Und wenn ich dann lese --- man könne ja Krankenschwestern nach Leistung bezahlen --- also im sozialen Bereich arbeite ich seit 30 Jahren und weiß wovon ich rede --- ich könnt kotzen. Wirklich. Was ist denn da "Leistung"? Wie sehen die Rahmenbedingungen aus unter denen "Leistung" erbracht werden soll?
Insbesondere wenn Du im sozialen System arbeitest, wundert mich schon, dass Du scheinbar dagegen bist, dass Arbeitnehmer in diesem Bereich leistungsgerecht bezahlt werden sollten.
Im Ergebnis müssten sie nämlich mehr bekommen, als bislang gezahlt wird.
Einfach nochmals meinen Satz lesen, vielleicht ist Dir dann auch nicht mehr schlecht.
Michael Schlechtriem denkt vom Ergebnis her: ich brauche die Absicherung, also muss sie gewährt werden.
Das ist legitim, entspricht aber nicht den tatsächlichen Verhältnissen in unserem Wirtschaftssystem.
Dass was ihr beklagt, ist für viele Arbeitnehmer tägliche Realität (Leistungsdruck bei nichtadäquater Vergütung, adäquate Absicherung nur als frommer Wunsch usw.)
Wenn wir jetzt sagen, nein so darf im Kultursystem aber nicht sein, dann setzt ihr insoweit für den Kulturbetrieb eine Sonderstellung voraus, die einer besonderen Begründung bedarf.
Meinetwegen etwas wie Kultur als öffentliches Gut, das nicht den systemimmanenten Marktgesetzen unterliegt.
Dann vergleicht diese Idee mit der Realität: ja, öffentliches Gut schon, aber es darf nichts kosten, weil der Staat kein Geld hat.
Im Ergebnis dann (wie in vielen Bereichen), prekäre Verhältnisse auch bei Festanstellungen.
Was spricht dann gegen die Möglichkeit, leistungsgerechte Vergütungsformen zu suchen ?
Viele Grüße
Achim