Beiträge von fahl5

Am 12. Dezember wird eine neue Forensoftware installiert. Die Arbeiten dauern voraussichtlich etwa eine Stunde und werden zwischen 13:00 und 18:00 Uhr stattfinden. Für die Dauer der Installation wird das Forum nicht verfügbar sein!

    Martin Almstedt

    Klassik-resampled präsentiert jetzt die Erstaufnahme des monumentalen "Amen" aus dem Oratorium "Der gefundene Mensch" von Matin Almstedt.
    Ich möchte dies zum Anlass nehmen einmal ein größeres sehr anregendes und fruchtbares Langzeitprojekt vorzustellen.
    Es handelt sich in enger Zusammenarbeit du Absprache mit dem Komponisten selbst um die sukzessiven Realisierung aller Werke von Martin Almstedts (seine Kompositionsstudien führten ihn u.a. zu Gunter Lege, Karlheinz Stockhausen und György Ligeti, Olivier Messiaen), dem ich auch freundschaftlich seit langem sehr verbunden bin. (siehe Link zur NMZ unten)
    Darunter finden sich außer Chor- du Orchesterwerken, Klaviermusik, auch 2 Klarinettenkonzerte, und Kompositionen für Gitarre.


    Die bislang auf klassik-resampled realisierten Werke finden sich hier:
    "http://almstedt.resampled.de"


    Einen aktuellen Beitrag der NMZ zu Almstedt findet man hier
    "http://www.dtkv-niedersachsen.de/nmz/2016/02_2016.shtml"

    Eine der besten und verdienstvollsten Seiten dieses Forums. Genau genommen sehe ich zwischen "Opfer" und "Vertriebenen" zumindest einen denkbaren Unterschied, den ich eigentlich in diesem Sinne immer respektiert habe und der dieses neue Thema zu einer sinnvollen Ergänzung macht.


    @Opfer
    Also Nico Richter (1915-1945) z.B. wird obwohl er Ausschwitz und das Arbeitslager Dora um wenige Monate überleben konnte zurecht im Thema der "Opfer" erwähnt.
    (siehe"http://klassik-resampled.de/nicorichter")


    @Vertriebener
    Dagegen habe ich immer Probleme gehabt den von mir sehr geschätzten Brahms-Schüler Robert Kahn (1865-1952) unter den "Opfern" einzuordnen, da er das Glück hatte 1939 gerade noch rechtzeitig nach England zu emigrieren. Wo er sehr emsig sein überwältigendes Spätwerk komponierend den Nazi-Irrsinn überlebt hat. Vertrieben - aber zum Glück eben nicht Opfer, gerade weil sein spätes Schaffen praktisch täglich unter Beweis stellte, dass die Nazis keine Macht über Kahn bekommen sollten und eben auch nicht bekommen haben.
    (siehe "http://kahn.resampled.de"
    und "http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00003101"
    und "http://www.exilarchiv.de/DE/index.php?option=com_content&view=article&id=4012%3Akahn-robert&catid=24&lang=de")


    Kurz: gut dass es hier jetzt beide Themen gibt.

    Kunstuniversität Graz lädt ein zu einem Gastvortrag über klassik-resampled.de und die digitale Interpretation von Werken der klassischen Tradition

    Vielleicht ist hier ja jemand interessiert an einer offenen face to face Diskussion über das hier bekanntlich leidenschaftlich kontroverse Thema der "Interpretation von Werken der klassischen Tradition mit Mitteln der digitalen Musikproduktion".


    Ich zumindest freue mich über das Interesse und die Einladung der KUG und möchte diese Einladung meinerseits an jeden weiterreichen der offen ist für den Dialog zu allen "alten wie modernen" Bemühungen um unsere musikalische Tradition.


    "http://orgel-kirchenmusik.kug.ac.at/institut-fuer-kirchenmusik-und-orgel/institut-aktuell/details/article/dr-steffan-fahl.html"

    Mit ziemlicher Sicherheit stammen "fahl" und "pale" von der selben westgermanischen Wurzel ab. "Falb" ist auf Englisch "fallow".

    Kartoffeln, Tomaten und Stechapfel und Taback haben auch die "selben Wurzeln" wie alle anderen Nachtschattengewächse, trotzdem ist Tomate nicht die Übersetzung von Nachtschattengewächs. (Lustige Diskussion allerdings nun wirklich sinnlos bis völlig offtopic - aber sicher nett :) )

    Also das würde ich etymologisch auch nicht als so ganz korrekt ansehen, das Wort "fahl" stammt meines Wissens ursprünglich eher von "falb", was eher das gelb-graue Brustgefieder der Falken charakterisiert. Also sofern du auf den etymologischen Hintergrund meines Nick rekurrierst, wie das ja bei Felix Meritis duch seine lateinische Herkunft nicht so schwierig ist, sollte eine "Übersetzung" von fahl entsprechend korrekt den ursprünglichen etymologischen Sinngehalt vollständig wiedergeben. Viel Spaß beim Übersetzen. (Bitte etwaige Übersetzungsversuche zunächst per PM vorlegen, bevor ich einer Veröffentlichung zustimmen kann ;) )

    Wie gesagt es ist doch sehr positiv, wenn jemand davon abstand nimmt sich "sinnlosen Diskussionen hinzugeben"


    (Da hier niemand "gleich als "Troll" tituliert" wird "weil sie mit diversen Komponisten nichts anfangen können, anderer Meinung sind, oder etwas gegen eine vorherige Antwort schreiben" brauche ich mir ja nun wirklich keine "Gedanken" über irgendetwas zu machen.)


    Was meine zur Umsicht mahnende Einleitung allerdings mehr als rechtfertigte waren entsprechende Auslassungen in einem anderen von mir geposteten Thema, die sich samt und sonders im nu und mit vollstem Recht im Splitter wiederfanden. Um derlei hier gleich im Vorfeld zu verhindern, scheint meine Vorbemerkung durchaus sinnvoll und zielführend zu sein, zumal hier ja nun wirklich niemand auch nur in irgendeiner unangemessenen Weise persönlich angesprochen wurde.


    Also bitte erinnert euch doch langsam mal daran, dass dieses Thema sich mit Pettersons Musik befasst. Er reicht völlig wenn jeder Beitragende genau darüber nachdenkt, anstatt sich nun wirklich sinnlosen offtopic-Diskussionen über irgend eine Vorbemerkung hinzugeben, (die sich in Bezug auf Sensibilitäten, wie sie eigentlich nur in diesem Forum immer wieder auftauchen in meinen Augen wie gesehen als ebenso sinnvoll wie zielführend erwiesen hat.)


    Also zurück zum Thema. Ich hoffe dem geposteten Link ist immer noch genug interessanter Inhalt (und Weiterverlinkung) zu entnehmen, als dass zumindest jemand dessen Lesefähigkeit auch bis über das erste Satzende hinausreicht davon etwas für das hier zu diskutierende Thema interessantes haben könnte. Vorausgesetzt es handelt sich um jemand der sich überhaupt für Pettersons Musik und die Möglichgkeiten ihrer Interpretation interessiert. In Bezug darauf finde ich es zumindest ausgesprochen Interessant und erwähnenswert über den Austausch von Lindberg und Brylka zu ihren Interpretationen einer von beiden gleichzeitig erarbeiteten Petterson-Symphonie zu erfahren.

    Das könnte jetzt natürlich harte Kost werden für alle allzu strengläubig digitophoben Klassik-Erdogans, die in diesem Forum leider immer mal wieder herum trollen, wer sich aber dann doch eher für die Musik Petterssons interessiert, könnte diesem (leider hier schon etwas zu spät angebrachten) Hinweis auf eine ORF-Sendung über ein gemeinsam kommuniziertes Parallelprojekt eines Bekannten von mir mit Lindberg vielleicht doch etwas Interesse abgewinnen.
    "http://oe1.orf.at/programm/433741" :)

    Bernard van Dieren (1887-1936) Klavierwerke + drei vermutliche Erstaufnahmen großer Kammermusik auf klassik-resampled

    Zum 80. Todestag am 24.4 von Bernard van Dieren (1887-1936) präsentiert klassik-resampled Klaviermusik sowie drei digital realisierte vermutliche Erstaufnahmen von zwei großen Streichquartetten und einem Orchesterlied. Sorabji-Freunde kennen Dieren vieleicht als einen der für Sorabji wichtigsten Anreger in der frühen britischen musikalischen Moderne.


    Im Vergleich zu den anderen schon bekannten Streichquartetten scheint mir gerade das dritte Streichquartett nicht nur mit seinem Mozart Zitat einen geradezu neoklassizistisch klar strukturierenden und eben ungemein musikantisch übermütiigen Zug zu bieten, den man in diesem Maße vielleicht noch nicht mit Bernard van Dieren verbunden hätte.


    Zusammen fast zwei Stunden teils ebenso intelligenter wie virtuos musizierfreudiger Musik der frühen Moderne.
    siehe "http://klassik-resampled.de/dieren"

    Lieber Eusebius,
    Es steht mir weder an noch habe ich den dazu nötgen missionarischen Eifer irgendwelche Glaubensdinge zu beeinflussen, zumal das etwa bei den auf meiner Seite von Nutzern teils sehr gut beuteilte Streichquartetten ganz offenbar doch eine ganz unterschiedlich beurteilte Geschmacksfrage ist in die ich ebenso niemandem hineinreden möchte wie ich mir selbst auch mein subjektives Urteil ganz nach meiner Facon erlaube.


    Zu Recht erwähnst du den durchaus Philologischen Aspekt meines Projektes. Und ich muss gestehen, dass mich persönlich schon immer jene Musiker mehr interessaiert haben, die auch die nötige philologische Neugier auufgebracht haben um ihre eigene musikalische Praxis vor der Routine des ewig gleichen zu bewahren. Andererseits habe ich von Seiten der Philologie immer bedauert, dass sie ab einem gewissen Punkt beim Apell stehen blieb, auf all das hinzuweisen, was dann die oft eher auf Routine bedachten Praktiker dann doch nicht umgesetzt haben. Da ich nun in beiden Bereichen durch meinen Werdegang leidlich beschlaggen bin. bietet sich mir die Möglichkeit konkreter zu werden als mit der Aufstellung von doch immer troockenen Werklisten und Katalogen und Vielfältiger als mit dem Abspulen des einmal erarbeiten Repertoires.


    Sollte sich also wie du befürchtest, auch von mir kein Bühnenarbeiter dazu anregen lassen sich um diese unbekannteren Schätze zu bemühen, dann bin ich ehrlich gesagt froh, dass wenigstens ich diese Werke einmal nach meinem besten Wissen und Möglichkeiten hörbarer gemacht habe als dies jede bisherige Werkliste je konnte (wobei auch diese Listen angesichts des von mir präsentierten sich durchaus zu einigen Nachkorrekturen ihrer Inhalte "anregen" lassen könnten.)


    Dass ich hier tatsächlich eine dreistellige Zahl an Aufnahmen von bislang gänzlich ungehörter Musik von Alban Berg präsentieren kann, zeigt zumindest, dass die bestehenden Listen und Philologien die Insttumentalisten dieser Welt ganz offenbar auch nicht dazu bewegen konnten der Musikwelt etwas von diesen ungehobenen Schäzen zukommen zu lassen. Das gilt z.B. tatsächlich auch für eine erkleckliche Zahl der bereits seit Jahrzehnten publizierten wunderbaren instrumentalen Jugendwerke Alban Bergs, wo es sicher nicht an der wirklich eindruckvoll sorgfältigen Ausgabe aus den 90ern liegt.


    Kurz das Spiel "ich höre was, das du nicht hörst" rechtfertigt bei Kompositionen vesierten Komponisten vom Range eines Alban Berg zumindest in meinen Augen durchaus einige Anstrengung. Und wenn die musizierende Zunft sich dazu offenbar aus eigenem Antrieb nun mal nicht aufraffen kann, bin ich doppelt froh, dass wenigstens meine Seele bereit ist sich dieser Herausforderung zu stellen :)

    Hallo Eusebius,
    Mal abgesehen davon dass ich nicht sehen kann hier auf nur irgendetwas in irgend einerWeise unangemessen reagiert zu haben und daher weniger einen "Teufelskreis" sehe, als vielmehr viel Verständnis dafür habe, dass die Moderation die letzten wenig sachbezogenen Beiträge in den Splitter geschoben hat, kann ich deine Vorbehalte gegenüber meinen Ergebnissen gerade im Bereich des Klavierliedes vollkommen nachvollziehen.


    Ich sehe da selbst eine der größten Schwachstellen der mir verfügbaren Technik. Gerade beim Klavierlied bei dem die mesnchliche Stimme mit all ihrer Artiklations- und Nuancierfähigkeit so vollkommen "ungeschützt" im Mittelpunkt steht empfinde ich selbst auch die größte Unzufriedenheit mit den derzeit erreichbaren Resultaten.
    Natürlich habe ich daher ich von Anfang an betont, dass "ich nun einmal nicht mehr und nicht weniger bieten kann als mir nach besten Wissen und Gewissen mit meinen Mitteln möglich ist," (Auch ist das ein Grund, weshalb ich mich bei den Opern dann doch vorerst zurück gehalten habe.)


    Allerdings sein wir mal ehrlich: fast 10 Stunden also über 3/4 des Projektes sind überhaupt keine Klavierlieder, als Pars pro toto scheinen mir persönlich diese Einwände daher schon rein Quantitativ nicht so tragfähig. Ehrlich gesagt habe ich aus eben dem selben Unbehagen auch mit mir gerungen, ob ich mich überhapt mit den Klavierliedern befassen sollte. Ich will Dir sagen welche Aspekte mich dann doch dazu haben entschließen lassen: Ein nicht unwesentlicher Aspekt meines Projektes besteht ja darin eine Übersicht zu geben was überhaupt alles da ist. Das ist angesichts der geringen Anzahl späterbereits im Musikbetrieb kanonisierter Werke und der doch recht beträchtlichen Anzahl von Werken und Versuchen, die Berg mit nicht mindern großem Ernst auf dem Weg zu diesen Werken geschaffen hat zumindest in meine Augen ein durchaus spannender Moment an meinem Projekt. Ich denke daher dass dieses Projekt schon viel erreicht hat wenn es den einen oder anderen Interpreten anregen kann:
    a) sich auch mit der Interpretation weniger bekannter Werke Bergs anzunehmen, von deren Existenz er möglicherweise noch gar nicht gewusst hat. So sind von den durchaus beliebten Jugendliedern Bergs seit Jahren immer nur jene Interpretiert worden, die in den 80ern in den beiden Bänden der UE herausgegeben worden waren, obwohl es noch gut 25 weitere teils noch bessere Jugendlieder im Manuskript gibt, von denen bislang offfenbar kaum jjemand ausserhalb der Alban Berg Stiftung nennenswert Notiz genommen hatte.
    b) Es würde mich ausrücklich freuen, wenn meine ersten Versuchen diesen Liedern mit meinen Mitteln eine Stimme zu verleihen in deinem Sinne denn leidenschftlichen Wunsch nach versierteren Interpreten hervorrufen nach aber auch das wäre mir ehrlich gesagt doch weit lieber, als dass sie weiter in den Archiven der ÖNB versttauben, woran die bestenfalls pauschalen Hinweise auf etliche unveröffentliche Jugend und Studien Werke allein bislang offenbar nicht das geringste ändern konnte. Nicht viel besser sieht das aber selbst bei der tatsächlich überwiegend schon seit Jahrzehnten in der Gesamtausgabe vorgelegten Kammermusik und Klaviermusik des frühen Berg aus, die mal abgesehen von ersten Stippvisiten des LasalleQuartetts und J.J.Dünki kaum Berücksichtigung gefunden haben, obgleich Berg in meinen augen auch da immer wieder für ihn jeweils hohe kompositorische Ansprüche umsetzen konnte.
    c) bei einigen tatsächlich bereits im Konzertbetrieb etablierten Werken, fand ich es dennoch spnnend zu sehen, was eine tatsächlich konsequente Interpretation des tatsächlichen Patiturtextes hervorbringt. z.B. das viele Werke doch deutlich langsamer genommen werden als dies von Beg vorgesehen ist, zum teil dadurch in meinen Augen überromantisiert werden. Teils ist es auch einmal interessant den Notentext präzise zu hören, wo auch die Grenzen versierter traditioneller Interpreten erreicht bzw, überschritten werden. Das soll keine Leistung anderer Interpreten herabwürdigen, die sicher alle ihr jeweils bestes geben, sondern lediglich vorstellen welche Möglichkeiten im tatssächlichen Partiturtext noch verborgen sein könnten. Wieso sollte auch dies nicht den einen oder anderen versierten Interpreten in der Entwicklung seiner Deutung eines Werkes Alabn Bergs anregen können.


    Kurz: dieses Projekt stellt eine Bestandsaufnahme der mir zugänglchen Werke Bergs dar, die ich nicht wie andere (leider bislang wie mir scheint duch gängig eher unvollständige Werkverzeichnisse) mit mehr oder weniger treffenden Titeln auflistenn sondern mit meinen Mitteln bis in das Detail der klanglichen Möglichkeiten hinein soweit vorstellen möchte wie mir das eben möglich ist. Dass hinter diesem Projekt tatsächlich eine ganze Menge Arbeit steckt, die zumindest in meinen Augen nie geleistet worden wäre, wenn da nicht eine Seele dahinter stünde, die es für Wert schätz sich dieser Aufgabe in dem hier erforderlichen Maße hinzugeben, macht es mir schon manchmal schwer, Verständnis für die eine oder andere besonders in diesem Forum übliche mit Seelenterminologie argumentierende digitophobe Auslassung zu finden. In meinen Augen unterschätzt jemand die Möglichkeiten der mennschlichen Seele doch fundamental, der damit glaubt sie eigne sich nur dazu seine Angst vor neuem und sein Beharren auf Gewohntem zu legitimieren. Ich denke wer sich der Kommuniktion mit der Gegenwart und ihren Möglichkeiten nicht verschließt kann und wird auch erkennen, welche Hilfe und Anregung daraus für die Pflege unserer reichen Tradition ausgehen kann.


    Ich hoffe Eusebius respektvoll ernsthaft und vielleicht sogar auch in einigen abweichenden Punkten nachvollziehbar reagiert zu haben. Auch ich will die leidigen Diskussionen darum ob wir im 19. oder 21. Jahrhundert leben hier nicht zum xten Mal aufkochen. Für mich zumindest war diese Befassung mit Alban Bergs tatsächlich Schaffen in vielen Punkten aufschlussreich und freue mich für jeden, dem ich damit vielleicht auch die eine oder andere Anregung zu geben vermag. Nicht mehr und nicht weniger. Ich denke in diesem Sinne sollte es eigentlich auch hier möglich einen einigermaßen zivilisierten, unemotionalisierten Austausch darüber zu führen, zu dem ich hoffentlich auch mit diesem Post etwas beitragen konnte.
    Gruß
    Steffen

    albanberg.resampled.de - die bislang umfassendste Gesamtaufnahme: Ein Berg ist immer mehr als sein Gipfel

    Liebe Capriolen und Kulturforinten,
    Hiermit möchte ich euch herzlich einladen zur Eröffnung meiner kürzlich komplettierten Alban Berg Gesamtaufnahme.("http://albanberg.resampled.de")


    Selbst wenn ich mir aufgrund des mir derzeit geläufigen Standes der Technik noch verkniffen habe, auch die beiden Opern Wozzeck und Lulu zu in vollständiger Inszenierung zu realisieren (hier habe ich mich daher auf Bergs eigenen Opern-Exzerpte für den Konzertgebrauch beschränkt), stellt dieses Projekt mit 12 Stunden Musik in 428 mp3s (darunter wohl 146 Erstaufnahmen) die bislang wohl umfassendste Repräsentation und Realisation des musikalischen Schaffen Alban Bergs dar und dürfte damit in aller Bescheidenheit so einiges (sprich eigentlich alles) zurecht rücken, was sich in Bezug auf Alban Berg - wie mir scheint doch samt und sonders eher voreilig - an den Begriff "Gesamt" heranwagte.


    Was also gibt es zu entdecken?
    - Vielleicht, dass auch bei diesem "Berg" der "Weg zum Gipfel" ein nicht unwesentlicher und in meinen Augen viel zu oft übersehenen Teil seiner Größe ausmacht?
    - Vielleicht, dass Bergs Moderne keine Revolution gegen irgendetwas ist, sondern eine Hochromantik, die einfach immer weiter über sich hinauswächst - und in diesem Sinne vielleicht auf diese Weise nur noch besser erkennbar bis zu den expressionistischsten und konstruktivistischsten Werken dem Wesen nach tief empfundene Romantik ist und bleibt?
    - Vielleicht, dass manche von Bergs Ideen Fragment blieben, weil die Idee so hoch zielte, dass musikalische Form und Geanken nicht mehr folgen konnten. (auch das ist in meinen Ohren kein Scheitern, sondern eher ein ästhetischer Akt der Kraft, die eben weiter zielt, als bloß in den gewohnten Bahnen zu kreisen.
    - Vielleicht, dass es durchaus sinnvoll sein kann Bergs Tempi und Interpretationsangaben konsequent zu folgen, statt ihn noch zusätzlich durch spätromantische Interpretationsgewohnheiten und Klischees so zu verseifen dass man sich wieder ganz wie im Hause Wagner fühlt - wie das nicht wenige in der Interpretationsgeschichte der Werke Berg immer wieder tun.


    Auch wenn ich nun einmal nicht mehr und nicht weniger bieten kann als mir nach besten Wissen und Gewissen mit meinen Mitteln möglich ist, war mir das ein ausgesprochen spannendes anregendes Projekt, an dessen nun hörbaren Ergebnissen ich euch hiermit gerne teilhaben lassen möchte.
    Es würde mich frreuen, wenn der eine oder andere Interessent an Bergs Musik darin auch für sich die eine oder andere Anregung zum Schaffen Bergs entdecken würde.


    Wen es interressiert siehe hier: "http://albanberg.resampled.de"


    Es gibt natürlich bei zahlreichen Teilaspekten des Werkes und seiner Realisation noch etliches zu berichten, mit dem ich wohl eher Buchdeckel als Forenspalten füllen könnte. Aber ich halte mich da mit etwaigen Detaildiskussionen mal besser solange zurück, bis jemand entsprechend konkrete Nachfragen stellt, auf die ich mich natürlich herzlich freue.


    mit besten Grüßen
    fahl5

    Nico Richter (1915-1945)

    Klassik-resamples präsentiert die Erstaufnahmen der zwei frühen Instrumentalkonzerte von Nico Richter (1915-1945):
    siehe:
    "http://klassik-resampled.de/nicorichter"


    Dieses Projekt ist (GEMA-bedingt) eine nachträgliche Verbeugung vor dem 100 Geburts- und 70 Todesjahr Nico Richters in 2015.
    Der junge Komponist schuf mit 18 sein Violinkonzert, und ließ mit 20 sein Celloconcertino von den Brüsseler Philharmonikern unter H.Scherchen aufführen. Mit knapp 27 Jahren nach einem bereits eindrucksvoll umfangreichen kompositorischen Schaffen und kurz nach Abschluss seines Medizinstudiums wurde er als Mitglied des Widerstands verhaftet und kam als politischer Häftling nach Ausschwittz und von dort schließlich in das Arbeitslager "Ringeltaube", das er nur noch wenige Monate nach der Befreiung durch die US-Truppen überleben konnte.


    Ich danke den Nachfahren für die Bereitstellung von autographen Quellen, ohne die diese Aufnahmen nicht möglich gewesen wären.


    Die erste Anregung für mein Interesse an Richter verdanke ich übrigens dem Cappriccio-Mitglied Keith M.C. der in dem Nominierungssthrread bereits 2010 auf Richter hinwies. Auch das ist natürlich ein Grund für mich dieses Projekt hier nun entsprechend dankbar vorzustellen.

    dig. real. Erstaufnahme von Robert Kahn: Heldengesang "An Alvensleben" - wie schön kann/darf ein historischer Irrtum sein?

    Servus Capricetti,
    Ich habe ein im Vorfeld des ersten Weltkrieges entstandenes Manuskript von Robert Kahn eines Heldengesanges "An Alvensleben" nach Wildenbruch realisiert. (Alvensleben hat um 1870 in der Schlacht bei Mars la Tour wohl ziemlich Schlachtentscheiden mit herum berserkert (eine dieser Schlachten an denen an einem Tag eine satte 5stellige Zahl an jungen Männern "auf dem Feld blieben"!)


    Ich denke ich gehe nicht zu weit, wenn ich vermute, dass auch die leiseste Duftnote von euphorischem Militarismus dem bei weiten größeren Teil unserer Zeitgenossen doch eher mehr als weniger stinkt,
    zumal wo es in das Vorfeld des voll überflüssigen "WW 1" gehört.


    Nehme ich aber mal an, dass vor 1914 unsere Vorfahren trotz ziemlich weit verbreiteter gnadenloser Obrigkeitshörigkeit und 1870 gedopte Militärüberschätzung Menschen waren wie wir, auch wo sie falsch lagen, kann es dann sein, dass sie auch dann noch etwas schönes hinkriegen wenn es einen Militäreuphorischen Rückenwind hat, der uns leicht mal die Haare zu Berge stehen lassen kann?


    However: Es scheint als wenn die Emphase des Brahmsschützlinges für militärische Ehrgefühle auch in seiner Zeit offenbar selbst irgendwie nicht so ganz das war, was die 1914 Jubelmassen an Tschingderassebumm Getöse gesucht haben. Vielmehr habe ich den Eindruck, als wenn der Ernst, der große fast symphonische Atem mäglicherweise auch seinerzeit schon genauso unpassend gewesen sein mag, wie mir ein Schumann, Brahms oder Joseph Joachim mit Pickelhaube erscheinen würde.


    Wie gesagt, das Stück ist - soweit ich das hören kann - eigentlich eigentlich ganz schön geabeitet. Es gehört aber mit drei nur als Klaviermanuskripte erhaltenen Militärmärschen trotzdem zu den wenigen Werken Kahns aus dem Kaiserreich, die nicht gedruckt worden waren.


    Meine Theorie: Wenn ein versierter Brahmsianer ernsthaft Musik macht, ist das auch dann noch kein Military-Platitüde, wenn der vermutlich seinerzeit immer weiter um sich greifende Hurra-Patriotismus kaum noch irgend etwas anderes übrig lässt als Drill und Gardeuniformen zu feiern.


    Höre sich - wen das Stück interessiert - einfach einmal an was Kahn da komponiert hat. Ich bin gespannt was Ihr davon haltet.


    ihr findet es hier:


    "http://klassik.s-fahl.de/alvensleben"


    grruß
    fahl5

    Versuch 1700 mp3 nach kompositorischen "Themenfelder" zu organisieren, konstruktive Kritik willkommen!

    Hallöchen Klassikbegeiserte,


    Auf meiner Webseite "klassik-resampled.de" sind ca 1700 selbstgebastelte mp3's mit "klassischer" Musik der letzten 400 Jahre zu hören.
    Bislang konnte man sich da im Menü entweder nach Komponistenalphabet oder nach Besetzung angeordnet nach musikhistorischen Epochen durchnavigieren.


    Seit ich dieses Musik-Projekt entwickle haben mich immer Gemeinsamkeiten fasziniert, die quer zu Komponistenindividualitäten Besetzungs oder Chronologieordnungen standen.
    Ich habe jetzt erst mal versucht unter dem Begriff "Themenfelder" Aspekte der musikalischen Form (z.B. Fuge, Sonate, Kanon, Palimdrome, Variation, Toccata etc.) , und außermusikkalischen Bezüge (geistlich, Naturdarstellungen, Literatur, biografische Motive etc. ) zusammengefasst, denke aber auch daran geografisch Aspekte (Land, Stadt) da zu zu nehmen.


    Man kann natürlich bei solchen Aspekten die jeweilige Zuordnung ausgiebig diskutieren und natürlich, weiß ich nicht ob ich da nicht noch einige Zuordnungen überdenken ooder korrigieren muss.


    Vielleicht schaut sich ja mal jemand der ausreichend musikhistorisches Interesse und Konwhow mitbringt an wie stimmig scheint was ich da gebastelt habe.


    siehe:
    "http://klassik.s-fahl.de/themenfelder"


    Wie gesagt sachlich fundiertes und konstruktives Feedback freut immer.
    Gruß
    fahl5

    digital realisierte Erstaufnahmen von Klavier- und Orchesterliedern Robert Kahns (1865-1951)

    Hallöchen liebe Musikinteressenten,


    Ich habe anlässlich seines 150ten Geburtstages einmal versucht die Orchesterlieder (Prälusium nach C.Morgenstern, Nänie nach Schiller, Im Frühling nach Möricke) Robert Kahns erstmals zu realisieren und sofern auch Klvierversionen existierten auch entsprechende Aufnahmen erstellt. Dass ich das frühe Klavierlied "Ein Obdach gegen Sturm und Regen" nach Rückert gleich mit realisiert habe, lag daran, dass man mich um ein Arrangement mit Klavierquintett gebeten hatte.
    Säntliche Aufnahmen finden man hier:


    "http://klassik-resampled.de/kahn-lieder"


    (Natürlich habe ich keine entssprechend trainierte Lied-Stimme. Es ist also jeder ausgebildete Sänger herzlich eingeladen eiine bessere Version davon aufzunehmen. Bis dahin kann ich mit meinen digitalen Realisationen zumindest erste Eindrücke von dieser heute vollkommen unbekannten Musik bieten. Ich bitte also um etwas Nachsicht mit dem ziemlich vollständig unverständlicchen Genuschel meiner "Sänger" die immerhin versuchen so gut sie können die Vokale und einige Konsonanten einigermaßen nachzuempfinden.)


    Wenn ich trotzdem des einen oder anderen Neugier wecken konnte, soll es mich freuen.
    Gruß
    fahl5


    Ich fahre übrigens einen Fiat 500... ;+)


    LG :wink:

    Das wiederum ist mir sehr sympatisch :D
    Natürlich kann man das Konzertwesen und dessen Mitschnitte leidlich diskutieren und sicher spielt diese Diskussion auch bei der Bewertung eines solcchen Angebots eine Rolle. Aber ich habe im Rahmen dieses Threads schon den Eindruck, als wenn wir beide durchaus respektvoll, erfolgreich und sinngemäß unsere Standpunkte verständlich machen konnten.
    ebenfalls LG :wink:

    Lionel
    Ich habe hier nur die Erfahrung gemacht, dass einem hier leicht mal Dinge nachgesagt werden, die mir tatsächlich fern liegen.


    Aber in diesem Thread hast ja selbst du nicht übersehen können, dass ich niemandem einen Spaß verderben will, für den mir wirklich aus ausführlich genannten Gründen so ziemlich vollkommen das Verständnis fehlt.


    Es hat also funktioniert ich konnte meine Meinung klar formulieren und selbst du hast mitbekommen, dass ich dabei nichts anderes als meine persönliche Sicht zum Ausdruck bringe, und jedem anderen die seine zugestehe. Falls du aber tatächlich nur die von dir zitierten eigenen Einschränkungen meiner Ausführungen verstanden haben solltest kan ich nur auf Symbols Tipp verweisen, der mir hier wirlich hilfreich erscheint:

    Zitat

    sei doch bitte so gut und lies mal, was die Leute schreiben... :S

    Denn selbst in meinen Beiträgen steht durchaus sehr viel mehr als du hier aus dem Zusammenhang pfückst.
    beste Grüße und "viel Spaß"
    fahl5