in der Einleitung zum Kopfsatz der 1.!). Also, wäre da nicht der recht hohe Preis und die Anzahl der Einspielungen von Brahms-Symphonien in meinem Regal, würde ich nicht lang nachdenken...


    Adieu
    Algabal


    p.s.: Hab jetzt doch den Bestellknopf gedrückt ...

    Das hier:


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    Eric Dolphy: "Jim Crow" [?]


    Vielleicht wird das mal das "Musikstück der Woche"?


    Hm


    Adieu

    Algabal

    Daraus:



    Ludwig van Beethoven:

    Symphonie Nr. 4

    Symphonie Nr. 7

    Royal Flemish Philharmonic, Leitung: Philippe Herreweghe


    Die 4 gefiel mir ausnehmend gut, viel Feuer und dennoch sehr schon differenziert dargestellt. Die 7 finde ich nicht besonders gelungen, den langsamen Satz sogar ziemlich missraten. Da geht doch vieles durcheinander, die Orcherstergruppen fallen auseinander, da schwingt gar nichts richtig ein. Schade.


    Adieu

    Algabal

    Agravain


    „Recht“ insofern, als im konkreten Falle von ‚Agon‘ das Kunstwerk in signifikanter Weise unvollständig bleibt, wenn die Choreographie fehlt. Das stimmt vielleicht. Wahrscheinlich sogar. Muss ja aber nicht bedeuten, dass die (eine) Choreographie den Erstzugang zum Stück oder gar zur Musik erleichtert. Da hast du nochmals recht.


    Adieu

    Algabal

    Das ist interessant, denn ich hatte gestern genau den gegenteiligen Eindruck. Vorausgeschickt: ich kannte das Stück bisher gar nicht, habe wohl nur eine Aufnahmen in der Stravinsky dir. Stravinsky- Box, aber nie gehört. Da ich grad kränkele und flachliege, habe ich die CD nicht gesucht sondern Youtube aufgemacht und dort eben auch einige Mitschnitte von Choreographien.


    Ich schaute diese an: NYC Ballett (1960):


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    Ehrlich gesagt: ich finde, dass die Choreographie(n - ich guckte dann noch in ein paar andere hinein), die Abstraktheit der Musik eher verdoppeln, als dass sie es erleichtern würden, Zugang zur Musik zu finden. Auf mich wirkte das Ganze eher wie eine Laborunternehmung, eine Versuchsanordnung, teilweise (sorry) nachgerade grotesk. Das mag anders sein, wenn man die Musik kennt und DANN eine Choreographie sieht. Jedenfalls scheint mit der Zugang zur Musik von „Agon“ im Angesicht der Operationsplans (also der Partitur), ohne dass der neurochirurgische Eingriff zugleich getanzt wird, einfacher - für mich jedenfalls. Was naklar a) nicht bedeutet, dass Du und Irene Alm nicht tatsächlich doch recht habt und b) ich nach einmaligem Hören im Angesicht der Noten die Musik gerafft oder Zugang zu ihr gefunden hätte.


    Adieu

    Algabal

    Das Alban Berg Quartett hat die Werke mindestens zweimal eingespielt, einmal für Teldec und einmal für EMI. Bei letzterer ist op.51.2 als Live-Aufnahme aus St. Petersburg dabei. Ebenfalls eine schöne Aufnahme.


    Ich habe die andere, also die bei Teldec:



    Höre ich gerade und bin sehr zufrieden. Aber ich kenne das Stück auch nicht besonders gut (eigentlich gar nicht gut). Als alternative Wiedergabe habe ich nur das Tokyo String Quartett. Das höre ich mal abends.


    Schönen Tag und Adieu

    Algabal

    Brahms :Quintett op. 34 . Die Columbia LP mit Leon Fleisher und den Juilliards hatten wir zuhause . 1963 .Immer noch eine maßgebliche Einspielung für mich . (Und was war ich enttäuscht, als ich Fleisher mit den Emersons hörte ).


    Das obere Cover ist so absurd unpassend wie wenige andere....


    Adieu

    Algabal


    Hieraus die Neunte.

    Hieraus die 5. Das ist vor allem „Musik“, was da dargeboten wird, oder? Sehr viel „Musik“. Das gefällt irgendwie, aber es fehlt auch viel „irgendwie“. Ich mochte die 5. nicht besonders bisher. Svetlanov hat mich kürzlich geflashed, weil das ganze sehr existenziell daherkam. Wigglesworth zelebriert die „Musik“. Das hat schon was. Aber es fehlt auch was. Irgendwie halt so.


    Adieu

    Algabal

    Nach dem Kopfsatz wird's deutlich erfreulicher. Jaja, tatsächlich.


    Adieu

    Algabal

    och, ich mag auch den Chorteil sehr gern. :)


    Hier läuft grad die 4. aus dem Zyklus. Mit der werde ich nicht warm werden. Sorry. Das ist die "Du kannst auf jeden Fall die Partitur mitlesen, auch wenn du weder das Stück kennst noch jemals in die Noten geschaut hast"-Interpretation. Maaaaaan. Das ist (in my ears) abbuchstabiert und das geile Klangbild trägt hier dazu bei, dass man (ich) es genauso empfindet.


    Schwächer als 1-3. In my ears...


    Adieu

    Algabal


    Weiter mit DSCH Nr. 7. Mark Wigglesworth leitet das BBC National Orchestra of Wales.


    Von den Tempi eher getragen, zumal im Kopfsatz. Teils wunderbar ausgeleuchtete Details bei den Holzbläsern! Insgesamt scheinen Wigglesworth hier die lyrisch-melancholischen Anteile des Stückes mehr am Herzen gelegen zu haben als das Martialische. Im Finale geht die Post dann aber schon ab.

    Bei mir läuft CD 1 aus dem Zyklus - Symphonien 1 bis 3, alle mit dem NRPO. Gerade läuft bereits die 3. Symphonie. Das ist schon sehr gut alles. Die 1. fand ich gut gespielt, tontechnisch perfekt, supertransparent, aber etwas zahm und gediegen. Die 2. ist sehr gut, für eine westliche „Pflichteinspielung“ im Rahmen eines Zyklus schon bemerkenswert, auch im Chorteil. Klingt micht so, als habe Wigglesworth das Ding nicht einfach hinter sich bringen wollen, sondern schon ernst genommen als Aussage und als Musik. Klar, das hat nicht die revoluzzerhafte Rotzigkeit wie bei Järvi (aber der ist bei dieser Symphonie sowieso eine Liga für sich). Revolutionsromantik und son bisschen Adoration hier, proletkultiges Derangement des Hochkulturschemas bei Järvi. Aber schon wirklich gut, was Wigglesworth hier macht. Die 3. geht sich verdammt gut an in dieser Interpretation, finde hier trifft er den Charakter der Musik (noch) besser als bei der 2. Ja, könnte sein, dass sich das als ein Nicht-Fehlkauf erweist …


    Adieu

    Algabal

    So, weichgekocht. Ich hatte mal die vierte aus dem Zyklus und hab sie weggeschenkt, weil sie mich damals langweilte. Nach dem vielen Lob aus seriösen Federn hier, war ich dann doch neugierig und so hab ich den Zyklus letzten Donnerstag bestellt. Gestern in der Post wandern die CDs ab heute nach und nach in den Player. Aber erst gabs heute früh diese (gestern aus zweiter Hand erstanden):



    DSCH: Symphonie Nr. 5, op. 47

    USSR Symphony Orchestra (so stehts auf der CD), Leitung: Evgeny Svetlanov


    Herrje, was für eine Breitseite! Das ist schon sehr, sehr großartig!


    Adieu

    Algabal

    Höre das Stück gerade in dieser Lesart:



    Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Leitung; Christopher Ward


    Das ist eine sehr schön ausgehörte, differenzierte Wiedergabe. Finde ich. Nicht so kühl wie Neuhold, nicht so schwelgerisch wie Renes.


    Was höre ich, welche anderen Komponisten assoziieren ich? Korngold und Strauss? Nein. In manchen Passagen in der Mitte des Werks (habe die Partitur nicht mitgelesen) am ehesten den Sibelius der Kullervo-Symphonie (Kullervos Jugend). Ansonsten? Eigentlich nur Schreker, der da irgendwie sehr einsam im Feld der Musik seiner Zeit dasteht.


    Und in Schrekers 'Gesamtwerk' wirkt das Vorspiel auch seltsam monolithisch auf mich. Nach 1925 war Schreker eigentlich auf einem ganz anderen Weg. Weg von den flirrenden Psychostudien, der "Singende Teufel" eigentlich ein politomusikalisches Manifest, "Der Schmied" eine Volksoper (Schrekers Antwort auf "Die Meistersinger"?) und "Christophorus" eine (auch musikalische) Dekonstruktion der Praxis des Komponierens - und dann dieses scheinbar süffige Memnon-Vorspiel... Hm. Rückfall in den Vor-Irrelohe-Stil? Höre ich erstmal so. Aber dann?

    Aber dann: Ich empfinde die Musik des Vorspiel soviel unsicherer und auch verunsicherter als alles andere von Schreker. Irgendwie scheint die Musik sich stets selbst im Blick zu haben, zu prüfen. Etwa dieses langsame Atemgeräusch in den ersten ca. 5 Minuten, das irgendwie jenseits des musikalischen Geschehens zu stehen scheint, aber zugleich den Puls der Musik vorgibt (in der Ward-Interpretation ist das fantastisch herausgearbeitet). Für mich klingt das Ganze, als würde da jemand einen reflexiven Kommentar zu seinem Lebenswerk komponiert haben. Oder so ähnlich.


    Adieu

    Algabal

    Ich höre jetzt gerade die Einspielung, in der ich das „Vorspiel“ dereinst kennengelernt habe:



    Badische Staaskapelle Karlsruhe, Leitung: Günter Neuhold


    Die ist echt gut. Ziemlich zügig (20:53) und distanziert, was der Musik IMO sehr gut tut. Finde, dass die Musik hier auf eine irgendwie befremdliche Weise modern klingt. Die Orientalismen wirken gar nicht irgendwie romantisch, auch nicht exotistisch, also gar nicht nach Kolorit, sondern eher wie bittere Metaphern. Eine ziemlich scharfkantige und schroffe Darstellung. Mir gefällt das so sehr gut, wesentlich konturierter und eindrücklicher als Renes.


    Adieu

    Algabal

    Das Libretto zu „Memnon“ hatte Schreker offenbar bereits 1919 fertiggestellt (so Horst A. Scholz im Booklet der Renes-Aufnahme), aber sich erst wieder 1933 mit dem Stoff beschäftigt. Scholz verttitt die Meinung, Schreker habe das Stück als „Konzertovertüre“ konzipiert …. Hm.


    „Romantisch“ kann ich das Stück übrigens nicht recht empfinden. Aber beim heutigen Hören (Renes) hab ich es zunächst als merkwürdig „rückschrittig“ gegenüber der Musik von Schrekers drei letzen Opern empfunden.


    Adieu

    Algabal

    So, jetzt hab ich's doch schon kurz und knapp gemacht. Das Musikstück der kommenden Woche sei folgendes:


    Franz Schreker: Vorspiel zu einer großen Oper („Memnon“) (1933/34)


    Es handelt sich um Schrekers letzte Komposition, das Vorspiel zu einer geplanten Oper „Memnon“. Vielleicht die Summe seines Schaffens und zugleich der Anfang eines neuen Wegs? Ein IMO absolut faszinierendes Stück Musik! Aber hört selbst:


    Vorspiel zu einer großen Oper
    Provided to YouTube by NAXOS of AmericaVorspiel zu einer großen Oper · Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzSchreker: Vom ewigen Leben & Phantastische Ouvertüre...
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    Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Leitung: Christopher Ward


    Vorspiel zu einer großen Oper: Vorspiel zu einer grossen Oper
    Provided to YouTube by NAXOS of AmericaVorspiel zu einer großen Oper: Vorspiel zu einer grossen Oper · BBC Philharmonic Orchestra · Vassily SinaiskySchreker:...
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    BBC Philharmonic, Leitung: Vassily Sinaisky


    Vorspiel zu einer großen Oper: Vorspiel zu einer grossen Oper "Memnon"
    Provided to YouTube by NAXOS of AmericaVorspiel zu einer großen Oper: Vorspiel zu einer grossen Oper "Memnon" · Tonkünstler-Orchester · Uwe MundSchreker: Vor...
    www.youtube.com

    Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Leitung: Uwe Mund


    Vorspiel zu einer großen Oper
    Provided to YouTube by NAXOS of AmericaVorspiel zu einer großen Oper · Royal Swedish Orchestra · Lawrence RenesSchreker: Orchestral Music from the Operas℗ 20...
    www.youtube.com

    Royal Swedish Orchestra, Leitung: Lawrence Renes


    Vorspiel zu einer großen Oper (Memnon)
    Provided to YouTube by Warner ClassicsVorspiel zu einer großen Oper (Memnon) · Gürzenich-Orchester Kölner Philharmoniker/James ConlonSchreker: Orchesterwerke...
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    Gürzenich Orchester, Leitung: James Conlon


    Hier kann man die Partitur online einsehen (leider kein Download)

    https://www.universaledition.com/franz-schreker-659/werke/vorspiel-zu-einer-grossen-oper-5741


    CD-Cover liste ich morgen.


    Da das Stück „nur“ gut 20 Minuten dauert, sollte eine Woche zum Austausch genügen.


    Bin gespannt!


    Adieu

    Algabal